Rehruf

Rehruf

E-Book
4.03
JugendliebesromanGestaltwandlerLebenRehmenschen

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Beschreibung

"Tausend Leben will ich dir geben, nur wandeln kannst du nicht auf alten Wegen. Bist du mein, bist du’s für immer. Bist frei und wild vorm Himmelsschimmer. Komm und ich trage dich über den Fluss, doch kennen wirst du nimmer eines Menschen Kuss." Trink nicht vom Fluss, es sei denn du musst dem Tode entkommen. Inga ist dazu verflucht, ihr Leben als Rehdoppel zu verbringen. Fern von ihrer Familie, verwandelt sie sich beim ersten Morgenlicht in ein Reh und kann erst bei Anbruch der Dunkelheit in ihren Menschenkörper zurückkehren. Sie ist zwar dem Tod entronnen, aber ihre neue Existenz birgt Gefahren und Verlockungen, auf die Inga nicht vorbereitet ist.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Weitere Themen
Format
E-Book
Seitenzahl
328
Preis
1.99 €

Autorenbeschreibung

Julia Mayer wurde 1993 in Malchin geboren, lebt mit ihrer Hündin Leia an der Ostsee und schreibt seit ihrem vierzehnten Lebensjahr Romane. Nachdem sie sich mehrere Jahre lang erfolglos und frustriert durch den Alltags-Dschungel gekämpft hat, wagte sie im Dezember 2012 den Sprung ins Indie-Publishing. Seitdem veröffentlicht sie regelmäßig und tobt sich dabei gern in den unterschiedlichsten Genres aus. Je vielseitiger, desto besser. Sie bezeichnet sich selbst gern als Frau mit Hund - immer auf der

Beiträge

3
Alle
3

gute Grundlage mit viel Potential, mäßige Umsetzung

Ehrlich gesagt hatte ich mir hier eine Märchenadaption von einem meiner Lieblingsmärchen namens "Brüderchen und Schwesterchen" erhofft, leider war dem dann aber nicht wirklich so. Außer der Rehverwandlung gab es hier so gut wie keinerlei Ähnlichkeiten, das fand ich wirklich schade. Die Idee an sich fand ich ja äußerst interessant, mitunter hat mir diese auch sehr gefallen, weil für mich Rehe unglaublich faszinierende und geheimnisvolle Tiere sind. Die Charaktere hatten für mich leider zu wenig Tiefe und waren mir zu einfach gehalten, sodass kein Bezug zu ihnen entstehen konnte. Durch viele vorhersehbare Ereignisse, konnte leider auch kaum Spannung erzeugt werden, hier hätte man sicherlich noch mehr aus dem Ganzen herausholen können. Gefallen hat mir allerdings, dass mal keine Liebesgeschichte im Vordergrund steht. Allgemein betrachtet war hier wirklich eine gute Grundlage mit viel Potential für eine klasse Geschichte gesetzt, doch die Umsetzung erfolgte meiner Meinung nach nur mäßig.

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Inga ist 16 Jahre alt und schwer krank. Sie wohnt mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester in der Nähe von Wasserwacht. Bei einem Besuch ihrer Großtante Randi hat Inga einen Anfall und stirbt. Mit ihrem Tod fallen ihre Mutter und Schwester Fredericke in ein riesiges Loch. Doch die zwei wissen nicht, dass Inga zwar gestorben ist, aber als Rehdoppel eine zweite Chance erhält. Randi nimmt sie unter ihre Fittiche und bringt sie zur Herde und stellt sie den anderen Überlebenden vor. Aber dieses neue Leben zwischen Tier und Mensch fällt ihr gar nicht leicht. Die Sehnsucht nach ihrer Familie schmerzt sie sehr und obwohl sie nicht zu ihrem alten Zuhause gehen soll, hält sie sich nicht an diese Regel und bringt somit sich und die anderen Rehdoppel in Gefahr. Meine Meinung: Eine schöne gefühlvolle Geschichte, die in Deutschland spielt und auf dem Märchen "Brüderchen und Schwesterchen" basiert. Die Autorin nutzt das mystische im deutschsprachigen Raum, um einen ungewöhnlichen Jugendfantasy Roman zu erschaffen. Tod, Trauer und Verlust stehen im Vordergrund. Die Atmosphäre ist eher düster und entspricht dem ernsten Thema. In Inga erkennt der Leser, die Qual der zweiten Chance. Sie hadert mit ihrem Schicksal und zeitweise war ich mir gar nicht sicher, wie sie weiter damit umgehen wird. Am besten haben wir die Szenen, die sie als Reh zeigen. Irgendwie kam mir Inga dort ausgeglichener und aufgeräumter vor. Die restlichen Mitglieder der Herde sind extrem wichtig - nicht nur als neue Familienmitglieder sondern auch für den Fortgang der Geschichte. Von Fredericke erkennt man erst recht spät, wie sie tickt und wie tief sie leidet. Ingas Mutter hat mich extrem enttäuscht. Sie verliert sich völlig in ihrer Trauer. Sie vernachlässigt ihre jüngere Tochter komplett. Dafür fehlt mir komplett das Verständnis und ich hätte sie gerne geschüttelt, damit sie endlich aufwacht.

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Darum geht es: Inga leidet seit sie denken kann an einer schweren, chronischen Krankheit und sie weiß, dass diese irgendwann ihr Tod sein wird. Doch als es dann passiert und die Krankheit scheinbar über sie gesiegt hat, muss sie herausfinden, dass sie auf irgendeine Weise doch noch lebt. Und zwar als Rehdoppel, wiedererweckt durch einen magischen Fluss, der ihren Heimatort Wasserwacht durchströmt. Ihre Tante Randi hat dafür gesorgt, dass Inga mit dem Wasser in Berührung kommt. Irgendwie ist Inga dann auch erleichtert über die zweite Chance die sich ihr bietet und arrangiert sich damit, tagsüber als Reh und des Nachts als Mensch zu leben. Dabei lernt sie auch noch mehr Menschen kennen, die so sind wie sie. Aber dennoch kehren ihre Gedanken immer wieder zu ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester Frederike zurück, die sie für tot halten. Unbedingt möchte Inga die Beiden sehen und sich vergewissern, dass es ihnen gut geht. Doch eine düstere Wesenheit macht sich diesen sehnlichen Wunsch zu Nutzen und die Rehdoppel sehen ihr abgeschiedenes, harmonisches Leben bedroht... So fand ich es: Auch hier wurde ich wieder von der Autorin persönlich gefragt, ob ich ihr Buch lesen und rezensieren wolle. Da mir die Leseprobe schon sehr zugesagt hat und sich die Geschichte interessante anhörte, angelehnt an das doch eher unbekannte Märchen 'Brüderchen und Schwesterchen', fiel mir die Entscheidung nicht schwer. Ich hatte mit einem netten Jugendbuch für zwischendurch gerechnet, dann aber überraschenderweise noch viel mehr bekommen. Was mir gleich als Erstes aufgefallen ist, ist der wunderschöne Schreibstil der Autorin. Das Buch lässt sich zwar leicht und flüssig lesen, wie man es bei einem Jugendbuch auch erwarten kann, aber gleichzeitig schwingt auch noch sehr viel Poesie mit und die Sprache ist oft sehr bildhaft mit schön gewählten Worten. Das hat mir unglaublich gut gefallen und passte auch einfach super zur Geschichte. Das Buch ist auch nicht nur aus Ingas Sicht geschrieben, sondern auch aus der Sicht ihrer Schwester Frederike und der des Bösen in diesem Buch, welches ich aber hier nicht erwähnen werde. Die Atmosphäre ist recht melancholisch, tragisch und ein wenig traurig, allein schon durch Ingas Krankheit und den vermeintlichen Verlust den ihre Familie zu verwinden hat als sie dann stirbt. Ihre Wiedererweckung als Rehdoppel bringt dann zwar auch wieder etwas Hoffnung, aber unterschwellig bleibt die Stimmung doch ziemlich bedrückt und schwer. Darauf muss man sich natürlich einlassen können, was mir nun überhaupt nicht schwer gefallen ist. Auch wenn die Story grundsätzlich eher ruhig und nachdenklich fortschreitet, so gibt es aber auch ein paar Wendungen, die Spannung gebracht haben. Das Ende hat mich zum Beispiel sehr überrascht und hätte ich so nicht erwartet in einem Jugendbuch. Da gibt es bestimmt auch Leute, denen das nicht gefallen würde. Ich bin damit aber gut zurecht gekommen, außer, dass es mir vielleicht ein bisschen zu schnell abgehandelt war. Die Idee der Tierdoppel ist zwar nichts Neues aber in dieser Form fand ich es wirklich schön gelöst. Auch, dass es sich um Rehe handelt, die ja sehr ruhige und scheue Tiere sind, war mal was Anderes. Die Charaktere haben mir allgemein auch gut gefallen, durch den Schreibstil der Autorin hat man viel von den Gefühlen der Protagonisten aufgreifen können. Jedes Redoppel hat natürlich seine schicksalhafte Geschichte und es wurde schon darauf geachtet, die Charaktere individuell zu gestalten. Aber gerade die tragische Figur der kleinen Schwester Frederike war es, die mich echt mitgenommen und berührt hat. Sehr gut fand ich auch, dass dieses Jugendbuch vollkommen ohne eine kitschige, klischeehafte Liebesgeschichte auskommt und einzig und allein die Themen Familie, Verlust und Zusammenhalt aufgreift. Mein Fazit: Ein wirklich schönes Jugendbuch, das mal als Einzelband daher kommt und durch das man auf einem fast poetischen Schreibstil hindurchgetragen wird. Tolle Ideen, sympathische Charaktere und eine sehr rührende Story haben mir ein paar sehr angenehme Lesestunden beschert. Das Buch ist einfach mal ein bisschen was Anderes, als der ganze Einheitsbrei den man sonst so liest und ich werde mir bestimmt auch die anderen Tierdoppel-Romane der Autorin näher ansehen. 4,5 von 5 Sterne

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