Rechtstatsachenforschung zur Praxis der Baulanderschließung und Baulandbereitstellung und deren Finanzierung nach geltendem Recht.

Das Spektrum der Instrumentennutzung und der strategischen Ansätze zur kommunalen Baulandbereitstellung und -erschließung ist breit. Die Kommunen haben inzwischen ein differenziertes Strategieprofil entwickelt: Vorwiegend klassische Angebotsplanung, vorwiegend aktive Baulandpolitik und Mischstrategie sind die drei Strategieprofile, denen sich die Kommunen zu jeweils etwa einem Drittel zuordnen lassen. Die Nutzung der Möglichkeiten, Private über die Erschließungsbeiträge hinaus an der Finanzierung der Baulandbereitstellung und -entwicklung zu beteiligen, haben zwar bereits ein beachtliches Niveau erreicht, erscheinen aber gleichwohl noch entwicklungsfähig und -bedürftig. Insbesondere decken sie im Bereich der Folgeeinrichtungen nur ein sehr begrenztes Spektrum mit dem Schwerpunkt Kinderspielplätze ab. Die Analyse der Bodenwertsteigerungen vom begünstigten Agrarland bzw. Bauerwartungsland zum erschließungsbeitragsfreien oder -pflichtigen Bauland zeigt, daß bisher vertragliche Vereinbarungen zur Kostenübernahme im Regelfall nicht dadurch verhindert wurden, daß diese Wertspanne zu gering ausfällt. Restriktive Vorgaben der Landes- und Regionalplanung werden nur in einzelnen Bundesländern als relevante Rahmenbedingung für die kommunale Baulandbereitstellung und -erschließung eingeschätzt. Nach eindeutiger Einschätzung der befragten Gemeinden wird auch die künftige Baulandentwicklung in einem Zeithorizont von 10 bis 15 Jahren auf der Grundlage der bestehenden Flächennutzungspläne bzw. entsprechender kommunaler Entwicklungskonzepte in überwiegendem Maße als Außenentwicklung verlaufen. In dieser Zeitperspektive werden weiterhin von den Kommunen auch erhebliche Flächenbedarfe angegeben. Sie werden sich vor allem auf Wohnflächen konzentrieren, die in erster Linie über größere Neubauflächen aber auch über die Wiedernutzung funktionslos gewordener Flächen sowie durch Nachverdichtungsmaßnahmen umgesetzt werden sollen. Hinsichtlich der Bodenwertsteigerungen zwischen Nicht-Rohbauland und Bauland werden im Perspektivzeitraum von den Gemeinden ähnliche Entwicklungen wie in den letzten 10 Jahren erwartet.