Muna oder Die Hälfte des Lebens
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Terézia Mora wurde 1971 in Sopron, Ungarn, geboren und lebt seit 1990 in Berlin. Für ihren Roman »Das Ungeheuer« erhielt sie 2013 den Deutschen Buchpreis. Ihr literarisches Debüt, der Erzählungsband »Seltsame Materie«, wurde mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Für ihr Gesamtwerk wurde ihr 2018 der Georg-Büchner-Preis zugesprochen. Terézia Mora zählt außerdem zu den renommiertesten Übersetzer*innen aus dem Ungarischen.
Beiträge
Beziehung, sexuelle Übergriffe, gewalt im privaten, toxische Beziehung
Schwere Kost zum Teil, leider. Muna Appelius ist Tochter eine alkoholkranken Theaterschauspielerin und muss daher schnell selbstständig werden, die Bindung zwischen Beiden ist quasi nicht mehr vorhanden. Sie leben kurz vor der Wendezeit in Jüris, einer fiktiven Kleinstadt in der DDR. In ihrem Freundeskreis gibt es viele unterschiedliche schillernden Charaktere, sie hat allerdings ein Händchen für seltsame Männer, die sich ihr gegenüber übergriffig verhalten. Dies zieht sich durch den Roman. Zusätzlich verliebt sich sich bei der Arbeit in einem Magazin in einem Professor, der ebenfalls an dem Magazin mitarbeitet, Magnus Otto. Nach einer Reise bleibt er verschwunden und Muna sucht immer weiter nach ihm. Die Beiden finden sich wieder, nach sieben Jahren, zufällig in Berlin und daraus entsteht eine toxische Liebesbeziehung die von seiner Seite mit vielen Varianten der körperlichen, wie seelischen Misshandlung geprägt sind. Wir begleiten die Beiden nach Wien, Berlin, Basel, Saint Nazaire und viele Orte mehr und Muna will nicht wahrhaben was vor sich geht. Nach 50 bis 100 sehr guten Seiten, wird es schwer weiterzulesen. Muna wird einfach sehr naiv, verzweifelt und in vollkommener Abhängigkeit zu Magnus dargestellt. Sie folgt ihm nach seinem Bedingungen auf Schritt und Tritt obwohl er sie manipuliert und misshandelt. Am Ende war ich immer wieder zwischen Abbruch und endlich ist das Buch zu Ende. Schade, aber mit Sicherheit ein schwieriges, wichtiges Thema. 2,5 Sterne, aufgerundet.
Der Schreibstil ist toll und leicht zu lesen, die Thematik ist es nicht. Während Muna die Alkoholsucht ihrer Mutter verteufelt, geht sie völlig in ihrer Sucht nach Magnus auf und nennt es Liebe. Ein Kunstwerk und absolut lesenswert!
In diesem Werk steckt noch so viel mehr als die „Liebesgeschichte“.
Muna macht grade ihr Abitur als sie Magnus kennenlernt und sich unsterblich in ihn verliebt. Und auch als er spurlos verschwindet, nimmt er einen Platz in ihren Gedanken ein. Als sie sich zu einer späteren Zeit wieder begegnen werden die beiden ein Paar und klar ist auch: Muna liebt mehr und ob Magnus sie überhaupt liebt, ist fraglich. Eine Erzählung über ein Leben, das in Abhängigkeit geführt wird. Und zusammen mit @buchspaziergaenge habe ich das halbe Leben von Muna gespannt verfolgt. Vielen Dank, das hat grade bei dem Buch sehr gut getan jemanden zum Austauschen zu haben 🫂 Zu Beginn habe ich den Schreibstil als recht gewöhnungsbedürftig empfunden. Zwar lese ich immer wieder Bücher mit Ich-Erzähler aber es fehlt die Markierung der wörtlichen Rede, was ungewohnt ist. Wir haben es hier mit einer personalen Ich-Erzählerin zu tun, die alle Gedanken teilt - und auch wieder verwirft. Dies führt nach einigen Seiten aber genau dazu, dass der Eindruck entsteht Munas Wahrnehmung zu teilen und damit hat mich der Text in seinen Bann gezogen. Es ziehen sich ganz unterschiedliche schwere Thematiken durch ihr Leben, sind mal mehr mal weniger präsent aber prägen sie. Ihre Entwicklung ist insbesondere durch den Erzählstil wahnsinnig authentisch. Und Muna bringt ebenso unverfälscht ihre innere Gefühlswelt rüber (Und das wortwörtlich. Unglaublich spannend, wie hier mit Sprache gespielt wird), ich war mit ihr traurig, enttäuscht, habe mich über Erfolge gefreut, die sie vielleicht garnicht so gesehen hat, war oft wütend und überwiegend nachdenklich. Ich weiß garnicht genau, ob ich Muna wirklich sympathisch finde aber sie hat mich definitiv berührt, in so manchen Abschnitten musste ich auch kurz über mich selbst nachdenken, ihre Geschichte lässt mich noch nicht so ganz los. In diesem Werk steckt noch so viel mehr als die „Liebesgeschichte“.
Muna, die junge Ich-Erzählerin, wächst in keinen leichten Verhältnissen in der DDR auf. Ihr Vater stirbt und die Mutter zerbricht an diesem Tod und widmet sich immer mehr dem Alkohol. Muna hat dadurch viele Freiheiten. Sie schreibt unheimlich gerne und absolviert ein Praktikum in einer Redaktion. Dann trifft sie auf Magnus. Er ist Fotograf und Lehrer. Sie verbringen eine Nacht miteinander, dann verschwindet Magnus. Er ist aus der DDR in den Westen abgehauen. Muna lebt ihr Leben weiter, studiert, führt Beziehungen, knüpft Freundschaften, ist viel in der Welt herumgekommen. Dann steht da nach sieben Jahren plötzlich Magnus, den Muna nicht vergessen konnte, trotz der Zeit, die vergangen ist und all ihrer neuen Erlebnisse. Mit Magnus Rückkehr beginnt das Unglück für Muna. Die Protagonistin Muna ist so authentisch geschrieben, sie steht für sich ein, promoviert, weiß was sie möchte, aber wenn es um Magnus geht, ist Muna ein völlig anderer Mensch. Sie ist besessen von ihm, möchte alles für ihn geben. Merkt nicht, wie toxisch diese Beziehung ist, wie wenig Magnus sich für sie interessiert. Die Lektüre dokumentiert toxische Beziehungen ungeschönt, unverfälscht und mit psychologischer Tiefe.
Einfühlsam beschreibt Terezia Mora eine toxische, gewaltvolle, abhängige Partnerschaft aus der Sicht der sich darin befindlichen Frau. Dabei verzichtet sie weitestgehend auf Wertungen von Außen. Wir als Leser*innen erleben daher ungefiltert die Hochs und Tiefs, Entschuldigungen, Hoffnungen, Gedanken der Frau, die das über viele Jahre durchlebt, bis sie es endgültig hinter sich lassen kann. Ein intensives und sprachlich tolles Leseerlebnis.
Ich will den Schmerz nicht, aber ich will ihn. Aber was, wenn er ohne diesen Schmerz nicht zu haben ist […]?“ Muna verbringt ihre Kindheit in der DDR. Ihr Vater stirbt früh, ihre Mutter ist Schauspielerin und ertränkt ihren Kummer im Alkohol. Mit 17 lernt sie Magnus kennen. Er ist Fotograf, Lehrer und deutlich älter. Sie ist fasziniert, auch wenn er unnahbar scheint. Doch trotzdem verbringen die beiden eine Nacht miteinander. Direkt danach verschwindet er. Sie kann ihn nicht vergessen. Schreibt Briefe, die ihn nicht erreichen… In den folgenden 7 Jahren studiert Muna an verschiedenen Orten, beginnt eine Promotion, arbeitet an Projekten und lernt Männer kennen. Doch sie fühlt sich unzulänglich auf allen Ebenen. Sie sehnt sich nach Magnus. Und trifft ihn zufällig in Berlin wieder… womit sich für Muna ihr Traum erfüllt und sie gleichzeitig in einen tosenden Abwärtsstrudel gerät. In der ‚Beziehung‘ mit Magnus macht Muna sich klein, versucht keine Angriffsflächen zu bieten und mit ihrem Körper zu deeskalieren; alles nur um bei einem Mann zu sein, der sie verbal und körperlich misshandelt und ihr deutlich macht, dass er sie im Grunde verabscheut. Sätze wie „Wenn du doch nur Abstand davon nehmen könntest, zu reden.“ (S. 341) fühlten sich an wie ein Schlag in die Magengrube. Muna ist eine kluge, weltoffene und gebildete Frau und dennoch äußert sie sich selbst gegenüber so: „Der Schlüssel ist, so zu tun, als wärst du eine von ihm unabhängige Frau mit einem eigenen Leben, einer eigenen Laufbahn. Unkompliziert sein und gut aussehen. Nicht zu viel Quatsch erzählen, nicht klagen und nicht zu viel fragen.“ (S. 254) Diesen Konflikt und damit die Unsicherheit Munas schafft es Terézia Mora mit schnörkelloser, aber dennoch gewaltiger Sprache darzustellen. Wir Lesenden müssen all das aushalten; einerseits die Unsicherheit, Unterwürfigkeit, Toxizität, Gewalt; anderseits Munas Leistungsfähigkeit und ihr Wille Dinge voranzutreiben. Das tut weh, öffnet aber auch die Augen. Verdient auf der Shortlist für den Buchpreis! Darüber hinaus eine Lektüre, die nachhallt und schmerzt.
MUNA oder DIE HÄLFTE DES LEBENS Terézia Mora DDR 1989: Kurz vor ihrem 18. Geburtstag beginnt Muna bei einer kleinen Zeitung ein Praktikum. Dort verliebt sie sich unsterblich in Magnus, dem Mann, der sie ignoriert und bei Fragen abwertend mit einem Grunzen reagiert. Angeheizt von dessen Ignoranz stellt Muna ihm nach und taucht überall dort auf, wo sie den Lehrer Magnus vermutet. Kurz nach ihrem Geburtstag gelingt es ihr endlich, ihn ins Bett zu ziehen. Während Muna an die große Liebe glaubt und nach einer Nacht bereits Zukunftspläne schmiedet, fährt Magnus am folgenden Tag in den Urlaub, aus dem er nicht zurückkehrt. Er flieht über Ungarn nach Deutschland, ohne ein Wort des Abschieds. Muna leidet Ewigkeiten - schreibt ihm Briefe, die sie bei Bekannten deponiert, und versucht herauszufinden, wo er sich aufhalten könnte. Sieben Jahre vergehen, in denen Muna eher schlechte als rechte Beziehungen pflegt, bevor sie Magnus wieder trifft. Muna lässt sich erneut ganz auf die Liebe ein, während Magnus nur an sich denkt und egoistische Entscheidungen trifft. Dabei merkt Muna nicht, wie toxisch ihre Beziehung ist. Sie lechzt nach Aufmerksamkeiten und hofft, dass er sich ändert und merkt dabei nicht, dass sie die Hälfte ihres Lebens an den falschen Mann verschwendet. Ui, was für ein Buch. Ich habe es in nur zwei Tagen beendet (das Ende musste ich sogar zweimal lesen), jedoch lässt es mich mit gemischten Gefühlen zurück. Meine Güte, diese Frauen, die nicht merken, dass der Partner es unsexy findet, wenn man alles mit sich machen lässt … Ich muss schon sagen, dass ich gerne mal ein Machtwort gesprochen hätte - aber das haben ja schon ihre Freundinnen versucht und es hat nichts gebracht. Also musste ich mich wohl oder übel weiter über Muna ärgern und war mit ihren Entscheidungen alles andere als zufrieden. Aber neben dem Ärgern gibt es auch sehr Gutes zu berichten, denn der Schreibstil der Autorin ist einfach toll (von dem krassen Ende will ich gar nicht reden - Hammer)! Ja, es hätten gerne 100 Seiten weniger sein dürfen, aber könnte man dann trotzdem die Komplexität der Beziehung und das tiefgreifende Bild einer sensiblen Frau gut herausarbeiten? Vielleicht nicht. Fazit: Zu Recht auf der Shortlist 2023, ein Buch mit kleineren Längen in einer tollen Sprache, das ich gerne gelesen habe. 4/ 5

Zwar kein Highlight, aber durchaus eine gute, solide Geschichte.
"Jemanden geliebt zu haben, bedeutet, einen Tag Urlaub aus der Hölle zu bekommen..." "Muna oder Die Hälfte des Lebens" ist ein Roman von Terézia Mora, der vieles ungesagt und nur zwischen den Zeilen schwingen lässt. Der Roman beginnt in Ostdeutschland kurz vor der Wende. Muna, ein junges Mädchen, das gerade kurz vor ihrem Abitur steht und deren Mutter Alkoholikerin ist, die sich noch dazu kurz nach Munas 18. Geburtstag versucht das Leben zu nehmen, fühlt sich gefangen in diesem Leben und diesem Ort. Während ihres Praktikums bei einer Zeitung lernt sie den Fotografen und Lehrer Magnus kennen. Sie ist sofort fasziniert von ihm, fühlt sich extrem angezogen und entwickelt im Laufe der nächsten Wochen eine regelrechte Obsession. Er indessen schenkt ihr eher weniger Beachtung und nach dem Mauerfall verschwindet er ... Als sie sich Jahre später wiedersehen und ein Paar werden beginnt Munas Leidensgeschichte. Magnus begegnet ihr in der Regel mit großer Gleichgültigkeit und mit der Zeit nimmt die Kälte ihr gegenüber zu. Obendrein wird er gewalttätig und sperrt sie in der Wohnung ein. Doch Muna hält an Magnus fest, kommt nicht von ihm los - will sie auch gar nicht. Ganz im Gegenteil, als er sie plötzlich abserviert, stalkt sie ihn regelrecht. Telefoniert mit sämtlichen Bekannten, um möglichst alles zu erfahren. Das tat mir beim Lesen regelrecht weh! Am liebsten hätte ich Muna geschüttelt und gesagt, sie solle froh sein das A........loch los zu sein. So stolpert Muna, von Minderwertigkeitskomplexen geplagt, jedoch oft zu laut und zu drüber durch ihr Leben, schlüpft phasenweise in die Rolle der erwachsenen, priviligierten Frau, auch oder vor allem um Magnus zu gefallen. Dabei ist sie jedoch selten sie selbst. Das Buch hat bei mir gemischte Gefühle hinterlassen. Ich würde es nicht als Highlight betiteln, allerdings auch nicht sagen, dass es schlecht ist - es ist irgendwas dazwischen. An der Geschichte selbst habe ich durchaus Gefallen gefunden und auch der Aspekt, dass vieles ungesagt blieb hat mir zugesagt. Jedoch hatte ich mit dem Erzählstil ein wenig meine Probleme: Die Geschichte wird von Muna erzählt und diese reiht Gedanke an Gedanke, springt von hier nach da und das war mir manchmal einfach zu viel.

Kurz vor der Wende in einer ostdeutschen Stadt: Muna ist noch nicht einmal achtzehn als ihre Schwärmerei für Magnus beginnt. Sie Schülerin, er Lehrer. Das Ganze artet ein bisschen in eine Art Verfolgungsjagd aus. Nachdem sie eine Nacht mit ihm verbrachte, verschwand Magnus für einige Jahre, doch die Besessenheit von ihm verschwand nicht mit ihm. Jahre später begegnen sie sich wieder. Das Spiel beginnt von neuem. Und erstreckt sich über viele Jahre und Länder. Die Beschreibungen der Personen und der Beziehungen zueinander fand ich sehr gut und direkt. Es zeigt, wie leicht jede:r in eine toxische Beziehung geraten kann. Doch wann ist es Zeit endlich die Notbremse zu ziehen? Leider hat mich das Buch dennoch nicht so angesprochen, wie ich gedacht hätte. Es wurde zwischenzeitlich etwas zähfliessend und Munas Besessenheiten, erst von Magnus, dann von diversen anderen Personen, sind mir ein bisschen auf den Geist gegangen.

Wenn aus Liebe eine toxische Beziehung wird...
Muna kann über Jahre hinweg nicht damit aufhören an ihn zu denken. Magnus. Doch Magnus kennt keine Liebe , so wie Muna Sie gerne hätte. Als ich den Klappentext von Muna gelesen habe war ich total angetan und wollte das Buch unbedingt lesen. Doch leider wurde ich etwas enttäuscht. Manche Szenen wurden einfach viel zu knapp gehalten und andere wiederum viel zu sehr ausgebaut, so das es schon fast langweilig wurde. Die Nebencharaktere wurden meiner Meinung nach leider viel zu viele. Munas Geschichte ist wirklich beeindruckend. Ihre ganze Laufbahn, was sie alles geschafft hat und auch einstecken musste. Eine Geschichte einer Starken Frau die den falschen Mann liebt. Dennoch konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Ich hatte mir von Munas und Magnus Story etwas mehr erhofft.

Ich fiebere mit Muna, ärgere mich über ihre Gefühle, will unbedingt wissen, wie es endet & es hat mich auf den letzten Seiten nochmal richtig gepackt!
Irgendwie etwas durcheinander, konnte mich leider nicht überzeugen.
Leider kann ich den Hype um dieses Buch nicht so ganz nachvollziehen. In der ersten Hälfte lesen wir von Muna, die noch auf der Suche nach sich selbst ist, von ihrer alkoholkranken Mutter und einigen Männerbekanntschaften. Bereits hier konnte ich Munas Gedanken oft gar nicht nachempfinden. In der 2. Hälfte gehts dann um die toxische Beziehung zu Magnus. Das war teilweise schon sehr krass aber hat mich emotional leider auch nicht so richtig abgeholt. Toxische Beziehungen gibts leider sehr, sehr oft und ja es ist für Außenstehende meistens nicht nachvollziehbar. Das ist alles schon klar aber mir fehlt hier auch etwas das WARUM. Sowas hat ja doch immer Gründe. Auch der Schreibstil ist etwas speziell. Da konnte man sich aber durchaus dran gewöhnen. Eigentlich ein sehr spannendes Thema. Schade, hatte mir hier doch mehr erhofft.
Ich fand es sehr treffend beschrieben, was Muna festhält. Leser*innen, die ähnliches erlebt haben, können das Erzählte an vielen Stellen nachvollziehen. Und Muna macht Fehler, sie ist aber nicht das Problem.
Ein verstörendes, erschütterndes Highlight der Gegenwartsliteratur.
“Muna oder Die Hälfte des Lebens” von Terezia Mora. Ein verstörendes, erschütterndes Highlight der Gegenwartsliteratur. Muna wächst bei ihrer verwitweten, alkoholabhängigen Mutter, einer wunderschönen Theaterschauspielerin in der DDR auf. Kurz vor ihrem Abitur lernt sie den älteren Französischlehrer, Fotografen und Bildredakteur Magnus kennen. Magnus ist verschlossen, schroff und für die junge Abiturientin Muna der schönste Mann. Sie bezirzt ihn und nach einer gemeinsamen Nacht verliebt sich das junge Mädchen in den barschen, undurchschaubaren Mann mit der Zornesfalte. Zwei Tage danach verschwindet Magnus während einer Radtour in Rumänien oder Bulgarien kurz vor dem Mauerfall. Muna kann ihn nicht vergessen und als sich ihr Leben nach sieben Jahren wieder kreuzt, ist sie nicht nur intelligent und sehr hübsch, sondern immer noch besessen von dem Lehrer. Weder junge noch ältere Männer hatten eine Chance in all den Jahren, ihre Liebe gehörte ausschließlich Magnus. Sie schreibt Briefe an Magnus, welche ihn nie erreichen. Er kam nie wieder zurück in die alte Heimat. Muna würde alles für Magnus geben und muss dies auch, als die beiden ein Paar werden. Sie stellt unglaublich viel in der ersten Hälfte ihres Lebens wegen ihm zurück, ihre Arbeit, ihre Dissertation, ihre Freunde und ihre Familie. Magnus ist ein Mensch, der “eine Theateraufführung nicht verlässt, weil man das, was einen empört, zur Gänze kennenlernen muss, bevor man das Recht erworben hat, es abzulehnen.” Seine Emotionen sind wie eine Achterbahnfahrt, seine Gefühle nicht greifbar. Muna will ihn nicht provozieren und doch macht sie genau dies…..! Daraufhin kommt seine Zornesfalte hervor und Magnus wird ein anderer Mensch. Oder war er immer schon so? Im Laufe der Jahre wird die lose Beziehung mit Magnus immer wieder von unkontrollierten Gewaltakten durchzogen. Seine unberechenbare Art macht Muna die Leichtigkeit unmöglich. Er erniedrig und zeigt ihr immer wieder seine Verachtung. Sie lernt, in der toxischen Beziehung zu manipulieren, zu bezirzen, ihre körperlichen Reize einzusetzen, sowie Rücksichtnahme auf seine Bedürfnisse und Stimmungen zu nehmen. Solidarität ihm gegenüber war ihr immer sehr wichtig. Und natürlich immer Sex - danach ist es wieder eine zeitlang “normal” zwischen dem Paar. Muno ist in einer Abhängigkeit, die will es nicht bemerken und erlebt einen Zusammenbruch, als Magnus sich von ihr trennt. Und doch hat Muna statistisch gesehen noch eine Hälfte Leben vor sich. Ist sie in der Lage, diese Hälfte ohne Magnus zu überstehen? Ihr Leben in den Griff zu bekommen? Ihre Dissertation fertigzustellen und eine vernünftige Arbeit anzunehmen? Die Autorin hat einen unglaublich fesselnden Schreibstil, der mich als Leser:in in den Bann gezogen hat. Die Geschichte einer klugen, attraktiven Frau, die alles zurücklässt nur um einem Mann zu gefallen, seine Liebe und sein Begehren zu spüren und extremes Leid an Geist und Körper zulässt. Ein Buch voller Emotionen, die so intensiv und berührend sind, dass man den Roman nicht mehr zu Seite legen kann. Die Unterhaltungskunst wird durch die wechselnden Orte und Protagonisten erhöht. Die Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet und nicht nur die Protagonisten wurden authentisch beschrieben, auch die Nebendarsteller:innen wurden treffend gezeichnet. Die Autorin hat einen fesselnden Roman der Gegenwartsliteratur geschrieben. Eine klare Leseempfehlung.
Ich belasse es bei diesem Teil.
"Wenn du durch eine Person deinen Platz auf der Welt findest. Oder diesen erkennst. So geht es mir, seitdem ich dich das erste Mal gesehen habe. Und noch mehr, seit dem zweiten Mal." - S. 230 Auf 441 Seiten hab ich Muna begleitet, die sich als junge Frau in den Fotografen Magnus verliebt und all ihre Träume und Sehnsüchte in diese Verliebtheit projiziert, während Magnus eigentlich nur um sich selbst kreist und keine bis wenig Gedanken an Muna verschwendet und nach einer gemeinsamen Nacht erst einmal für Jahre aus ihren Leben verschwindet. Erst nach sieben Jahren Abstinenz und unzählige Männergeschichten später trifft Muna wieder auf Magnus und stürzt sich abermals in ein unausgewogenes Beziehungsverhältnis. Ich bin ehrlich, auch wenn es mir letztendlich vor allem sprachlich ganz gut gefallen hat (besonders das Ende fand ich sehr gelungen), hätte mir die Hälfte der Seiten für diese Story gereicht. Ich verstehe, dass es wichtig für die Geschichte ist, dass man als Leser/in erfährt, wie Muna aufwuchs, was ihr in der Jugend (vielleicht) fehlte und wonach sie sich sehnt(e), dass auch eine kluge und studierte, kulturell interessierte Frau dumme und unüberlegte Entscheidungen treffen kann, ... aber das Gesamtpaket war mir hier einfach zu langatmig, weswegen ich die allgemeine Begeisterung nur eingeschränkt teilen kann.

Das ist harte Kost!
Bei "Kairos" habe ich schon tief geatmet, aber das hier ist noch härter. Ich wollte Muna schütteln, anbrüllem, in den Arm nehmen. Unbedingt lesenswert.
Toxische Männlichkeit
•Buchrezi• 😳 Zum Inhalt: Muna liebt Magnus. Liebe auf den ersten Blick, könnte man sagen. Französischlehrer, Fotograf, geheimnisvoll… Muna hat es nicht leicht, früh verliert sie ihren Vater. Ihre Mutter ist alkoholkrank, ihr Verhältnis gewöhnungsbedürftig. Nach einer gemeinsamen Nacht mit Magnus, verlieren die beiden sich aus den Augen. Aber Muna lässt nicht locker. Entwickelt gerade zu eine Obsession ihn wieder zu finden. Jahrelang schreibt sie ihm Briefe, deponiert diese bei einem gemeinsamen Freund. Doch irgendwann beginnt Muna loszulassen, lernt andere Männer kennen, aber keinen lieben. Steckt mehr und mehr Zeit in ihre Ausbildung, in einen guten Job. Und plötzlich taucht Magnus wieder auf, ein Gesicht in der Menge, und die beiden werden ein Paar… und Munas Albtraum beginnt. Denn Magnus liebt Muna nicht, ist toxisch und gewalttätig und Muna… die kämpft um die Beziehung. Aber warum? Mein Fazit: Ja, warum eigentlich? Ich denke, viele Leser*innen können Munas Verhalten nicht nachvollziehen, sind wütend darüber. Aber wer schon mal in einer toxischen Beziehung gefangen gewesen ist, kann sich vielleicht besser in sie hineinversetzten. Ratschläge von Freunden oder Familie hört man sich zwar an, aber am Ende überwiegt die Liebe, die man zu besagter Person empfindet. Wobei… ist das wirklich Liebe, oder hält einen etwas ganz anderes bei so einem Menschen? Noch nie hatte ich solche gemischten Gefühle einer Protagonistin gegenüber. Nicht nur die Beziehung mit Magnus ging mit durch Mark und Bein, alle Männer, die Muna im Laufe der Geschichte kennenlernt, sind toxisch und die Frauen… unterwürfig, ich weiß nicht… Der Schreibstil sehr speziell. Für mich war er mitunter zu durcheinander. Viele Zwischensätze, viele Charaktere. Muna, warum lässt du das mit dir machen? Und so viele andere Frauen auch… von mir gibt es trotzdem ⭐️⭐️⭐️⭐️ von fünf ⭐️nen! Weil es mich trotz seiner schweren Thematik, so so sehr gefesselt hat und vielleicht auch, weil ich mit Anfang 20 auf meine Familie hätte hören sollen…

Absolutes Highlight
Dieses Buch hat mich komplett überzeugt und schockiert. Die emotionale Geschichte über eine junge Frau, die sich in einen älteren Mann verliebt und in einer toxischen Beziehung landet mit viel Gewalt und Abhängigkeit. Sehr gut geschrieben und sehr realistisch dargestellt.

Man muss sich ein bisschen auf viele Orte und Personen einlassen, dennoch ist es v.a.Munas Perspektive, die hier gesehen und übertragen wird- perspektivisch daher höchst interessant- da wir nur ihre subjektive Sicht der Dinge erfahren
Die Hauptperson Muna erzählt aus ihrem Leben ohne Vater, mit einer alkoholkranken Mutter, die Engagements am Theater hat und wie sie in einer ostdeutschen Kleinstadt aufwächst. Sie befreit sich aus den Ketten ihrer Existenz und geht in verschiedene europäische Städte, um zunächst zu studieren, später zu arbeiten. Der Mauerfall hilft ihr sehr, sonst wären ihre Bemühungen und Anstellungen nicht so international geworden. Überall lernt sie schnell Leute kennen, ist aber nie so richtig Teil. Als sie eines Tages ihre (bedeutend ältere)Jugendliebe wiedertrifft, wirft sie alles über den Haufen, um ihr Leben ihm, dem lang verloren geglaubten Magnus, zu widmen. Doch er hat sich verändert- die Beziehung ist recht einseitig, Magnus neigt zu Gewaltausbrüchen. Dass sie ihm nur noch mehr folgt, je mehr er sie psychisch und physisch demütigt, scheint absurd. Jedoch ist er alles was sie glaubt zu haben, alle Aussichten auf gute Jobs lässt sie zunächst sausen- sie, ewig knapp bei Kasse, kann sich nicht freistrampeln, obwohl sie gute Voraussetzungen hat. Als sich überraschend ihr Schicksal wendet, fällt sie zunächst in ein tiefes Loch, aus dem sie sich schließlich Stück für Stück herausarbeitet. Starkes Thema, interessante Protagonistin. Man weiß Muna nicht so richtig einzuschätzen- sie ist stark und naiv, sie ist genügsam, dann wieder ehrgeizig. Die Autorin Terézia Mora vermag es hervorragend, diesen Zwiespalt literarisch herauszuarbeiten. Der Text ist subtil ironisch. Munas Innensicht wird durch die ich-Perspektive natürlich sehr betont, wodurch andere Blickwinkel unbekannt bleiben. Und dennoch habe ich das Gefühl, Munas Gefühlsleben nicht gespürt zu haben. Es steht sehr viel zwischen den Zeilen, wir lernen viele Personen kennen, die Muna ein Stück ihres Weges begleiten, ihr helfen, oder ihr Engagement für sich nutzen. Muna selbst bleibt zweifelnd, strauchelnd, bis zum Schluss. Die toxische Beziehung zu M. ebenfalls nur am Rande als solche zu erkennen- denn Muna selbst sieht es nicht so eng. Für mich wirklich sehr gut ausgearbeitet, toll geschrieben und perspektivisch interessant umgesetzt.
Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn man bei einem Buch emotional voll dabei ist, auch wenn es so aussieht, dass man die Protagonistin permanent schütteln könnte. Aber nicht, weil sie einem in irgendeiner Weise unsympathisch ist, sondern damit sie endlich diesen unfassbar bescheuerten Typen zum Teufel jagt. Eine gelungene Darstellung einer toxischen Beziehung.
Es ist ein wundervoller und vielschichtiger Roman, der meiner Meinung nach den Buchpreis verdient hätte.
Anfangs musste ich mich erst an den Schreibstil gewöhnen, da die Autorin keine wörtliche Rede verwendet, bzw. diese nicht durch die entsprechende Zeichensetzung ausweist. So brauchte ich ein paar Seiten, bis ich mit dem besonderen Tonfall des Buches zurecht kam. Aber sobald ich diese Hürde genommen hatte, war ich gefesselt. Eine weitere Besonderheit in diesem Buch ist, dass die Ich-Erzählerin Dinge, die sie nur denkt oder anderen doch nicht mitteilt, für die Leserinnen dennoch niederschreibt. Es sind teilweise Passagen durchgestrichen, die sie gerne geäußert hätte, aber dann aus unterschiedlichen Gründen doch anders formuliert oder nicht sagt/schreibt. Gedanken sind in Klammern geschrieben und so als solche zu erkennen. Dies ist ein kluges Vorgehen der Autorin, die uns so einen tieferen Einblick in die Gefühle und Gedanken der Protagonistin ermöglicht. Dadurch entsteht eine emotionale Nähe zu Muna, die mich oft mit ihr mitleiden ließ. Warum lässt sie so vieles zu, was ihr schadet und gar nicht gut tut? Die Autorin schafft es, dass man dran bleibt an Muna und ihrer Lebenshälfte. Das Buch beginnt um ihren 18. Geburtstag, kurz vor dem Mauerfall. Muna wächst in der DDR bei ihrer verwitweten Mutter auf, die Schauspielerin am Theater und Alkoholikerin ist. Kurz nach dem 18. Geburtstag versucht ihre Mutter sich das Leben zu nehmen, was allerdings nicht gelingt. Muna ist also von klein auf mit Brüchen in ihrem Leben konfrontiert. Sie kann im Theater ein und aus gehen, wächst in Künstlerkreisen auf und studiert nach dem Mauerfall auch im Ausland. Sie hat wechselnde Männerbekanntschaften, kann aber nicht ihre Liebe zu Magnus vergessen, der sie nach einer gemeinsam verbrachten Nacht kurz vor dem Mauerfall verlässt, um von seinen Eltern loszukommen. Munas Vater ist früh gestorben, Magnus wuchs bei einem kontrollsüchtigen und gewalttätigen Vater auf. Beide haben also keine einfache Kindheit gehabt. Einige Jahre nach dem Mauerfall treffen sie sich zufällig wieder und obwohl Magnus abweisend und schroff ist, gibt Muna ihre Liebe nicht auf und folgt ihm quer durch die Welt, gibt sich nach und nach auf, ist emotional abhängig von Magnus und erfährt seelische und körperliche Gewalt. Beim Lesen habe ich Muna bewundert, bedauert und konnte mich nicht abwenden. Zu stark ist die Anziehungskraft, die die Autorin bei mir auslöste. Auch die psychologische Tiefe und die Art des Erzählens machen den Reiz dieses Buches aus. Zudem sind sämtliche Charaktere, die ihren Platz in diesem Buch finden, teils skurril, teils faszinierend und manchmal herrlich seltsam.

Muna wächst als Tochter eines an Lungenkrebs verstorbenen Vaters und einer alkoholkranken Mutter in einer ostdeutschen Kleinstadt vor der Wende auf. Da die Mutter Schauspielerin am Theater ist, findet Muna schon früh Zugang zur intellektuellen Szene und nimmt sich vor, Journalistin zu werden. Bei einem Praktikum lernt sie den viele Jahre älteren Magnus kennen, Französischlehrer und Fotograf, in den sie sich sofort verliebt. Die beiden verbringen eine Nacht miteinander, bevor Magnus in den Westen verschwindet. Muna setzt ihr Leben fort, zieht zum Studieren nach Wien - und trifft sieben Jahre später Magnus bei einer Theateraufführung in Berlin wieder. Die beiden beginnen eine Beziehung, die immer unberechenbarer und gewaltvoller wird. Über mehr als drei Jahrzehnte begleitet Terézia Mora in "Muna oder die Hälfte des Lebens" ihre Protagonistin Muna durch eine Abhängigkeit von einem durch und durch misogynen Mann und eine toxische Beziehung, die von psychischer und schwerer physischer Gewalt geprägt ist. Viele Szenen im Buch sind kaum auszuhalten, vor allem die, in denen Mora einen Perspektivwechsel vornimmt, von Muna in Magnus schlüpft. Es fällt schwer, nachzuvollziehen, weshalb eine so kluge, wissbegierige und schöne Frau so besessen von einem Mann ist, der ihr von Anfang an zu verstehen gibt, dass sie für ihn ein Nichts ist. Genau das stellt für mich aber die Stärke des Romans dar, der 2023 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreis stand. Auch Munas Leben zwischen Künstler*innen, Schriftsteller*innen und Kunstprofessor*innen hat mir gefallen. Trotzdem muss ich sagen, dass sich das Buch für mich sehr zäh angefühlt hat, ich habe oft Widerwillen verspürt, es in die Hand zu nehmen und weiterzulesen. Das liegt einerseits am Thema, das natürlich kein "schönes" Leseerlebnis verspricht, andererseits aber auch an den vielen literarischen Abzweigungen, die der Text nimmt. Ich bleibe mit gemischten Gefühlen zurück und glaube, dass es zwischen mir und Terézia Moras Stil einfach nicht so richtig gefunkt hat.

Muna lernt Magnus kurz vor ihrem Abi kennen. Er ist Lehrer und arbeitet nebenbei bei einer Zeitung als Fotograf, bei der auch Muna beschäftigt ist. Er ist abweisend und ignoriert sie, was Muna nicht davon abhält sich Hals über Kopf in ihn zu verlieben. Sie verbringen eine Nacht zusammen, danach verschwindet Magnus spurlos. Jahre später laufen sich die beiden wieder über den Weg und beginnen eine „Beziehung“, wohnen zeitweise sogar zusammen. Muna merkt lange nicht, wie giftig diese Verbindung ist. Magnus hält sie hin, verbringt Zeit mit ihr, wenn ihm danach ist, beleidigt sie, wird gewalttätig und Muna sehnt sich immer nur nach mehr, hofft, dass er sich ändert, dass er irgendwann bereit ist. Während dieses Wartens vergeudet sie die (statistische) Hälfte ihres Lebens. - „Muna“ stand auf der Shortlist des diesjährigen deutschen Buchpreises und dies völlig zu recht. Auch wenn es seine Längen hat, zeichnet „Muna“ ein komplexes, tiefgreifendes Bild einer Frau, die durch ihre Obsession für einen Mann regelrecht blind wird und jahrelang in einer toxischen Beziehung verweilt. Die Protagonistin Muna ist intelligent, feministisch und sagt was sie denkt. Sie ist vielseitig, studiert und könnte alles erreichen, scheitert aber daran, dass sie jahrelang versucht Magnus für sich zu gewinnen. Sie zieht im nach von Stadt zu Stadt, gibt immer wieder ihr eigenes Leben auf. Sie ist rücksichtsvoll und versucht Magnus keinen „Ärger“ zu machen, wird damit jedoch nach und nach weniger sichtbar. Habe ich anfangs noch versucht Erklärungsansätze für Magnus Verhalten zu finden, wurde im Verlauf mehr und mehr klar, dass es sich bei ihm um eine narzisstische Person handelt. Er ist sehr manipulativ, was jedoch erst spät zum Vorschein kommt. Hier hat die Autorin Terézia Mora tolle Arbeit geleistet und mit seiner Person einen eindrücklichen Charakter erschaffen. Mehr als einmal hatte ich den Wunsch Muna zu schütteln, ihr klar zu machen, dass sie ihr Leben an den falschen Mann verschwendet, aber es hätte sicher keinen Sinn gemacht. Mora verdeutlicht mit ihrer Geschichte, wie geschickt Täter vorgehen, wie sie ihre Opfer mehr und mehr von der Außenwelt abschirmen, wie sie ihnen einreden, dass sie an allem Schuld sind, wie sie sukzessive das Selbstbildnis ihres Gegenübers zerstören, bis fast nichts mehr übrig bleibt und wie die Opfer sich doch nichts mehr wünschen als gesehen und geliebt zu werden, auch wenn es auf eine sehr missbräuchliche Art geschieht. Ein toller Roman, mit einem angenehmen Stil, der Lust auf mehr von der Autorin macht.
Muna liebt Magnus
Muna verliebt sich in Magnus. Sie führen eine einseitige Beziehung, denn ob Magnus Muna wirklich liebt, bleibt sehr zweifelhaft. Geprägt von ständiger Hoffnung und Enttäuschung dreht sich das halbe Leben von Muna um diesen Mann, welcher eines Tages verschwindet. Ein spezieller Schreibstil mit vielen unausgesprochenen Gedanken, jedoch angenehm zu lesen.
Man möchte an Munas Stelle aufwachen und schreien.
Muna lebt zu Wendezeiten in einer fiktiven ostdeutschen Kleinstadt und verliebt sich in einen älteren Mann, dem sie nach einigen Hin und Her fast schon devot folgt. Magnus erweist sich als zunehmend gewalttätig. Muna, klug und emanzipiert, gelingt es aber nicht, sich aus dieser Beziehung zu lösen. Mora beschreibt schonungslos, wie sie sich bis zum Rande der Selbstaufgabe bei Magnus anbiedert, bis er sie schließlich buchstäblich mit einem Fußtritt auf die Straße setzt. Der Stil ist sehr interessant, assoziativ und spontan, manchmal werden bestimmte Formulierungen durchgestrichen, und nicht Gesagtes steht in Klammern. Das Ende ist ein wenig rätselhaft, Mora hat angekündigt, dass es einen zweiten Teil aus der Sicht von Magnus geben soll. Bin sehr gespannt. Lesenswert.
𝗪𝗲𝗿𝗯𝘂𝗻𝗴 | 𝗥𝗲𝘇𝗲𝗻𝘀𝗶𝗼𝗻𝘀𝗲𝘅𝗲𝗺𝗽𝗹𝗮𝗿 | 𝟮 ⭐ Terézia Moras Roman "Muna, oder die Hälfte des Lebens" soll den Inbegriff einer toxischen Beziehung darstellen. Doch es ist eine Misere der eigenen Obsession. Die Geschichte beginnt in Munas fleißigen Teenagerjahren. Sie bekommt eine Chance bei der Zeitung und versucht sich dort zu behaupten. Geht erste wacklige und dennoch entschlossene Schritte. Dort lernt sie auch Magnus kennen. Eine kurzfristige Begegnung wird zu einem langjährigen Schwarm. Magnus ist schon damals sehr abweisend und macht Muna keinerlei Avancen, doch sie forciert ihr Glück und überredet ihn, mit in ihre Wohnung zu kommen. Danach verschwindet er viele Jahre aus ihrem Leben. Fast jeder hatte früher einen Schwarm, doch so ganz erschloss sich mir nicht, wie Muna Magnus jahrelang hinterher trauern kann. Muna ist autark, geht zielsicher ihren Lebensweg und absolviert ihre Prüfungen mit Bravour. Sie zieht mehrfach um und hält viel aus. Die komplette erste Hälfte handelte von ihrem erfolgreichen Lebensweg und hatte nichts mehr mit dem Klappentext und Magnus gemein. Das ändert sich, als sie dann endlich Magnus wiedertrifft und sich förmlich an seinen Hals schmeißt. Magnus hat sich nicht verändert, ist weiterhin der abweisende Mann, der Muna einige Jahre vorraus ist. Er lässt Muna in sein Leben, weil sie sich ihm aufdrängt, ständige Reiserei in Kauf nimmt und sich an ihn anpasst. Mit keinem Wort hat er je danach gefragt und er hat sie auch nie am Gehen gehindert. Meiner Meinung nach gibt es hier keinen narzisstischen Mann, der Muna manipuliert, sondern das Problem ist Muna selbst, die sich um keinen Preis lösen möchte, obwohl ihre Liebe offensichtlich nicht erwidert wird, sie erfolgreich studiert und Freunde an ihrer Seite hat. Die Gewalt, die Magnus an Muna verübt, liegt geschickt zwischen "zu viel zum Bleiben" und "zu wenig zum Gehen" und dennoch bleibt der Gedanke, dass die Thematik des Buches Munas Kindheitsschmerz und nicht Magnus vermeintlicher Narzissmus ist. Leider hat das Buch nicht meinen Erwartungen entsprochen. 𝗧𝗪: Missbräuchliches Verhalten, narzisstische Verhaltensweisen. Ich möchte keinem Opfer die Erfahrung absprechen.

Mona ist gerade 18 Jahre alt geworden als ihre Mutter einen Suizidversuch begeht. Ihr Leben in der DDR ist ihr zu klein, sie sehnt sich nach mehr und beginnt ein Praktikum in einem kleinen Zeitungsverlag. Dort lernt sie Magnus Otho kennen und verliebt sich in ihn. Ihre Wege trennen sich und 7 Jahre später trifft sie ihn in Berlin wieder. Eine ungesunde Abhängigkeitsbeziehung beginnt. Ich habe das Buch mit großer Spannung gelesen. Immer wieder wollte ich Mona ins Gewissen reden, sie schützen. Manchmal konnte ich ihr Verhalten nachvollziehen, an anderen Stellen war es für mich völlig unverständlich. Ich habe bis zur letzten Seite mit Mona gehofft.
„Ist Muna dein richtiger Name? Warum sollte ich ein Pseudonym an der Uni tragen?“ Ein Roman über Beziehungen, Journalismus und die DDR. Hätte mir in einer strafferen Form noch besser gefallen.
Falsche Liebe
Muna ist gerade 18 als die Mauer fällt. Sie ist selbstbewusst, schön und offen. Sie studiert Literatur und ist eigentlich auch kein Kind von Traurigkeit. Dennoch denkst sie oft an Magnus. Ihre erste Liebe. Der vor dem Mauerfall verreiste und verschwand. Nun mit 20 begegnet sie ihm wieder. Ab da an verändert sich ihr Leben. Ihre Gedankenwelt verschwimmt mit der Realität. Sie erlebt statt Liebe, Demütigung und körperliche Gewalt. Nach außen hin trägt und lebt sie jedoch diese Lüge. Terezia Mora erschafft mit Muna einen Charakter, der sehr schwierig ist. Einerseits selbstbewusst und lebensfroh bis sie sich immer mehr sozial abkapselt und Magnus verfällt. Sogar sein handeln entschuldigt und sich in ihn fühlt, um seine Reaktion nachzuempfinden. Muna möchte nicht erkennen, dass die von ihr geglaubte große Liebe , reine Zerstörung ist. Wir erleben den Wandel einer Frau, die immer unterwürfiger und selbstloser ja selbstzerstörerischer wird. Mir hat Muna gut gefallen. Ich mag Geschichten, die mich immer mental rausfordern, wo man eingreifen will und diese Spannung spürt.
Anders.
Muna von Terézia Mora aus dem #luchterhandverlag 💔 Muna hat kein farbenfrohes, unbeschwertes Leben und wir begleiten sie dabei. . Dieses Buch ist anders. Anders erzählt. . Es gibt zum Beispiel keine wörtliche Rede… bzw. keine Satzzeichen „.“ die eine wörtliche Rede hervorheben. Das war manchmal schwierig für mich. Denkt sie? Spricht sie laut? Wer spricht gerade? . Manchmal bin ich über Sätze gestolpert. Mein rotes Mäntelchen hat niemand wollen. …. Was?!? Musste ich dann noch einmal lesen und dann nochmals. . Die Geschichte wird irgendwie abgestumpft erzählt. Neutral? Stellenweise emotionslos?!? Hmmm. . Jetzt kommt das Merkwürdigste…Ich bin selbst verwundert und habe mich zwischendurch gefragt, warum ich das trotzdem lesen mag? . Das Buch war nicht schlecht, aber auch nicht das mega Highlight. Das Buch plätschert, genau wie die Schreibweise, vor sich hin. . Es entwickelt sich im Laufe einer der Beziehungen eine toxische Beziehung. Anders erzählt. Dadurch anders erlesen. Das fand ich spannend. . Die Erzählweise sticht aus meinem Bücherregal heraus. Hat mich beschäftigt und verwundert. . Der Inhalt ist trostlos und gleichzeitig abgestumpft. Aber trotzdem hat mich die Geschichte irgendwie unterhalten.
Eine ungewöhnliche Geschichte, die zugleich fesselnd wie unverständlich war. Die Hauptfigur ist vielschichtig dargestellt, eine (ewig?) Suchenende, süchtig nach einem Mann oder der Vorstellung davon, eine, die sich selbst nicht gefunden hat und ihren Wert nicht kennt. Viele unangenehme Themen werden angesprochen, manche Handlungen und Geschehnisse tauchten plötzlich (teilweise nicht nachzuvollziehen) auf. Ich bin unschlüssig, wie ich das Buch finden soll.
"Muna" habe ich durch die Longlist-Leseproben entdeckt und da ich die Möglichkeit hatte, es über das @team.bloggerportal als Rezensionsexemplar zu bekommen, auch direkt angefragt. Das ging alles total schnell (danke!
Geschichte einer jungen Frau, die sich in einen Mann verliebt, der sie demütigt und schließlich regelmäßig gewalttätig wird. Trotzdem kann Sie ihn nicht loslassen und ist ihm geradezu verfallen.
Liest sich gut, die Story hat mich jedoch nicht wirklich gepackt.
Überwältigend
In Muna oder Die Hälfte des Lebens erzählt Terézia Mora eine beklemmende Geschichte über Liebe, Abhängigkeit und Selbstverlust. Die Protagonistin Muna wächst in einer zerrütteten Familie auf, der Vater ist tot, die Mutter alkoholkrank. In dieser emotionalen Leere klammert sie sich mit 17 Jahren an Magnus, einen Lehrer und Fotografen, in den sie sich obsessiv verliebt. Nach einer gemeinsamen Nacht verschwindet er spurlos, ein Verlust, der sie über Jahre hinweg prägt. Als sie Magnus sieben Jahre später zufällig wiedertrifft, beginnt eine Beziehung, die von Gewalt und Manipulation durchzogen ist. Trotz seiner Demütigungen und der toxischen Dynamik hält Muna an ihm fest, unfähig, sich aus der Abhängigkeit zu lösen. Ihre Hingabe an Magnus nimmt fast kultische Züge an, sie ordnet ihr eigenes Leben seinem Willen unter, rationalisiert seine Grausamkeit und sucht die Schuld bei sich selbst. Mora beschreibt diese zerstörerische Obsession mit einer sprachlichen Intensität, die tief unter die Haut geht. Sie gewährt einen erschreckend intimen Einblick in die Psyche einer Frau, die unfähig ist, sich von der Illusion einer Liebe zu befreien. Muna ist ein aufwühlender Roman über das Gefangensein in emotionaler Abhängigkeit.
Eine ergreifende Geschichte, mit der man gut in dieses Thema kommt. Zwischendurch war es mir etwas zu langatmig, das Ende war mir dann doch etwas zu schnell
Ein Buch über die Sucht einer Frau zu einem Mann. Sprachlich ist es total gelungen, in die Geschichte einzutauchen, man möchte Muna schütteln und in eine warme Decke wickeln. Für mich war der Anfang etwas zäh, ich verstehe aber die Notwenigkeit davon und im Rückblick fand ich es auch gut so. Am Ende bleiben noch ein paar Fragen offen, vielleicht ist das aber auch gut so.
Ging ganz schön unter die Haut. Die Arme ist diesem Mann so verfallen.
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Autorenbeschreibung
Terézia Mora wurde 1971 in Sopron, Ungarn, geboren und lebt seit 1990 in Berlin. Für ihren Roman »Das Ungeheuer« erhielt sie 2013 den Deutschen Buchpreis. Ihr literarisches Debüt, der Erzählungsband »Seltsame Materie«, wurde mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Für ihr Gesamtwerk wurde ihr 2018 der Georg-Büchner-Preis zugesprochen. Terézia Mora zählt außerdem zu den renommiertesten Übersetzer*innen aus dem Ungarischen.
Beiträge
Beziehung, sexuelle Übergriffe, gewalt im privaten, toxische Beziehung
Schwere Kost zum Teil, leider. Muna Appelius ist Tochter eine alkoholkranken Theaterschauspielerin und muss daher schnell selbstständig werden, die Bindung zwischen Beiden ist quasi nicht mehr vorhanden. Sie leben kurz vor der Wendezeit in Jüris, einer fiktiven Kleinstadt in der DDR. In ihrem Freundeskreis gibt es viele unterschiedliche schillernden Charaktere, sie hat allerdings ein Händchen für seltsame Männer, die sich ihr gegenüber übergriffig verhalten. Dies zieht sich durch den Roman. Zusätzlich verliebt sich sich bei der Arbeit in einem Magazin in einem Professor, der ebenfalls an dem Magazin mitarbeitet, Magnus Otto. Nach einer Reise bleibt er verschwunden und Muna sucht immer weiter nach ihm. Die Beiden finden sich wieder, nach sieben Jahren, zufällig in Berlin und daraus entsteht eine toxische Liebesbeziehung die von seiner Seite mit vielen Varianten der körperlichen, wie seelischen Misshandlung geprägt sind. Wir begleiten die Beiden nach Wien, Berlin, Basel, Saint Nazaire und viele Orte mehr und Muna will nicht wahrhaben was vor sich geht. Nach 50 bis 100 sehr guten Seiten, wird es schwer weiterzulesen. Muna wird einfach sehr naiv, verzweifelt und in vollkommener Abhängigkeit zu Magnus dargestellt. Sie folgt ihm nach seinem Bedingungen auf Schritt und Tritt obwohl er sie manipuliert und misshandelt. Am Ende war ich immer wieder zwischen Abbruch und endlich ist das Buch zu Ende. Schade, aber mit Sicherheit ein schwieriges, wichtiges Thema. 2,5 Sterne, aufgerundet.
Der Schreibstil ist toll und leicht zu lesen, die Thematik ist es nicht. Während Muna die Alkoholsucht ihrer Mutter verteufelt, geht sie völlig in ihrer Sucht nach Magnus auf und nennt es Liebe. Ein Kunstwerk und absolut lesenswert!
In diesem Werk steckt noch so viel mehr als die „Liebesgeschichte“.
Muna macht grade ihr Abitur als sie Magnus kennenlernt und sich unsterblich in ihn verliebt. Und auch als er spurlos verschwindet, nimmt er einen Platz in ihren Gedanken ein. Als sie sich zu einer späteren Zeit wieder begegnen werden die beiden ein Paar und klar ist auch: Muna liebt mehr und ob Magnus sie überhaupt liebt, ist fraglich. Eine Erzählung über ein Leben, das in Abhängigkeit geführt wird. Und zusammen mit @buchspaziergaenge habe ich das halbe Leben von Muna gespannt verfolgt. Vielen Dank, das hat grade bei dem Buch sehr gut getan jemanden zum Austauschen zu haben 🫂 Zu Beginn habe ich den Schreibstil als recht gewöhnungsbedürftig empfunden. Zwar lese ich immer wieder Bücher mit Ich-Erzähler aber es fehlt die Markierung der wörtlichen Rede, was ungewohnt ist. Wir haben es hier mit einer personalen Ich-Erzählerin zu tun, die alle Gedanken teilt - und auch wieder verwirft. Dies führt nach einigen Seiten aber genau dazu, dass der Eindruck entsteht Munas Wahrnehmung zu teilen und damit hat mich der Text in seinen Bann gezogen. Es ziehen sich ganz unterschiedliche schwere Thematiken durch ihr Leben, sind mal mehr mal weniger präsent aber prägen sie. Ihre Entwicklung ist insbesondere durch den Erzählstil wahnsinnig authentisch. Und Muna bringt ebenso unverfälscht ihre innere Gefühlswelt rüber (Und das wortwörtlich. Unglaublich spannend, wie hier mit Sprache gespielt wird), ich war mit ihr traurig, enttäuscht, habe mich über Erfolge gefreut, die sie vielleicht garnicht so gesehen hat, war oft wütend und überwiegend nachdenklich. Ich weiß garnicht genau, ob ich Muna wirklich sympathisch finde aber sie hat mich definitiv berührt, in so manchen Abschnitten musste ich auch kurz über mich selbst nachdenken, ihre Geschichte lässt mich noch nicht so ganz los. In diesem Werk steckt noch so viel mehr als die „Liebesgeschichte“.
Muna, die junge Ich-Erzählerin, wächst in keinen leichten Verhältnissen in der DDR auf. Ihr Vater stirbt und die Mutter zerbricht an diesem Tod und widmet sich immer mehr dem Alkohol. Muna hat dadurch viele Freiheiten. Sie schreibt unheimlich gerne und absolviert ein Praktikum in einer Redaktion. Dann trifft sie auf Magnus. Er ist Fotograf und Lehrer. Sie verbringen eine Nacht miteinander, dann verschwindet Magnus. Er ist aus der DDR in den Westen abgehauen. Muna lebt ihr Leben weiter, studiert, führt Beziehungen, knüpft Freundschaften, ist viel in der Welt herumgekommen. Dann steht da nach sieben Jahren plötzlich Magnus, den Muna nicht vergessen konnte, trotz der Zeit, die vergangen ist und all ihrer neuen Erlebnisse. Mit Magnus Rückkehr beginnt das Unglück für Muna. Die Protagonistin Muna ist so authentisch geschrieben, sie steht für sich ein, promoviert, weiß was sie möchte, aber wenn es um Magnus geht, ist Muna ein völlig anderer Mensch. Sie ist besessen von ihm, möchte alles für ihn geben. Merkt nicht, wie toxisch diese Beziehung ist, wie wenig Magnus sich für sie interessiert. Die Lektüre dokumentiert toxische Beziehungen ungeschönt, unverfälscht und mit psychologischer Tiefe.
Einfühlsam beschreibt Terezia Mora eine toxische, gewaltvolle, abhängige Partnerschaft aus der Sicht der sich darin befindlichen Frau. Dabei verzichtet sie weitestgehend auf Wertungen von Außen. Wir als Leser*innen erleben daher ungefiltert die Hochs und Tiefs, Entschuldigungen, Hoffnungen, Gedanken der Frau, die das über viele Jahre durchlebt, bis sie es endgültig hinter sich lassen kann. Ein intensives und sprachlich tolles Leseerlebnis.
Ich will den Schmerz nicht, aber ich will ihn. Aber was, wenn er ohne diesen Schmerz nicht zu haben ist […]?“ Muna verbringt ihre Kindheit in der DDR. Ihr Vater stirbt früh, ihre Mutter ist Schauspielerin und ertränkt ihren Kummer im Alkohol. Mit 17 lernt sie Magnus kennen. Er ist Fotograf, Lehrer und deutlich älter. Sie ist fasziniert, auch wenn er unnahbar scheint. Doch trotzdem verbringen die beiden eine Nacht miteinander. Direkt danach verschwindet er. Sie kann ihn nicht vergessen. Schreibt Briefe, die ihn nicht erreichen… In den folgenden 7 Jahren studiert Muna an verschiedenen Orten, beginnt eine Promotion, arbeitet an Projekten und lernt Männer kennen. Doch sie fühlt sich unzulänglich auf allen Ebenen. Sie sehnt sich nach Magnus. Und trifft ihn zufällig in Berlin wieder… womit sich für Muna ihr Traum erfüllt und sie gleichzeitig in einen tosenden Abwärtsstrudel gerät. In der ‚Beziehung‘ mit Magnus macht Muna sich klein, versucht keine Angriffsflächen zu bieten und mit ihrem Körper zu deeskalieren; alles nur um bei einem Mann zu sein, der sie verbal und körperlich misshandelt und ihr deutlich macht, dass er sie im Grunde verabscheut. Sätze wie „Wenn du doch nur Abstand davon nehmen könntest, zu reden.“ (S. 341) fühlten sich an wie ein Schlag in die Magengrube. Muna ist eine kluge, weltoffene und gebildete Frau und dennoch äußert sie sich selbst gegenüber so: „Der Schlüssel ist, so zu tun, als wärst du eine von ihm unabhängige Frau mit einem eigenen Leben, einer eigenen Laufbahn. Unkompliziert sein und gut aussehen. Nicht zu viel Quatsch erzählen, nicht klagen und nicht zu viel fragen.“ (S. 254) Diesen Konflikt und damit die Unsicherheit Munas schafft es Terézia Mora mit schnörkelloser, aber dennoch gewaltiger Sprache darzustellen. Wir Lesenden müssen all das aushalten; einerseits die Unsicherheit, Unterwürfigkeit, Toxizität, Gewalt; anderseits Munas Leistungsfähigkeit und ihr Wille Dinge voranzutreiben. Das tut weh, öffnet aber auch die Augen. Verdient auf der Shortlist für den Buchpreis! Darüber hinaus eine Lektüre, die nachhallt und schmerzt.
MUNA oder DIE HÄLFTE DES LEBENS Terézia Mora DDR 1989: Kurz vor ihrem 18. Geburtstag beginnt Muna bei einer kleinen Zeitung ein Praktikum. Dort verliebt sie sich unsterblich in Magnus, dem Mann, der sie ignoriert und bei Fragen abwertend mit einem Grunzen reagiert. Angeheizt von dessen Ignoranz stellt Muna ihm nach und taucht überall dort auf, wo sie den Lehrer Magnus vermutet. Kurz nach ihrem Geburtstag gelingt es ihr endlich, ihn ins Bett zu ziehen. Während Muna an die große Liebe glaubt und nach einer Nacht bereits Zukunftspläne schmiedet, fährt Magnus am folgenden Tag in den Urlaub, aus dem er nicht zurückkehrt. Er flieht über Ungarn nach Deutschland, ohne ein Wort des Abschieds. Muna leidet Ewigkeiten - schreibt ihm Briefe, die sie bei Bekannten deponiert, und versucht herauszufinden, wo er sich aufhalten könnte. Sieben Jahre vergehen, in denen Muna eher schlechte als rechte Beziehungen pflegt, bevor sie Magnus wieder trifft. Muna lässt sich erneut ganz auf die Liebe ein, während Magnus nur an sich denkt und egoistische Entscheidungen trifft. Dabei merkt Muna nicht, wie toxisch ihre Beziehung ist. Sie lechzt nach Aufmerksamkeiten und hofft, dass er sich ändert und merkt dabei nicht, dass sie die Hälfte ihres Lebens an den falschen Mann verschwendet. Ui, was für ein Buch. Ich habe es in nur zwei Tagen beendet (das Ende musste ich sogar zweimal lesen), jedoch lässt es mich mit gemischten Gefühlen zurück. Meine Güte, diese Frauen, die nicht merken, dass der Partner es unsexy findet, wenn man alles mit sich machen lässt … Ich muss schon sagen, dass ich gerne mal ein Machtwort gesprochen hätte - aber das haben ja schon ihre Freundinnen versucht und es hat nichts gebracht. Also musste ich mich wohl oder übel weiter über Muna ärgern und war mit ihren Entscheidungen alles andere als zufrieden. Aber neben dem Ärgern gibt es auch sehr Gutes zu berichten, denn der Schreibstil der Autorin ist einfach toll (von dem krassen Ende will ich gar nicht reden - Hammer)! Ja, es hätten gerne 100 Seiten weniger sein dürfen, aber könnte man dann trotzdem die Komplexität der Beziehung und das tiefgreifende Bild einer sensiblen Frau gut herausarbeiten? Vielleicht nicht. Fazit: Zu Recht auf der Shortlist 2023, ein Buch mit kleineren Längen in einer tollen Sprache, das ich gerne gelesen habe. 4/ 5

Zwar kein Highlight, aber durchaus eine gute, solide Geschichte.
"Jemanden geliebt zu haben, bedeutet, einen Tag Urlaub aus der Hölle zu bekommen..." "Muna oder Die Hälfte des Lebens" ist ein Roman von Terézia Mora, der vieles ungesagt und nur zwischen den Zeilen schwingen lässt. Der Roman beginnt in Ostdeutschland kurz vor der Wende. Muna, ein junges Mädchen, das gerade kurz vor ihrem Abitur steht und deren Mutter Alkoholikerin ist, die sich noch dazu kurz nach Munas 18. Geburtstag versucht das Leben zu nehmen, fühlt sich gefangen in diesem Leben und diesem Ort. Während ihres Praktikums bei einer Zeitung lernt sie den Fotografen und Lehrer Magnus kennen. Sie ist sofort fasziniert von ihm, fühlt sich extrem angezogen und entwickelt im Laufe der nächsten Wochen eine regelrechte Obsession. Er indessen schenkt ihr eher weniger Beachtung und nach dem Mauerfall verschwindet er ... Als sie sich Jahre später wiedersehen und ein Paar werden beginnt Munas Leidensgeschichte. Magnus begegnet ihr in der Regel mit großer Gleichgültigkeit und mit der Zeit nimmt die Kälte ihr gegenüber zu. Obendrein wird er gewalttätig und sperrt sie in der Wohnung ein. Doch Muna hält an Magnus fest, kommt nicht von ihm los - will sie auch gar nicht. Ganz im Gegenteil, als er sie plötzlich abserviert, stalkt sie ihn regelrecht. Telefoniert mit sämtlichen Bekannten, um möglichst alles zu erfahren. Das tat mir beim Lesen regelrecht weh! Am liebsten hätte ich Muna geschüttelt und gesagt, sie solle froh sein das A........loch los zu sein. So stolpert Muna, von Minderwertigkeitskomplexen geplagt, jedoch oft zu laut und zu drüber durch ihr Leben, schlüpft phasenweise in die Rolle der erwachsenen, priviligierten Frau, auch oder vor allem um Magnus zu gefallen. Dabei ist sie jedoch selten sie selbst. Das Buch hat bei mir gemischte Gefühle hinterlassen. Ich würde es nicht als Highlight betiteln, allerdings auch nicht sagen, dass es schlecht ist - es ist irgendwas dazwischen. An der Geschichte selbst habe ich durchaus Gefallen gefunden und auch der Aspekt, dass vieles ungesagt blieb hat mir zugesagt. Jedoch hatte ich mit dem Erzählstil ein wenig meine Probleme: Die Geschichte wird von Muna erzählt und diese reiht Gedanke an Gedanke, springt von hier nach da und das war mir manchmal einfach zu viel.

Kurz vor der Wende in einer ostdeutschen Stadt: Muna ist noch nicht einmal achtzehn als ihre Schwärmerei für Magnus beginnt. Sie Schülerin, er Lehrer. Das Ganze artet ein bisschen in eine Art Verfolgungsjagd aus. Nachdem sie eine Nacht mit ihm verbrachte, verschwand Magnus für einige Jahre, doch die Besessenheit von ihm verschwand nicht mit ihm. Jahre später begegnen sie sich wieder. Das Spiel beginnt von neuem. Und erstreckt sich über viele Jahre und Länder. Die Beschreibungen der Personen und der Beziehungen zueinander fand ich sehr gut und direkt. Es zeigt, wie leicht jede:r in eine toxische Beziehung geraten kann. Doch wann ist es Zeit endlich die Notbremse zu ziehen? Leider hat mich das Buch dennoch nicht so angesprochen, wie ich gedacht hätte. Es wurde zwischenzeitlich etwas zähfliessend und Munas Besessenheiten, erst von Magnus, dann von diversen anderen Personen, sind mir ein bisschen auf den Geist gegangen.

Wenn aus Liebe eine toxische Beziehung wird...
Muna kann über Jahre hinweg nicht damit aufhören an ihn zu denken. Magnus. Doch Magnus kennt keine Liebe , so wie Muna Sie gerne hätte. Als ich den Klappentext von Muna gelesen habe war ich total angetan und wollte das Buch unbedingt lesen. Doch leider wurde ich etwas enttäuscht. Manche Szenen wurden einfach viel zu knapp gehalten und andere wiederum viel zu sehr ausgebaut, so das es schon fast langweilig wurde. Die Nebencharaktere wurden meiner Meinung nach leider viel zu viele. Munas Geschichte ist wirklich beeindruckend. Ihre ganze Laufbahn, was sie alles geschafft hat und auch einstecken musste. Eine Geschichte einer Starken Frau die den falschen Mann liebt. Dennoch konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Ich hatte mir von Munas und Magnus Story etwas mehr erhofft.

Ich fiebere mit Muna, ärgere mich über ihre Gefühle, will unbedingt wissen, wie es endet & es hat mich auf den letzten Seiten nochmal richtig gepackt!
Irgendwie etwas durcheinander, konnte mich leider nicht überzeugen.
Leider kann ich den Hype um dieses Buch nicht so ganz nachvollziehen. In der ersten Hälfte lesen wir von Muna, die noch auf der Suche nach sich selbst ist, von ihrer alkoholkranken Mutter und einigen Männerbekanntschaften. Bereits hier konnte ich Munas Gedanken oft gar nicht nachempfinden. In der 2. Hälfte gehts dann um die toxische Beziehung zu Magnus. Das war teilweise schon sehr krass aber hat mich emotional leider auch nicht so richtig abgeholt. Toxische Beziehungen gibts leider sehr, sehr oft und ja es ist für Außenstehende meistens nicht nachvollziehbar. Das ist alles schon klar aber mir fehlt hier auch etwas das WARUM. Sowas hat ja doch immer Gründe. Auch der Schreibstil ist etwas speziell. Da konnte man sich aber durchaus dran gewöhnen. Eigentlich ein sehr spannendes Thema. Schade, hatte mir hier doch mehr erhofft.
Ich fand es sehr treffend beschrieben, was Muna festhält. Leser*innen, die ähnliches erlebt haben, können das Erzählte an vielen Stellen nachvollziehen. Und Muna macht Fehler, sie ist aber nicht das Problem.
Ein verstörendes, erschütterndes Highlight der Gegenwartsliteratur.
“Muna oder Die Hälfte des Lebens” von Terezia Mora. Ein verstörendes, erschütterndes Highlight der Gegenwartsliteratur. Muna wächst bei ihrer verwitweten, alkoholabhängigen Mutter, einer wunderschönen Theaterschauspielerin in der DDR auf. Kurz vor ihrem Abitur lernt sie den älteren Französischlehrer, Fotografen und Bildredakteur Magnus kennen. Magnus ist verschlossen, schroff und für die junge Abiturientin Muna der schönste Mann. Sie bezirzt ihn und nach einer gemeinsamen Nacht verliebt sich das junge Mädchen in den barschen, undurchschaubaren Mann mit der Zornesfalte. Zwei Tage danach verschwindet Magnus während einer Radtour in Rumänien oder Bulgarien kurz vor dem Mauerfall. Muna kann ihn nicht vergessen und als sich ihr Leben nach sieben Jahren wieder kreuzt, ist sie nicht nur intelligent und sehr hübsch, sondern immer noch besessen von dem Lehrer. Weder junge noch ältere Männer hatten eine Chance in all den Jahren, ihre Liebe gehörte ausschließlich Magnus. Sie schreibt Briefe an Magnus, welche ihn nie erreichen. Er kam nie wieder zurück in die alte Heimat. Muna würde alles für Magnus geben und muss dies auch, als die beiden ein Paar werden. Sie stellt unglaublich viel in der ersten Hälfte ihres Lebens wegen ihm zurück, ihre Arbeit, ihre Dissertation, ihre Freunde und ihre Familie. Magnus ist ein Mensch, der “eine Theateraufführung nicht verlässt, weil man das, was einen empört, zur Gänze kennenlernen muss, bevor man das Recht erworben hat, es abzulehnen.” Seine Emotionen sind wie eine Achterbahnfahrt, seine Gefühle nicht greifbar. Muna will ihn nicht provozieren und doch macht sie genau dies…..! Daraufhin kommt seine Zornesfalte hervor und Magnus wird ein anderer Mensch. Oder war er immer schon so? Im Laufe der Jahre wird die lose Beziehung mit Magnus immer wieder von unkontrollierten Gewaltakten durchzogen. Seine unberechenbare Art macht Muna die Leichtigkeit unmöglich. Er erniedrig und zeigt ihr immer wieder seine Verachtung. Sie lernt, in der toxischen Beziehung zu manipulieren, zu bezirzen, ihre körperlichen Reize einzusetzen, sowie Rücksichtnahme auf seine Bedürfnisse und Stimmungen zu nehmen. Solidarität ihm gegenüber war ihr immer sehr wichtig. Und natürlich immer Sex - danach ist es wieder eine zeitlang “normal” zwischen dem Paar. Muno ist in einer Abhängigkeit, die will es nicht bemerken und erlebt einen Zusammenbruch, als Magnus sich von ihr trennt. Und doch hat Muna statistisch gesehen noch eine Hälfte Leben vor sich. Ist sie in der Lage, diese Hälfte ohne Magnus zu überstehen? Ihr Leben in den Griff zu bekommen? Ihre Dissertation fertigzustellen und eine vernünftige Arbeit anzunehmen? Die Autorin hat einen unglaublich fesselnden Schreibstil, der mich als Leser:in in den Bann gezogen hat. Die Geschichte einer klugen, attraktiven Frau, die alles zurücklässt nur um einem Mann zu gefallen, seine Liebe und sein Begehren zu spüren und extremes Leid an Geist und Körper zulässt. Ein Buch voller Emotionen, die so intensiv und berührend sind, dass man den Roman nicht mehr zu Seite legen kann. Die Unterhaltungskunst wird durch die wechselnden Orte und Protagonisten erhöht. Die Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet und nicht nur die Protagonisten wurden authentisch beschrieben, auch die Nebendarsteller:innen wurden treffend gezeichnet. Die Autorin hat einen fesselnden Roman der Gegenwartsliteratur geschrieben. Eine klare Leseempfehlung.
Ich belasse es bei diesem Teil.
"Wenn du durch eine Person deinen Platz auf der Welt findest. Oder diesen erkennst. So geht es mir, seitdem ich dich das erste Mal gesehen habe. Und noch mehr, seit dem zweiten Mal." - S. 230 Auf 441 Seiten hab ich Muna begleitet, die sich als junge Frau in den Fotografen Magnus verliebt und all ihre Träume und Sehnsüchte in diese Verliebtheit projiziert, während Magnus eigentlich nur um sich selbst kreist und keine bis wenig Gedanken an Muna verschwendet und nach einer gemeinsamen Nacht erst einmal für Jahre aus ihren Leben verschwindet. Erst nach sieben Jahren Abstinenz und unzählige Männergeschichten später trifft Muna wieder auf Magnus und stürzt sich abermals in ein unausgewogenes Beziehungsverhältnis. Ich bin ehrlich, auch wenn es mir letztendlich vor allem sprachlich ganz gut gefallen hat (besonders das Ende fand ich sehr gelungen), hätte mir die Hälfte der Seiten für diese Story gereicht. Ich verstehe, dass es wichtig für die Geschichte ist, dass man als Leser/in erfährt, wie Muna aufwuchs, was ihr in der Jugend (vielleicht) fehlte und wonach sie sich sehnt(e), dass auch eine kluge und studierte, kulturell interessierte Frau dumme und unüberlegte Entscheidungen treffen kann, ... aber das Gesamtpaket war mir hier einfach zu langatmig, weswegen ich die allgemeine Begeisterung nur eingeschränkt teilen kann.

Das ist harte Kost!
Bei "Kairos" habe ich schon tief geatmet, aber das hier ist noch härter. Ich wollte Muna schütteln, anbrüllem, in den Arm nehmen. Unbedingt lesenswert.
Toxische Männlichkeit
•Buchrezi• 😳 Zum Inhalt: Muna liebt Magnus. Liebe auf den ersten Blick, könnte man sagen. Französischlehrer, Fotograf, geheimnisvoll… Muna hat es nicht leicht, früh verliert sie ihren Vater. Ihre Mutter ist alkoholkrank, ihr Verhältnis gewöhnungsbedürftig. Nach einer gemeinsamen Nacht mit Magnus, verlieren die beiden sich aus den Augen. Aber Muna lässt nicht locker. Entwickelt gerade zu eine Obsession ihn wieder zu finden. Jahrelang schreibt sie ihm Briefe, deponiert diese bei einem gemeinsamen Freund. Doch irgendwann beginnt Muna loszulassen, lernt andere Männer kennen, aber keinen lieben. Steckt mehr und mehr Zeit in ihre Ausbildung, in einen guten Job. Und plötzlich taucht Magnus wieder auf, ein Gesicht in der Menge, und die beiden werden ein Paar… und Munas Albtraum beginnt. Denn Magnus liebt Muna nicht, ist toxisch und gewalttätig und Muna… die kämpft um die Beziehung. Aber warum? Mein Fazit: Ja, warum eigentlich? Ich denke, viele Leser*innen können Munas Verhalten nicht nachvollziehen, sind wütend darüber. Aber wer schon mal in einer toxischen Beziehung gefangen gewesen ist, kann sich vielleicht besser in sie hineinversetzten. Ratschläge von Freunden oder Familie hört man sich zwar an, aber am Ende überwiegt die Liebe, die man zu besagter Person empfindet. Wobei… ist das wirklich Liebe, oder hält einen etwas ganz anderes bei so einem Menschen? Noch nie hatte ich solche gemischten Gefühle einer Protagonistin gegenüber. Nicht nur die Beziehung mit Magnus ging mit durch Mark und Bein, alle Männer, die Muna im Laufe der Geschichte kennenlernt, sind toxisch und die Frauen… unterwürfig, ich weiß nicht… Der Schreibstil sehr speziell. Für mich war er mitunter zu durcheinander. Viele Zwischensätze, viele Charaktere. Muna, warum lässt du das mit dir machen? Und so viele andere Frauen auch… von mir gibt es trotzdem ⭐️⭐️⭐️⭐️ von fünf ⭐️nen! Weil es mich trotz seiner schweren Thematik, so so sehr gefesselt hat und vielleicht auch, weil ich mit Anfang 20 auf meine Familie hätte hören sollen…

Absolutes Highlight
Dieses Buch hat mich komplett überzeugt und schockiert. Die emotionale Geschichte über eine junge Frau, die sich in einen älteren Mann verliebt und in einer toxischen Beziehung landet mit viel Gewalt und Abhängigkeit. Sehr gut geschrieben und sehr realistisch dargestellt.

Man muss sich ein bisschen auf viele Orte und Personen einlassen, dennoch ist es v.a.Munas Perspektive, die hier gesehen und übertragen wird- perspektivisch daher höchst interessant- da wir nur ihre subjektive Sicht der Dinge erfahren
Die Hauptperson Muna erzählt aus ihrem Leben ohne Vater, mit einer alkoholkranken Mutter, die Engagements am Theater hat und wie sie in einer ostdeutschen Kleinstadt aufwächst. Sie befreit sich aus den Ketten ihrer Existenz und geht in verschiedene europäische Städte, um zunächst zu studieren, später zu arbeiten. Der Mauerfall hilft ihr sehr, sonst wären ihre Bemühungen und Anstellungen nicht so international geworden. Überall lernt sie schnell Leute kennen, ist aber nie so richtig Teil. Als sie eines Tages ihre (bedeutend ältere)Jugendliebe wiedertrifft, wirft sie alles über den Haufen, um ihr Leben ihm, dem lang verloren geglaubten Magnus, zu widmen. Doch er hat sich verändert- die Beziehung ist recht einseitig, Magnus neigt zu Gewaltausbrüchen. Dass sie ihm nur noch mehr folgt, je mehr er sie psychisch und physisch demütigt, scheint absurd. Jedoch ist er alles was sie glaubt zu haben, alle Aussichten auf gute Jobs lässt sie zunächst sausen- sie, ewig knapp bei Kasse, kann sich nicht freistrampeln, obwohl sie gute Voraussetzungen hat. Als sich überraschend ihr Schicksal wendet, fällt sie zunächst in ein tiefes Loch, aus dem sie sich schließlich Stück für Stück herausarbeitet. Starkes Thema, interessante Protagonistin. Man weiß Muna nicht so richtig einzuschätzen- sie ist stark und naiv, sie ist genügsam, dann wieder ehrgeizig. Die Autorin Terézia Mora vermag es hervorragend, diesen Zwiespalt literarisch herauszuarbeiten. Der Text ist subtil ironisch. Munas Innensicht wird durch die ich-Perspektive natürlich sehr betont, wodurch andere Blickwinkel unbekannt bleiben. Und dennoch habe ich das Gefühl, Munas Gefühlsleben nicht gespürt zu haben. Es steht sehr viel zwischen den Zeilen, wir lernen viele Personen kennen, die Muna ein Stück ihres Weges begleiten, ihr helfen, oder ihr Engagement für sich nutzen. Muna selbst bleibt zweifelnd, strauchelnd, bis zum Schluss. Die toxische Beziehung zu M. ebenfalls nur am Rande als solche zu erkennen- denn Muna selbst sieht es nicht so eng. Für mich wirklich sehr gut ausgearbeitet, toll geschrieben und perspektivisch interessant umgesetzt.
Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn man bei einem Buch emotional voll dabei ist, auch wenn es so aussieht, dass man die Protagonistin permanent schütteln könnte. Aber nicht, weil sie einem in irgendeiner Weise unsympathisch ist, sondern damit sie endlich diesen unfassbar bescheuerten Typen zum Teufel jagt. Eine gelungene Darstellung einer toxischen Beziehung.
Es ist ein wundervoller und vielschichtiger Roman, der meiner Meinung nach den Buchpreis verdient hätte.
Anfangs musste ich mich erst an den Schreibstil gewöhnen, da die Autorin keine wörtliche Rede verwendet, bzw. diese nicht durch die entsprechende Zeichensetzung ausweist. So brauchte ich ein paar Seiten, bis ich mit dem besonderen Tonfall des Buches zurecht kam. Aber sobald ich diese Hürde genommen hatte, war ich gefesselt. Eine weitere Besonderheit in diesem Buch ist, dass die Ich-Erzählerin Dinge, die sie nur denkt oder anderen doch nicht mitteilt, für die Leserinnen dennoch niederschreibt. Es sind teilweise Passagen durchgestrichen, die sie gerne geäußert hätte, aber dann aus unterschiedlichen Gründen doch anders formuliert oder nicht sagt/schreibt. Gedanken sind in Klammern geschrieben und so als solche zu erkennen. Dies ist ein kluges Vorgehen der Autorin, die uns so einen tieferen Einblick in die Gefühle und Gedanken der Protagonistin ermöglicht. Dadurch entsteht eine emotionale Nähe zu Muna, die mich oft mit ihr mitleiden ließ. Warum lässt sie so vieles zu, was ihr schadet und gar nicht gut tut? Die Autorin schafft es, dass man dran bleibt an Muna und ihrer Lebenshälfte. Das Buch beginnt um ihren 18. Geburtstag, kurz vor dem Mauerfall. Muna wächst in der DDR bei ihrer verwitweten Mutter auf, die Schauspielerin am Theater und Alkoholikerin ist. Kurz nach dem 18. Geburtstag versucht ihre Mutter sich das Leben zu nehmen, was allerdings nicht gelingt. Muna ist also von klein auf mit Brüchen in ihrem Leben konfrontiert. Sie kann im Theater ein und aus gehen, wächst in Künstlerkreisen auf und studiert nach dem Mauerfall auch im Ausland. Sie hat wechselnde Männerbekanntschaften, kann aber nicht ihre Liebe zu Magnus vergessen, der sie nach einer gemeinsam verbrachten Nacht kurz vor dem Mauerfall verlässt, um von seinen Eltern loszukommen. Munas Vater ist früh gestorben, Magnus wuchs bei einem kontrollsüchtigen und gewalttätigen Vater auf. Beide haben also keine einfache Kindheit gehabt. Einige Jahre nach dem Mauerfall treffen sie sich zufällig wieder und obwohl Magnus abweisend und schroff ist, gibt Muna ihre Liebe nicht auf und folgt ihm quer durch die Welt, gibt sich nach und nach auf, ist emotional abhängig von Magnus und erfährt seelische und körperliche Gewalt. Beim Lesen habe ich Muna bewundert, bedauert und konnte mich nicht abwenden. Zu stark ist die Anziehungskraft, die die Autorin bei mir auslöste. Auch die psychologische Tiefe und die Art des Erzählens machen den Reiz dieses Buches aus. Zudem sind sämtliche Charaktere, die ihren Platz in diesem Buch finden, teils skurril, teils faszinierend und manchmal herrlich seltsam.

Muna wächst als Tochter eines an Lungenkrebs verstorbenen Vaters und einer alkoholkranken Mutter in einer ostdeutschen Kleinstadt vor der Wende auf. Da die Mutter Schauspielerin am Theater ist, findet Muna schon früh Zugang zur intellektuellen Szene und nimmt sich vor, Journalistin zu werden. Bei einem Praktikum lernt sie den viele Jahre älteren Magnus kennen, Französischlehrer und Fotograf, in den sie sich sofort verliebt. Die beiden verbringen eine Nacht miteinander, bevor Magnus in den Westen verschwindet. Muna setzt ihr Leben fort, zieht zum Studieren nach Wien - und trifft sieben Jahre später Magnus bei einer Theateraufführung in Berlin wieder. Die beiden beginnen eine Beziehung, die immer unberechenbarer und gewaltvoller wird. Über mehr als drei Jahrzehnte begleitet Terézia Mora in "Muna oder die Hälfte des Lebens" ihre Protagonistin Muna durch eine Abhängigkeit von einem durch und durch misogynen Mann und eine toxische Beziehung, die von psychischer und schwerer physischer Gewalt geprägt ist. Viele Szenen im Buch sind kaum auszuhalten, vor allem die, in denen Mora einen Perspektivwechsel vornimmt, von Muna in Magnus schlüpft. Es fällt schwer, nachzuvollziehen, weshalb eine so kluge, wissbegierige und schöne Frau so besessen von einem Mann ist, der ihr von Anfang an zu verstehen gibt, dass sie für ihn ein Nichts ist. Genau das stellt für mich aber die Stärke des Romans dar, der 2023 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreis stand. Auch Munas Leben zwischen Künstler*innen, Schriftsteller*innen und Kunstprofessor*innen hat mir gefallen. Trotzdem muss ich sagen, dass sich das Buch für mich sehr zäh angefühlt hat, ich habe oft Widerwillen verspürt, es in die Hand zu nehmen und weiterzulesen. Das liegt einerseits am Thema, das natürlich kein "schönes" Leseerlebnis verspricht, andererseits aber auch an den vielen literarischen Abzweigungen, die der Text nimmt. Ich bleibe mit gemischten Gefühlen zurück und glaube, dass es zwischen mir und Terézia Moras Stil einfach nicht so richtig gefunkt hat.

Muna lernt Magnus kurz vor ihrem Abi kennen. Er ist Lehrer und arbeitet nebenbei bei einer Zeitung als Fotograf, bei der auch Muna beschäftigt ist. Er ist abweisend und ignoriert sie, was Muna nicht davon abhält sich Hals über Kopf in ihn zu verlieben. Sie verbringen eine Nacht zusammen, danach verschwindet Magnus spurlos. Jahre später laufen sich die beiden wieder über den Weg und beginnen eine „Beziehung“, wohnen zeitweise sogar zusammen. Muna merkt lange nicht, wie giftig diese Verbindung ist. Magnus hält sie hin, verbringt Zeit mit ihr, wenn ihm danach ist, beleidigt sie, wird gewalttätig und Muna sehnt sich immer nur nach mehr, hofft, dass er sich ändert, dass er irgendwann bereit ist. Während dieses Wartens vergeudet sie die (statistische) Hälfte ihres Lebens. - „Muna“ stand auf der Shortlist des diesjährigen deutschen Buchpreises und dies völlig zu recht. Auch wenn es seine Längen hat, zeichnet „Muna“ ein komplexes, tiefgreifendes Bild einer Frau, die durch ihre Obsession für einen Mann regelrecht blind wird und jahrelang in einer toxischen Beziehung verweilt. Die Protagonistin Muna ist intelligent, feministisch und sagt was sie denkt. Sie ist vielseitig, studiert und könnte alles erreichen, scheitert aber daran, dass sie jahrelang versucht Magnus für sich zu gewinnen. Sie zieht im nach von Stadt zu Stadt, gibt immer wieder ihr eigenes Leben auf. Sie ist rücksichtsvoll und versucht Magnus keinen „Ärger“ zu machen, wird damit jedoch nach und nach weniger sichtbar. Habe ich anfangs noch versucht Erklärungsansätze für Magnus Verhalten zu finden, wurde im Verlauf mehr und mehr klar, dass es sich bei ihm um eine narzisstische Person handelt. Er ist sehr manipulativ, was jedoch erst spät zum Vorschein kommt. Hier hat die Autorin Terézia Mora tolle Arbeit geleistet und mit seiner Person einen eindrücklichen Charakter erschaffen. Mehr als einmal hatte ich den Wunsch Muna zu schütteln, ihr klar zu machen, dass sie ihr Leben an den falschen Mann verschwendet, aber es hätte sicher keinen Sinn gemacht. Mora verdeutlicht mit ihrer Geschichte, wie geschickt Täter vorgehen, wie sie ihre Opfer mehr und mehr von der Außenwelt abschirmen, wie sie ihnen einreden, dass sie an allem Schuld sind, wie sie sukzessive das Selbstbildnis ihres Gegenübers zerstören, bis fast nichts mehr übrig bleibt und wie die Opfer sich doch nichts mehr wünschen als gesehen und geliebt zu werden, auch wenn es auf eine sehr missbräuchliche Art geschieht. Ein toller Roman, mit einem angenehmen Stil, der Lust auf mehr von der Autorin macht.
Muna liebt Magnus
Muna verliebt sich in Magnus. Sie führen eine einseitige Beziehung, denn ob Magnus Muna wirklich liebt, bleibt sehr zweifelhaft. Geprägt von ständiger Hoffnung und Enttäuschung dreht sich das halbe Leben von Muna um diesen Mann, welcher eines Tages verschwindet. Ein spezieller Schreibstil mit vielen unausgesprochenen Gedanken, jedoch angenehm zu lesen.
Man möchte an Munas Stelle aufwachen und schreien.
Muna lebt zu Wendezeiten in einer fiktiven ostdeutschen Kleinstadt und verliebt sich in einen älteren Mann, dem sie nach einigen Hin und Her fast schon devot folgt. Magnus erweist sich als zunehmend gewalttätig. Muna, klug und emanzipiert, gelingt es aber nicht, sich aus dieser Beziehung zu lösen. Mora beschreibt schonungslos, wie sie sich bis zum Rande der Selbstaufgabe bei Magnus anbiedert, bis er sie schließlich buchstäblich mit einem Fußtritt auf die Straße setzt. Der Stil ist sehr interessant, assoziativ und spontan, manchmal werden bestimmte Formulierungen durchgestrichen, und nicht Gesagtes steht in Klammern. Das Ende ist ein wenig rätselhaft, Mora hat angekündigt, dass es einen zweiten Teil aus der Sicht von Magnus geben soll. Bin sehr gespannt. Lesenswert.
𝗪𝗲𝗿𝗯𝘂𝗻𝗴 | 𝗥𝗲𝘇𝗲𝗻𝘀𝗶𝗼𝗻𝘀𝗲𝘅𝗲𝗺𝗽𝗹𝗮𝗿 | 𝟮 ⭐ Terézia Moras Roman "Muna, oder die Hälfte des Lebens" soll den Inbegriff einer toxischen Beziehung darstellen. Doch es ist eine Misere der eigenen Obsession. Die Geschichte beginnt in Munas fleißigen Teenagerjahren. Sie bekommt eine Chance bei der Zeitung und versucht sich dort zu behaupten. Geht erste wacklige und dennoch entschlossene Schritte. Dort lernt sie auch Magnus kennen. Eine kurzfristige Begegnung wird zu einem langjährigen Schwarm. Magnus ist schon damals sehr abweisend und macht Muna keinerlei Avancen, doch sie forciert ihr Glück und überredet ihn, mit in ihre Wohnung zu kommen. Danach verschwindet er viele Jahre aus ihrem Leben. Fast jeder hatte früher einen Schwarm, doch so ganz erschloss sich mir nicht, wie Muna Magnus jahrelang hinterher trauern kann. Muna ist autark, geht zielsicher ihren Lebensweg und absolviert ihre Prüfungen mit Bravour. Sie zieht mehrfach um und hält viel aus. Die komplette erste Hälfte handelte von ihrem erfolgreichen Lebensweg und hatte nichts mehr mit dem Klappentext und Magnus gemein. Das ändert sich, als sie dann endlich Magnus wiedertrifft und sich förmlich an seinen Hals schmeißt. Magnus hat sich nicht verändert, ist weiterhin der abweisende Mann, der Muna einige Jahre vorraus ist. Er lässt Muna in sein Leben, weil sie sich ihm aufdrängt, ständige Reiserei in Kauf nimmt und sich an ihn anpasst. Mit keinem Wort hat er je danach gefragt und er hat sie auch nie am Gehen gehindert. Meiner Meinung nach gibt es hier keinen narzisstischen Mann, der Muna manipuliert, sondern das Problem ist Muna selbst, die sich um keinen Preis lösen möchte, obwohl ihre Liebe offensichtlich nicht erwidert wird, sie erfolgreich studiert und Freunde an ihrer Seite hat. Die Gewalt, die Magnus an Muna verübt, liegt geschickt zwischen "zu viel zum Bleiben" und "zu wenig zum Gehen" und dennoch bleibt der Gedanke, dass die Thematik des Buches Munas Kindheitsschmerz und nicht Magnus vermeintlicher Narzissmus ist. Leider hat das Buch nicht meinen Erwartungen entsprochen. 𝗧𝗪: Missbräuchliches Verhalten, narzisstische Verhaltensweisen. Ich möchte keinem Opfer die Erfahrung absprechen.

Mona ist gerade 18 Jahre alt geworden als ihre Mutter einen Suizidversuch begeht. Ihr Leben in der DDR ist ihr zu klein, sie sehnt sich nach mehr und beginnt ein Praktikum in einem kleinen Zeitungsverlag. Dort lernt sie Magnus Otho kennen und verliebt sich in ihn. Ihre Wege trennen sich und 7 Jahre später trifft sie ihn in Berlin wieder. Eine ungesunde Abhängigkeitsbeziehung beginnt. Ich habe das Buch mit großer Spannung gelesen. Immer wieder wollte ich Mona ins Gewissen reden, sie schützen. Manchmal konnte ich ihr Verhalten nachvollziehen, an anderen Stellen war es für mich völlig unverständlich. Ich habe bis zur letzten Seite mit Mona gehofft.
„Ist Muna dein richtiger Name? Warum sollte ich ein Pseudonym an der Uni tragen?“ Ein Roman über Beziehungen, Journalismus und die DDR. Hätte mir in einer strafferen Form noch besser gefallen.
Falsche Liebe
Muna ist gerade 18 als die Mauer fällt. Sie ist selbstbewusst, schön und offen. Sie studiert Literatur und ist eigentlich auch kein Kind von Traurigkeit. Dennoch denkst sie oft an Magnus. Ihre erste Liebe. Der vor dem Mauerfall verreiste und verschwand. Nun mit 20 begegnet sie ihm wieder. Ab da an verändert sich ihr Leben. Ihre Gedankenwelt verschwimmt mit der Realität. Sie erlebt statt Liebe, Demütigung und körperliche Gewalt. Nach außen hin trägt und lebt sie jedoch diese Lüge. Terezia Mora erschafft mit Muna einen Charakter, der sehr schwierig ist. Einerseits selbstbewusst und lebensfroh bis sie sich immer mehr sozial abkapselt und Magnus verfällt. Sogar sein handeln entschuldigt und sich in ihn fühlt, um seine Reaktion nachzuempfinden. Muna möchte nicht erkennen, dass die von ihr geglaubte große Liebe , reine Zerstörung ist. Wir erleben den Wandel einer Frau, die immer unterwürfiger und selbstloser ja selbstzerstörerischer wird. Mir hat Muna gut gefallen. Ich mag Geschichten, die mich immer mental rausfordern, wo man eingreifen will und diese Spannung spürt.
Anders.
Muna von Terézia Mora aus dem #luchterhandverlag 💔 Muna hat kein farbenfrohes, unbeschwertes Leben und wir begleiten sie dabei. . Dieses Buch ist anders. Anders erzählt. . Es gibt zum Beispiel keine wörtliche Rede… bzw. keine Satzzeichen „.“ die eine wörtliche Rede hervorheben. Das war manchmal schwierig für mich. Denkt sie? Spricht sie laut? Wer spricht gerade? . Manchmal bin ich über Sätze gestolpert. Mein rotes Mäntelchen hat niemand wollen. …. Was?!? Musste ich dann noch einmal lesen und dann nochmals. . Die Geschichte wird irgendwie abgestumpft erzählt. Neutral? Stellenweise emotionslos?!? Hmmm. . Jetzt kommt das Merkwürdigste…Ich bin selbst verwundert und habe mich zwischendurch gefragt, warum ich das trotzdem lesen mag? . Das Buch war nicht schlecht, aber auch nicht das mega Highlight. Das Buch plätschert, genau wie die Schreibweise, vor sich hin. . Es entwickelt sich im Laufe einer der Beziehungen eine toxische Beziehung. Anders erzählt. Dadurch anders erlesen. Das fand ich spannend. . Die Erzählweise sticht aus meinem Bücherregal heraus. Hat mich beschäftigt und verwundert. . Der Inhalt ist trostlos und gleichzeitig abgestumpft. Aber trotzdem hat mich die Geschichte irgendwie unterhalten.
Eine ungewöhnliche Geschichte, die zugleich fesselnd wie unverständlich war. Die Hauptfigur ist vielschichtig dargestellt, eine (ewig?) Suchenende, süchtig nach einem Mann oder der Vorstellung davon, eine, die sich selbst nicht gefunden hat und ihren Wert nicht kennt. Viele unangenehme Themen werden angesprochen, manche Handlungen und Geschehnisse tauchten plötzlich (teilweise nicht nachzuvollziehen) auf. Ich bin unschlüssig, wie ich das Buch finden soll.
"Muna" habe ich durch die Longlist-Leseproben entdeckt und da ich die Möglichkeit hatte, es über das @team.bloggerportal als Rezensionsexemplar zu bekommen, auch direkt angefragt. Das ging alles total schnell (danke!
Geschichte einer jungen Frau, die sich in einen Mann verliebt, der sie demütigt und schließlich regelmäßig gewalttätig wird. Trotzdem kann Sie ihn nicht loslassen und ist ihm geradezu verfallen.
Liest sich gut, die Story hat mich jedoch nicht wirklich gepackt.
Überwältigend
In Muna oder Die Hälfte des Lebens erzählt Terézia Mora eine beklemmende Geschichte über Liebe, Abhängigkeit und Selbstverlust. Die Protagonistin Muna wächst in einer zerrütteten Familie auf, der Vater ist tot, die Mutter alkoholkrank. In dieser emotionalen Leere klammert sie sich mit 17 Jahren an Magnus, einen Lehrer und Fotografen, in den sie sich obsessiv verliebt. Nach einer gemeinsamen Nacht verschwindet er spurlos, ein Verlust, der sie über Jahre hinweg prägt. Als sie Magnus sieben Jahre später zufällig wiedertrifft, beginnt eine Beziehung, die von Gewalt und Manipulation durchzogen ist. Trotz seiner Demütigungen und der toxischen Dynamik hält Muna an ihm fest, unfähig, sich aus der Abhängigkeit zu lösen. Ihre Hingabe an Magnus nimmt fast kultische Züge an, sie ordnet ihr eigenes Leben seinem Willen unter, rationalisiert seine Grausamkeit und sucht die Schuld bei sich selbst. Mora beschreibt diese zerstörerische Obsession mit einer sprachlichen Intensität, die tief unter die Haut geht. Sie gewährt einen erschreckend intimen Einblick in die Psyche einer Frau, die unfähig ist, sich von der Illusion einer Liebe zu befreien. Muna ist ein aufwühlender Roman über das Gefangensein in emotionaler Abhängigkeit.
Eine ergreifende Geschichte, mit der man gut in dieses Thema kommt. Zwischendurch war es mir etwas zu langatmig, das Ende war mir dann doch etwas zu schnell
Ein Buch über die Sucht einer Frau zu einem Mann. Sprachlich ist es total gelungen, in die Geschichte einzutauchen, man möchte Muna schütteln und in eine warme Decke wickeln. Für mich war der Anfang etwas zäh, ich verstehe aber die Notwenigkeit davon und im Rückblick fand ich es auch gut so. Am Ende bleiben noch ein paar Fragen offen, vielleicht ist das aber auch gut so.