Nachtschwärmerin
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Leila Mottley, geboren 2002, war 2018 Stipendiatin beim Oakland Youth Poet Laureate. Sie hat unter anderem in der New York Times und Oprah Daily veröffentlicht. Geboren und aufgewachsen ist Mottley in Oakland, wo sie bis heute lebt. »Nachtschwärmerin« ist ihr Debütroman.
Beiträge
Ein Debüt, was unter die Haut geht.
Ich habe dieses Buch innerhalb von wenigen Tagen gelesen. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Polizeigewalt (besonders in den USA), der fehlende Sozialstaat und der Umgang mit Minderheiten wurde eindringlich durch die 17jährige Ki erzählt. Das Ende war so, wie ich es mir gewünscht habe.
Heftig…
Dieses Buch… Puuuh. Ich hab zwischendurch echt gedacht, ich müsste es abbrechen, weil mich die Erzählung an sehr dunkle Orte mitgenommen hat. Ich hab dann doch weitergelesen und mich emotional mitreißen lassen. Für mich sind es genau solche Romane, die mich jede Menge fühlen lassen und mich ganz nah an die Protagonist*in heranlassen, die mir am meisten bedeuten. Gleichzeitig bietet Leila Mottley mit ihrem Roman den Raum für Geschichten, die häufig nicht gehört werden. Dabei lässt sie neben ihrer eigenen Perspektive als queere Frau of Color auch Einblicke in die Erfahrungen einer Sexarbeiterin in ihre Recherche mit einfließen sowie einen realen Fall als Grundlage für ihren Roman. Ich glaube genau dieser Realitätsbezug verleiht Mottleys Debüt so viel Härte. Trotzdem schafft es die Autorin mich mit ihrer stellenweise kindlichen Erzählweise wieder aufzufangen und zeigt, dass es selbst am dunkelsten Ort sehr sehr viel Liebe geben kann.
Oh wow…
Ein Buch, dass sich trotz aller Fiktion und Poesie wahnsinnig echt und pur anfühlt. In seiner Schönheit, in seinem Schmerz und besonders in seiner Schonungslosigkeit. Beeindruckend und nachhallend!
Ganz, ganz großes Kino
Dieses Buch hat eine unglaubliche Wucht. Es ist roh und echt, brutal und unfassbar schmerzhaft. Es zeigt die Realität so vieler afroamerikanischer junger Frauen auf und ist deshalb auch so so wichtig. Es zeigt uns die brutale Lebensrealität junger Sexarbeiterinnen. Und man will da gar nicht hingucken, man will das alles gar nicht so genau wissen. Aber der grandiosen Stimme von Leila Mottley (die mit 16Jahren anfing, dieses Buch zu schreiben. Was für ein Talent!) kann man sich nicht entziehen. Kia, der Hauptprotagonistin und all den grandios gezeichneten Nebencharakteren in diesem Buch kann und will man nicht entkommen. Und in all diesem Schmerz, der Gewalt, der Angst, der Perspektivlosigkeit gibt es dann doch so viel Liebe, Mitgefühl, Stärke und Sanftheit. Kaum auszuhalten für mich ist die Tatsache, dass Kias Geschichte von wahren Ereignissen inspiriert wurde. Es lohnt sich, sich nach der Lektüre damit auseinanderzusetzen. Ich feiere dieses Buch. Will es jedem ans Herz legen. Aber Wer mit diesen Themen und der Darstellung von Gewalt auch sexualisierter Gewalt nicht gut umgehen kann oder gar droht, retraumatisiert zu werden, sollte dieses Buch liegen lassen. Für mich das Highlight des Jahres!!!
Das war heftig, war intensiv. Wow. Muss erstmal sacken...
Gutes Buch was zum nachdenken anregt. Eine fiktive Geschichte an der eigentlich viel Realität für einige ist.
Gleich vorweg: das gibt ne absolut unpopular opinion! Also schon mal ein dickes Sorry an alle Fans des Romans! Im Buch geht es um Kiara, eine junge schwarze Frau, fast noch ein Kind, die von allen wichtigen Menschen in ihrem Leben verlassen wurde und nun versucht, sich alleine durchs Leben zu schlagen. Dabei gerät sie in die Fänge der Prostitution und wir begleiten sie dabei, wie sie immer tiefer abstürzt. Das ganze gipfelt darin, dass sie sich irgendwann in Mitten eines Skandalprozesses gegen die Polizei, deren Mitglieder sich regelmäßig an ihr vergangen haben, befindet und dessen Ausgang über ihr weiteres Leben entscheiden könnte. Die Geschichte soll uns laut der Autorin zeigen, welche Ängste und Gefahren schwarzes Frausein mit sich bringt, wie unangemessen früh schwarze Mädchen wie Frauen behandelt werden und wie diese aber trotz allem Freude und Liebe empfinden können (aus der Anmerkung der Autorin, S. 411/412). Ich verstehe auch, wieso so viele Leserinnen und Leser von der Geschichte begeistert sind. Schließlich ist sie hochaktuell und wurde noch dazu von einer Woman of color geschrieben, die gerade mal 20 Jahre alt ist. Dennoch habe ich mich unglaublich durch die Seiten quälen müssen. Ich habe bestimmt zwei Monate an den gut 400 Seiten gelesen, da ich mich einfach nicht dazu aufraffen konnte, in diesen trostlosen, tristen, grauen Alltag von Kiara abzutauchen. Die Geschichte und das ganze Setting haben mich unfassbar deprimiert und auch die zum Teil sehr poetisch anmutende Sprache haben mir das Lesen nicht leichter gemacht. Das Ende der Geschichte hat mich dann, wie zu erwarten, auch nicht mehr happy gemacht und so muss ich resümieren, ich bin wirklich froh, dass es vorbei ist. Ich denke dies ist ein gutes Buch, aber kein gutes Buch für mich.
Dramatisch und traurig
Kiara muss sehr viel in ihrem Leben ertragen. Wird zu Dingen gezwungen um genügend Geld zum Leben zu haben. Und muss sich dann für ihre Fehltritt die Konsequenzen tragen, die nicht leicht sind.
Uff! Was für ein erstaunliches und krasses Buch! Abwechselnd haben mich die Lebensbedingungen der siebzehnjährigen Kiara wütend und sprachlos zurück gelassen. Eins ist gewiss mit "Nachtschwärmerin" ist der Autorin Leila Mottley ein schockierend und emotionales Debüt gelungen. I N H A L T: East-Oakland in den USA: die siebzehnjährige Kiara lebt mit ihrem Bruder Marcus in einer heruntergekommenen Siedlung. Jeden Tag kämpfen die Geschwister in einer perspektivlosen Welt, ums Überleben. Beide haben die Highschool ohne einen Abschluss verlassen, wachsen ohne ihre Eltern auf und wissen nicht, wie sie die Miete bezahlen können. Kiara kümmert sich nebenbei aufopferungsvoll um den kleinen Nachbarsjungen. Da niemand der minderjährigen Kiara einen Job gibt, landet sie zwangsläufig in der Prostitution. In einem Skandalprozess gegen die Polizei wird Kiara als Zeugin geladen und muss sich entscheiden: Wahrheit oder Sicherheit. M E I N U N G: Mottleys Debütroman ist bewegend. Er rüttelt auf. Lässt einen mit Entsetzen zurück. Die Idee zu ihrem Debütroman (sexuelle Gewalt, Korruption, Erpressung, Rechtssprechung, unangefochtene Polizeiinstanz) basiert auf authentischen Begebenheiten in Oakland. Die Innensicht Kiaras beschreibt Mottley intensiv und äußerst schmerzvoll. Kiara ist person-of-colour, 17 Jahre alt, kommt aus einem sozial schwierigen Umfeld. Ihr Leben ist quasi schon vorgezeichnet. Trotz aller Bemühungen, schafft sie es nicht ein normales Leben aufzubauen. Es ist ungerecht. So landet sie in der Prostitution. Der einzige Weg um zu überleben. Kiaras Innerstes wird dabei nach Außen gekehrt: nüchtern schildert sie verschiedene Situationen, die man als Leser*in kaum aushalten kann. Sie verdrängt, sie arbeitet, sie überlebt. Die Polizeigewalt ist übermächtig. Nur bei Trevor, dem Nachbarjunge, öffnet sich ihr Herz und wird ganz warm. Kiara ist eine starke Person, die allen Widerständen zum Trotz, kämpft, vertraut und hofft, dass sich das Blatt vielleicht für sie doch noch zum guten wendet. Ein lesenswerter, sprachlos machender Roman über eine minderjährigen Person-of-colour, die in einen Strudel aus Prostitution, Polizeigewalt und Missbrauchskandalen gerät. Ein Roman der schonungslos ist, einen wütend macht und aufzeigt, dass die Welt nicht gerecht ist.
Leila Mottley begann ihren Debütroman „Nachtschwärmerin“ mit gerade einmal 17 Jahren. Ich bin einerseits begeistert, mit welcher sprachlicher Gewandtheit sie sich auszudrücken vermag und gleichermaßen schockiert, dass sich so ein junger Mensch eine dermaßen grausame Geschichte überlegt hat, die teilweise recht detaillierte Darstellungen von körperlicher und sexueller Gewalt enthält. Dieser Roman erzählt von Menschen, die am unteren Ende der Gesellschaft stehen. Im Zentrum steht Kiara, die zu Beginn des Buches ebenfalls 17 Jahre ist und im weiteren Verlauf 18 wird. Der Vater ist verstorben, die Mutter im Resozialisierungsprogramm und sie lebt mit ihrem Bruder in einem billigen Wohnpark. Marcus ist eigentlich der Ältere von beiden, trödelt allerdings völlig naiv in den Tag hinein und träumt von einer Karriere als Rapper. So liegt es an Kiara Geld für Miete und Verpflegung zu organisieren. Minderjährig, ohne Schulabschluss ist es unmöglich für sie, einen Job zu finden und sie rutscht in die Prostitution ab. Kiara ist ein Teenager , aber das Leben hat sie dazu gezwungen, früh erwachsen zu werden. Es ist bemerkenswert, mit welchem Verantwortungsbewusstsein sie sich um ihren Bruder und um den Nachbarsjungen Trevor kümmert und wie sie ihr Wohlbefinden für andere zurückstellt. In der ersten Hälfte des Romans war ich ziemlich gefesselt, auch wenn die Handlung wirklich schwere Kost ist, die ich nur in kleinen Portionen konsumieren konnte. Je weiter die Geschichte voranschritt, desto unwohler fühlte ich mich allerdings in diesem Szenario. Es gibt immer wieder Beschreibungen von Verschmutzungen, Blut, Erbrochenem, Fäkalien und Gerüchen wie zum Beispiel Schweiß. Manches Mal hätte ich beim Lesen gerne die Nase gerümpft. Es ist nicht die Armut, die dieses Gefühl in mir auslöste, sondern die Verwahrlosung, die wiederkehrende Beschreibung von schweißglänzenden Körpern und Essensgerüchen, der ungepflegte Zustand von allem. Mit der Zeit wollte ich dieses Buch immer weniger gerne lesen. Auch hat mir der Schreibstil, den ich Anfangs ziemlich stark fand, weniger gefallen, je länger der Roman andauerte. Die Kapitel sind nicht nummeriert, es wird quasi fortlaufend erzählt. Zeitsprünge wurden nicht gekennzeichnet und ich war manches Mal erstaunt, wenn scheinbar mehrere Wochen im off vergangen sind. Bei aller Zuneigung für Marcus und Trevor hat Kiara trotzdem etwas sehr nüchternes an sich. Den Missbrauch der Polizisten erträgt sie mit nahezu keiner Reaktion. Die Autorin lässt uns an ihrem Gefühlsleben kaum teilhaben. Obwohl sie einerseits intelligent ist, dauert es unfassbar lange, bis sie erkennt, dass ihr Unrecht getan wurde und dass sie gegen diese Männer aussagen muss. Bis zuletzt hatte ich nicht den Eindruck, dass sie versteht, um was es eigentlich geht, sondern dass sie nur deswegen zugesagt hat, vor Gericht zu erscheinen, weil die Anwältin im Gegenzug ihrem Bruder helfen wollte. Bei wörtlicher Rede fällt regelmäßig das Wort „Scheiße“. Ich nehme an, dass damit untermauert werden sollte, dass wir uns in der „Gosse“ befinden, auf Dauer fand ich es aber stereotyp und nervig. Das unglaublich tolle Cover und der Klappentext hatten mich total angesprochen. Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Es begann auch vielversprechend, lässt dann aber recht schnell nach. Ab einem gewissen Punkt bewegt sich die Handlung nur noch langsam vorwärts. Man wartet ständig auf den großen Knall – oder auf das Ende. An manchen Stellen ist die Erzählung sehr detailliert und an anderen wieder oberflächlich. Es fällt mir wirklich schwer, „Nachtschwärmerin“ zu bewerten oder eine Empfehlung auszusprechen. Für das Debüt einer so jungen Autorin ist das Buch bemerkenswert, aber es ist dermaßen trostlos, ohne nennenswerte Lichtblicke, dass es kaum Freude bereitet, darin zu lesen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Leila Mottley, geboren 2002, war 2018 Stipendiatin beim Oakland Youth Poet Laureate. Sie hat unter anderem in der New York Times und Oprah Daily veröffentlicht. Geboren und aufgewachsen ist Mottley in Oakland, wo sie bis heute lebt. »Nachtschwärmerin« ist ihr Debütroman.
Beiträge
Ein Debüt, was unter die Haut geht.
Ich habe dieses Buch innerhalb von wenigen Tagen gelesen. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Polizeigewalt (besonders in den USA), der fehlende Sozialstaat und der Umgang mit Minderheiten wurde eindringlich durch die 17jährige Ki erzählt. Das Ende war so, wie ich es mir gewünscht habe.
Heftig…
Dieses Buch… Puuuh. Ich hab zwischendurch echt gedacht, ich müsste es abbrechen, weil mich die Erzählung an sehr dunkle Orte mitgenommen hat. Ich hab dann doch weitergelesen und mich emotional mitreißen lassen. Für mich sind es genau solche Romane, die mich jede Menge fühlen lassen und mich ganz nah an die Protagonist*in heranlassen, die mir am meisten bedeuten. Gleichzeitig bietet Leila Mottley mit ihrem Roman den Raum für Geschichten, die häufig nicht gehört werden. Dabei lässt sie neben ihrer eigenen Perspektive als queere Frau of Color auch Einblicke in die Erfahrungen einer Sexarbeiterin in ihre Recherche mit einfließen sowie einen realen Fall als Grundlage für ihren Roman. Ich glaube genau dieser Realitätsbezug verleiht Mottleys Debüt so viel Härte. Trotzdem schafft es die Autorin mich mit ihrer stellenweise kindlichen Erzählweise wieder aufzufangen und zeigt, dass es selbst am dunkelsten Ort sehr sehr viel Liebe geben kann.
Oh wow…
Ein Buch, dass sich trotz aller Fiktion und Poesie wahnsinnig echt und pur anfühlt. In seiner Schönheit, in seinem Schmerz und besonders in seiner Schonungslosigkeit. Beeindruckend und nachhallend!
Ganz, ganz großes Kino
Dieses Buch hat eine unglaubliche Wucht. Es ist roh und echt, brutal und unfassbar schmerzhaft. Es zeigt die Realität so vieler afroamerikanischer junger Frauen auf und ist deshalb auch so so wichtig. Es zeigt uns die brutale Lebensrealität junger Sexarbeiterinnen. Und man will da gar nicht hingucken, man will das alles gar nicht so genau wissen. Aber der grandiosen Stimme von Leila Mottley (die mit 16Jahren anfing, dieses Buch zu schreiben. Was für ein Talent!) kann man sich nicht entziehen. Kia, der Hauptprotagonistin und all den grandios gezeichneten Nebencharakteren in diesem Buch kann und will man nicht entkommen. Und in all diesem Schmerz, der Gewalt, der Angst, der Perspektivlosigkeit gibt es dann doch so viel Liebe, Mitgefühl, Stärke und Sanftheit. Kaum auszuhalten für mich ist die Tatsache, dass Kias Geschichte von wahren Ereignissen inspiriert wurde. Es lohnt sich, sich nach der Lektüre damit auseinanderzusetzen. Ich feiere dieses Buch. Will es jedem ans Herz legen. Aber Wer mit diesen Themen und der Darstellung von Gewalt auch sexualisierter Gewalt nicht gut umgehen kann oder gar droht, retraumatisiert zu werden, sollte dieses Buch liegen lassen. Für mich das Highlight des Jahres!!!
Das war heftig, war intensiv. Wow. Muss erstmal sacken...
Gutes Buch was zum nachdenken anregt. Eine fiktive Geschichte an der eigentlich viel Realität für einige ist.
Gleich vorweg: das gibt ne absolut unpopular opinion! Also schon mal ein dickes Sorry an alle Fans des Romans! Im Buch geht es um Kiara, eine junge schwarze Frau, fast noch ein Kind, die von allen wichtigen Menschen in ihrem Leben verlassen wurde und nun versucht, sich alleine durchs Leben zu schlagen. Dabei gerät sie in die Fänge der Prostitution und wir begleiten sie dabei, wie sie immer tiefer abstürzt. Das ganze gipfelt darin, dass sie sich irgendwann in Mitten eines Skandalprozesses gegen die Polizei, deren Mitglieder sich regelmäßig an ihr vergangen haben, befindet und dessen Ausgang über ihr weiteres Leben entscheiden könnte. Die Geschichte soll uns laut der Autorin zeigen, welche Ängste und Gefahren schwarzes Frausein mit sich bringt, wie unangemessen früh schwarze Mädchen wie Frauen behandelt werden und wie diese aber trotz allem Freude und Liebe empfinden können (aus der Anmerkung der Autorin, S. 411/412). Ich verstehe auch, wieso so viele Leserinnen und Leser von der Geschichte begeistert sind. Schließlich ist sie hochaktuell und wurde noch dazu von einer Woman of color geschrieben, die gerade mal 20 Jahre alt ist. Dennoch habe ich mich unglaublich durch die Seiten quälen müssen. Ich habe bestimmt zwei Monate an den gut 400 Seiten gelesen, da ich mich einfach nicht dazu aufraffen konnte, in diesen trostlosen, tristen, grauen Alltag von Kiara abzutauchen. Die Geschichte und das ganze Setting haben mich unfassbar deprimiert und auch die zum Teil sehr poetisch anmutende Sprache haben mir das Lesen nicht leichter gemacht. Das Ende der Geschichte hat mich dann, wie zu erwarten, auch nicht mehr happy gemacht und so muss ich resümieren, ich bin wirklich froh, dass es vorbei ist. Ich denke dies ist ein gutes Buch, aber kein gutes Buch für mich.
Dramatisch und traurig
Kiara muss sehr viel in ihrem Leben ertragen. Wird zu Dingen gezwungen um genügend Geld zum Leben zu haben. Und muss sich dann für ihre Fehltritt die Konsequenzen tragen, die nicht leicht sind.
Uff! Was für ein erstaunliches und krasses Buch! Abwechselnd haben mich die Lebensbedingungen der siebzehnjährigen Kiara wütend und sprachlos zurück gelassen. Eins ist gewiss mit "Nachtschwärmerin" ist der Autorin Leila Mottley ein schockierend und emotionales Debüt gelungen. I N H A L T: East-Oakland in den USA: die siebzehnjährige Kiara lebt mit ihrem Bruder Marcus in einer heruntergekommenen Siedlung. Jeden Tag kämpfen die Geschwister in einer perspektivlosen Welt, ums Überleben. Beide haben die Highschool ohne einen Abschluss verlassen, wachsen ohne ihre Eltern auf und wissen nicht, wie sie die Miete bezahlen können. Kiara kümmert sich nebenbei aufopferungsvoll um den kleinen Nachbarsjungen. Da niemand der minderjährigen Kiara einen Job gibt, landet sie zwangsläufig in der Prostitution. In einem Skandalprozess gegen die Polizei wird Kiara als Zeugin geladen und muss sich entscheiden: Wahrheit oder Sicherheit. M E I N U N G: Mottleys Debütroman ist bewegend. Er rüttelt auf. Lässt einen mit Entsetzen zurück. Die Idee zu ihrem Debütroman (sexuelle Gewalt, Korruption, Erpressung, Rechtssprechung, unangefochtene Polizeiinstanz) basiert auf authentischen Begebenheiten in Oakland. Die Innensicht Kiaras beschreibt Mottley intensiv und äußerst schmerzvoll. Kiara ist person-of-colour, 17 Jahre alt, kommt aus einem sozial schwierigen Umfeld. Ihr Leben ist quasi schon vorgezeichnet. Trotz aller Bemühungen, schafft sie es nicht ein normales Leben aufzubauen. Es ist ungerecht. So landet sie in der Prostitution. Der einzige Weg um zu überleben. Kiaras Innerstes wird dabei nach Außen gekehrt: nüchtern schildert sie verschiedene Situationen, die man als Leser*in kaum aushalten kann. Sie verdrängt, sie arbeitet, sie überlebt. Die Polizeigewalt ist übermächtig. Nur bei Trevor, dem Nachbarjunge, öffnet sich ihr Herz und wird ganz warm. Kiara ist eine starke Person, die allen Widerständen zum Trotz, kämpft, vertraut und hofft, dass sich das Blatt vielleicht für sie doch noch zum guten wendet. Ein lesenswerter, sprachlos machender Roman über eine minderjährigen Person-of-colour, die in einen Strudel aus Prostitution, Polizeigewalt und Missbrauchskandalen gerät. Ein Roman der schonungslos ist, einen wütend macht und aufzeigt, dass die Welt nicht gerecht ist.
Leila Mottley begann ihren Debütroman „Nachtschwärmerin“ mit gerade einmal 17 Jahren. Ich bin einerseits begeistert, mit welcher sprachlicher Gewandtheit sie sich auszudrücken vermag und gleichermaßen schockiert, dass sich so ein junger Mensch eine dermaßen grausame Geschichte überlegt hat, die teilweise recht detaillierte Darstellungen von körperlicher und sexueller Gewalt enthält. Dieser Roman erzählt von Menschen, die am unteren Ende der Gesellschaft stehen. Im Zentrum steht Kiara, die zu Beginn des Buches ebenfalls 17 Jahre ist und im weiteren Verlauf 18 wird. Der Vater ist verstorben, die Mutter im Resozialisierungsprogramm und sie lebt mit ihrem Bruder in einem billigen Wohnpark. Marcus ist eigentlich der Ältere von beiden, trödelt allerdings völlig naiv in den Tag hinein und träumt von einer Karriere als Rapper. So liegt es an Kiara Geld für Miete und Verpflegung zu organisieren. Minderjährig, ohne Schulabschluss ist es unmöglich für sie, einen Job zu finden und sie rutscht in die Prostitution ab. Kiara ist ein Teenager , aber das Leben hat sie dazu gezwungen, früh erwachsen zu werden. Es ist bemerkenswert, mit welchem Verantwortungsbewusstsein sie sich um ihren Bruder und um den Nachbarsjungen Trevor kümmert und wie sie ihr Wohlbefinden für andere zurückstellt. In der ersten Hälfte des Romans war ich ziemlich gefesselt, auch wenn die Handlung wirklich schwere Kost ist, die ich nur in kleinen Portionen konsumieren konnte. Je weiter die Geschichte voranschritt, desto unwohler fühlte ich mich allerdings in diesem Szenario. Es gibt immer wieder Beschreibungen von Verschmutzungen, Blut, Erbrochenem, Fäkalien und Gerüchen wie zum Beispiel Schweiß. Manches Mal hätte ich beim Lesen gerne die Nase gerümpft. Es ist nicht die Armut, die dieses Gefühl in mir auslöste, sondern die Verwahrlosung, die wiederkehrende Beschreibung von schweißglänzenden Körpern und Essensgerüchen, der ungepflegte Zustand von allem. Mit der Zeit wollte ich dieses Buch immer weniger gerne lesen. Auch hat mir der Schreibstil, den ich Anfangs ziemlich stark fand, weniger gefallen, je länger der Roman andauerte. Die Kapitel sind nicht nummeriert, es wird quasi fortlaufend erzählt. Zeitsprünge wurden nicht gekennzeichnet und ich war manches Mal erstaunt, wenn scheinbar mehrere Wochen im off vergangen sind. Bei aller Zuneigung für Marcus und Trevor hat Kiara trotzdem etwas sehr nüchternes an sich. Den Missbrauch der Polizisten erträgt sie mit nahezu keiner Reaktion. Die Autorin lässt uns an ihrem Gefühlsleben kaum teilhaben. Obwohl sie einerseits intelligent ist, dauert es unfassbar lange, bis sie erkennt, dass ihr Unrecht getan wurde und dass sie gegen diese Männer aussagen muss. Bis zuletzt hatte ich nicht den Eindruck, dass sie versteht, um was es eigentlich geht, sondern dass sie nur deswegen zugesagt hat, vor Gericht zu erscheinen, weil die Anwältin im Gegenzug ihrem Bruder helfen wollte. Bei wörtlicher Rede fällt regelmäßig das Wort „Scheiße“. Ich nehme an, dass damit untermauert werden sollte, dass wir uns in der „Gosse“ befinden, auf Dauer fand ich es aber stereotyp und nervig. Das unglaublich tolle Cover und der Klappentext hatten mich total angesprochen. Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Es begann auch vielversprechend, lässt dann aber recht schnell nach. Ab einem gewissen Punkt bewegt sich die Handlung nur noch langsam vorwärts. Man wartet ständig auf den großen Knall – oder auf das Ende. An manchen Stellen ist die Erzählung sehr detailliert und an anderen wieder oberflächlich. Es fällt mir wirklich schwer, „Nachtschwärmerin“ zu bewerten oder eine Empfehlung auszusprechen. Für das Debüt einer so jungen Autorin ist das Buch bemerkenswert, aber es ist dermaßen trostlos, ohne nennenswerte Lichtblicke, dass es kaum Freude bereitet, darin zu lesen.