Prost, auf die Nachbarn

Der vierte Fall des ungleichen Ermittler-Duos Tischler & Fink hält wieder einiges für die Leser/Hörer bereit. Und auch der Humor kommt natürlich nicht zu kurz. Das Helmfried von Lüttichau als Sprecher einmal mehr überzeugt, versteht sich von selbst.

Diesen Krimi hätte ich mir tatsächlich so selber nie gekauft, ich wurde aber positiv überrascht. Ein Anwalt stirbt bei einem Autounfall. Aber war es das wirklich ? Ein Unfall ? Hauptkommissar Tischler ermittelt! Der Schreibstil ist sehr leicht und hat durch den Dialekt der gerade in der wörtlichen Rede zum Vorschein kommt etwas besonderes. Auch zeichnet sich das Buch durch einen gewissen Humor aus. Die Geschichte wirkt auf den ersten Blick durchschaubar und geradlinig, so hatte ich schnell eine vorgefertigte Meinung über die Auflösung des Ganzen. Aber der Autor baut dann doch so viele Twists und Wendungen ein, so dass ich am Ende echt überrascht dastand, denn mit solch einer Auflösung hätte ich nicht gerechnet. Diese Twists haben mir auch am besten an diesem Buch gefallen, denn es gab wirklich einige Überraschungsmomente und so war das Werk am Ende doch ganz und gar nicht vorhersehbar. Das ganze war auf alle Fälle ein richtig gute Krimi der mich teilweise sehr an die Kluftinger Krimis erinnert haben,aber dennoch seinen eigenen Stil hatte.

"Prost, auf die Nachbarn" von Friedrich Kalpenstein ist der 4. Provinz-Krimi mit Kommissar Tischler. Für mich war es der 3. Ausflug ins beschauliche Brunngries. Obwohl … von wegen "beschaulich" … unter der Oberfläche gärt es da ganz schön. . Darum geht's: Diesmal geht's dem Anwalt Lehmann an den Kragen. Mit seinem manipulierten Auto endet er tot am Baum. Feinde hatte er so einige… . Es war wieder mal wie ein Kurzbesuch bei lieben Freunden. Die Spur führt Kommissar Tischler zu seiner eigenen Haus und Hof-Werkstatt. Ja, und da deckt er auch was auf, was Leser*innen schon seit dem letzten Band "Prost, auf die Jugend" wissen. Das Prinzip der Krimis: Es gibt einen Fall und dazu viel liebevolles Drumherum, das scheibchenweise fortgeführt wird. Das sorgt für Wiedererkennungswert und Wiedersehensfreude. Allein ein Schwanzwedeln von Dackeldame Resi und das sie trotz veganen Futterplans wieder eine Wiener zugesteckt bekommt, lässt das Herz beim Lesen höher schlagen. So wie viele andere Kleinigkeiten auch. . Natürlich müssen Tischler und Fink aber auch den Fall lösen. Und das schaffen sie natürlich auch wieder. Happy End in Brunngries. Und dann werden im Nachklapp noch so viele Heimlichkeiten angeschnitten. Es wird spannend, was davon im nächsten Krimi eine Rolle spielen wird. . Fazit: Ich bin so froh, diese Krimi-Reihe für mich entdeckt zu haben und empfehle sie allen, die Krimis mit Humor in ländlich-gemütlichem Setting mit Familienanschluss mögen. Dann ist Brunngries eine Reise wert. Mein nächster Lese-Kurzurlaub ist jedenfalls schon gebucht.

Ein unwiderstehliches Duo

Und wieder einmal bringen mich Tischler und Fink zum Lachen! Ich liebe das bayerische Polizistenduo sehr und auch bei diesem Teil konnte ich wieder viel schmunzeln. Die Geschichte war dieses Mal etwas sehr vorhersehbar, trotzdem habe ich es sehr genossen.