Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Kurt Vonnegut wurde 1922 in Indianapolis geboren, seine Vorfahren stammen aus dem westfälischen Münsterland. Anfang 1943 meldete er sich als Freiwilliger zur US Army und geriet während der Ardennenoffensive in deutsche Kriegsgefangenschaft. Die Bombardierung Dresdens erlebte er im Keller eines früheren Schlachthofs, eine Erfahrung, die in seinen Roman Schlachthof 5, der ihn 1969 weltbekannt machte, einfloss. An Kurt Vonneguts Haustür in New York hing bis zu seinem Tod 2007 ein Schild mit der Aufschrift: "Sei, verdammt noch mal, freundlich."
Beiträge
Absurd und verstörend. Wie das so ist.
Die Geschichte ist unfassbar anders als alles, was ich bisher gelwsen habe. Ich wollte Abwechslung, ich bekam sie. Eine Geschichte über den zweiten Weltkrieg, vom Ende, der Mitte und dem Anfang eines tragischen Lebens so nüchtern erzählt, als wär es das Normalste der Welt. Wie das so ist. Ach und die Aliens sind nicht zu vergessen.. Ich mochte den Schreinstil. Wenn ich das Buch in die Hand genommen habe, bin ich immer gut durchgekommen. Die Geschichte hat mich zum Denken motiviert und mir gezeigt, was noch so alles möglich ist in der literarischen Welt. Keine Anhnung ob es eine Empfehlung ist, ich fühle mich genau so, wie sich diese Rezension liest. Chaotisch und verwirrt. 😄
Ein Buch über die Folgen und die Zerstörung eines Menschen durch den zweiten Weltkrieg
Der Autor Kurt Vonnegut hat als amerikanischer Kriegsgefangener u.a. die Luftangriffe auf Dresden im Keller eines Schlachthauses überlebt. Sein Buch über die Erfahrungen als umherirrender Soldat auf deutschem Gebiet, der anschließenden Kriegsgefangenschaft sowie seines Lebens nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges gilt als einer der wichtigsten postmodernen Antikriegsromane der Weltliteratur. Ich hatte ehrlich gesagt so meine Probleme mit dem Roman: die Beschreibungen der Kriegserfahrungen als amerikanischer Soldat sind sehr intensiv und haben mich nachhaltig beeindruckt. Die Beschreibung der durch das zerstörte und feindliche Gebiet marodierenden Figuren ist virtuos. Die Schilderung der Kriegserfahrungen machen allerdings nur 1/3 des Erzählten aus. Die Zerstörung Dresdens spielt dabei (erstaunlicherweise) eine untergeordnete Rolle. Der Hauptteil des Romans widmet sich der psychischen Folgen der Hauptfigur Billy Pilgrim. Geistig labil driftet er, aus der Zeit gefallen und in der Vorstellung von Außerirdischen entführt worden zu sein, durch die Episoden seiner eigenen Biografie. Die handwerklich kunstvoll gestalteten Zeitsprünge durch das Leben sind abwechslungsreich, aber auch ein bisschen anstrengend, jedes Ereignis wird zudem mit dem lapidaren Satz „So geht das!“ kommentiert (schlechte und auf die Dauer nervige Übersetzung von „So it goes“, besser „So spielt das Leben“ ?). Die Message des Buches ist schnell verstanden: Die Grausamkeit und Unmenschlichkeit des Krieges bestimmt das Leben eines jeden Beteiligten und führt zwangsläufig in den Wahnsinn. Der Roman hat mich in einzelnen Episoden nachhaltig beeindruckt, ist in seiner Gänze für mich aber zu gekünstelt und bleibt ohne echte Antworten auf die Bedrohungen des Krieges in heutiger Zeit.
So geht das.
Weiter geht’s in meiner Mini Reihe zum 80. Jubiläum des Endes des zweiten Weltkriegs in Europa. Ich wurde durch die siebenstellige Podcast Reihe, zum Ende des Krieges, von „Was bisher geschah“ auf dieses Thema aufmerksam. Wen das interessiert, dem kann ich diese Reihe sehr ans Herz legen. Vom 13.-15. Februar 1945 wurde Dresden von Alliierten Bomben extrem schwer geschädigt. Bei diesem Angriff kamen zwischen 22.700 und 25.000 Menschen ums Leben. Einer, der überlebt hat, war der amerikanische Kriegsgefangene Kurt Vonnegut. Dieses prägende Ereignisse hat er versucht in diesem Buch zu verarbeiten. Dabei hat er nicht einfach die Ereignisse nüchtern runter geschrieben, sondern daraus einen Roman entwickelt, der mit Science Fiction und Zeitreise Elementen versehen ist, die man dort nicht vermuten würde aber die sich gut in die Geschichte integrieren. Man muss sich kurz zurecht finden, dann wird die Geschichte aber richtig interessant. Es geht nicht nur um diese Nacht. Es geht generell um die Absurdität des Krieges und was das mit einem Menschen macht und wie es diesen in den Wahnsinn treibt. Auf keinen Fall eine konventionelle, aber eine originelle Geschichte, die dieses grausame Kapitel der deutschen Geschichte verdaubar verpackt. Wenn man sich diesem Stil öffnen kann, wird man mit einem interessanten Zeitzeugen Bericht belohnt.
Meine Meinung Basierend auf dem autobiografisch geprägten Science-Fiction-Antikriegsroman »Schlachthof 5: oder Der Kinderkreuzzug« von Kurt Vonnegut aus dem Jahre 1969 (engl. »Slaughterhouse 5«) wurde von Eisner-Award-Preisträger Ryan North in ein Comicszenario transformiert, welches sich sehen lassen kann. Bisher waren mir weder Titel noch Autor bekannt, womit ich definitiv etwas verpasst habe, umso besser, dass mich die grafische Aufarbeitung der Story meine Neugier weckte und ich mein Versäumnis nun beheben kann. In »Schlachthof 5: oder Der Kinderkreuzzug« verarbeitet der Autor auf äußerst kreative Weise seine traumatischen Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg, wo er als amerikanischer Zivilsoldat in Gefangenschaft genommen wurde und in Dresden im Schutzbunker eines Schlachthofes, wo die Gefangenen untergebracht wurden, einen Luftangriff überlebte. Angesichts der aktuellen Lage in der Ukraine liest sich die Geschichte, in der junge Menschen an die Front geschickt werden, um zu kämpfen und zu sterben, mit noch mehr Schrecken. Der Krieg, die Gefangenschaft bei Nazis und Alliierten nehmen einen großen Teil der Story in Anspruch und würden bleischwer im Magen liegen, wenn Kurt Vonnegut den Verlauf nicht mit unkontrollierten Zeitreise-Sprüngen seines Alter-Ego Billy Pilgrim und die Begegnung mit Außerirdischen vom Planeten Tralfamadore aufgepeppt hätte. Mit der Durchwirkung der Schrecken des Kriegs mit übersinnlichen Science-Fiction-Elementen und einer guten Prise Humor, wird das Werk nicht etwa ins Lächerliche gezogen, sondern verstärkt die Gräuel der Erlebnisse des Autors und wird dennoch leicht genießbarer. Einen Vergleich zur Romanvorlage kann ich (noch) nicht anstellen, doch als eigenständiges Werk betrachtet hat mich die geschickte Inszenierung der schrecklichen Seite der Kriegsgefangenschaft im Zweiten Weltkrieg mit den optisch abgegrenzten Zeitsprüngen in Billy Pilgrims Leben ungemein beeindruckt. Vom Krieg wird in sein gewöhnliches Leben als Knabe und danach als Augenoptiker, Ehemann und Familienvater und dann wieder zur Entführung durch die Tralfamadorianern, die ihn in einer Art Zoo studierten und ausstellten, geswitched. Besonders gelungen sind die Ansichten und Gesetzlichkeiten der handförmigen Tralfamadorianer, bei denen jeder Tote zugleich lebendig ist, und die die Zukunft kennen, diese aber nicht beeinflussen, sondern genauso geschehen lassen wie sie bestimmt ist. »So ist das.« Diese von der Zeit losgelösten Draufsicht auf die Menschheit mit ihren Kriegen verleiht der Story eine philosophische Note, die nachhallt. Diese Adaption von Ryan North in den frankophonen Illustrationen des spanischen Künstlers Albert Monteys eingefangen bietet ein vielschichtiges Leseerlebnis zwischen »Per Anhalter durch die Galaxis« und Kriegsliteratur, das mich mit all seinen Facetten von der ersten Seite an gepackt hat. Fazit Ein für mich bisher unbekannter Klassiker der Antikriegsliteratur, der mit seinem Science-Fiction-Charme besticht und in der Comicumsetzung von Ryan North und Albert Monteys brilliert. -------------------------------- © Bellas Wonderworld; Rezension vom 04.06.2022
Vier Sterne vor allem wegen des hervorragenden Nachwortes, das Vonneguts Buch in seiner heutigen Bedeutung klarmacht.
Interessant
Das Buch war verwirrend und witzig und traurig und hat zum Nachdenken angeregt. Der Stil hat mir sehr gut gefallen, es war erfrischend mal ein Buch zu lesen, das nicht chronologisch aufgebaut ist. Trotzdem aber in sich stimmig und man kann der Geschichte gut folgen. Die SiFi Elemente lockern das eher ernste Thema etwas auf.
Schon spannend aber man muss sich reinlesen
Ich bin bei der Beurteilung des Buchs hin und her gerissen. Auf jeden Fall ist es ein außergewöhnliches Werk, das sich mit nichts vergleichen lässt, was ich sonst über Krieg oder andere Greultaten gelesen habe. Wenn man die klassische deutsche Nachkriegsliteratur und deren Aufarbeitung mit den beiden Weltkriegen gewohnt ist, dann ist dieses amerikanische Anti-Kriegsbuch erstmal sehr verwirrend. Vonnegut hat einen großen Gefallen daran, die verschiedensten Stilmittel zu verwenden. Vielleicht ist dies literarisch wertvoll, für mich war es oft anstrengend. Das erste und letzte Kapitel rahmen die eigentliche fiktive Geschichte von Billy Pilgrim ein. In diesem Rahmenkapiteln erklärt der Autor seine Beweggründe für das Buch und wie es entstanden ist. Der Einstieg gefiel mir auf diese Weise sehr gut. Doch die Erzählung von Pilgrims Kriegserlebnissen an der Westfront, die Gefangennahme und später das Erleben rund um die Bombardierung Dresdens 1945 wechselt immer wieder in schneller Reihenfolge mit seinem Leben als gutsituierte Bürger in den 50er und 60er Jahren in den Staaten und sein häufiger Fall in einer Traumwelt auf einem anderen Planeten. So überraschend wie im Leben des Brian tauchen plötzlich Außerirdische in der Geschichte auf. Ich denke, mir ist klar, welchen Zweck der Autor damit verfolgte. Es geht ihm nicht um eine detailreiche Schilderung der Kriegserlebnisse, sondern um die Entfremdung eines Soldaten von der Welt nach der Traumatisierung. Das mag ja schon mal eine andere Herangehensweise an die Thematik sein als bei den üblichen Kriegsbüchern, was ich sehr interessant fand. Ich habe allerdings das ganz persönliche Problem mit einfältigen Protagonisten in der Literatur. Von Candide bis zum Hundertjährigen, wenn die Hauptperson sich durch die Welt treiben lässt und nahezu emotionslos die Geschehnisse um sich herum beschreibt, dann überfällt mich eine gewisse Genervtheit. Gekrönt wird dies in dem Buch durch die lakonische Sprache und dem refrainartigen So it goes am Ende jeder erschüttertenden Berichterstattung über ein Einzelschicksal oder über den Tod von Tausenden. Wirkung erzielen diese Stilmittel schon, Freude am Lesen ist bei mir dann allerdings begrenzt. Wobei, kann man bei so einer Thematik wirklich Freude an einem Buch empfinden? Ich bin froh, dass ich diesen Klassiker endlich mal gelesen habe. Es ist ein gutes Buch, aber ich bleibe lieber bei den gewohnten Anti-Kriegsbüchern. In diesem Sinne, auf zu Im Westen nichts Neues.
Ich bin bei der Beurteilung des Buchs hin und her gerissen. Auf jeden Fall ist es ein außergewöhnliches Werk, das sich mit nichts vergleichen lässt, was ich sonst über Krieg oder andere Greultaten gelesen habe. Wenn man die klassische deutsche Nachkriegsliteratur und deren Aufarbeitung mit den beiden Weltkriegen gewohnt ist, dann ist dieses amerikanische Anti-Kriegsbuch erstmal sehr verwirrend. Vonnegut hat einen großen Gefallen daran, die verschiedensten Stilmittel zu verwenden. Vielleicht ist dies literarisch wertvoll, für mich war es oft anstrengend. Das erste und letzte Kapitel rahmen die eigentliche fiktive Geschichte von Billy Pilgrim ein. In diesem Rahmenkapiteln erklärt der Autor seine Beweggründe für das Buch und wie es entstanden ist. Der Einstieg gefiel mir auf diese Weise sehr gut. Doch die Erzählung von Pilgrims Kriegserlebnissen an der Westfront, die Gefangennahme und später das Erleben rund um die Bombardierung Dresdens 1945 wechselt immer wieder in schneller Reihenfolge mit seinem Leben als gutsituierte Bürger in den 50er und 60er Jahren in den Staaten und sein häufiger Fall in einer Traumwelt auf einem anderen Planeten. So überraschend wie im Leben des Brian tauchen plötzlich Außerirdische in der Geschichte auf. Ich denke, mir ist klar, welchen Zweck der Autor damit verfolgte. Es geht ihm nicht um eine detailreiche Schilderung der Kriegserlebnisse, sondern um die Entfremdung eines Soldaten von der Welt nach der Traumatisierung. Das mag ja schon mal eine andere Herangehensweise an die Thematik sein als bei den üblichen Kriegsbüchern, was ich sehr interessant fand. Ich habe allerdings das ganz persönliche Problem mit einfältigen Protagonisten in der Literatur. Von Candide bis zum Hundertjährigen, wenn die Hauptperson sich durch die Welt treiben lässt und nahezu emotionslos die Geschehnisse um sich herum beschreibt, dann überfällt mich eine gewisse Genervtheit. Gekrönt wird dies in dem Buch durch die lakonische Sprache und dem refrainartigen So it goes am Ende jeder erschüttertenden Berichterstattung über ein Einzelschicksal oder über den Tod von Tausenden. Wirkung erzielen diese Stilmittel schon, Freude am Lesen ist bei mir dann allerdings begrenzt. Wobei, kann man bei so einer Thematik wirklich Freude an einem Buch empfinden? Ich bin froh, dass ich diesen Klassiker endlich mal gelesen habe. Es ist ein gutes Buch, aber ich bleibe lieber bei den gewohnten Anti-Kriegsbüchern. In diesem Sinne, auf zu Im Westen nichts Neues.
Nachdem ich dieses Buch und Hellers "Catch 22" gelesen hatte, begann ich, mich an meine Schulzeit zu erinnern. Automatisch fragte ich mich: "Wieso lesen wir nicht solche Bücher im Unterricht?" Ich kann mir die Gründe denken. Dennoch muss ich seufzen, wenn ich an die trockene und oftmals ungeliebte Lektüre über den Zweiten Weltkrieg zurückdenke, die wir damals durchkauen mussten. Und dann wird man älter, liest für seine eigene Bildung und entdeckt dabei sowas. Autoren, die dieses Thema auf eine neue, andere, frische Art und Weise angehen. Die ihre eigenen Erlebnisse verarbeitet haben und so alles in ihrem eigenen, eindringlichen, intensiven und abgedrehten Stil machen. So geht das. Ich muss mehr von Vonnegut lesen, so viel steht fest.
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Autorenbeschreibung
Kurt Vonnegut wurde 1922 in Indianapolis geboren, seine Vorfahren stammen aus dem westfälischen Münsterland. Anfang 1943 meldete er sich als Freiwilliger zur US Army und geriet während der Ardennenoffensive in deutsche Kriegsgefangenschaft. Die Bombardierung Dresdens erlebte er im Keller eines früheren Schlachthofs, eine Erfahrung, die in seinen Roman Schlachthof 5, der ihn 1969 weltbekannt machte, einfloss. An Kurt Vonneguts Haustür in New York hing bis zu seinem Tod 2007 ein Schild mit der Aufschrift: "Sei, verdammt noch mal, freundlich."
Beiträge
Absurd und verstörend. Wie das so ist.
Die Geschichte ist unfassbar anders als alles, was ich bisher gelwsen habe. Ich wollte Abwechslung, ich bekam sie. Eine Geschichte über den zweiten Weltkrieg, vom Ende, der Mitte und dem Anfang eines tragischen Lebens so nüchtern erzählt, als wär es das Normalste der Welt. Wie das so ist. Ach und die Aliens sind nicht zu vergessen.. Ich mochte den Schreinstil. Wenn ich das Buch in die Hand genommen habe, bin ich immer gut durchgekommen. Die Geschichte hat mich zum Denken motiviert und mir gezeigt, was noch so alles möglich ist in der literarischen Welt. Keine Anhnung ob es eine Empfehlung ist, ich fühle mich genau so, wie sich diese Rezension liest. Chaotisch und verwirrt. 😄
Ein Buch über die Folgen und die Zerstörung eines Menschen durch den zweiten Weltkrieg
Der Autor Kurt Vonnegut hat als amerikanischer Kriegsgefangener u.a. die Luftangriffe auf Dresden im Keller eines Schlachthauses überlebt. Sein Buch über die Erfahrungen als umherirrender Soldat auf deutschem Gebiet, der anschließenden Kriegsgefangenschaft sowie seines Lebens nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges gilt als einer der wichtigsten postmodernen Antikriegsromane der Weltliteratur. Ich hatte ehrlich gesagt so meine Probleme mit dem Roman: die Beschreibungen der Kriegserfahrungen als amerikanischer Soldat sind sehr intensiv und haben mich nachhaltig beeindruckt. Die Beschreibung der durch das zerstörte und feindliche Gebiet marodierenden Figuren ist virtuos. Die Schilderung der Kriegserfahrungen machen allerdings nur 1/3 des Erzählten aus. Die Zerstörung Dresdens spielt dabei (erstaunlicherweise) eine untergeordnete Rolle. Der Hauptteil des Romans widmet sich der psychischen Folgen der Hauptfigur Billy Pilgrim. Geistig labil driftet er, aus der Zeit gefallen und in der Vorstellung von Außerirdischen entführt worden zu sein, durch die Episoden seiner eigenen Biografie. Die handwerklich kunstvoll gestalteten Zeitsprünge durch das Leben sind abwechslungsreich, aber auch ein bisschen anstrengend, jedes Ereignis wird zudem mit dem lapidaren Satz „So geht das!“ kommentiert (schlechte und auf die Dauer nervige Übersetzung von „So it goes“, besser „So spielt das Leben“ ?). Die Message des Buches ist schnell verstanden: Die Grausamkeit und Unmenschlichkeit des Krieges bestimmt das Leben eines jeden Beteiligten und führt zwangsläufig in den Wahnsinn. Der Roman hat mich in einzelnen Episoden nachhaltig beeindruckt, ist in seiner Gänze für mich aber zu gekünstelt und bleibt ohne echte Antworten auf die Bedrohungen des Krieges in heutiger Zeit.
So geht das.
Weiter geht’s in meiner Mini Reihe zum 80. Jubiläum des Endes des zweiten Weltkriegs in Europa. Ich wurde durch die siebenstellige Podcast Reihe, zum Ende des Krieges, von „Was bisher geschah“ auf dieses Thema aufmerksam. Wen das interessiert, dem kann ich diese Reihe sehr ans Herz legen. Vom 13.-15. Februar 1945 wurde Dresden von Alliierten Bomben extrem schwer geschädigt. Bei diesem Angriff kamen zwischen 22.700 und 25.000 Menschen ums Leben. Einer, der überlebt hat, war der amerikanische Kriegsgefangene Kurt Vonnegut. Dieses prägende Ereignisse hat er versucht in diesem Buch zu verarbeiten. Dabei hat er nicht einfach die Ereignisse nüchtern runter geschrieben, sondern daraus einen Roman entwickelt, der mit Science Fiction und Zeitreise Elementen versehen ist, die man dort nicht vermuten würde aber die sich gut in die Geschichte integrieren. Man muss sich kurz zurecht finden, dann wird die Geschichte aber richtig interessant. Es geht nicht nur um diese Nacht. Es geht generell um die Absurdität des Krieges und was das mit einem Menschen macht und wie es diesen in den Wahnsinn treibt. Auf keinen Fall eine konventionelle, aber eine originelle Geschichte, die dieses grausame Kapitel der deutschen Geschichte verdaubar verpackt. Wenn man sich diesem Stil öffnen kann, wird man mit einem interessanten Zeitzeugen Bericht belohnt.
Meine Meinung Basierend auf dem autobiografisch geprägten Science-Fiction-Antikriegsroman »Schlachthof 5: oder Der Kinderkreuzzug« von Kurt Vonnegut aus dem Jahre 1969 (engl. »Slaughterhouse 5«) wurde von Eisner-Award-Preisträger Ryan North in ein Comicszenario transformiert, welches sich sehen lassen kann. Bisher waren mir weder Titel noch Autor bekannt, womit ich definitiv etwas verpasst habe, umso besser, dass mich die grafische Aufarbeitung der Story meine Neugier weckte und ich mein Versäumnis nun beheben kann. In »Schlachthof 5: oder Der Kinderkreuzzug« verarbeitet der Autor auf äußerst kreative Weise seine traumatischen Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg, wo er als amerikanischer Zivilsoldat in Gefangenschaft genommen wurde und in Dresden im Schutzbunker eines Schlachthofes, wo die Gefangenen untergebracht wurden, einen Luftangriff überlebte. Angesichts der aktuellen Lage in der Ukraine liest sich die Geschichte, in der junge Menschen an die Front geschickt werden, um zu kämpfen und zu sterben, mit noch mehr Schrecken. Der Krieg, die Gefangenschaft bei Nazis und Alliierten nehmen einen großen Teil der Story in Anspruch und würden bleischwer im Magen liegen, wenn Kurt Vonnegut den Verlauf nicht mit unkontrollierten Zeitreise-Sprüngen seines Alter-Ego Billy Pilgrim und die Begegnung mit Außerirdischen vom Planeten Tralfamadore aufgepeppt hätte. Mit der Durchwirkung der Schrecken des Kriegs mit übersinnlichen Science-Fiction-Elementen und einer guten Prise Humor, wird das Werk nicht etwa ins Lächerliche gezogen, sondern verstärkt die Gräuel der Erlebnisse des Autors und wird dennoch leicht genießbarer. Einen Vergleich zur Romanvorlage kann ich (noch) nicht anstellen, doch als eigenständiges Werk betrachtet hat mich die geschickte Inszenierung der schrecklichen Seite der Kriegsgefangenschaft im Zweiten Weltkrieg mit den optisch abgegrenzten Zeitsprüngen in Billy Pilgrims Leben ungemein beeindruckt. Vom Krieg wird in sein gewöhnliches Leben als Knabe und danach als Augenoptiker, Ehemann und Familienvater und dann wieder zur Entführung durch die Tralfamadorianern, die ihn in einer Art Zoo studierten und ausstellten, geswitched. Besonders gelungen sind die Ansichten und Gesetzlichkeiten der handförmigen Tralfamadorianer, bei denen jeder Tote zugleich lebendig ist, und die die Zukunft kennen, diese aber nicht beeinflussen, sondern genauso geschehen lassen wie sie bestimmt ist. »So ist das.« Diese von der Zeit losgelösten Draufsicht auf die Menschheit mit ihren Kriegen verleiht der Story eine philosophische Note, die nachhallt. Diese Adaption von Ryan North in den frankophonen Illustrationen des spanischen Künstlers Albert Monteys eingefangen bietet ein vielschichtiges Leseerlebnis zwischen »Per Anhalter durch die Galaxis« und Kriegsliteratur, das mich mit all seinen Facetten von der ersten Seite an gepackt hat. Fazit Ein für mich bisher unbekannter Klassiker der Antikriegsliteratur, der mit seinem Science-Fiction-Charme besticht und in der Comicumsetzung von Ryan North und Albert Monteys brilliert. -------------------------------- © Bellas Wonderworld; Rezension vom 04.06.2022
Vier Sterne vor allem wegen des hervorragenden Nachwortes, das Vonneguts Buch in seiner heutigen Bedeutung klarmacht.
Interessant
Das Buch war verwirrend und witzig und traurig und hat zum Nachdenken angeregt. Der Stil hat mir sehr gut gefallen, es war erfrischend mal ein Buch zu lesen, das nicht chronologisch aufgebaut ist. Trotzdem aber in sich stimmig und man kann der Geschichte gut folgen. Die SiFi Elemente lockern das eher ernste Thema etwas auf.
Schon spannend aber man muss sich reinlesen
Ich bin bei der Beurteilung des Buchs hin und her gerissen. Auf jeden Fall ist es ein außergewöhnliches Werk, das sich mit nichts vergleichen lässt, was ich sonst über Krieg oder andere Greultaten gelesen habe. Wenn man die klassische deutsche Nachkriegsliteratur und deren Aufarbeitung mit den beiden Weltkriegen gewohnt ist, dann ist dieses amerikanische Anti-Kriegsbuch erstmal sehr verwirrend. Vonnegut hat einen großen Gefallen daran, die verschiedensten Stilmittel zu verwenden. Vielleicht ist dies literarisch wertvoll, für mich war es oft anstrengend. Das erste und letzte Kapitel rahmen die eigentliche fiktive Geschichte von Billy Pilgrim ein. In diesem Rahmenkapiteln erklärt der Autor seine Beweggründe für das Buch und wie es entstanden ist. Der Einstieg gefiel mir auf diese Weise sehr gut. Doch die Erzählung von Pilgrims Kriegserlebnissen an der Westfront, die Gefangennahme und später das Erleben rund um die Bombardierung Dresdens 1945 wechselt immer wieder in schneller Reihenfolge mit seinem Leben als gutsituierte Bürger in den 50er und 60er Jahren in den Staaten und sein häufiger Fall in einer Traumwelt auf einem anderen Planeten. So überraschend wie im Leben des Brian tauchen plötzlich Außerirdische in der Geschichte auf. Ich denke, mir ist klar, welchen Zweck der Autor damit verfolgte. Es geht ihm nicht um eine detailreiche Schilderung der Kriegserlebnisse, sondern um die Entfremdung eines Soldaten von der Welt nach der Traumatisierung. Das mag ja schon mal eine andere Herangehensweise an die Thematik sein als bei den üblichen Kriegsbüchern, was ich sehr interessant fand. Ich habe allerdings das ganz persönliche Problem mit einfältigen Protagonisten in der Literatur. Von Candide bis zum Hundertjährigen, wenn die Hauptperson sich durch die Welt treiben lässt und nahezu emotionslos die Geschehnisse um sich herum beschreibt, dann überfällt mich eine gewisse Genervtheit. Gekrönt wird dies in dem Buch durch die lakonische Sprache und dem refrainartigen So it goes am Ende jeder erschüttertenden Berichterstattung über ein Einzelschicksal oder über den Tod von Tausenden. Wirkung erzielen diese Stilmittel schon, Freude am Lesen ist bei mir dann allerdings begrenzt. Wobei, kann man bei so einer Thematik wirklich Freude an einem Buch empfinden? Ich bin froh, dass ich diesen Klassiker endlich mal gelesen habe. Es ist ein gutes Buch, aber ich bleibe lieber bei den gewohnten Anti-Kriegsbüchern. In diesem Sinne, auf zu Im Westen nichts Neues.
Ich bin bei der Beurteilung des Buchs hin und her gerissen. Auf jeden Fall ist es ein außergewöhnliches Werk, das sich mit nichts vergleichen lässt, was ich sonst über Krieg oder andere Greultaten gelesen habe. Wenn man die klassische deutsche Nachkriegsliteratur und deren Aufarbeitung mit den beiden Weltkriegen gewohnt ist, dann ist dieses amerikanische Anti-Kriegsbuch erstmal sehr verwirrend. Vonnegut hat einen großen Gefallen daran, die verschiedensten Stilmittel zu verwenden. Vielleicht ist dies literarisch wertvoll, für mich war es oft anstrengend. Das erste und letzte Kapitel rahmen die eigentliche fiktive Geschichte von Billy Pilgrim ein. In diesem Rahmenkapiteln erklärt der Autor seine Beweggründe für das Buch und wie es entstanden ist. Der Einstieg gefiel mir auf diese Weise sehr gut. Doch die Erzählung von Pilgrims Kriegserlebnissen an der Westfront, die Gefangennahme und später das Erleben rund um die Bombardierung Dresdens 1945 wechselt immer wieder in schneller Reihenfolge mit seinem Leben als gutsituierte Bürger in den 50er und 60er Jahren in den Staaten und sein häufiger Fall in einer Traumwelt auf einem anderen Planeten. So überraschend wie im Leben des Brian tauchen plötzlich Außerirdische in der Geschichte auf. Ich denke, mir ist klar, welchen Zweck der Autor damit verfolgte. Es geht ihm nicht um eine detailreiche Schilderung der Kriegserlebnisse, sondern um die Entfremdung eines Soldaten von der Welt nach der Traumatisierung. Das mag ja schon mal eine andere Herangehensweise an die Thematik sein als bei den üblichen Kriegsbüchern, was ich sehr interessant fand. Ich habe allerdings das ganz persönliche Problem mit einfältigen Protagonisten in der Literatur. Von Candide bis zum Hundertjährigen, wenn die Hauptperson sich durch die Welt treiben lässt und nahezu emotionslos die Geschehnisse um sich herum beschreibt, dann überfällt mich eine gewisse Genervtheit. Gekrönt wird dies in dem Buch durch die lakonische Sprache und dem refrainartigen So it goes am Ende jeder erschüttertenden Berichterstattung über ein Einzelschicksal oder über den Tod von Tausenden. Wirkung erzielen diese Stilmittel schon, Freude am Lesen ist bei mir dann allerdings begrenzt. Wobei, kann man bei so einer Thematik wirklich Freude an einem Buch empfinden? Ich bin froh, dass ich diesen Klassiker endlich mal gelesen habe. Es ist ein gutes Buch, aber ich bleibe lieber bei den gewohnten Anti-Kriegsbüchern. In diesem Sinne, auf zu Im Westen nichts Neues.
Nachdem ich dieses Buch und Hellers "Catch 22" gelesen hatte, begann ich, mich an meine Schulzeit zu erinnern. Automatisch fragte ich mich: "Wieso lesen wir nicht solche Bücher im Unterricht?" Ich kann mir die Gründe denken. Dennoch muss ich seufzen, wenn ich an die trockene und oftmals ungeliebte Lektüre über den Zweiten Weltkrieg zurückdenke, die wir damals durchkauen mussten. Und dann wird man älter, liest für seine eigene Bildung und entdeckt dabei sowas. Autoren, die dieses Thema auf eine neue, andere, frische Art und Weise angehen. Die ihre eigenen Erlebnisse verarbeitet haben und so alles in ihrem eigenen, eindringlichen, intensiven und abgedrehten Stil machen. So geht das. Ich muss mehr von Vonnegut lesen, so viel steht fest.