Perlenbach
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Anna-Maria Caspari, geboren 1955 in Köln, lebt als Literatur-Übersetzerin und Autorin am Rand des Nationalparks Eifel. Die Geschichte des Dorfes Wollseifen, dem seine Nähe zu Vogelsang, einer Ordensburg der Nationalsozialisten, zum Verhängnis wurde, inspirierte sie zu dem Roman »Ginsterhöhe«.Julian Mehne studierte an der Westfälischen Schauspielschule Bochum. Neben zahlreichen Auftritten auf Schauspiel- und Opernbühnen in ganz Deutschland – u. a. an der Semperoper Dresden und am Maxim Gorki Theater in Berlin – ist der mehrfach ausgezeichnete Schauspieler auch als Sprecher für Rundfunk, Fernsehen, Hörbuch- und Hörspielproduktionen tätig.
Beiträge
Was für eine Geschichte. Geschichtliches verbunden mit einer Erzählung des Lebens von drei Freunden aus Kindertagen.
Der Schreibstil war richtig gut. Die Geschichte wurde abwechselnd aus der Sicht der drei Freunden erzählt sowie durch Tagebucheinträge des früheren Kindermädchen. Die Geschichte verlieg relativ ruhig mit doch viel Tragik der damaligen Zeit. Und ich muss mir nun die Fortsetzung Ginsterhöhe holen😅
Eine Zeitreise in die Vergangenheit.
Inhalt: 1867. Für den 9 Jahre alten Bauernjungen Wilhelm Lintermann wird ein Traum wahr. Wenigstens für die Wintermonate darf er den ärmlichen Verhältnissen seines Elternhauses in Wollseifen entfliehen und mit Herrn Becker, einem Tuchfabrikanten, nach Montjoie kommen, um dessen kränklichen Sohn Jacob Gesellschaft zu leisten. Dort lernt er auch die aufgeweckte Arzttochter Luise kennen. Zwischen den drei so unterschiedlichen Kindern entsteht eine tiefe Freundschaft, die im Erwachsenenalter auf eine harte Probe gestellt wird..... Leseeindruck: "Perlenbach" ist der zeitlich vorgelagerte 2. Band der Eifel-Trilogie und beginnt im Jahr 1865 und endet 1905, wobei man in einer Art Epilog in aller Kürze noch erfährt, was bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 weiter gechieht. "Ginsterhöhe", der eigentliche 1. Band beginnt nach dem Krieg 1919. Ich selbst kenne bisher nur "Perlenbach" und bin froh, diesen zuerst gelesen zu haben. So ist die Zeitenabfolge wenigstens chronologisch. Der Schreibstil hat mich sofort in eine andere Zeit entführt. Sehr eindringlich wird alles beschrieben und ich konnte mir die Begebenheiten gut bildlich vorstellen. Die Jahre, in denen der Roman spielt, ist geprägt von technischen Fortschritten. Ohne die Geschichte zu zerstören, wurden hierzu Tagebucheinträge von Friederike von Knoblauch, der Gouvernante von Luise und ihrer älteren Schwester Isabella, eingefügt. Diese beinhalten Themen, die Friederike beschäftigen. So auch alle modernen Errungenschaften. Das hat mir in dieser Form sehr gut gefallen. Aber auch die ersten Frauen begehren auf, möchten nicht nur Hausfrau und Mutter sein. Ein gutes Beispiel dafür ist Luise, die allen Widerständen zum Trotz Ärztin werden möchte und sich ihren Weg sucht. Bauernsohn Wilhelm hat mir imponiert. Er muss im Laufe der Geschichte einige Tiefschläge hinnehmen. Trotzdem gibt er nicht auf und versucht immer wieder auf die Beine zu kommen. Jacob hingegen ist ein typischer Fall der damaligen Zeit. Er entspricht nicht den geltenden Konventionen und zeigt Schwäche als Mann. Kein Wunder, dass er irgendwann nicht mehr kann. Er ist mehr oder weniger die traurige Figur im Roman. Fazit: Mir hat die Mischung der unterschiedlichen Charaktere, die die drei Freunde in "Perlenbach" darstellen, gefallen. Durch sie habe ich einen guten Einblick bekommen, wie es damals war. Sobald ich anfing zu lesen bin ich tief in die Geschichte eingetaucht und habe mich wie auf einer Zeitreise gefühlt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für diesen Roman.

Ein sehr empfehlenswerter, fesselnder Roman!
Die fesselnde Geschichte einer Freundschaft Monschau, 1867: Jakob, Sohn eines Tuchfabrikanten darf seinen Vater mit aufs Land begleiten, als dieser wie jedes Jahr im Juni aufbricht, um Schaffelle zu kaufen. In Wollseifen lernt er dabei den Bauernsohn Wilhelm kennen, der ihn sofort so freundlich behandelt, dass er seinen Vater bittet, ihm diesen Freund auch zuhause zur Seite zu stellen. Sein Vater tut ihm den Gefallen, woraufhin Wilhelm nun jedes Jahr den Winter in Montjoie bei Jakob verbringt und dort auch Schulunterricht bei Hauslehrer Linden erhält. So begegnet Wilhelm auch der gleichaltrigen Louise, die viel lieber Hosen als Röcke tragen würde und Abenteuer erleben will. Die drei werden zu besten Freunden. Diese Freundschaft verändert sich aber mit den Jahren, denn die Standesunterschiede werden mit zunehmendem Alter immer wichtiger und auch die unterschiedlichen Lebenspläne trennen sie zwangsläufig. So soll Jakob eines Tages das Gymnasium in Aachen besuchen und danach bei einem befreundeten Tuchhändler in die Lehre gehen, Louise dagegen verfolgt ihre Pläne, Ärztin zu werden hartnäckig und muss deshalb nach Greifswald ziehen, während Wilhelm eine Lehrstelle in der Tuchfabrik von Jakobs Vater antritt. Dennoch kreuzen sich ihre Wege immer wieder... Anna-Maria Caspari erzählt in ihrem fesselnden historischen Roman über drei Freunde, die nur zu gerne ewig befreundet bleiben würden, denen aber das Leben einen Strich durch die Rechnung macht. Mit viel Einfühlungsvermögen und anhand vieler historischer Begebenheiten schildert sie die unterschiedlichen Schicksale auf sehr bewegende Art und Weise. Die Einteilung in Kapitel anhand des Schauplatzes und des Jahres sorgt für eine gute Übersichtlichkeit, da die Handlung sich ja auf knapp 380 Seiten über 37 Jahre erstreckt. Ich mochte es, wie der Klappentext andeutet, dass es wohl nicht ewig mit der tollen und unkomplizierten Freundschaft der drei Kinder weitergehen wird, er aber nicht zu viel verrät. Deshalb war ich auch neugierig, wie es den jungen Menschen weiterhin ergehen wird und wollte mehr erfahren. So habe ich immer weitergelesen und war (leider) innerhalb kürzester Zeit am Ende angelangt, ohne bemerkt zu haben, wie schnell die Seiten dahingeflogen sind. Somit ist das ein großes Kompliment an die Autorin, die mich so fesseln und berühren konnte!

Darum geht es: Für den Bauernsohn Wilhelm aus Wollseifen geht ein Traum in Erfüllung. Er darf dem kränklichen Tuchfabrikantenerben Jacob in Montjoie, in den Wintermonaten Gesellschaft leisten. Dort lernt er auch die gewitzte und quirlige Arzttochter Luise kennen. Luise, Jacob und Wilhelm schwören sich als Kinder ewige Freundschaft. Es sind drei Freunde, deren Lebenswege nicht unterschiedlicher sein könnten. Sie träumen von Selbstbestimmung und möchten den Zwängen ihrer Zeit entfliehen. Als junge Erwachsene wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Mein Leseeindruck: Nachdem mir der erste Band „Ginsterhöhe" schon richtig gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf den zweiten Band. Die Autorin Anna-Maria Caspar hat einen lebhaften und flüssigen Schreibstil. Die Geschichte beginnt im ausgehenden 19. Jahrhundert und endet mit Beginn des 1. Weltkrieges. Chronologisch gesehen ist Perlenbach der Vorgängerroman von Ginsterhöhe. Man kann beide Bücher unabhängig voneinander lesen. Sehr gekonnt und auf eine wundervolle anschauliche Art und Weise schildert die Autorin die gesellschaftlichen Gegebenheiten und das Leben in der Eifel um die Jahrhundertwende. Der historische Kontext ist spannend und hervorragend recherchiert. Anna-Maria Caspari hat die Kindheitsfreunde und dessen aufwachsen großartig, der Zeit entsprechend, skizziert. Ich habe Wilhelm, Jacob und Luise über diesen langen Zeitraum sehr gerne begleitet. Für ihre unterschiedlichen Lebenswege habe ich sie bewundert und mit ihnen mitgefiebert. Beim Lesen spürt man ihre Sorgen, Nöte, Freude, Trauer, Wut, Glück und Verzweiflung. Fazit: 4/5 ⭐️ Eine gut recherchierter Roman über die Suche nach Glück in einer Welt im Umbruch. Nun bin ich sehr neugierig auf den Abschlussband.
Ein abwechslungsreicher historischer Roman
Monschau 1867 Die wohlhabenden Kinder Luise und Jacob sowie der aus armen Verhältnissen kommende Bauernjunge Wilhelm aus Wollseifen, schwören sich ewige Freundschaft. Wilhelm bemüht sich aus der Armut heraus zukommen und beginnt eine Ausbildung als Tuchmacher. Die Freundschaft scheint im erwachsenen Alter nicht mehr so einfach zu sein, denn jeder hat seine eigene Ziele. Luise ist eine starke wissbegierige Frau, die ihre Träume verwirklichen will, um Ärztin zu werden. Jacob ist mit den Erwartungen des Vaters die Tuchfabrik zu führen überfordert und mit seinem Leben unzufrieden. „Perlenbach“ ist ein abwechslungsreicher, fesselnder historischer Roman. Die Autorin konnte mich mit der Geschichte, um die drei sehr unterschiedlichen Hauptprotagonisten, begeistern. Der Schreibstil ist angenehm leicht zu lesen. Durch Tagebucheinträge werden historische Ereignisse der damaligen Zeit in den Roman eingebaut. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt und ich habe die Entwicklungen, die die Protagonisten in diesem Roman mitgemacht haben, sehr gerne verfolgt. Es werden einige problematische Themen der damaligen Zeit bewegend beschrieben. „Perlenbach“ ist ein abwechslungsreicher, historischer Roman, der mich von Anfang bis Ende begeistern konnte. Dies ist der zweite Teil der Eifeltrilogie und ich bin schon sehr gespannt, wie es im letzten Band weiter geht.
Distanzierter Blick auf das Leben in der Eifel
Anna-Maria Caspari erzählt in diesem Buch die Vorgeschichte zu "Ginsterhöhe" (wobei das erst auf den letzten Seiten deutlich wird). Ihre Erzählung skizziert den Lebensweg von drei unterschiedlichen Kindern über mehrere Jahrzehnte. Luises Vater ist Arzt, ihre Mutter früh verstorben und sie entscheidet schon früh, dass sie Ärztin werden möchte. Bei den Kämpfen auf diesem Weg unterstützt sie ihre Hauslehrerin. Jacob ist der einzige Sohn eines Tuchfabrikanten. Aufgrund seiner kränklichen Konstitution wird er gemeinsam mit Luise und deren Schwester zu Hause unterrichtet. Die Eltern erwarten, dass er die Führung der Firma übernimmt. Allerdings merkt er früh, dass ihn das wenig interessiert und auch eine Ehe für ihn nicht in Frage kommt. Wilhelm dagegen ist unter ärmlichsten Bedingungen in Wollseifen aufgewachsen und durfte einige Winter bei Jacobs Familie als Spiel- und Lerngefährte verbringen. Nun hofft er auf ein anderes Leben in Monschau, aber ein einziger Satz kann Hoffnungen zerstören. Das ist viel für ein Buch von unter 400 Seiten und daher gibt es einige Zeitsprünge und ich fand, dass die einzelnen Hauptfiguren etwas blass waren und man als Leser*in distanziert blieb. Nebenbei erläutert die Autorin nämlich noch ausführlich das Leben im Dorf Wollseifen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die ausgehende Blütezeit der Eifelstadt Monschau als Tuchmacherzentrum der Region. Mir hat es weniger gefallen als Ginsterhöhe, und da ich das schon mit nur 3 Sternen bewertet hatte, vergebe ich 2 Sterne.

Wunderbar
Ein mitreißender Roman über drei Leben Ende des 19. Jahrhunderts in der Eifel. Ich habe mitgefiebert bis zum Schluss. Absolut lesenswert für jeden, der Geschichte lebendig erleben möchte.
Ein sehr gelungener historischer Roman
Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen und ist bei Historien-Fans sicher ein Hit! Anhand der drei Hauptcharaktere werden verschiedene Lebensstile und Schicksale der Menschen Ende des 19. Jahrhunderts in der Eifel dargestellt. Dabei ist es spannend, wie die Geschichte die Charaktere Luise, Wilhelm und Jacob durch ihr Leben verfolgt und sehr realistisch die Wogen des Lebens darstellt! Die Geschichte führt die Charaktere auf eigene Wege und immer wieder zusammen, zeigt wie viel Wandel in der Zeit und in den Leben der Menschen möglich ist. Dabei erhalten die Lesenden Einblicke in den Alltag verschiedener sozialer Schichten und Geschlechter. Auch die Darstellung der Beziehungen zwischen den Charakteren fand ich angenehm unverfälscht und nicht zu romantisiert. Mit dem Kennenlernen der Personen und Fortschreiten der Handlung wird das Buch so immer spannender! Besonders angenehm fand ich die Tagebucheinträge eines Nebencharakters, die immer wieder den Lesefluss kurz unterbrochen haben und wichtige historische Ereignisse, die nicht direkt mit der Haupthandlung zusammenhängen, erläutert. So wird das Bild der Zeit weiter ausgefüllt. Und vor allem muss ich sagen, dass das Buch eines der schönsten und gefühlvollsten Enden hatte, die ich bisher lesen durfte.
Herzergreifend
Wir schreiben das 19. Jahrhundert. Wilhelm, Jacob und Luise sind Kinder und treffen durch verschiedene Umstände aufeinander und werden Freunde. Die Hauptfiguren des Romans könnten unterschiedlicher nicht sein. Wilhelm ist ein Bauernjunge und wird von Jacobs Vater, einem Textilfabrikanten zu sich geholt, da Jacob selbst körperlich eingeschränkt ist. Luise ist Arzttochter und Jacobs Nachbarin, sie möchte gerne Ärztin werden. Die Drei spielen zusammen und verbringen ihre Freizeit am Perlenbach. Irgendwann trennen sich ihre Wege. Jacob geht aufs Internat, Luise geht nach Greifwald und Wilhelm muss vorübergehend wieder zurück auf den Hof, bis der Fabrikant ihn als Lehrling fest zu sich holt. Die Jahre vergehen und die Leben der drei verlaufen weit von einander entfernt bis sie sich am Ende wieder treffen. Anna-Maria Caspari beschreibt in ihrem Roman die Widrigkeiten des Lebens im deutsche Kaiserreich. Egal aus welchen Gesellschaftsschichten man kommt, hat jeder für sich sein Päckchen zu tragen. Ob als Bauernjunge Anschluss an die höhere Gesellschaft zubekommen, als Frau studieren zu wollen oder gleichgeschlechtliche Beziehungen zu führen. Alles ein Ding der Unmöglichkeit in dieser Zeit und es wird mit so viel Liebe und Herzblut in diesem Roman niedergeschrieben. Wirklich sehr zu empfehlen.
66. Buch im Jahr 2023 Ich muss sagen durch die Bücher von Vorablesen komme ich immer mehr auf den Trip historischer Romane, die ich normalerweise nämlich wirklich sehr selten lese. Aber wahrscheinlich bleibt das nicht mehr lange so, denn hier gefallen mir die Bücher eigentlich immer ziemlich gut. So auch dieses hier. Es erzählt eine realistische und rührende Geschichte über drei Kinder, die in verschiedenen Verhältnissen und unter verschiedenen Umständen erwachsen werden, die aber eine Freundschaft verbindet. Die Kinder sind wirklich total interessant geschrieben, mir gefällt vor allem das Mädchen wirklich gut, sie ist super cool und aufgeweckt und mir haben vor allem ihre Passagen gefallen. Das Buch ist insgesamt an vielen Stellen frustrierend und ich habe mir oft gedacht wie froh ich bin heutzutage leben zu dürfen und nicht damals. Manchmal war es wunderschön das Buch zu lesen, manchmal sehr traurig. Man kann also auch sagen, dass es eine Achterbahnfahrt der Gefühle war. Ab und zu gab es leicht langweilige Stellen (aber nur selten) und deswegen bekommt das Buch "nur" vier Sterne.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Anna-Maria Caspari, geboren 1955 in Köln, lebt als Literatur-Übersetzerin und Autorin am Rand des Nationalparks Eifel. Die Geschichte des Dorfes Wollseifen, dem seine Nähe zu Vogelsang, einer Ordensburg der Nationalsozialisten, zum Verhängnis wurde, inspirierte sie zu dem Roman »Ginsterhöhe«.Julian Mehne studierte an der Westfälischen Schauspielschule Bochum. Neben zahlreichen Auftritten auf Schauspiel- und Opernbühnen in ganz Deutschland – u. a. an der Semperoper Dresden und am Maxim Gorki Theater in Berlin – ist der mehrfach ausgezeichnete Schauspieler auch als Sprecher für Rundfunk, Fernsehen, Hörbuch- und Hörspielproduktionen tätig.
Beiträge
Was für eine Geschichte. Geschichtliches verbunden mit einer Erzählung des Lebens von drei Freunden aus Kindertagen.
Der Schreibstil war richtig gut. Die Geschichte wurde abwechselnd aus der Sicht der drei Freunden erzählt sowie durch Tagebucheinträge des früheren Kindermädchen. Die Geschichte verlieg relativ ruhig mit doch viel Tragik der damaligen Zeit. Und ich muss mir nun die Fortsetzung Ginsterhöhe holen😅
Eine Zeitreise in die Vergangenheit.
Inhalt: 1867. Für den 9 Jahre alten Bauernjungen Wilhelm Lintermann wird ein Traum wahr. Wenigstens für die Wintermonate darf er den ärmlichen Verhältnissen seines Elternhauses in Wollseifen entfliehen und mit Herrn Becker, einem Tuchfabrikanten, nach Montjoie kommen, um dessen kränklichen Sohn Jacob Gesellschaft zu leisten. Dort lernt er auch die aufgeweckte Arzttochter Luise kennen. Zwischen den drei so unterschiedlichen Kindern entsteht eine tiefe Freundschaft, die im Erwachsenenalter auf eine harte Probe gestellt wird..... Leseeindruck: "Perlenbach" ist der zeitlich vorgelagerte 2. Band der Eifel-Trilogie und beginnt im Jahr 1865 und endet 1905, wobei man in einer Art Epilog in aller Kürze noch erfährt, was bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 weiter gechieht. "Ginsterhöhe", der eigentliche 1. Band beginnt nach dem Krieg 1919. Ich selbst kenne bisher nur "Perlenbach" und bin froh, diesen zuerst gelesen zu haben. So ist die Zeitenabfolge wenigstens chronologisch. Der Schreibstil hat mich sofort in eine andere Zeit entführt. Sehr eindringlich wird alles beschrieben und ich konnte mir die Begebenheiten gut bildlich vorstellen. Die Jahre, in denen der Roman spielt, ist geprägt von technischen Fortschritten. Ohne die Geschichte zu zerstören, wurden hierzu Tagebucheinträge von Friederike von Knoblauch, der Gouvernante von Luise und ihrer älteren Schwester Isabella, eingefügt. Diese beinhalten Themen, die Friederike beschäftigen. So auch alle modernen Errungenschaften. Das hat mir in dieser Form sehr gut gefallen. Aber auch die ersten Frauen begehren auf, möchten nicht nur Hausfrau und Mutter sein. Ein gutes Beispiel dafür ist Luise, die allen Widerständen zum Trotz Ärztin werden möchte und sich ihren Weg sucht. Bauernsohn Wilhelm hat mir imponiert. Er muss im Laufe der Geschichte einige Tiefschläge hinnehmen. Trotzdem gibt er nicht auf und versucht immer wieder auf die Beine zu kommen. Jacob hingegen ist ein typischer Fall der damaligen Zeit. Er entspricht nicht den geltenden Konventionen und zeigt Schwäche als Mann. Kein Wunder, dass er irgendwann nicht mehr kann. Er ist mehr oder weniger die traurige Figur im Roman. Fazit: Mir hat die Mischung der unterschiedlichen Charaktere, die die drei Freunde in "Perlenbach" darstellen, gefallen. Durch sie habe ich einen guten Einblick bekommen, wie es damals war. Sobald ich anfing zu lesen bin ich tief in die Geschichte eingetaucht und habe mich wie auf einer Zeitreise gefühlt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für diesen Roman.

Ein sehr empfehlenswerter, fesselnder Roman!
Die fesselnde Geschichte einer Freundschaft Monschau, 1867: Jakob, Sohn eines Tuchfabrikanten darf seinen Vater mit aufs Land begleiten, als dieser wie jedes Jahr im Juni aufbricht, um Schaffelle zu kaufen. In Wollseifen lernt er dabei den Bauernsohn Wilhelm kennen, der ihn sofort so freundlich behandelt, dass er seinen Vater bittet, ihm diesen Freund auch zuhause zur Seite zu stellen. Sein Vater tut ihm den Gefallen, woraufhin Wilhelm nun jedes Jahr den Winter in Montjoie bei Jakob verbringt und dort auch Schulunterricht bei Hauslehrer Linden erhält. So begegnet Wilhelm auch der gleichaltrigen Louise, die viel lieber Hosen als Röcke tragen würde und Abenteuer erleben will. Die drei werden zu besten Freunden. Diese Freundschaft verändert sich aber mit den Jahren, denn die Standesunterschiede werden mit zunehmendem Alter immer wichtiger und auch die unterschiedlichen Lebenspläne trennen sie zwangsläufig. So soll Jakob eines Tages das Gymnasium in Aachen besuchen und danach bei einem befreundeten Tuchhändler in die Lehre gehen, Louise dagegen verfolgt ihre Pläne, Ärztin zu werden hartnäckig und muss deshalb nach Greifswald ziehen, während Wilhelm eine Lehrstelle in der Tuchfabrik von Jakobs Vater antritt. Dennoch kreuzen sich ihre Wege immer wieder... Anna-Maria Caspari erzählt in ihrem fesselnden historischen Roman über drei Freunde, die nur zu gerne ewig befreundet bleiben würden, denen aber das Leben einen Strich durch die Rechnung macht. Mit viel Einfühlungsvermögen und anhand vieler historischer Begebenheiten schildert sie die unterschiedlichen Schicksale auf sehr bewegende Art und Weise. Die Einteilung in Kapitel anhand des Schauplatzes und des Jahres sorgt für eine gute Übersichtlichkeit, da die Handlung sich ja auf knapp 380 Seiten über 37 Jahre erstreckt. Ich mochte es, wie der Klappentext andeutet, dass es wohl nicht ewig mit der tollen und unkomplizierten Freundschaft der drei Kinder weitergehen wird, er aber nicht zu viel verrät. Deshalb war ich auch neugierig, wie es den jungen Menschen weiterhin ergehen wird und wollte mehr erfahren. So habe ich immer weitergelesen und war (leider) innerhalb kürzester Zeit am Ende angelangt, ohne bemerkt zu haben, wie schnell die Seiten dahingeflogen sind. Somit ist das ein großes Kompliment an die Autorin, die mich so fesseln und berühren konnte!

Darum geht es: Für den Bauernsohn Wilhelm aus Wollseifen geht ein Traum in Erfüllung. Er darf dem kränklichen Tuchfabrikantenerben Jacob in Montjoie, in den Wintermonaten Gesellschaft leisten. Dort lernt er auch die gewitzte und quirlige Arzttochter Luise kennen. Luise, Jacob und Wilhelm schwören sich als Kinder ewige Freundschaft. Es sind drei Freunde, deren Lebenswege nicht unterschiedlicher sein könnten. Sie träumen von Selbstbestimmung und möchten den Zwängen ihrer Zeit entfliehen. Als junge Erwachsene wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Mein Leseeindruck: Nachdem mir der erste Band „Ginsterhöhe" schon richtig gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf den zweiten Band. Die Autorin Anna-Maria Caspar hat einen lebhaften und flüssigen Schreibstil. Die Geschichte beginnt im ausgehenden 19. Jahrhundert und endet mit Beginn des 1. Weltkrieges. Chronologisch gesehen ist Perlenbach der Vorgängerroman von Ginsterhöhe. Man kann beide Bücher unabhängig voneinander lesen. Sehr gekonnt und auf eine wundervolle anschauliche Art und Weise schildert die Autorin die gesellschaftlichen Gegebenheiten und das Leben in der Eifel um die Jahrhundertwende. Der historische Kontext ist spannend und hervorragend recherchiert. Anna-Maria Caspari hat die Kindheitsfreunde und dessen aufwachsen großartig, der Zeit entsprechend, skizziert. Ich habe Wilhelm, Jacob und Luise über diesen langen Zeitraum sehr gerne begleitet. Für ihre unterschiedlichen Lebenswege habe ich sie bewundert und mit ihnen mitgefiebert. Beim Lesen spürt man ihre Sorgen, Nöte, Freude, Trauer, Wut, Glück und Verzweiflung. Fazit: 4/5 ⭐️ Eine gut recherchierter Roman über die Suche nach Glück in einer Welt im Umbruch. Nun bin ich sehr neugierig auf den Abschlussband.
Ein abwechslungsreicher historischer Roman
Monschau 1867 Die wohlhabenden Kinder Luise und Jacob sowie der aus armen Verhältnissen kommende Bauernjunge Wilhelm aus Wollseifen, schwören sich ewige Freundschaft. Wilhelm bemüht sich aus der Armut heraus zukommen und beginnt eine Ausbildung als Tuchmacher. Die Freundschaft scheint im erwachsenen Alter nicht mehr so einfach zu sein, denn jeder hat seine eigene Ziele. Luise ist eine starke wissbegierige Frau, die ihre Träume verwirklichen will, um Ärztin zu werden. Jacob ist mit den Erwartungen des Vaters die Tuchfabrik zu führen überfordert und mit seinem Leben unzufrieden. „Perlenbach“ ist ein abwechslungsreicher, fesselnder historischer Roman. Die Autorin konnte mich mit der Geschichte, um die drei sehr unterschiedlichen Hauptprotagonisten, begeistern. Der Schreibstil ist angenehm leicht zu lesen. Durch Tagebucheinträge werden historische Ereignisse der damaligen Zeit in den Roman eingebaut. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt und ich habe die Entwicklungen, die die Protagonisten in diesem Roman mitgemacht haben, sehr gerne verfolgt. Es werden einige problematische Themen der damaligen Zeit bewegend beschrieben. „Perlenbach“ ist ein abwechslungsreicher, historischer Roman, der mich von Anfang bis Ende begeistern konnte. Dies ist der zweite Teil der Eifeltrilogie und ich bin schon sehr gespannt, wie es im letzten Band weiter geht.
Distanzierter Blick auf das Leben in der Eifel
Anna-Maria Caspari erzählt in diesem Buch die Vorgeschichte zu "Ginsterhöhe" (wobei das erst auf den letzten Seiten deutlich wird). Ihre Erzählung skizziert den Lebensweg von drei unterschiedlichen Kindern über mehrere Jahrzehnte. Luises Vater ist Arzt, ihre Mutter früh verstorben und sie entscheidet schon früh, dass sie Ärztin werden möchte. Bei den Kämpfen auf diesem Weg unterstützt sie ihre Hauslehrerin. Jacob ist der einzige Sohn eines Tuchfabrikanten. Aufgrund seiner kränklichen Konstitution wird er gemeinsam mit Luise und deren Schwester zu Hause unterrichtet. Die Eltern erwarten, dass er die Führung der Firma übernimmt. Allerdings merkt er früh, dass ihn das wenig interessiert und auch eine Ehe für ihn nicht in Frage kommt. Wilhelm dagegen ist unter ärmlichsten Bedingungen in Wollseifen aufgewachsen und durfte einige Winter bei Jacobs Familie als Spiel- und Lerngefährte verbringen. Nun hofft er auf ein anderes Leben in Monschau, aber ein einziger Satz kann Hoffnungen zerstören. Das ist viel für ein Buch von unter 400 Seiten und daher gibt es einige Zeitsprünge und ich fand, dass die einzelnen Hauptfiguren etwas blass waren und man als Leser*in distanziert blieb. Nebenbei erläutert die Autorin nämlich noch ausführlich das Leben im Dorf Wollseifen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die ausgehende Blütezeit der Eifelstadt Monschau als Tuchmacherzentrum der Region. Mir hat es weniger gefallen als Ginsterhöhe, und da ich das schon mit nur 3 Sternen bewertet hatte, vergebe ich 2 Sterne.

Wunderbar
Ein mitreißender Roman über drei Leben Ende des 19. Jahrhunderts in der Eifel. Ich habe mitgefiebert bis zum Schluss. Absolut lesenswert für jeden, der Geschichte lebendig erleben möchte.
Ein sehr gelungener historischer Roman
Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen und ist bei Historien-Fans sicher ein Hit! Anhand der drei Hauptcharaktere werden verschiedene Lebensstile und Schicksale der Menschen Ende des 19. Jahrhunderts in der Eifel dargestellt. Dabei ist es spannend, wie die Geschichte die Charaktere Luise, Wilhelm und Jacob durch ihr Leben verfolgt und sehr realistisch die Wogen des Lebens darstellt! Die Geschichte führt die Charaktere auf eigene Wege und immer wieder zusammen, zeigt wie viel Wandel in der Zeit und in den Leben der Menschen möglich ist. Dabei erhalten die Lesenden Einblicke in den Alltag verschiedener sozialer Schichten und Geschlechter. Auch die Darstellung der Beziehungen zwischen den Charakteren fand ich angenehm unverfälscht und nicht zu romantisiert. Mit dem Kennenlernen der Personen und Fortschreiten der Handlung wird das Buch so immer spannender! Besonders angenehm fand ich die Tagebucheinträge eines Nebencharakters, die immer wieder den Lesefluss kurz unterbrochen haben und wichtige historische Ereignisse, die nicht direkt mit der Haupthandlung zusammenhängen, erläutert. So wird das Bild der Zeit weiter ausgefüllt. Und vor allem muss ich sagen, dass das Buch eines der schönsten und gefühlvollsten Enden hatte, die ich bisher lesen durfte.
Herzergreifend
Wir schreiben das 19. Jahrhundert. Wilhelm, Jacob und Luise sind Kinder und treffen durch verschiedene Umstände aufeinander und werden Freunde. Die Hauptfiguren des Romans könnten unterschiedlicher nicht sein. Wilhelm ist ein Bauernjunge und wird von Jacobs Vater, einem Textilfabrikanten zu sich geholt, da Jacob selbst körperlich eingeschränkt ist. Luise ist Arzttochter und Jacobs Nachbarin, sie möchte gerne Ärztin werden. Die Drei spielen zusammen und verbringen ihre Freizeit am Perlenbach. Irgendwann trennen sich ihre Wege. Jacob geht aufs Internat, Luise geht nach Greifwald und Wilhelm muss vorübergehend wieder zurück auf den Hof, bis der Fabrikant ihn als Lehrling fest zu sich holt. Die Jahre vergehen und die Leben der drei verlaufen weit von einander entfernt bis sie sich am Ende wieder treffen. Anna-Maria Caspari beschreibt in ihrem Roman die Widrigkeiten des Lebens im deutsche Kaiserreich. Egal aus welchen Gesellschaftsschichten man kommt, hat jeder für sich sein Päckchen zu tragen. Ob als Bauernjunge Anschluss an die höhere Gesellschaft zubekommen, als Frau studieren zu wollen oder gleichgeschlechtliche Beziehungen zu führen. Alles ein Ding der Unmöglichkeit in dieser Zeit und es wird mit so viel Liebe und Herzblut in diesem Roman niedergeschrieben. Wirklich sehr zu empfehlen.
66. Buch im Jahr 2023 Ich muss sagen durch die Bücher von Vorablesen komme ich immer mehr auf den Trip historischer Romane, die ich normalerweise nämlich wirklich sehr selten lese. Aber wahrscheinlich bleibt das nicht mehr lange so, denn hier gefallen mir die Bücher eigentlich immer ziemlich gut. So auch dieses hier. Es erzählt eine realistische und rührende Geschichte über drei Kinder, die in verschiedenen Verhältnissen und unter verschiedenen Umständen erwachsen werden, die aber eine Freundschaft verbindet. Die Kinder sind wirklich total interessant geschrieben, mir gefällt vor allem das Mädchen wirklich gut, sie ist super cool und aufgeweckt und mir haben vor allem ihre Passagen gefallen. Das Buch ist insgesamt an vielen Stellen frustrierend und ich habe mir oft gedacht wie froh ich bin heutzutage leben zu dürfen und nicht damals. Manchmal war es wunderschön das Buch zu lesen, manchmal sehr traurig. Man kann also auch sagen, dass es eine Achterbahnfahrt der Gefühle war. Ab und zu gab es leicht langweilige Stellen (aber nur selten) und deswegen bekommt das Buch "nur" vier Sterne.