Preisverzerrungen und Unterschiede in der Produktionsstruktur zwischen Österreich und Ungarn

Mit dem Erscheinen des zehnten Bandes der Schriftenreihe "Studien über Wirtschafts und Systemvergleiche" übergibt das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsver gleiche der Öffentlichkeit einen weiteren Beitrag zur Fundierung jener "guten Kenntnis der Entwicklung und der Strukturen, der längerfristigen Dynamik und des Niveaus, der Unterschiede und der Gemeinsamkeiten der Wirtschaften in Ost und West", die der Begründer des Instituts in einer programmatischen Erklärung dem vor elf Jahren er schienen ersten Band dieser Schriftenreihe voransetzte. Solche Kenntnis definierte Prof. Franz Nemschak damals als eine der Voraussetzungen für "eine fruchtbare Zu sammenarbeit zwischen Ländern mit verschiedenen Wirtschaftssystemen" . Der Autor dieser Studie, Dr. Gerhard Fink, wissenschaftlicher Mitarbeiter der ersten Stunde des Instituts, bedient sich jener fruchtbaren Synthese zwischen modernen theoretischen Ansätzen und empirischer Forschungsarbeit, die zu den wesentlichen Anliegen des Instituts gehört. Sein Thema "Preisverzerrungen und Unterschiede in der Produktionsstruktur zwischen Österreich und Ungarn" befaßt sich mit einem Problem, welches in der vergleichenden Wirtschaftsforschung bei empirischen Arbeiten immer wieder anklingt, aber bisher noch nicht befriedigend gelöst worden ist. Es geht hier um die Feststellung, daß Struktur unterschiede (zumindestens zum Teil) eher durch unterschiedliche Preisrelationen als durch tatsächliche technische Unterschiede im Produktionsmuster hervorgerufen werden können. Eine Möglichkeit, Preisverzerrungen als Komponente von Produktionsstruktur unterschieden auszuschalten, ist jedoch nicht gefunden worden. Der Ansatz von Dr. Fink, mittels vergleichender Input-Output-Analyse Unterschiede in den Preisrelationen durch Umrechnung nach einheitlichen Preismodellen zu vermeiden, gibt die Möglichkeit, die tatsächlichen Unterschiede in der Produktionsstruktur an den Tag zu bringen.