Marmotta

Der Roman erzählt die Geschichte einer Liebe zwischen einer jungen Italienerin und ihrem Lehrer. Sie ist Mitglied einer Vierer-Bande von Studentinnen, die sich vorgenommen haben, den besten Mann zu finden: er muss interessant und mindestens zehn Jahre älter sein. Sie ist Stipendiatin an seiner Hochschule. Dabei hat sie sich ihn, der ihr Vater sein könnte, als Opfer ausgeguckt. Er lässt sich gerne darauf ein. Nahrungsergänzungsmittel machen ihn fit für sein Altersglück in jenem Sommer, in dem Italien in Deutschland Fußball-Weltmeister geworden ist. Und sie haben es nicht bemerkt. Natürlich stellt er sich die Frage, was diese Göre eigentlich von ihm will. „Ich war zweiundzwanzig und wollte nie wieder die Liebe machen. Du hast mild ausgesehen, benevolo. Du schienst mir morbido, weich, und dolce, süß. Du erschienst mir gebildet, sogar ein wenig philosophisch erschienst du und – lächerlich. Genau der Mann, den ich für den Rest meines Lebens lieben würde und der nie verlangen würde, die Liebe zu machen. …. Zwei Jahre habe ich nicht die Liebe gemacht; meine zweite Jugend hat mit dir begonnen, du bist der Nachsommer meiner Jugend.“ Sie pendelt als Stipendiatin ein Jahr lang zwischen ihrer Heimat- und der Gastuniversität hin und her. Immer, wenn sie nach Sizilien, nur zwei Flugstunden entfernt, fliegt, wünscht er, dass er sie einmal verlassen würde, damit sie seinen Schmerz kennen lernt, den er jedesmal bei ihrer Abreise ertragen muss. Als sie ihm dann ihre Heimat, die Orte ihrer Jugend zeigt und von den Ereignissen ihrer ersten Jugend erzählt, stirbt, „verbrennt“ er, da er die Hitze der Insel und ihre Jugend nicht erträgt. In der Liebe die Trennung als stärkstes Gefühl zu erfahren, ist das Motiv des Romans. Der Egoismus des Schlafs wird fort- und zu Ende geführt in die große Einsamkeit, die Trennung im „großen Schlaf“, dem Tod.