Pirouetten

Pirouetten

Paperback
3.812
SchuleLesbischEiskunstlaufHighschool

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Beschreibung

Jeden Morgen dasselbe. Aufstehen, Schlittschuhe packen und ab zur Eissporthalle, während draußen noch alles Nacht ist. Die Wochenenden werden in glitzernden Kostümen bei Wettkämpfen verbracht. Leistung abrufen, lächeln. Und dann alles wieder von vorn. Seit ihrer Kindheit bestimmt Eiskunstlauf den Rhythmus von Tillie Waldens Leben. Doch auf dem Weg ins Erwachsenenalter gerät der strikte Plan ins Wanken: Zwischen allen Erwartungen, die in der Schule, zu Hause und auf dem Eis an sie gestellt werden, setzt sich eine junge Frau durch, die ihre Homosexualität entdeckt und ihre Freiheit zurückerobert. In dem autobiografischen Comic “Pirouetten” erzählt Tillie Walden von der Suche nach Selbstbestimmung und davon, was es bedeutet, Gewohntes und Vertrautes hinter sich zu lassen.
Haupt-Genre
Comics
Sub-Genre
N/A
Format
Paperback
Seitenzahl
400
Preis
29.90 €

Autorenbeschreibung

Tillie Walden, geboren 1996, erhielt 2016 für ihr Comicdebüt “The End of Summer” den Ignatz Award in der Kategorie “Outstanding Talent”. Sie studierte am Center for Cartoon Studies in Hartford, Vermont und hat bisher vier Graphic Novels veröffentlicht. Ihr Webcomic “On a Sunbeam” wurde 2017 für den Eisner Award nominiert.

Beiträge

3
Alle
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Meine Meinung Zurzeit ist die Künstlerin gefühlt in aller Munde, umso gespannter war ich auf ihre zeichnerische Autobiografie. Mich begeistern die vielfältigen Möglichkeiten und Themen in Bezug auf Comics. Und gerade journalistische und sachbuchähnliche Comics und Graphic Novels haben mein Herz erobert. So freute ich mich sehr, dass die Leseprobe bereits offenbarte, dass Tillie Walden künstlerisch sehr begabt ist. Gleich zu Beginn klärt die Autorin ihre Leserschaft darüber auf, dass sie mit dem Eislaufen haderte und keine so richtige Lust mehr darauf hatte. Mit Kapitel 1 tauchen wir dann in die Zeit der ca. 10-jährigen Tillie ein und es wird klar, wie anstrengend der Alltag für Kinder und Jugendliche ist, die Eislaufen ernsthaft betreiben. Aufstehen in frühen Morgenstunden, ab zur Eishalle in die Kälte, Konkurrenzkampf, Haare machen, schminken und Drill schon in jungen Jahren. So sehr Tillie dies alles hasste, kam sie viele weitere Jahre davon dennoch nicht los. Zu sehr mochte sie das Gefühl des Wettkampfs, der Herausforderung und die Beste zu sein. Der Alltag bringt kaum Abwechslung, frühes Aufstehen, trainieren, in die Schule gehen. In der Schule wird sie gemobbt und hat kaum Freund*innen. Zudem weiß sie schon seit sie 5 Jahre alt ist, dass sie lesbisch ist. Dies macht sie auch ein stückweit einsam, da sie sich den anderen Mädchen vom Eislaufen und auch den Klassenkameradinnen noch nicht offenbaren will. Doch Tillie Walden erzählt auch von ihrem Umzug, Schulwechsel, von ihrer ersten Liebe, Trennung, ihrem Coming-out wie auch sexueller Belästigung und wie sie es geschafft hat, das Eislaufen hinter sich zu lassen. Nachdem ich „Pirouetten“ gelesen hatte fühlte ich mich etwas erschlagen. In Tillies ersten 17 Jahren ist bei all dem für mich recht langweiligen Eislauf-Alltag insgesamt dennoch sehr viel passiert. Zu viele Themen, die plötzlich erscheinen aber nur kurz und oberflächlich abgehandelt werden. Ich denke, mir hätte diese Comic-Autobiografie besser gefallen, wenn sie sich auf weniger Themen konzentriert hätte und dabei eine flüssigere Erzählstruktur zustande gekommen wäre. So springt man als Leser*in irgendwie immer hin und her. Dies lies mich am Ende etwas unbefriedigt zurück. Künstlerisch gesehen gefällt mir der Comic jedoch sehr gut. Der farbliche Grundton neben weiß ist dunkles violett. Akzente werden mit einem sanften gelb gesetzt. Dies empfinde ich als sehr angenehm für die Augen. Die Seiten enthalten unterschiedlich viele Panels. Es finden sich Seiten mit einem großen als auch welche mit 24 kleinen Panels. Zudem gefällt mir Tillie Waldens Zeichenstil. Er ist aussagekräftig und die Zeichnungen zu betrachten machte mir großen Spaß. Fazit In künstlerischer Hinsicht ein toller Comic, der mich auf der Erzählebene nicht ganz abholen und überzeugen konnte. Ein Comic einer jungen Künstlerin und Autorin, von der ich jedoch noch viel Spannendes erwarte. Interessant für alle, die gerne Coming-of-Age Geschichten lesen.

4

Meine Meinung Tillie Walden erzählt in ihrer autobiographischen Graphic Novel »Pirouetten« von ihrem steinigen Weg des Erwachsenwerdens, der sie durch die harte Schule von Eiskunstlauftraining, Mobbing und Coming-Out zu einem selbstbestimmten Leben führte. Die preisgekrönte Zeichnerin Tillie Walden hat sich für ihr autobiographisches Werk die wohl schwerste Zeit, die des Heranwachsens, herausgepickt und erzählt von den prägendsten Ereignissen in ihrem jungen Leben. Da ihr Leben über Jahre hinweg durch das harte und disziplinierte Eislauftraining, welches das Aufstehen mitten in der Nacht und Turniere am Wochenende mit sich brachte und ihr fast die Luft zum Atmen nahm, bestimmt wurde, nimmt dies dementsprechend den größten Teil des Comics ein. Zu Beginn eines jeden Kapitels stellt Tillie Walden eine bestimmte Eiskunstlauffigur vor und gibt Auskunft darüber, was sie mit dieser verbindet. Zwischen dem eintönigen und stark durchgetakteten Leben stechen Tillies zwiespältige Emotionen als junges in vielerlei Hinsicht unsicheres Mädchen hervor. Unter der Oberfläche spürt Tillie ganz deutlich, dass sie sich in Wirklichkeit zu Mädchen hingezogen fühlt und das Eiskunstlaufen entwickelt sich mit der Zeit zu einer wahren Hassliebe. Denn Tillie kann überhaupt nichts mit dem frühen Aufstehen, den Kostümen, und dem aufgebrezelten Make-Up anfangen. Passend zu der niedergeschlagenen Stimmung die Tillie durch ihrer Findungsphase begleitet, ist der Graphic Novel in einem schlichten Design und einer dunklen Lilafarbenen Koloration gehalten, die sich auf das wesentliche konzentriert und eine unglaublich dichte Atmosphäre heraufbeschwört und nur kurzzeitig durch gelb dargestellte Lichtblicke unterbrochen wird. »Piouretten« ist das beeindruckende Werk einer inspirierenden Künstlerin, dass Mut macht den eigenen Weg zu gehen, möge dieser sich auch noch so schwer gestalten. Es werden unterschiedliche Themen angeschnitten, von dem Cliquendasein in einer Mädchenmannschaft insbesondere dem internen Konkurrenzkampf über Mobbing und sexuelle Belästigung bis hin zu dem starken Hadern bezüglich des richtigen Zeitpunktes für das Coming-Out. Dabei spielen immer wieder wichtige Stützpfeiler in Tillies Leben eine Rolle (wie z. B. ihre erste Eiskunstlauflehrerin und ihre Cello-Lehrerin), die ihr Kraft geben, sie unterstützen und auf ihrem Weg begleiten. Etwas zu kurz kommt mir bei der ganzen Geschichte die erste Liebe zu einer Mitschülerin sowie der Umgang mit sexueller Belästigung. Den Grund hierfür würde ich allerdings bei der Tatsache suchen, dass es sich hier um eine biographische Geschichte handelt und die Autorin sehr ehrlich ihren eigenen Gefühlen Ausdruck verleiht. Insbesondere die Schilderung ihrer familiären Verhältnisse hat mich stark getroffen und so ist es umso bewundernswerter mitzuverfolgen, wie sich diese junge Frau ihren Weg bahnte. Durch die klare Struktur, die sich wie ein roter Faden durch die Kapitel des autobiographischen Comics zieht, die minimalistische und pointierte Farbgestaltung in Lila- und Gelbtönen und die leicht verständliche Panelführung kann ich »Piouretten« auch Comic-Neulingen, die sich für eine gut erzählte Comic of Age Geschichte interessieren, sehr ans Herz legen. Fazit Eine berührende und beeindruckende Coming-of-Age und Coming-Out Geschichte verpackt in einer ausdrucksstarken Graphic Novel.

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Meine Meinung Tillie Walden erzählt in ihrer autobiographischen Graphic Novel »Pirouetten« von ihrem steinigen Weg des Erwachsenwerdens, der sie durch die harte Schule von Eiskunstlauftraining, Mobbing und Coming-Out zu einem selbstbestimmten Leben führte. Die preisgekrönte Zeichnerin Tillie Walden hat sich für ihr autobiographisches Werk die wohl schwerste Zeit, die des Heranwachsens, herausgepickt und erzählt von den prägendsten Ereignissen in ihrem jungen Leben. Da ihr Leben über Jahre hinweg durch das harte und disziplinierte Eislauftraining, welches das Aufstehen mitten in der Nacht und Turniere am Wochenende mit sich brachte und ihr fast die Luft zum Atmen nahm, bestimmt wurde, nimmt dies dementsprechend den größten Teil des Comics ein. Zu Beginn eines jeden Kapitels stellt Tillie Walden eine bestimmte Eiskunstlauffigur vor und gibt Auskunft darüber, was sie mit dieser verbindet. Zwischen dem eintönigen und stark durchgetakteten Leben stechen Tillies zwiespältige Emotionen als junges in vielerlei Hinsicht unsicheres Mädchen hervor. Unter der Oberfläche spürt Tillie ganz deutlich, dass sie sich in Wirklichkeit zu Mädchen hingezogen fühlt und das Eiskunstlaufen entwickelt sich mit der Zeit zu einer wahren Hassliebe. Denn Tillie kann überhaupt nichts mit dem frühen Aufstehen, den Kostümen, und dem aufgebrezelten Make-Up anfangen. Passend zu der niedergeschlagenen Stimmung die Tillie durch ihrer Findungsphase begleitet, ist der Graphic Novel in einem schlichten Design und einer dunklen Lilafarbenen Koloration gehalten, die sich auf das wesentliche konzentriert und eine unglaublich dichte Atmosphäre heraufbeschwört und nur kurzzeitig durch gelb dargestellte Lichtblicke unterbrochen wird. »Piouretten« ist das beeindruckende Werk einer inspirierenden Künstlerin, dass Mut macht den eigenen Weg zu gehen, möge dieser sich auch noch so schwer gestalten. Es werden unterschiedliche Themen angeschnitten, von dem Cliquendasein in einer Mädchenmannschaft insbesondere dem internen Konkurrenzkampf über Mobbing und sexuelle Belästigung bis hin zu dem starken Hadern bezüglich des richtigen Zeitpunktes für das Coming-Out. Dabei spielen immer wieder wichtige Stützpfeiler in Tillies Leben eine Rolle (wie z. B. ihre erste Eiskunstlauflehrerin und ihre Cello-Lehrerin), die ihr Kraft geben, sie unterstützen und auf ihrem Weg begleiten. Etwas zu kurz kommt mir bei der ganzen Geschichte die erste Liebe zu einer Mitschülerin sowie der Umgang mit sexueller Belästigung. Den Grund hierfür würde ich allerdings bei der Tatsache suchen, dass es sich hier um eine biographische Geschichte handelt und die Autorin sehr ehrlich ihren eigenen Gefühlen Ausdruck verleiht. Insbesondere die Schilderung ihrer familiären Verhältnisse hat mich stark getroffen und so ist es umso bewundernswerter mitzuverfolgen, wie sich diese junge Frau ihren Weg bahnte. Durch die klare Struktur, die sich wie ein roter Faden durch die Kapitel des autobiographischen Comics zieht, die minimalistische und pointierte Farbgestaltung in Lila- und Gelbtönen und die leicht verständliche Panelführung kann ich »Piouretten« auch Comic-Neulingen, die sich für eine gut erzählte Comic of Age Geschichte interessieren, sehr ans Herz legen. Fazit Eine berührende und beeindruckende Coming-of-Age und Coming-Out Geschichte verpackt in einer ausdrucksstarken Graphic Novel.

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