Oben in den Wäldern
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Daniel Mason, 1976 geboren, ist Schriftsteller und Psychiater. Bei C.H.Beck sind seine Romane "Der Klavierstimmer Ihrer Majestät" (2020) und "Der Wintersoldat" (2019) lieferbar. 2021 war er Finalist für den Pulitzer-Preis. Cornelius Hartz lebt als freier Autor und Übersetzer in Hamburg. Er hat zahlreiche Romane und Sachbücher u.a. von Rye Curtis, Edward Carey, Erin Flanagan und Catherine Nixey übersetzt.
Beiträge
Eine besondere und einzigartige Lese-Erfahrung
„Manchmal ist sie so überwältigt, dass sie sich in die Wälder der Vergangenheit zurückzieht. Diese betrachtet sie inzwischen als Privatarchiv und sich selbst als Archivarin. Sie hat festgestellt, dass man nur auf zweierlei Weise die Welt sehen kann: als Geschichte des Verlust oder als Geschichte des Wandels. Ihr ganzes Leben lang hat sie von diesen uralten Wäldern geträumt, aber was sie hier vorfindet, ist so prachtvoll, dass es ihre Vorstellungskraft übersteigt.“ (S.420) Ein Buch dieser Art habe ich noch nie gelesen und weiß auch garnicht, in welche Kategorie ich es einordnen soll. Es kommt alles zusammen: Historischer Roman, Gesellschaftskritischer Roman, Schauerroman, Naturnahe Erzählungen, Crime… Genauso schwer lässt sich der grobe Inhalt des Buchs wiedergeben. Im Prinzip begleiten wir einen Landstrich in Massachusetts, das Haus was dort steht (bzw. gebaut wird), die Apfelbäume und den Wald ringsherum. Und dann werden wir Zeuge von all den Dingen und Gräueltaten, die dort über 300 Jahrhunderte hinweg passieren. Teilweise begleiten wir die Personen direkt, dann erfahren wir die Ereignisse nur durch Briefe oder durch die Strophen eines Liedes, dann bekommen wir eine kleine biologische Abhandlung, die ebenfalls wichtig für die Handlung ist, wir lesen die Kolumne von einem True-Crime-Journalisten oder die schriftliche Vorbereitung einer Rede. Die Jahre sind gesäumt von dunklen Zeiten, von Tod, Mord, Eifersucht, unerfüllten Träumen, und dem Wandel der Zeit und der Natur. Das Buch entwickelt einen Sog beim Lesen; mal wusste ich Nichts damit anzufangen, was ich las, mal klebte ich gespannt an den Seiten und mehrmals stand mir der Mund offen und konnte ich nicht glauben, was ich da las. Am Ende bin ich beeindruckt und geplättet, aber auch etwas ratlos, wie ich die Geschichte nun eigentlich finden soll. Das Buch ist auf jeden Fall große Kunst und wer Lust auf ein Lese-Experiment und eine Lese-Erfahrung völlig anderer Art haben möchte, dem sei dieses Buch auf jeden Fall empfohlen! Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es für den Ein oder Anderen befremdlich ist und die Art der Erzählweise nicht Jedem liegt. Abschließend sei noch gesagt, dass Daniel Mason auch der Autor von „Der Wintersoldat“ ist. Dieses Buch habe ich vor ein paar Jahren gelesen und fand es absolut großartig! Daniel Mason ist auf jeden Fall ein Ausnahmeautor mit vielen Facetten!

Stimmungsvoll
Die einzelnen Geschichten sind verbunden durch den Ort, Wald und Haus. Die Menschen sind hier immer nur kurz, hinterlassen kleine Spuren und ziehen weiter, vergehen. Was war vor uns an diesem Ort, was wird nach uns hier sein? Ein wunderbares Buch! Manchmal war mir der verbindende Faden zu unklar und nachdem ich das Buch gelesen hatte, hab ich an den Anfang zurückgeblättert und die ersten Kapitel nochmal gelesen. Diese sind für mich die stärksten und tragen durch das ganze Buch!
Mit Geistern durch die Zeit
Ein gelbes Haus inmitten eines Waldes scheint uns seine Geschichte erzählen zu wollen und macht es sehr unauffällig, als sei es nur eine Randfigur. Der Wald rückt ins Zentrum, vor allem aber die vielen Menschen, die kommen und gehen, angezogen und abgestossen, inmitten der Natur oder diese zu beherrschen versuchend. Es ist die Zeit an sich, die verdeutlicht wird, von den Strukturen eine Anpassung, eine Wandlungsfähigkeit verlangt, von Menschen, Natur und Geschichten. Aber Zeit an sich braucht nicht einmal eine feste Form, nur die vergangene scheint einer zu folgen. Ausserhalb der festen Formen bleiben nur Geister, die auch einer Bewegung folgen, solange sie noch etwas wollen. Daniel Mason vermag es meisterhaft, uns diese Bewegungen zu verdeutlichen, facettenreich Geschichten und Schicksale ganz unaufgeregt zu verknüpfen und so mehr und mehr ein Bild wie ein Puzzle entstehen zu lassen, und nebelhaft alles vielleicht wieder vergehen zu lassen. Eine ganz wunderbare Leseerfahrung.
Geschichte und Geschichten, die an einem Ort kulminieren: ein ständig sich veränderndes Haus in einer ständig sich verändernden Landschaft. Drama, Liebe, Krimi, Mystery, Geschichte, Natur und Spiritualität - dieser Roman erreicht auch in der Breite der Themen und Geschichten eine erstaunliche Tiefe.
Auch wenn sich nicht alle Fragen klären für mich ein Highlight!
Oben in den Wäldern von Massachusetts, dort gab es ein Haus. Wenn die Wände atmen und sprechen könnten, so hätten sie im Verlauf der Jahrhunderte, die in dem Roman beschrieben werden, unendlich viel zu erzählen. Masons Werk lässt sich auf so vielen Ebenen nicht einordnen - und gerade das hat mich so sehr daran fasziniert. Diese Unverortbarkeit. Für manche mag es ein historischer Roman sein - schließlich erstreckt sich seine Dauer über einen Zeitraum von 300 Jahren. Für andere mag er eine Ansammlung von Kurzgeschichten sein, haben wir doch verschiedene Protagonisten, die im Laufe der Jahre das Haus bewohnen, zum Leben erwecken und wieder verlassen - sie alle sind durch lose Elemente miteinander verbunden. Für andere steht das Mysteriöse, das immer wieder wie ein Nebel aus den Wäldern empor steigt, im Vordergrund, der leichte Grusel, der den Leser im Nacken kitzelt. Für wieder andere das Gefühl, das manchmal aufkommt, einen Kriminalfall zu lesen. Ihr seht schon, das Buch hat unglaublich viele verschiedene Lesarten - und ich bin in jeder durch die Oberfläche gestoßen und tief eingetaucht, habe mich umgesehen und die einzelnen Figuren berührt, während sie mich berührt haben. Ob es nun Charlie war, der eine Vision von einer Apfelplantage hatte, die Zwillinge, die immer nur einander hatten, Robert, der zu viel sehen konnte und deshalb von der Welt mit Ablehnung bedacht wurde. Sie alle einte eines: Sie lebten in dem Haus, das für mich der eigentliche Protagonist ist, erzählt Mason doch seine Geschichte. Die in ihm lebenden Menschen sind nur zeitgebundene Gäste - Mason drückt das ganze so greifbar aus, dass ich die Dielen unter den Füßen knarzen gehört und die Wärme des Feuers in den Wänden gespürt, die Süße der frisch gepflückten Äpfel auf der Zunge gespürt habe. Ich habe mich auf dieses Haus gefreut, obwohl es schreckliche und erschreckende Momente erlebt hat (und ja, es gibt Szenen in diesem Buch, mit denen ich bei weitem nicht gerechnet hätte!). Mit den Figuren bin ich endlose Meilen durch die Wälder gewandert. Mason hat ein Talent dafür, die Natur in ihrer tiefsten Ursprünglichkeit zu beschreiben. Ich habe beständig die Kiefernnadeln und das Laub unter den Stiefeln knirschen gehört (es gehört schon viel dazu, mich mit Beschreibungen fesseln zu können. Mason hat es geschafft. Ich trage seine Liebe zu den Wäldern Massachusetts mit mir.) Teilweise ist das Buch ruhig, beinahe tagebuchartig. Im nächsten Augenblick wird man in eine dramatische, schockierende Szene geworfen, die uns veranschaulicht, zu was starke Emotionen die Menschen treiben können. Mason nimmt immer wieder (schlau!) Bezug auf die Geschichten, die zuvor geschehen sind - so kommen die Menschen in das Haus, verwoben mit den Geschichten davor. Sei es die Liebe zu Äpfeln, eine verrostete Axt oder die stundenlangen Waldspaziergänge - er hat es geschafft, die Kurzgeschichten zu einer Einheit zu verschmelzen. So bin ich dem Apfelzüchter genauso gespannt gefolgt, wie ich den Pinsel des Malers mit geschwungen und die Briefe an Gefängnisinsassen verfasst habe. Ihr habt Lust auf ein Chaos an Emotionen, schockierend aufblitzenden Momente und einen absolut packenden Schreibstil? Ihr wollt ein Buch über die Zeit, die sich aufschichtet und überlagert? Eine Geschichte über Vergangenes und Zukünftiges? Dann greift nach diesem grandiosen Werk! (Ehrlich, mich konnte selbst die seitenlange Beschreibung eines Insekts packen - samt dem Abbild seines Baus!). So ein sprachgewaltiges Gebilde, zusammengesetzt aus vielen Tonalitäten, stellt hohe Anforderungen an die Übersetzung - vielen Dank, @corneliushh - du hast großartige Arbeit geleistet.
Mal ein anderer Ansatz & stimmt nachdenklich.
Es war ein Fleckchen Wald in Massachusetts. -Rezensionsexemplar- . Genre: Ein Roman, eine Geschichte mit vielen Geschichten, ein Ort, aber mehrere Jahrzehnte . Setting: Es beginnt mit einem Zufluchtsort in den Wäldern, führt über einen Visionär zu seinen Mädchen, bis zu Abenteurern & Einsiedlern. Eine Abfolge an interessanten Menschen, die verbunden sind & dann auch wieder nicht. Von der Vergangenheit & Zukunft, von Geistern & Visionen. . Ein unglaublich interessanter Ansatz für eine Geschichte. Für mich ein immer wieder einlassen auf neue Protagonisten - oder ist der Main Charakter der Fleck im Wald? . Daher schnapp dir einen Kaffee & lass dich mitnehmen durch die Zeit & die Gesellschaft.

Zauberhaft und ätherisch, aber auch Verlust und Bedauern
Interessant, diese Episoden, die unterschiedliche Zeiten und Menschen beschreiben - alles verknüpft durch das Haus und die umgebende Landschaft. Ich hab noch nie ein Buch gelesen, bei dem eine Protagonistin eine Insulinpumpe getragen hat. Das fand ich überraschend im positiven Sinne. Ich habe das Buch über ein Buchabo bekommen. Ich hätte es mir vermutlich nicht selbst ausgesucht, aber es zeigt mal wieder sehr schön, dass es auch abseits ausgetretener Pfade viel zu entdecken gibt. ... und ich würde zu gerne diese tolle Apfelsorte probieren 😊
Die Geschichte eines Hauses und seiner Bewohner erzählt in kurzen Geschichten. Das Buch hat dieses Gefühl, voller Ehrfurcht in einem alten Gebäude zu stehen, perfekt eingefangen. Mit abwechselnden Erzählstilen und den unterschiedlichsten Protagonisten hält das Buch durchgehend bei Laune. Manche Bücher fühlt man einfach und ich hab mich bereits auf den ersten Seiten in das Buch verliebt...
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Daniel Mason, 1976 geboren, ist Schriftsteller und Psychiater. Bei C.H.Beck sind seine Romane "Der Klavierstimmer Ihrer Majestät" (2020) und "Der Wintersoldat" (2019) lieferbar. 2021 war er Finalist für den Pulitzer-Preis. Cornelius Hartz lebt als freier Autor und Übersetzer in Hamburg. Er hat zahlreiche Romane und Sachbücher u.a. von Rye Curtis, Edward Carey, Erin Flanagan und Catherine Nixey übersetzt.
Beiträge
Eine besondere und einzigartige Lese-Erfahrung
„Manchmal ist sie so überwältigt, dass sie sich in die Wälder der Vergangenheit zurückzieht. Diese betrachtet sie inzwischen als Privatarchiv und sich selbst als Archivarin. Sie hat festgestellt, dass man nur auf zweierlei Weise die Welt sehen kann: als Geschichte des Verlust oder als Geschichte des Wandels. Ihr ganzes Leben lang hat sie von diesen uralten Wäldern geträumt, aber was sie hier vorfindet, ist so prachtvoll, dass es ihre Vorstellungskraft übersteigt.“ (S.420) Ein Buch dieser Art habe ich noch nie gelesen und weiß auch garnicht, in welche Kategorie ich es einordnen soll. Es kommt alles zusammen: Historischer Roman, Gesellschaftskritischer Roman, Schauerroman, Naturnahe Erzählungen, Crime… Genauso schwer lässt sich der grobe Inhalt des Buchs wiedergeben. Im Prinzip begleiten wir einen Landstrich in Massachusetts, das Haus was dort steht (bzw. gebaut wird), die Apfelbäume und den Wald ringsherum. Und dann werden wir Zeuge von all den Dingen und Gräueltaten, die dort über 300 Jahrhunderte hinweg passieren. Teilweise begleiten wir die Personen direkt, dann erfahren wir die Ereignisse nur durch Briefe oder durch die Strophen eines Liedes, dann bekommen wir eine kleine biologische Abhandlung, die ebenfalls wichtig für die Handlung ist, wir lesen die Kolumne von einem True-Crime-Journalisten oder die schriftliche Vorbereitung einer Rede. Die Jahre sind gesäumt von dunklen Zeiten, von Tod, Mord, Eifersucht, unerfüllten Träumen, und dem Wandel der Zeit und der Natur. Das Buch entwickelt einen Sog beim Lesen; mal wusste ich Nichts damit anzufangen, was ich las, mal klebte ich gespannt an den Seiten und mehrmals stand mir der Mund offen und konnte ich nicht glauben, was ich da las. Am Ende bin ich beeindruckt und geplättet, aber auch etwas ratlos, wie ich die Geschichte nun eigentlich finden soll. Das Buch ist auf jeden Fall große Kunst und wer Lust auf ein Lese-Experiment und eine Lese-Erfahrung völlig anderer Art haben möchte, dem sei dieses Buch auf jeden Fall empfohlen! Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es für den Ein oder Anderen befremdlich ist und die Art der Erzählweise nicht Jedem liegt. Abschließend sei noch gesagt, dass Daniel Mason auch der Autor von „Der Wintersoldat“ ist. Dieses Buch habe ich vor ein paar Jahren gelesen und fand es absolut großartig! Daniel Mason ist auf jeden Fall ein Ausnahmeautor mit vielen Facetten!

Stimmungsvoll
Die einzelnen Geschichten sind verbunden durch den Ort, Wald und Haus. Die Menschen sind hier immer nur kurz, hinterlassen kleine Spuren und ziehen weiter, vergehen. Was war vor uns an diesem Ort, was wird nach uns hier sein? Ein wunderbares Buch! Manchmal war mir der verbindende Faden zu unklar und nachdem ich das Buch gelesen hatte, hab ich an den Anfang zurückgeblättert und die ersten Kapitel nochmal gelesen. Diese sind für mich die stärksten und tragen durch das ganze Buch!
Mit Geistern durch die Zeit
Ein gelbes Haus inmitten eines Waldes scheint uns seine Geschichte erzählen zu wollen und macht es sehr unauffällig, als sei es nur eine Randfigur. Der Wald rückt ins Zentrum, vor allem aber die vielen Menschen, die kommen und gehen, angezogen und abgestossen, inmitten der Natur oder diese zu beherrschen versuchend. Es ist die Zeit an sich, die verdeutlicht wird, von den Strukturen eine Anpassung, eine Wandlungsfähigkeit verlangt, von Menschen, Natur und Geschichten. Aber Zeit an sich braucht nicht einmal eine feste Form, nur die vergangene scheint einer zu folgen. Ausserhalb der festen Formen bleiben nur Geister, die auch einer Bewegung folgen, solange sie noch etwas wollen. Daniel Mason vermag es meisterhaft, uns diese Bewegungen zu verdeutlichen, facettenreich Geschichten und Schicksale ganz unaufgeregt zu verknüpfen und so mehr und mehr ein Bild wie ein Puzzle entstehen zu lassen, und nebelhaft alles vielleicht wieder vergehen zu lassen. Eine ganz wunderbare Leseerfahrung.
Geschichte und Geschichten, die an einem Ort kulminieren: ein ständig sich veränderndes Haus in einer ständig sich verändernden Landschaft. Drama, Liebe, Krimi, Mystery, Geschichte, Natur und Spiritualität - dieser Roman erreicht auch in der Breite der Themen und Geschichten eine erstaunliche Tiefe.
Auch wenn sich nicht alle Fragen klären für mich ein Highlight!
Oben in den Wäldern von Massachusetts, dort gab es ein Haus. Wenn die Wände atmen und sprechen könnten, so hätten sie im Verlauf der Jahrhunderte, die in dem Roman beschrieben werden, unendlich viel zu erzählen. Masons Werk lässt sich auf so vielen Ebenen nicht einordnen - und gerade das hat mich so sehr daran fasziniert. Diese Unverortbarkeit. Für manche mag es ein historischer Roman sein - schließlich erstreckt sich seine Dauer über einen Zeitraum von 300 Jahren. Für andere mag er eine Ansammlung von Kurzgeschichten sein, haben wir doch verschiedene Protagonisten, die im Laufe der Jahre das Haus bewohnen, zum Leben erwecken und wieder verlassen - sie alle sind durch lose Elemente miteinander verbunden. Für andere steht das Mysteriöse, das immer wieder wie ein Nebel aus den Wäldern empor steigt, im Vordergrund, der leichte Grusel, der den Leser im Nacken kitzelt. Für wieder andere das Gefühl, das manchmal aufkommt, einen Kriminalfall zu lesen. Ihr seht schon, das Buch hat unglaublich viele verschiedene Lesarten - und ich bin in jeder durch die Oberfläche gestoßen und tief eingetaucht, habe mich umgesehen und die einzelnen Figuren berührt, während sie mich berührt haben. Ob es nun Charlie war, der eine Vision von einer Apfelplantage hatte, die Zwillinge, die immer nur einander hatten, Robert, der zu viel sehen konnte und deshalb von der Welt mit Ablehnung bedacht wurde. Sie alle einte eines: Sie lebten in dem Haus, das für mich der eigentliche Protagonist ist, erzählt Mason doch seine Geschichte. Die in ihm lebenden Menschen sind nur zeitgebundene Gäste - Mason drückt das ganze so greifbar aus, dass ich die Dielen unter den Füßen knarzen gehört und die Wärme des Feuers in den Wänden gespürt, die Süße der frisch gepflückten Äpfel auf der Zunge gespürt habe. Ich habe mich auf dieses Haus gefreut, obwohl es schreckliche und erschreckende Momente erlebt hat (und ja, es gibt Szenen in diesem Buch, mit denen ich bei weitem nicht gerechnet hätte!). Mit den Figuren bin ich endlose Meilen durch die Wälder gewandert. Mason hat ein Talent dafür, die Natur in ihrer tiefsten Ursprünglichkeit zu beschreiben. Ich habe beständig die Kiefernnadeln und das Laub unter den Stiefeln knirschen gehört (es gehört schon viel dazu, mich mit Beschreibungen fesseln zu können. Mason hat es geschafft. Ich trage seine Liebe zu den Wäldern Massachusetts mit mir.) Teilweise ist das Buch ruhig, beinahe tagebuchartig. Im nächsten Augenblick wird man in eine dramatische, schockierende Szene geworfen, die uns veranschaulicht, zu was starke Emotionen die Menschen treiben können. Mason nimmt immer wieder (schlau!) Bezug auf die Geschichten, die zuvor geschehen sind - so kommen die Menschen in das Haus, verwoben mit den Geschichten davor. Sei es die Liebe zu Äpfeln, eine verrostete Axt oder die stundenlangen Waldspaziergänge - er hat es geschafft, die Kurzgeschichten zu einer Einheit zu verschmelzen. So bin ich dem Apfelzüchter genauso gespannt gefolgt, wie ich den Pinsel des Malers mit geschwungen und die Briefe an Gefängnisinsassen verfasst habe. Ihr habt Lust auf ein Chaos an Emotionen, schockierend aufblitzenden Momente und einen absolut packenden Schreibstil? Ihr wollt ein Buch über die Zeit, die sich aufschichtet und überlagert? Eine Geschichte über Vergangenes und Zukünftiges? Dann greift nach diesem grandiosen Werk! (Ehrlich, mich konnte selbst die seitenlange Beschreibung eines Insekts packen - samt dem Abbild seines Baus!). So ein sprachgewaltiges Gebilde, zusammengesetzt aus vielen Tonalitäten, stellt hohe Anforderungen an die Übersetzung - vielen Dank, @corneliushh - du hast großartige Arbeit geleistet.
Mal ein anderer Ansatz & stimmt nachdenklich.
Es war ein Fleckchen Wald in Massachusetts. -Rezensionsexemplar- . Genre: Ein Roman, eine Geschichte mit vielen Geschichten, ein Ort, aber mehrere Jahrzehnte . Setting: Es beginnt mit einem Zufluchtsort in den Wäldern, führt über einen Visionär zu seinen Mädchen, bis zu Abenteurern & Einsiedlern. Eine Abfolge an interessanten Menschen, die verbunden sind & dann auch wieder nicht. Von der Vergangenheit & Zukunft, von Geistern & Visionen. . Ein unglaublich interessanter Ansatz für eine Geschichte. Für mich ein immer wieder einlassen auf neue Protagonisten - oder ist der Main Charakter der Fleck im Wald? . Daher schnapp dir einen Kaffee & lass dich mitnehmen durch die Zeit & die Gesellschaft.

Zauberhaft und ätherisch, aber auch Verlust und Bedauern
Interessant, diese Episoden, die unterschiedliche Zeiten und Menschen beschreiben - alles verknüpft durch das Haus und die umgebende Landschaft. Ich hab noch nie ein Buch gelesen, bei dem eine Protagonistin eine Insulinpumpe getragen hat. Das fand ich überraschend im positiven Sinne. Ich habe das Buch über ein Buchabo bekommen. Ich hätte es mir vermutlich nicht selbst ausgesucht, aber es zeigt mal wieder sehr schön, dass es auch abseits ausgetretener Pfade viel zu entdecken gibt. ... und ich würde zu gerne diese tolle Apfelsorte probieren 😊
Die Geschichte eines Hauses und seiner Bewohner erzählt in kurzen Geschichten. Das Buch hat dieses Gefühl, voller Ehrfurcht in einem alten Gebäude zu stehen, perfekt eingefangen. Mit abwechselnden Erzählstilen und den unterschiedlichsten Protagonisten hält das Buch durchgehend bei Laune. Manche Bücher fühlt man einfach und ich hab mich bereits auf den ersten Seiten in das Buch verliebt...