Mann vom Meer
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Volker Weidermann, geboren 1969 in Darmstadt, war Gastgeber des »Literarischen Quartetts« im ZDF. Er ist Kulturkorrespondent der Zeit und Autor zahlreicher Bücher, darunter »Träumer. Als die Dichter die Macht übernahmen« und »Mann vom Meer«. Außerdem ist er Herausgeber der Reihe »Bücher meines Lebens«.
Beiträge
Biographie über Thomas Mann
Thomas Mann, zweitgeborener Sohn einer gutsituierten Lübecker Kaufmannsfamilie, hatte Zeit seines Lebens eine große Liebe zum Meer. Die Biographie beschreibt den träumerischen, musischen und sensiblen Jungen, der sich am liebsten im Schlaf oder vom Sog des Meeres hinforttreiben lassen möchte, um der Realität zu entfliehen. Anders als Bruder Heinrich ist Thomas weniger tatkräftig, weniger heterosexuell und weniger präsent. Ähnlich der Mutter befindet er sich in einer Art träumerischem Schwebezustand, den die Biographie gut eingefangen hat. Mit dem Tod des Vaters endete das Patriarchat und die ganze Familie empfand einen Befreiungsschlag. Die Mutter und die jüngeren Geschwister zogen nach München, nur Thomas Mann blieb zunächst in Lübeck und lebte sich aus. Nach der Gründung einer Zeitung (die es auf ganze zwei Ausgaben schaffte) und dem Verfassen von Gedichten fühlte sich Thomas Mann befreit und selbstbewusst. Den Tod des Vaters sowie die Beziehung zu der vergnügungssüchtigen Mutter sollten jedoch Thomas wie Heinrich Mann Zeit ihres Lebens sowohl literarisch als auch durch Zeichnungen verarbeiten. Thomas Mann kommt nach München. Er beginnt seinen Selbsthass als schwuler Mann und seine Selbstzweifel in seiner ersten Novelle zu begegnen: der Schriftsteller ist geboren! Es folgen Reisen nach Italien mit Bruder Heinrich, und eine neue strahlende Kraft im Schreiben und in der Person Thomas Mann findet seinen Weg. Verpackt in einer bürgerlichen Ehe, die mit sechs Kindern gesegnet ist, lebt der Schriftsteller das Leben, das die Gesellschaft ihm diktiert. Seine innerliche Zerrissenheit bleibt aber Zeit seines Lebens bestehen und ist vielleicht sogar der Motor, der ihn antreibt. Die Biographie zeigt die verschiedenen Stationen im Leben von Thomas Mann auf, ist aber immer nah an seinen Lebensthemen wie Todessehnsucht und Identitätssuche. Ich habe das Buch, das auch viele Zitate aus seinen Werken enthält und Analogien zu seinen Figuren zieht, sehr gerne gelesen. Besonders gelungen finde ich die Stimmung der Biographie, die das Sachbuch eher zu einem Stimmungsbuch über Thomas Mann gepeinigte Seele und seiner Liebe zum Meer macht.
Sehe interessante Verknüpfung zwischen dem Leben und Werk von Thomas Mann und seiner besonderen Beziehung zum Meer und seiner einzelnen Lebenssituationen.
Dieses Buch über Thomas Mann war durchaus gut geschrieben und sehr interessant. Mir hatte es jedoch zu viele Längen und Zitate aus den Werken von Thomas Mann. Auch hatte es mir ein bisschen zu viel Pathos, aber das mag an der an Thomas Mann angelehnten Schreibweise liegen. Sehr interessant fand ich die Entwicklung von Manns politischer Einstellung vom konservativen Patrioten zum überzeugten Demokraten. Das wurde sehr gut aufgezeigt und war mir bisher so auch nicht bekannt.
Interessante Sicht auf die Person Thomas Mann, sehr vielschichtig und kurzweilig. Viele Details zu Thomas Mann verwoben mit seiner Liebe zum Meer. Macht Lust Thomas Mann wieder zu lesen unter neuer Sichtweise. Absolut empfehlenswert!!!
Mann? Meer? Ich will mehr! Am Anfang steht Elisabeth - am Meer. Ein kleines Mädchen an der Hand ihres Vaters. Soweit so normal. Der Vater ist allerdings nicht irgendwer, sondern Thomas Mann - späterer Literaturnobelpreisträger. Er will seiner Tochter das zeigen, was ihn sein ganzes Leben geprägt hat: die unendliche Weite, die Kraft des Elements, dass er ihr von Beginn ihres Lebens an „auf den Leib geschrieben“ hat. Das ist der Beginn des meisterhaft in Szene gesetzten literarischen Sachbuchs „Mann vom Meer“ von Volker Weidermann (erschienen 2023 im Verlag Kiepenheuer&Witsch), der hier (nicht nur) seinem großen Idol Thomas Mann Tribut zollt. Woher kommt diese Liebe zum Meer, die Thomas Mann in vielen (oder den meisten) seiner Erzählungen und Romanen auf die ein oder andere (mal versteckte, mal offene) Art und Weise kundgetan hat? Dazu holt Volker Weidermann zunächst etwas weiter aus und erzählt den Leser:innen vom Leben der Julia da Silva-Bruhns, genannt Dodo, der Mutter von Thomas Mann und seinen Geschwistern, die im Alter von 7 Jahren von Brasilien nach Lübeck kam. Der „Einzug“ Julias in Lübeck hatte etwas „karnevalmäßiges“: „[…] Die Kinder trugen Panamahüte, sie hatten ihre schwarze Sklavin Anna dabei und den würdevollen Pai. Nein, so eine lustige Familie hatte die Stadt noch nicht gesehen. Johlend liefen die Kinder Lübecks hinter der exotischen Gruppe her und lachten. Um sie irgendwie zu beruhigen und loszuwerden, warf die brasilianische Familie Süßigkeiten in die jubelnde Menge.“ (S. 25) Die Leser:innen erfahren anschließend noch eine ganze Menge mehr über Julia, ihre Jugend, die (eine) Liebe, die nicht sein durfte und sie schließlich Thomas Johann Heinrich Mann heiratete. Dann schlägt Weidermann den Bogen zu Heinrich und Thomas… Nun beginnt ein Ritt durch die Wellen, äh, die Romane und Erzählungen Thomas Manns. Mal kurze, mal längere Zitate aus „Buddenbrooks“, „Tonio Kröger“, „Doktor Faustus“ etc. Was andere vielleicht abschreckt, weil sie „mehr“ vom Autor Volker Weidermann lesen wollen (der trotz der vielen Zitate zu Wort kommt *g*), hat mich dazu gebracht, mich nun endgültig mehr mit dem Werk von Thomas Mann zu beschäftigen. Eindrucksvoll erzählen die Zitate und Weidermann von der (politischen) Entwicklung des Literaturnobelpreisträgers, die sich wie die Liebe zum Meer auch literarisch in seinen Texten niederschlägt. Ob es wohl je ein Buch über Thomas Mann geben wird, in dem sich NICHT über seine sexuelle Gesinnung geäußert wird? Ich glaube es nicht, aber stören tut es mich auch nicht – es gehört zur Person Thomas Mann ebenso dazu wie seine Literatur; das sollten sich Leser:innen immer bewusst machen. Am Ende landen die Leserinnen und Leser wieder bei Elisabeth bzw. ihrem „Vermächtnis“, denn Volker Weidermann erzählt im Nachwort u. a. von einer Reise mit dem Forschungsschiff „Elisabeth Mann Borgese“, um „[…] hier so etwas wie den Geist der Namensgeberin und […] ein wenig auch den Geist ihres Vaters“ (S. 227) zu finden. Ob es ihm gelungen ist? Wir wissen es nicht. Tatsache ist jedoch, dass Volker Weidermann mit „Mann vom Meer“ mein persönliches Halbjahreshighlight veröffentlicht hat, weshalb ich nicht umhinkomme, kristallklare 5* aus meinem Seesack zu ziehen und eine entsprechende Leseempfehlung auszusprechen. ©kingofmusic
Einfach nur großartig. Danke Volker Weidermann für dieses wunderbare Buch.
Feinfühliger Einblick in das Leben des Großen Buddenbrooks-Autoren
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich habe es innerhalb weniger Tage durchgelesen. Sehr abwechslungsreich erzählt, teilweise mit inhaltlichen Einblicken in die Werke Manns, die geschickt mit den jeweils als Inspiration dienenden biografischen Ereignissen verwoben werden. Einen Stern Abzug gibt es für die teilweise doch ein bisschen verkünstelte Schreibweise Weidermanns
Was an Biographie sich in Thomas Manns Werk niedergeschlagen hat, destilliert Volker Weidermann in diesem Dichterportrait unter dem Gesichtspunkt der Liebe zum Meer heraus. Im ersten Drittel des Buches erfahren wir viel über die Eltern – die exotische Mutter Julia Bruhns, in Brasilien geborene da Silva, die zu jung heiratet; den Vater Konsul Thomas Johann Heinrich Mann, der zu jung stirbt. Das Biographische wird ausführlich im Literarischen aufgefunden und zitiert. Im Zauberberg, dem kleinen Herrn Friedemann, den Buddenbrooks ... Und natürlich die Bedeutung des Meeres für die Romanfiguren Tony und Hanno, Thomas und Christian aus den Buddenbrooks. Meer und Todessehnsucht. Dann Tonio Kröger, Königliche Hoheit, Tod in Venedig und Zauberberg am Vorabend des Ersten Weltkriegs (hier ist das Meer auch einmal ein Schneefeld in den Bergen). Dann Familiäres wie die Heirat mit Katia, die Entzweiung mit Heinrich und der Tod der Mutter. Thomas Manns Demokratisierung gegen den aufziehenden Faschismus und halbgare Versöhnung mit Heinrich. Mario und der Zauberer spielt schon im faschistischen Italien am Meer. Die Josephsromane schreibt er im Sommerhaus in Nidden auf der Kurischen Nehrung. Amerikanisches Exil, in dem er die Josephsromane fertigstellt und Lotte in Weimar und Doktor Faustus schreiben wird. Schließlich die Rückkehr nach Europa, in die Schweiz. So rundet sich diese Werkbiographie. Weidermann hat noch weitere Fäden, an denen entlang er dieses Leben erzählt. Diese will ich jedoch nicht verraten. Mir hat der Erzählton sehr gefallen, und ich habe viel erfahren. Mehr kann man nicht wollen.
Volker Weidemann schreibt berührend über Thomas Manns Leben und seine Liebe zum Meer. Dies verknüpft er mit vielen Zitaten aus seinen Werken. Weidemann hangelt sich chronologisch durch Manns Leben und verbindet es mit Aufenthalten am Meer oder Meeresthemen. Obwohl ich bereits umfangreichere Biografien über Thomas Mann gelesen habe, konnte ich hier noch etwas dazulernen und vor allem hat mir das Lesen Freude bereitet.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Volker Weidermann, geboren 1969 in Darmstadt, war Gastgeber des »Literarischen Quartetts« im ZDF. Er ist Kulturkorrespondent der Zeit und Autor zahlreicher Bücher, darunter »Träumer. Als die Dichter die Macht übernahmen« und »Mann vom Meer«. Außerdem ist er Herausgeber der Reihe »Bücher meines Lebens«.
Beiträge
Biographie über Thomas Mann
Thomas Mann, zweitgeborener Sohn einer gutsituierten Lübecker Kaufmannsfamilie, hatte Zeit seines Lebens eine große Liebe zum Meer. Die Biographie beschreibt den träumerischen, musischen und sensiblen Jungen, der sich am liebsten im Schlaf oder vom Sog des Meeres hinforttreiben lassen möchte, um der Realität zu entfliehen. Anders als Bruder Heinrich ist Thomas weniger tatkräftig, weniger heterosexuell und weniger präsent. Ähnlich der Mutter befindet er sich in einer Art träumerischem Schwebezustand, den die Biographie gut eingefangen hat. Mit dem Tod des Vaters endete das Patriarchat und die ganze Familie empfand einen Befreiungsschlag. Die Mutter und die jüngeren Geschwister zogen nach München, nur Thomas Mann blieb zunächst in Lübeck und lebte sich aus. Nach der Gründung einer Zeitung (die es auf ganze zwei Ausgaben schaffte) und dem Verfassen von Gedichten fühlte sich Thomas Mann befreit und selbstbewusst. Den Tod des Vaters sowie die Beziehung zu der vergnügungssüchtigen Mutter sollten jedoch Thomas wie Heinrich Mann Zeit ihres Lebens sowohl literarisch als auch durch Zeichnungen verarbeiten. Thomas Mann kommt nach München. Er beginnt seinen Selbsthass als schwuler Mann und seine Selbstzweifel in seiner ersten Novelle zu begegnen: der Schriftsteller ist geboren! Es folgen Reisen nach Italien mit Bruder Heinrich, und eine neue strahlende Kraft im Schreiben und in der Person Thomas Mann findet seinen Weg. Verpackt in einer bürgerlichen Ehe, die mit sechs Kindern gesegnet ist, lebt der Schriftsteller das Leben, das die Gesellschaft ihm diktiert. Seine innerliche Zerrissenheit bleibt aber Zeit seines Lebens bestehen und ist vielleicht sogar der Motor, der ihn antreibt. Die Biographie zeigt die verschiedenen Stationen im Leben von Thomas Mann auf, ist aber immer nah an seinen Lebensthemen wie Todessehnsucht und Identitätssuche. Ich habe das Buch, das auch viele Zitate aus seinen Werken enthält und Analogien zu seinen Figuren zieht, sehr gerne gelesen. Besonders gelungen finde ich die Stimmung der Biographie, die das Sachbuch eher zu einem Stimmungsbuch über Thomas Mann gepeinigte Seele und seiner Liebe zum Meer macht.
Sehe interessante Verknüpfung zwischen dem Leben und Werk von Thomas Mann und seiner besonderen Beziehung zum Meer und seiner einzelnen Lebenssituationen.
Dieses Buch über Thomas Mann war durchaus gut geschrieben und sehr interessant. Mir hatte es jedoch zu viele Längen und Zitate aus den Werken von Thomas Mann. Auch hatte es mir ein bisschen zu viel Pathos, aber das mag an der an Thomas Mann angelehnten Schreibweise liegen. Sehr interessant fand ich die Entwicklung von Manns politischer Einstellung vom konservativen Patrioten zum überzeugten Demokraten. Das wurde sehr gut aufgezeigt und war mir bisher so auch nicht bekannt.
Interessante Sicht auf die Person Thomas Mann, sehr vielschichtig und kurzweilig. Viele Details zu Thomas Mann verwoben mit seiner Liebe zum Meer. Macht Lust Thomas Mann wieder zu lesen unter neuer Sichtweise. Absolut empfehlenswert!!!
Mann? Meer? Ich will mehr! Am Anfang steht Elisabeth - am Meer. Ein kleines Mädchen an der Hand ihres Vaters. Soweit so normal. Der Vater ist allerdings nicht irgendwer, sondern Thomas Mann - späterer Literaturnobelpreisträger. Er will seiner Tochter das zeigen, was ihn sein ganzes Leben geprägt hat: die unendliche Weite, die Kraft des Elements, dass er ihr von Beginn ihres Lebens an „auf den Leib geschrieben“ hat. Das ist der Beginn des meisterhaft in Szene gesetzten literarischen Sachbuchs „Mann vom Meer“ von Volker Weidermann (erschienen 2023 im Verlag Kiepenheuer&Witsch), der hier (nicht nur) seinem großen Idol Thomas Mann Tribut zollt. Woher kommt diese Liebe zum Meer, die Thomas Mann in vielen (oder den meisten) seiner Erzählungen und Romanen auf die ein oder andere (mal versteckte, mal offene) Art und Weise kundgetan hat? Dazu holt Volker Weidermann zunächst etwas weiter aus und erzählt den Leser:innen vom Leben der Julia da Silva-Bruhns, genannt Dodo, der Mutter von Thomas Mann und seinen Geschwistern, die im Alter von 7 Jahren von Brasilien nach Lübeck kam. Der „Einzug“ Julias in Lübeck hatte etwas „karnevalmäßiges“: „[…] Die Kinder trugen Panamahüte, sie hatten ihre schwarze Sklavin Anna dabei und den würdevollen Pai. Nein, so eine lustige Familie hatte die Stadt noch nicht gesehen. Johlend liefen die Kinder Lübecks hinter der exotischen Gruppe her und lachten. Um sie irgendwie zu beruhigen und loszuwerden, warf die brasilianische Familie Süßigkeiten in die jubelnde Menge.“ (S. 25) Die Leser:innen erfahren anschließend noch eine ganze Menge mehr über Julia, ihre Jugend, die (eine) Liebe, die nicht sein durfte und sie schließlich Thomas Johann Heinrich Mann heiratete. Dann schlägt Weidermann den Bogen zu Heinrich und Thomas… Nun beginnt ein Ritt durch die Wellen, äh, die Romane und Erzählungen Thomas Manns. Mal kurze, mal längere Zitate aus „Buddenbrooks“, „Tonio Kröger“, „Doktor Faustus“ etc. Was andere vielleicht abschreckt, weil sie „mehr“ vom Autor Volker Weidermann lesen wollen (der trotz der vielen Zitate zu Wort kommt *g*), hat mich dazu gebracht, mich nun endgültig mehr mit dem Werk von Thomas Mann zu beschäftigen. Eindrucksvoll erzählen die Zitate und Weidermann von der (politischen) Entwicklung des Literaturnobelpreisträgers, die sich wie die Liebe zum Meer auch literarisch in seinen Texten niederschlägt. Ob es wohl je ein Buch über Thomas Mann geben wird, in dem sich NICHT über seine sexuelle Gesinnung geäußert wird? Ich glaube es nicht, aber stören tut es mich auch nicht – es gehört zur Person Thomas Mann ebenso dazu wie seine Literatur; das sollten sich Leser:innen immer bewusst machen. Am Ende landen die Leserinnen und Leser wieder bei Elisabeth bzw. ihrem „Vermächtnis“, denn Volker Weidermann erzählt im Nachwort u. a. von einer Reise mit dem Forschungsschiff „Elisabeth Mann Borgese“, um „[…] hier so etwas wie den Geist der Namensgeberin und […] ein wenig auch den Geist ihres Vaters“ (S. 227) zu finden. Ob es ihm gelungen ist? Wir wissen es nicht. Tatsache ist jedoch, dass Volker Weidermann mit „Mann vom Meer“ mein persönliches Halbjahreshighlight veröffentlicht hat, weshalb ich nicht umhinkomme, kristallklare 5* aus meinem Seesack zu ziehen und eine entsprechende Leseempfehlung auszusprechen. ©kingofmusic
Einfach nur großartig. Danke Volker Weidermann für dieses wunderbare Buch.
Feinfühliger Einblick in das Leben des Großen Buddenbrooks-Autoren
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich habe es innerhalb weniger Tage durchgelesen. Sehr abwechslungsreich erzählt, teilweise mit inhaltlichen Einblicken in die Werke Manns, die geschickt mit den jeweils als Inspiration dienenden biografischen Ereignissen verwoben werden. Einen Stern Abzug gibt es für die teilweise doch ein bisschen verkünstelte Schreibweise Weidermanns
Was an Biographie sich in Thomas Manns Werk niedergeschlagen hat, destilliert Volker Weidermann in diesem Dichterportrait unter dem Gesichtspunkt der Liebe zum Meer heraus. Im ersten Drittel des Buches erfahren wir viel über die Eltern – die exotische Mutter Julia Bruhns, in Brasilien geborene da Silva, die zu jung heiratet; den Vater Konsul Thomas Johann Heinrich Mann, der zu jung stirbt. Das Biographische wird ausführlich im Literarischen aufgefunden und zitiert. Im Zauberberg, dem kleinen Herrn Friedemann, den Buddenbrooks ... Und natürlich die Bedeutung des Meeres für die Romanfiguren Tony und Hanno, Thomas und Christian aus den Buddenbrooks. Meer und Todessehnsucht. Dann Tonio Kröger, Königliche Hoheit, Tod in Venedig und Zauberberg am Vorabend des Ersten Weltkriegs (hier ist das Meer auch einmal ein Schneefeld in den Bergen). Dann Familiäres wie die Heirat mit Katia, die Entzweiung mit Heinrich und der Tod der Mutter. Thomas Manns Demokratisierung gegen den aufziehenden Faschismus und halbgare Versöhnung mit Heinrich. Mario und der Zauberer spielt schon im faschistischen Italien am Meer. Die Josephsromane schreibt er im Sommerhaus in Nidden auf der Kurischen Nehrung. Amerikanisches Exil, in dem er die Josephsromane fertigstellt und Lotte in Weimar und Doktor Faustus schreiben wird. Schließlich die Rückkehr nach Europa, in die Schweiz. So rundet sich diese Werkbiographie. Weidermann hat noch weitere Fäden, an denen entlang er dieses Leben erzählt. Diese will ich jedoch nicht verraten. Mir hat der Erzählton sehr gefallen, und ich habe viel erfahren. Mehr kann man nicht wollen.