Paul Austers Stadt aus Glas

Paul Austers Stadt aus Glas

Taschenbuch
3.79
Graphic NovelMordComic

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Beschreibung

Der Krimiautor Daniel Quinn hat sich nach dem Tod seiner Frau und seines Sohnes zunehmend isoliert. Eines Nachts erhält er einen Anruf und wird von einem Fremden zu Hilfe gerufen. Um einen Mord zu verhindern schlüpft er in die Rolle eines Privatdetektivs und gerät so in den Sog einer unglaublichen Geschichte. Bei der Jagd durch New York verwirrt sich der Kriminalfall zu einem Spiel der Identitäten. Die Erstausgabe von "Stadt aus Glas", die Ende der Neunzigerjahre bei Rowohlt erschienen ist, wurde auf dem Comic-Salon Erlangen 1998 mit dem Max-und-Moritz-Preis ausgezeichnet.
Haupt-Genre
Comics
Sub-Genre
Europäischer Stil
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
144
Preis
10.30 €

Beiträge

5
Alle
5

Eine Grafik Novel nach Paul Austers erstem Roman. Eine Reise zwischen Realität und Fiktion, zwischen Phantasie und Wahn. Wunderbar umgesetzt von Paul Karasik und David Mazzucchelli.

3.5

Interessante Detektiv-Geschichte, die in Wirklichkeit keine ist. Paul Austers Auftakt der New York-Trilogie löst sich schnell vom Krimi-Plot und wendet sich einem Mix aus Identitäten-Suche, biblischer Mythologie und der Macht von Sprache zu.

Im Rahmen eines geplanten Lesekreises zum Thema Großstadt habe ich mir das zur Wahl stehende Buch "Stadt aus Glas" von Paul Auster durchgelesen. Die Stadt scheint dabei trotz des Titels eigentlich eher als passend gewählte Kulisse zu dienen für den Protagonisten, der durch eine Verwechslung in einen Fall verwickelt wird. Anfänglich noch halbwegs im Rahmen einer klassischen Detektiv-Geschichte gehalten, löst sich sowohl der Protagonist als auch die Geschichte nach und nach vom eigentlichen Geschehen und es beginnt eine verwirrende Suche nach Identität. Entgegen den kompliziert klingenden Thematiken Identität und der Suche nach ursprünglicher, wahrer Sprache (beliebtes Thema bei Poststrukturalisten wie Derrida in den 60ern) liest sich das Buch erstaunlich schnell und leicht. Paul Austers Charaktere sind gleichzeitig komplex und spannend und seine Exkurse im Buch (z. B. Turmbau zu Babel, Don Quijote) fügen sich gut in die Handlung, sodass ich dem Protagonisten sehr gerne bei seiner Sinnsuche gefolgt bin und auch für mich der Fall am Ende eine unwichtige Randnotiz war. Für den eingangs erwähnten Lesekreis taugt "Stadt aus Glas" aber thematisch nur bedingt, wahrscheinlich probieren wir es mit Teju Coles "Open City".

3

Für mein Detective Fiction Seminar an der Uni war Stadt aus Glas der erste Roman, den ich von Paul Auster gelesen habe und er hat mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen. Quinn ist Autor von Kriminalromanen, die er unter dem Pseudonym William Wilson veröffentlicht. Sein Hauptcharakter Max Work deckt in seinen Geschichten komplizierte Fälle auf und begibt sich oft in Gefahr. Von Quinns eigenem Leben ist seine erschaffene Figur meilenweit entfernt, denn der Autor hat sich nach dem plötzlichen Tod seiner Frau und seines Sohnes komplett isoliert. Schon zu Beginn von Stadt aus Glas wird dem Leser klar, dass man Daniel Quinn nicht eindeutig charakterisieren kann. Als Autor schlüpft er regelmäßig in die Rolle von William Wilson, welcher wiederum dem Privatdetektiv Max Work Worte in den Mund legt. Mit dieser Vorgehensweise scheint er halbwegs guten Erfolg zu haben, denn er kann mit den veröffentlichten Werken seinen Lebensunterhalt bezahlen. Doch seit Daniel Quinn allein ist, lebt er nur noch von einem Tag in den nächsten. Nichts ergibt mehr einen Sinn und auch seine literarischen Ideen kommen ihm nicht mehr so flüssig von der Hand. Als er dann eines Nachts einen Anruf erhält, in dem eine Person verzweifelt nach Paul Auster fragt, wendet sich Quinns Leben komplett und Stadt aus Glas spielt nun verstärkt mit den Identitäten seiner handelnden Figuren – Ist der Autor Paul Auster selbst Teil seines eigenen Buches? Daniel Quinn beschließt sich, nach mehreren Anrufen der gleichen Person, als Paul Auster auszugeben. Schließlich war sich der andere Mann am Ende der Leitung so sicher, dass er die richtige Nummer hat, und was soll schon schief gehen? Langweiliger kann Quinns Leben kaum noch werden. Unter seiner neuen Identität vereinbart er ein Treffen mit Peter Stillman, dem Mann, der ihn verzweifelt um Hilfe bat und wittert eine große Chance: Endlich könnte er einmal die Rolle von Max Work einnehmen und zum Helden der Geschichte werden, denn der mysteriöse Paul Auster, den Stillman eigentlich erreichen wollte, ist ein bekannter Privatdetektiv. Geduldig hört sich Quinn die Geschichte seines Klienten an und muss feststellen, dass dieser Fall komplizierter werden könnte, als er vermutete. Peter Stillman hat Probleme, sich auszudrücken. Immer wieder wiederholt er die gleichen Sätze, unterbricht diese, fängt sie neu an und schafft es nicht, eine zusammenhängende Botschaft zu vermitteln. Nur mit Müh und Not und der Hilfe von Stillmans Frau findet Quinn heraus, was das Problem ist: Als kleiner Junge wurde Peter von seinem Vater schwer misshandelt. Jahrelang verbrachte er jeden Tag in einem abgedunkelten Zimmer ohne jeglichen menschlichen Kontakt – sein Sprachproblem ist eine der verheerenden Folgen. Für seine Taten kam Peters Vater damals in eine Psychiatrie, doch nun steht er kurz vor seiner Entlassung und er drohte seinem Sohn an, dass, falls er jemals frei kommen sollte, er sich an ihm rächen werde. Nun liegt es an Quinn aka Paul Auster, den alten Mann zu beschatten und eine Katastrophe zu verhindern. Zu Beginn war ich von Stadt aus Glas sehr begeistert. Die unterschiedlichen Identitäten von Daniel Quinn machten die Geschichte spannend und dass sich Paul Auster selbst als Charakter darstellte, fand ich einzigartig. Ich fand es ebenfalls interessant, dass die Hauptfigur kein professioneller Detektiv war. Zwar glaubt Quinn durch seine Arbeit als Krimiautor das Handwerk eines Detektivs zu kennen, doch er musste schnell bemerken, dass es wesentlich einfacher ist, Fälle zu lösen, die man sich selbst ausdenkt. Die erste Hälfte von Austers Buch war fesselnd, Quinn schien Fortschritte zu machen und man wartete darauf, dass das Rätsel um Peter Stillman und seinen Vater bald gelöst wird. Doch irgendwie ist dieser Moment nie gekommen. Das Verhalten von Quinn wurde immer absurder, zum Ende des Buches schien er völlig den Verstand verloren zu haben und auch die große Action blieb aus. Ich hatte mit Spannung, Intrigen und Verhaftungen gerechnet, stattdessen hebt Paul Auster sein Spiel mit den Identitäten und der Existenz seiner Figuren auf eine völlig neue Ebene. Stadt aus Glas ließ mich auf der einen Seite unbefriedigt, auf der anderen Seite aber auch fasziniert zurück und ich fühle mich im Inneren fast so zerrissen wie Daniel Quinn.

4

Ein Buch welches sehr interessant erscheint und auch gut zu lesen ist. Der Schreibstil des Autors ist sehr verständlich.Am Ende heisst es die Fantasie walten zu lassen, da es keine Möglichkeit gibt das Verschwinden von unserem Romanhelden zu erklären.Macht Lust auf mehr und demnach die beides nächsten Teile.

2

Ähm... Ich weiß noch nicht.

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