Ostkind

Ostkind

Taschenbuch
4.513

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Beschreibung

(K)ein Kinderspiel: Erwachsenwerden zwischen Ost und West

1992 am östlichen Rand Berlins: Der neunjährige Marko hat es endgültig satt, wie ein kleiner Junge behandelt zu werden und will allen beweisen, wie erwachsen er sein kann. Er schreibt eine Liste mit Dingen, die man so macht als Erwachsener: Kaffee trinken, dicke Bücher lesen, den Walfang stoppen, rauchen und Anna heiraten. Anfangs läuft bei der Umsetzung noch alles nach Plan, doch das Erwachsensein stellt Marko zusehends vor große Probleme.

»Ostkind« ist ein tragikomischer Roman aus der Sicht ­eines Jungen jener Generation, die alt genug war, um von den Umwälzungen der ­Wiedervereini­gung betroffen zu sein, doch zu jung, um sie real zu begreifen. Seine kindliche Unschuld und seine ­Fragen bringen die Erwachsenen immer wieder in Verlegenheit, sorgen aber auch für unfreiwillige ­Komik.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
160
Preis
10.30 €

Autorenbeschreibung

Arne Kohlweyer  wurde in ­Wolgast ­geboren und wuchs in ­Berlin-­Hohenschönhausen auf. 2008 schloss er sein Studium der Filmregie an der FAMU in Prag ab. Er hat mehrere Kurzfilme realisiert, ­zuletzt „Drübenland“ (u. a. ausgezeichnet als „Best EU Short Film“ beim Flickerfest in Sydney). Zudem führte Arne Kohlweyer Regie bei TV-Auftragsproduktionen für das deutsche Fernsehen und wurde 2017 als ­Autor und Regisseur für den „Grimme-Preis“ nominiert. Er schreibt ­Drehbücher für Kinospielfilme und ­Serien. »Ostkind« ist sein Romandebüt.

Beiträge

6
Alle
5

Ostkind von Arne Kohlweyer war ein toll geschriebenes kurzes Romandebüt, was ich mir gut als Schullektüre vorstellen kann. 1992 hat es der neunjährige Marko satt als kleiner Junge behandelt zu werden und möchte Erwachsenendinge tun. Marko steht in dem Roman im Mittelpunkt genauso wie die Erlebnisse der Wende, wie sich Biografien änderten. Ein Geheimnis belastet die Familie außerdem. Die Atmosphäre, die Sprache und die teilweise Komik haben mir sehr gut gefallen.

4

"Nein, Geburtstage waren in seinem Alter nicht mehr dasselbe wie früher, dachte Marko sich, während die Familie in ihrem senffarbenen Trabant die Landstraße entlangtuckerte. In der Ferne ragten die Neubauten von Hohenschönhausen in den Himmel und im Radio erzählte der Nachrichtensprecher von einer jener Sachen, die Marko nur halb verstand: Der Miss Trauens-Antrag der Op-po-Sitionsparteien gegen Minister Präsident La-fon-täne war gescheitert...Mhm." "Das Leben als Erwachsener ist eben auch nicht einfacher, dachte er sich. Und wenn er es sich recht überlegte, wollte er lieber noch eine Weile Kind bleiben." 1992 - Wir begleiten den 9jährigen Marko und seine Familie, die in einem Plattenbau im ehemaligen Ost-Berlin leben. Er möchte endlich ernstgenommen werden, nicht als kleines Kind behandelt werden. "Das verstehst du noch nicht." ist der Satz, den er so oft hört, wenn er Fragen stellt und der ihn wütend macht. Also notiert er in einer Liste "erwachsene Sachen" die er abarbeiten möchte, zum Beispiel Heiraten, Kaffee trinken, Rauchen und dicke Erwachsenen-Bücher lesen. Eine unaufgeregte und kurzweilige Geschichte über eine Zeit der Veränderung und über einen Jungen, der die Wiedervereinigung zwar erlebt, aber nicht wirklich verstanden hat. Mit Passagen, die einen schmunzeln lassen, aber auch zum Nachdenken anregen. Einen Punkt Abzug gibt es für das Ende, das für meinen Geschmack noch ein bisschen mehr ausgearbeitet hätte sein können. Trotzdem bekommt dieses schmale, unterhaltsame Buch eine Leseempfehlung von mir ⭐

4

Dieser Roman hallt nach - sehr gut geschrieben!

Im Jahr 1992 ist Marko 9 Jahre alt, lebt in einer Plattenbausiedlung in Berlin-Hohenschönhausen und hat keine Lust mehr darauf, wie ein kleiner Junge behandelt zu werden. Also will er beweisen, dass er erwachsen ist und schreibt eine Liste mit Dingen die Erwachsene tun und die er nun auch alle tun will - Kaffee trinken, Tierschützer sein, heiraten etc. Zunächst läuft alles nach Plan, aber dann wird das Erwachsen sein doch schwieriger als erwartet… Mir ist „Ostkind“ von Arne Kohlweyer zufällig in die Hände gefallen und ich kann ehrlich nicht sagen, warum ich den Roman gekauft habe. Jedenfalls handelt es sich um einen recht dünnen Roman mit 152 Seiten. Diese sind übrigens großartig geschrieben! Marko setzt sich mit seinen 9 Jahren auf seine Weise mit dem erwachsen werden auseinander, stellt dabei viele Fragen, recherchiert, wie man‘s in den 90er eben gemacht hat und stolpert von einem Erlebnis zum nächsten. Die Geschichte ist leicht geschrieben, liest sich zunächst locker, wenn zwischen den Zeilen auch die schwere Zeit für die Menschen im Osten Deutschlands nach der Wende thematisiert wird, und lädt zum Schmunzeln ein. Die tragische Wendung habe ich da gar nicht kommen sehen und sie hat mich trauriger gemacht, als ich es erwartet hätte. Dieses schmale Buch hallt nach. Es erzählt die Geschichte eines Kindes, vergisst dabei aber nicht die Probleme der Erwachsenen, die sich auf Kinder unweigerlich auswirken. Sehr gut geschrieben! Für mich war das Ende leider zu abrupt und ließ mich etwas in der Luft hängen, was einfach gar nicht mein Ding ist. Ansonsten ist der Roman super lesenswert und sehr kurzweilig geschrieben! Von mir gibt es 4 von 5 Sternen. ⭐️⭐️⭐️⭐️

5

1992 in Hohenschönhausen. Der 9jährige Marko erzählt von seinem Alltag während Europa im Fußballfieber ist. In dem kleinen Büchlein steckt viel mehr als man denkt. Oft nur angedeutet und szenenhaft aus Sicht des Kindes beobachtet, das nicht versteht, was um es herum passiert, gibt "Ostkind" Einblicke in die Umbrüche der Nachwendezeit.

5

Berührend und zum Schmunzeln.

5

In diesem Buch geht es um den 9 jährigen Marko, der mit den Hürden des Alltags in frühen 90er Jahren zu kämpfen hat. Beim Lesen kam bei mir Nostalgie auf, weil ich zum Beispiel auch das Lexikon von A(nton) bis Z(ylinder) hatte und ich musste an vielen Stellen schmunzeln, weil die Logik eines 9 jährigen so schön pragmatisch ist :D Ein schöner Schreibstil rundet das Buch ab und es liest sich mal so eben weg. Mag ich sehr!

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