Meine Mutter sagt
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Stine Pilgaard wurde 1984 geboren. Ihr Roman »Meter pro Sekunde« (2022 bei Kanon erschienen) war ein Erfolg bei Publikum und Kritik. »Meine Mutter« sagt ist ihr Debütroman und brachte ihr 2012 den wichtigsten Debütpreis Dänemarks ein. Stine Pilgaard lebt in Kopenhagen.
Beiträge
„Meine Mutter ist eben aus ihrem Sommerurlaub zurückgekommen. Jetzt will sie mir eine Diashow zeigen […] Hier grillen wir am Strand, sagt meine Mutter. […] Aha, sage ich. Irgendetwas stimmt nicht, sagt meine Mutter, das kann ich dir anhören. Ich schüttele den Kopf. Eine Mutter merkt alles, sagt meine Mutter. […] Ich hasse es, wenn Menschen aus meinem Leben verschwinden, sage ich. Hass ist ein starkes Wort, sagt meine Mutter.“ Die namenlose Ich-Erzählerin wird von ihrer langjährigen Freundin verlassen und zieht zu ihrem Vater ins Pfarrhaus. Ihr Vater ist Pfarrer, eingefleischter Pink Floyd Fan und hat immer positive Gedanken, glaubt, alles wird schon gut und gibt der jungen Frau Zuspruch. Die Mutter, ein ganz anderes Kaliber Mensch. Direkt, eine Empathie-Keule, nicht fähig sich in die Gefühle und Ängste ihrer Tochter einzudenken; vermutlich auch unwillig. Auf unterschiedlichen Wegen versucht sie nun ihre Exfreundin wieder zurückzugewinnen. Ihre beste Freundin Mulle ist, quasi, der Spiegel unserer Protagonistin. Die Mutter bewirft die Tochter immer ungefragt mit ihren persönlichen Sch...ißhausparolen und Glaubenssätzen (ich hatte phasenweise Augenrollen wegen der Trulla), die Protagonistin nervt ihr Umfeld mit anderen Dingen. Genial fand ich Mulle’s Oma und den Arzt. Die kurzen Kapitel lassen uns am Alltag der namenlosen Frau teilhaben. Unterbrochen werden diese durch ihre persönlichen „Seepferdchen-Monologe“, wo ich als Leserin verfolgen konnte, wie sie sich mit sich selbst auseinandersetzt, Erkenntnisse gewinnt, was die Situation mit ihr macht, welche Gefühle sie durchlebt. „Wir sind eine überlebende Ein-Mann-Armeen. Wir kreisen durch die Zirkusmanege, überall hin verfolgt, von einem selbst leuchtenden Heiligenschein aus Einsamkeit.“ Warm und mit Witz schreibt Stine Pilgaard über das Alleinsein, sich allein fühlen, Familie, Freunde und andere Katastrophen. Immer verpackt in Gedanken der Protagonistin; geschrieben aus der Ich-Perspektive. Und das fand ich extrem spannend. Auch wenn ich die Mutter gerne mal geschüttelt hätte, passen alle Personen in dem Buch wie A… auf Eimer. Ich wollte nicht, dass die Geschichte zu Ende ist. Ich habe so mitgefühlt mit ihr. Mulle ist der Burner – ich finde jede*r sollte eine Mulle haben!! Dieses Buch ist so wahr und doch so wie Ironie. Dennoch zeigt es auf, dass alles überwindbar ist und das Wunden Zeit benötigen, um zu heilen. Und dass es wichtig ist, sich mit Problemen auseinanderzusetzen, um sich weiterzuentwickeln! Und, dass es manchmal eine Sauferei benötigt, auch wenn Probleme schwimmen können. ;-) Ich mag das Buch sehr und gebe eine Leseempfehlung! Und ich würde mit ihr und Mulle gerne auf einen Kaffee gehen.
Kurzweilig, manchmal ein wenig belanglos, aber unterhaltsam
Wir steigen in die Geschichte ein, just in dem Moment, in dem die Ich-Erzählerin von ihrer langjährigen Freundin verlassen wird. Es folgt ein unaufhaltsames Trudeln in den Abgrund hinein, der unmittelbar auf eine schmerzhafte Trennung folgt. Wir folgen der jungen Frau, die kurzerhand wieder bei ihrem Vater und seiner neuen Frau einzieht. Wir belauschen Gespräche mit ihrer Mutter. Wir begleiten sie zu Terminen bei ihrem Arzt, der für sie als Ersatztherapeut fungiert. Sie ist selbstmitleidig und unbelehrbar - ein unangenehme Mischung, die in ihrer Situation aber durchaus verständlich ist. Ihre Mutter hingegen. Puh. Immernoch stark bevormundend, glaubt, mehr über ihre Tochter zu wissen, als sie selbst, und will natürlich "nur das Beste" für sie. Mit allen (über)mütterlichen Mitteln versucht sie, ihre Tocher aus der Lethargie zu reißen und zurück ins Lben zu schubsen - ob die Tochter nun will oder nicht. Stine Pilgaards Schreibstil ist geprägt von einer einfachen Erzählweise, die aus der Ich-Perspektive resultiert. Dadurch werden starke Emotionen transportiert, in denen aber auch die klassische skandinavische Kühle mitschwingt. Wir lesen eine Mutter-Tochter-Geschichte, bei der ich allerdings vor allem den Vater sehr ins Herz geschlossen habe.

Die Ich-Erzählerin leidet. Darunter, dass ihre Beziehung zu Ende ist. Darunter, dass ihre Mutter sich in ihr Leben einmischt. Wird sie sich und die Liebe wiederfinden? Wir lesen Episoden aus dem Alltag der Protagonistin, dem was außen passiert, und in sogenannten „Seepferdchenmonologen", was sie im Inneren bewegt. Auf den ersten Blick wirkt das womöglich unspektakulär, gibt es doch keine dramatische Entwicklung der Handlung. Doch die Kleinigkeiten, die feinen Beobachtungen, in zarter Sprache ausgedrückt, sind es, die den Reiz des Buchs ausmachen. „Die orangen Sommersprossen um ihre Nase herum würde ich gern mit dem Kugelschreiber verbinden, um herauszufinden, was für ein Bild auf ihrem Gesicht entstehen würde." Unwillkürlich vergleiche ich mit „Meter pro Sekunde" und stelle fest, dass mich dieses Debüt der Autorin mehr für sich vereinnahmt. Leise Töne mit starkem Nachhall!

Eine berührende Geschichte über das Dazwischen.
Frisch von ihrer langjährigen Partnerin getrennt, steht die junge, namenlose Ich-Erzählerin mit nichts da. Übergangsweise zieht sie wieder zu ihrem Vater, einem liebevollen Pfarrer, und dessen zweiter Frau, um wieder auf die Beine zu kommen. Doch sie verharrt im Dazwischen, trauert und ist nicht bereit, loszulassen. Auf abstruse Art und Weise versucht sie, ihre Beziehung doch noch zu retten, doch die Wünsche der beiden Frauen sind einfach zu verschieden. Ihre Mutter lässt es sich nicht nehmen, ihrer Tochter mit Rat und Tat und vor allem Kritik zur Seite zu stehen. Zu allem hat sie eine Meinung, die sie ihrer Tochter auch gerne ungefragt und beharrlich aufdrängt, denn Mütter haben schließlich recht. Mit der Zeit lernt die junge Frau, den Verlust zu verarbeiten, und zu sich selbst zu finden. Laut, mit viel Alkohol und der ein oder anderen wirklich unangenehmen Situation. Aber ohne Kompromisse. 🐚 Der Roman ist leise, nie kitschig und schafft es, ohne wirkliche Handlung so viel zu sagen. Er besteht hauptsächlich aus direkter Rede und ganzen Abschnitten, in denen die Protagonistin eintaucht in bildhafte Analogien. »Meine Mutter sagt« ist eine Geschichte über eine junge Frau, die ihren Platz im Leben erst noch finden muss und den einzigen Halt verloren hat, den sie in der Ungewissheit hatte; eine Geschichte vom verloren sein und sich finden, vom laut sein im Leisen. Vom Ausbrechen und Anpassen, von Vergangenheit und Gegenwart. Von Jugend und Alter, von Freundschaft und Liebe, von Eltern und Kindern. Für mich ist »Meine Mutter sagt« in erster Linie eine Liebeserklärung an das Dazwischen. Zwischen Heute und Morgen, Trauer und Akzeptanz. Zwischen Liebe und Verlust, zwischen Freude und Schmerz. Zwischen Entscheidungen, die noch nicht getroffen und Leben, die noch nicht gelebt wurden. Ich bin schon sehr gespannt darauf, womit mich die Autorin als nächstes in den Bann ziehen wird!

In kurzen Kapiteln schreibt Stine Pilgaard über eine junge Frau, die nach einer Trennung ihren Platz im Leben sucht. Berührend und klug und humorvoll. Vor allem die Dialoge und die schrägen Lebensweisheiten haben mich begeistert. Die Seepferdchen-Monologe zwischendurch hätte ich nicht gebraucht.
Anstrengend Stine Pilgaard ist eine dänische Autorin, deren Roman „Meine Mutter sagt“ ihr Debüt ist, dass jetzt auf dem deutschen Markt erschienen ist. Übersetzt wurde der Roman von Hinrich Schmidt–Henkel. Die namenlose Ich–Erzählerin wurde von ihrer langjährigen Freundin verlassen und zieht jetzt zurück ins Haus ihres Vaters, der hier mit seiner 2. Frau zusammenlebt. Auch die Mutter der Protagonistin taucht regelmäßig mit Ratschlägen bei ihrer Tochter auf und ist dabei nicht gerade feinfühlig. Die Ich-Erzählerin trauert um die verlorene Beziehung, vergeht in Selbstmitleid und sucht sogar einen Arzt auf, dem sie ihr Leid aber so schildert, dass dieser sie permanent missversteht. Das Buch war trotz seiner nur 192 Seiten eine sehr anstrengende Lektüre. Mit den fehlenden Anführungszeichen bei der wörtlichen Rede konnte ich mich irgendwie noch arrangieren. Das Stilmittel die Personen, größtenteils namenlos zu lassen, aber auch nicht ausnahmslos, was ich konsequenter gefunden hätte, hat mir nicht gefallen. Es machte den Text sperrig immer von der Frau meines Vaters und dem Mann meiner Mutter zu lesen. Das Gejammer der Protagonistin und ihre Art mit ihrer Lebenskrise umzugehen, fand ich nervig und unreif. Die Figuren ihrer Eltern waren extrem überzeichnet, der Vater Pastor und Menschenfreund hat seine Tochter schon fast wie ein Kleinkind betüddelt, während die Mutter, das genaue Gegenteil war und die Protagonistin schon übergriffig mit zweifelhaften Ratschlägen traktierte. Andererseits waren gerade diese Szenen auch wieder amüsant und haben mir oft ein Schmunzeln entlockt, denn der Text enthält durchaus eine Menge Selbstironie. Unterbrochen wird die Erzählung immer wieder durch die sogenannten „Seepferdchenmonolage“, in denen die Ich-Erzählerin in sich geht und ihre Gefühlslage schildert. Trotz schöner Bilder, derer sie sich in ihren philosophischen Betrachtungen bedient, konnte ich mit diesen Passagen so gar nichts anfangen. Zu guter Letzt ist auch das Ende unbefriedigend. Die Protagonistin fasst neuen Mut und geht eine neue Beziehung ein, mit wem auch immer! Mir zumindest hat sich das nicht erschlossen. Was den Ausschlag gibt, mit ihrer Trauer und ihrer Depression fertig zu werden, konnte ich nicht nachvollziehen. Es wird in diesem Buch zu viel aneinander vorbeigeredet. Meinen Lesegeschmack hat die Autorin leider nicht getroffen. Der ganze Roman wirkte auch mich doch noch recht unfertig.
Toller Sound, witzige Familienszenen, feel good und restart trotz Liebesaus und anstrengender Mutter
Hat mich leider ziemlich unberührt zurückgelassen. Obwohl ich die Hauptfigur interessant finde, fehlt es der ganzen Geschichte an Substanz. Alle Figuren verbleiben seltsam flach und sprachlich ist es auch eher schlicht. Alles in allem eher vergessenswert.
Mehr von Stine Pilgaard
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Autorenbeschreibung
Stine Pilgaard wurde 1984 geboren. Ihr Roman »Meter pro Sekunde« (2022 bei Kanon erschienen) war ein Erfolg bei Publikum und Kritik. »Meine Mutter« sagt ist ihr Debütroman und brachte ihr 2012 den wichtigsten Debütpreis Dänemarks ein. Stine Pilgaard lebt in Kopenhagen.
Beiträge
„Meine Mutter ist eben aus ihrem Sommerurlaub zurückgekommen. Jetzt will sie mir eine Diashow zeigen […] Hier grillen wir am Strand, sagt meine Mutter. […] Aha, sage ich. Irgendetwas stimmt nicht, sagt meine Mutter, das kann ich dir anhören. Ich schüttele den Kopf. Eine Mutter merkt alles, sagt meine Mutter. […] Ich hasse es, wenn Menschen aus meinem Leben verschwinden, sage ich. Hass ist ein starkes Wort, sagt meine Mutter.“ Die namenlose Ich-Erzählerin wird von ihrer langjährigen Freundin verlassen und zieht zu ihrem Vater ins Pfarrhaus. Ihr Vater ist Pfarrer, eingefleischter Pink Floyd Fan und hat immer positive Gedanken, glaubt, alles wird schon gut und gibt der jungen Frau Zuspruch. Die Mutter, ein ganz anderes Kaliber Mensch. Direkt, eine Empathie-Keule, nicht fähig sich in die Gefühle und Ängste ihrer Tochter einzudenken; vermutlich auch unwillig. Auf unterschiedlichen Wegen versucht sie nun ihre Exfreundin wieder zurückzugewinnen. Ihre beste Freundin Mulle ist, quasi, der Spiegel unserer Protagonistin. Die Mutter bewirft die Tochter immer ungefragt mit ihren persönlichen Sch...ißhausparolen und Glaubenssätzen (ich hatte phasenweise Augenrollen wegen der Trulla), die Protagonistin nervt ihr Umfeld mit anderen Dingen. Genial fand ich Mulle’s Oma und den Arzt. Die kurzen Kapitel lassen uns am Alltag der namenlosen Frau teilhaben. Unterbrochen werden diese durch ihre persönlichen „Seepferdchen-Monologe“, wo ich als Leserin verfolgen konnte, wie sie sich mit sich selbst auseinandersetzt, Erkenntnisse gewinnt, was die Situation mit ihr macht, welche Gefühle sie durchlebt. „Wir sind eine überlebende Ein-Mann-Armeen. Wir kreisen durch die Zirkusmanege, überall hin verfolgt, von einem selbst leuchtenden Heiligenschein aus Einsamkeit.“ Warm und mit Witz schreibt Stine Pilgaard über das Alleinsein, sich allein fühlen, Familie, Freunde und andere Katastrophen. Immer verpackt in Gedanken der Protagonistin; geschrieben aus der Ich-Perspektive. Und das fand ich extrem spannend. Auch wenn ich die Mutter gerne mal geschüttelt hätte, passen alle Personen in dem Buch wie A… auf Eimer. Ich wollte nicht, dass die Geschichte zu Ende ist. Ich habe so mitgefühlt mit ihr. Mulle ist der Burner – ich finde jede*r sollte eine Mulle haben!! Dieses Buch ist so wahr und doch so wie Ironie. Dennoch zeigt es auf, dass alles überwindbar ist und das Wunden Zeit benötigen, um zu heilen. Und dass es wichtig ist, sich mit Problemen auseinanderzusetzen, um sich weiterzuentwickeln! Und, dass es manchmal eine Sauferei benötigt, auch wenn Probleme schwimmen können. ;-) Ich mag das Buch sehr und gebe eine Leseempfehlung! Und ich würde mit ihr und Mulle gerne auf einen Kaffee gehen.
Kurzweilig, manchmal ein wenig belanglos, aber unterhaltsam
Wir steigen in die Geschichte ein, just in dem Moment, in dem die Ich-Erzählerin von ihrer langjährigen Freundin verlassen wird. Es folgt ein unaufhaltsames Trudeln in den Abgrund hinein, der unmittelbar auf eine schmerzhafte Trennung folgt. Wir folgen der jungen Frau, die kurzerhand wieder bei ihrem Vater und seiner neuen Frau einzieht. Wir belauschen Gespräche mit ihrer Mutter. Wir begleiten sie zu Terminen bei ihrem Arzt, der für sie als Ersatztherapeut fungiert. Sie ist selbstmitleidig und unbelehrbar - ein unangenehme Mischung, die in ihrer Situation aber durchaus verständlich ist. Ihre Mutter hingegen. Puh. Immernoch stark bevormundend, glaubt, mehr über ihre Tochter zu wissen, als sie selbst, und will natürlich "nur das Beste" für sie. Mit allen (über)mütterlichen Mitteln versucht sie, ihre Tocher aus der Lethargie zu reißen und zurück ins Lben zu schubsen - ob die Tochter nun will oder nicht. Stine Pilgaards Schreibstil ist geprägt von einer einfachen Erzählweise, die aus der Ich-Perspektive resultiert. Dadurch werden starke Emotionen transportiert, in denen aber auch die klassische skandinavische Kühle mitschwingt. Wir lesen eine Mutter-Tochter-Geschichte, bei der ich allerdings vor allem den Vater sehr ins Herz geschlossen habe.

Die Ich-Erzählerin leidet. Darunter, dass ihre Beziehung zu Ende ist. Darunter, dass ihre Mutter sich in ihr Leben einmischt. Wird sie sich und die Liebe wiederfinden? Wir lesen Episoden aus dem Alltag der Protagonistin, dem was außen passiert, und in sogenannten „Seepferdchenmonologen", was sie im Inneren bewegt. Auf den ersten Blick wirkt das womöglich unspektakulär, gibt es doch keine dramatische Entwicklung der Handlung. Doch die Kleinigkeiten, die feinen Beobachtungen, in zarter Sprache ausgedrückt, sind es, die den Reiz des Buchs ausmachen. „Die orangen Sommersprossen um ihre Nase herum würde ich gern mit dem Kugelschreiber verbinden, um herauszufinden, was für ein Bild auf ihrem Gesicht entstehen würde." Unwillkürlich vergleiche ich mit „Meter pro Sekunde" und stelle fest, dass mich dieses Debüt der Autorin mehr für sich vereinnahmt. Leise Töne mit starkem Nachhall!

Eine berührende Geschichte über das Dazwischen.
Frisch von ihrer langjährigen Partnerin getrennt, steht die junge, namenlose Ich-Erzählerin mit nichts da. Übergangsweise zieht sie wieder zu ihrem Vater, einem liebevollen Pfarrer, und dessen zweiter Frau, um wieder auf die Beine zu kommen. Doch sie verharrt im Dazwischen, trauert und ist nicht bereit, loszulassen. Auf abstruse Art und Weise versucht sie, ihre Beziehung doch noch zu retten, doch die Wünsche der beiden Frauen sind einfach zu verschieden. Ihre Mutter lässt es sich nicht nehmen, ihrer Tochter mit Rat und Tat und vor allem Kritik zur Seite zu stehen. Zu allem hat sie eine Meinung, die sie ihrer Tochter auch gerne ungefragt und beharrlich aufdrängt, denn Mütter haben schließlich recht. Mit der Zeit lernt die junge Frau, den Verlust zu verarbeiten, und zu sich selbst zu finden. Laut, mit viel Alkohol und der ein oder anderen wirklich unangenehmen Situation. Aber ohne Kompromisse. 🐚 Der Roman ist leise, nie kitschig und schafft es, ohne wirkliche Handlung so viel zu sagen. Er besteht hauptsächlich aus direkter Rede und ganzen Abschnitten, in denen die Protagonistin eintaucht in bildhafte Analogien. »Meine Mutter sagt« ist eine Geschichte über eine junge Frau, die ihren Platz im Leben erst noch finden muss und den einzigen Halt verloren hat, den sie in der Ungewissheit hatte; eine Geschichte vom verloren sein und sich finden, vom laut sein im Leisen. Vom Ausbrechen und Anpassen, von Vergangenheit und Gegenwart. Von Jugend und Alter, von Freundschaft und Liebe, von Eltern und Kindern. Für mich ist »Meine Mutter sagt« in erster Linie eine Liebeserklärung an das Dazwischen. Zwischen Heute und Morgen, Trauer und Akzeptanz. Zwischen Liebe und Verlust, zwischen Freude und Schmerz. Zwischen Entscheidungen, die noch nicht getroffen und Leben, die noch nicht gelebt wurden. Ich bin schon sehr gespannt darauf, womit mich die Autorin als nächstes in den Bann ziehen wird!

In kurzen Kapiteln schreibt Stine Pilgaard über eine junge Frau, die nach einer Trennung ihren Platz im Leben sucht. Berührend und klug und humorvoll. Vor allem die Dialoge und die schrägen Lebensweisheiten haben mich begeistert. Die Seepferdchen-Monologe zwischendurch hätte ich nicht gebraucht.
Anstrengend Stine Pilgaard ist eine dänische Autorin, deren Roman „Meine Mutter sagt“ ihr Debüt ist, dass jetzt auf dem deutschen Markt erschienen ist. Übersetzt wurde der Roman von Hinrich Schmidt–Henkel. Die namenlose Ich–Erzählerin wurde von ihrer langjährigen Freundin verlassen und zieht jetzt zurück ins Haus ihres Vaters, der hier mit seiner 2. Frau zusammenlebt. Auch die Mutter der Protagonistin taucht regelmäßig mit Ratschlägen bei ihrer Tochter auf und ist dabei nicht gerade feinfühlig. Die Ich-Erzählerin trauert um die verlorene Beziehung, vergeht in Selbstmitleid und sucht sogar einen Arzt auf, dem sie ihr Leid aber so schildert, dass dieser sie permanent missversteht. Das Buch war trotz seiner nur 192 Seiten eine sehr anstrengende Lektüre. Mit den fehlenden Anführungszeichen bei der wörtlichen Rede konnte ich mich irgendwie noch arrangieren. Das Stilmittel die Personen, größtenteils namenlos zu lassen, aber auch nicht ausnahmslos, was ich konsequenter gefunden hätte, hat mir nicht gefallen. Es machte den Text sperrig immer von der Frau meines Vaters und dem Mann meiner Mutter zu lesen. Das Gejammer der Protagonistin und ihre Art mit ihrer Lebenskrise umzugehen, fand ich nervig und unreif. Die Figuren ihrer Eltern waren extrem überzeichnet, der Vater Pastor und Menschenfreund hat seine Tochter schon fast wie ein Kleinkind betüddelt, während die Mutter, das genaue Gegenteil war und die Protagonistin schon übergriffig mit zweifelhaften Ratschlägen traktierte. Andererseits waren gerade diese Szenen auch wieder amüsant und haben mir oft ein Schmunzeln entlockt, denn der Text enthält durchaus eine Menge Selbstironie. Unterbrochen wird die Erzählung immer wieder durch die sogenannten „Seepferdchenmonolage“, in denen die Ich-Erzählerin in sich geht und ihre Gefühlslage schildert. Trotz schöner Bilder, derer sie sich in ihren philosophischen Betrachtungen bedient, konnte ich mit diesen Passagen so gar nichts anfangen. Zu guter Letzt ist auch das Ende unbefriedigend. Die Protagonistin fasst neuen Mut und geht eine neue Beziehung ein, mit wem auch immer! Mir zumindest hat sich das nicht erschlossen. Was den Ausschlag gibt, mit ihrer Trauer und ihrer Depression fertig zu werden, konnte ich nicht nachvollziehen. Es wird in diesem Buch zu viel aneinander vorbeigeredet. Meinen Lesegeschmack hat die Autorin leider nicht getroffen. Der ganze Roman wirkte auch mich doch noch recht unfertig.
Toller Sound, witzige Familienszenen, feel good und restart trotz Liebesaus und anstrengender Mutter
Hat mich leider ziemlich unberührt zurückgelassen. Obwohl ich die Hauptfigur interessant finde, fehlt es der ganzen Geschichte an Substanz. Alle Figuren verbleiben seltsam flach und sprachlich ist es auch eher schlicht. Alles in allem eher vergessenswert.