Manchmal fliegen

Manchmal fliegen

Hardcover
3.916

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Eine Frau und Mutter in unserer Zeit fragt sich, welches Leben sie führen möchte.

»Eins der besten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Ich habe das Buch quasi eingeatmet – und erst wieder ausgeatmet, als ich es fertig gelesen hatte.«JANA HEINICKE

Zum ersten Mal seit der Geburt ihrer beiden Kinder verreist Anna allein, um in ihrer Studienstadt an einer Fortbildung teilzunehmen. Während der Tage dort scheint ein Wiedersehen mit Jan, ihrer großen Liebe von damals, immer unausweichlicher.

Ihre Beziehung ist daran zerbrochen, dass Jan keine Kinder wollte. Fernab von ihrem eng getakteten Leben mit der Familie gerät Anna in einen Strudel aus Sehnsucht, Nostalgie und Abenteuerlust und sieht sich mit der Frage konfrontiert, was Mutterschaft eigentlich bedeutet – und ob ein Neuanfang trotzdem möglich ist.

DieAutorin Sophia Hungerhoffist selbst Mutter. In diesem lesenswerten Roman schreibt sie empathisch und ehrlich über das Muttersein und darüber, wie Lebensentwürfe sich verändern:

»Im Leben ist man auf die wenigsten Dinge vorbereitet, aber Elternschaft hat dieses absolut Unumkehrbare und Verpflichtende – Vater und Mutter ist man ein Leben lang. Diese Verantwortung kann überfordern. Das Thema ist hierzulande immer noch ein Tabu, weil die Mutterrolle so glorifiziert wird (ein Problem auch für Frauen ohne Kinder).

Mein Roman erzählt von der Sehnsucht nach der verlorenen Unbeschwertheit, von der Ambivalenz nicht nur der Mutterschaft, sondern des Lebens – auch der Liebe.«

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
224
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Sophia Hungerhoff, geboren 1981, aufgewachsen in Bochum, studierte Romanistik, Vergleichende Literaturwissenschaft und Allgemeine Sprachwissenschaft in Heidelberg, Bonn und Paris. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Hamburg und arbeitet im Verlagswesen. »Manchmal fliegen« ist ihr erster Roman.

Beiträge

6
Alle
3

Es war interessant aber hat mich nicht umgehauen

4

Gut geschrieben. Hab es nicht aus der Hand legen können. Kapitel wechseln sich ab zwischen „JETZT“ und „DAMALS“. Anna verreist das erste mal seit der Geburt ihrer Kinder allein, um an einem Seminar in ihrer Studienstadt teilzunehmen. In dieser Stadt lebt ihre große Liebe Jan noch. Dabei erinnert sie sich an die Zeit mit Jan, den sie damals verlassen hat, weil er keine Kinder wollte und denkt über ihre Mutterschaft und ihr Familienleben nach. Erinnert und sehnt sich an ihre Vergangenheit ohne Kinder.Ehrlich, feinfühlig und präzise wird hier über die Mutterrolle nachgedacht, sowohl positiv als auch negativ.

5

Anna lebt mit Mann und zwei Kindern in Berlin. Nun reist sie zum ersten Mal seit sie Mutter geworden ist alleine zu einer Fortbildung in die Stadt, in der sie studiert hat. Und damit kehrt sie zurück in die Stadt und die Umgebung, in der sie Jan, ihre große Liebe aus Studienzeiten, zurückgelassen hat. Die Liebe war damals groß, doch ihre Lebensentwürfe und Zukunftspläne offensichtlich zu verschieden, um darauf zu bauen. Neben nostalgischen Gedanken an die Vergangenheit ist die Zeit geprägt von den abfallenden Alltagsverpflichtungen. „Aus dem ungewohnten Abstand heraus, in der abfallenden Anspannung merkt Anna, wie ungeheuerlich das Maß ihrer Fremdbestimmung ist, wie stark der Zwang zum Multitasking, das ein Mythos sein mag, aber nicht in der Praxis einer jungen Mutter.“ Annas Geschichte hat mich sehr, sehr berührt. Die Sehnsucht nach Freiheit, nach ‚verlorener‘ Unbeschwertheit und Zeit ohne Verantwortung für andere Menschen konnte ich sehr gut nachempfinden. Für mich drückt „Manchmal fliegen“ den Zwiespalt, den das Muttersein irgendwie automatisch mit sich bringt, über den aber so gut wie nie jemand spricht, unglaublich gut aus. Ich bin mir nicht sicher, ob nicht letztlich viele (oder sogar fast alle?) Mütter diese Gefühle und damit diesen Zweispalt mehr oder weniger in sich tragen… doch wie sollen wir dies erfahren, wenn auch weiterhin niemand darüber spricht? @sophiahungerhoff, danke, dass du hier eine Ausnahme machst und den Mut besitzt, das zu thematisieren! Das gibt mir das Gefühl, mit Tagen mit Gedanken an Freiheit und Nicht-Verantwortung, vielleicht nicht ganz so allein zu sein, wie ich manchmal glaube. Oder wie Sophia Hungerhoff es für mich sehr passend ausdrückt: „Irgendeinen Preis zahlt man immer, wer wüsste das nicht mit Ende dreißig, und man kann nur hoffen, dass es reicht, ständig auszuloten, ob er nicht zu hoch ist.“ Absolute Leseempfehlung für dieses (m.E.) so wichtige Buch (insbesondere für Mütter zwischen Beruf(ung), Alltag und Freiheit)!

3.5

📌 "Es gibt Tage, da möchte man sich so oft scheiden lassen, dass man mit dem Heiraten gar nicht hinterherkäme." (S. 159) Ein Buch über Mutterschaft, das sich mit dem "Was wäre wenn" auseinandersetzt. Protagonistin Anna, Ende dreißig, verheiratet und Mutter zweier kleiner Kinder reist in die Vergangenheit. Nämlich ohne Anhang in ihre einstige Studienstadt, in der sie damals unsterblich in Jan verliebt war. Jan, der keine Kinder wollte, der immer noch in der Vergangenheit lebt, der eine alte Möglichkeit ist oder eine neue Chance. Am Ende zukunftsweisend für Anna. In einigen von Annas Gedanken, habe ich mich wiedergefunden und auch die Sehnsucht nach längst vergangenen Zeiten ist mir nicht fremd. Thematisch ganz groß, sprachlich gewöhnungsbedürftig.

Post image
4

„Wie es war, alles auf einmal zu wollen, sich zwar nicht alles zu sagen, aber genau das worüber man nicht spricht. Sic h nach und fern zugleich zu sein, Schmerz zu empfinden, Schwere und Leichtigkeit und vom Glück immer nur eine Ahnung, eine Ahnung, für die kein Preis zu hoch war.“, S. 221 Nach Jahren kehrt Anna für eine Fortbildung zurück an ihren Studienort. Voller Vorfreude, aber auch mit Zweifeln sieht sie ihrer ersten Reise ganz allein ohne ihren Mann und ihre zwei gemeinsamen Kinder entgegen. Während sie sich auf das Wiederaufleben früherer Erinnerungen freut, plagt sie gleichzeitig eine Ungewissheit: Wird sie auf Jan treffen? Jan ist ihre große Liebe gewesen und hat ihren gemeinsamen Studienort nie verlassen. Anna weiß nicht, für was ein Leben Jan sich entschieden hat: Hat er doch Kinder, obwohl er mit Anna nie hat eine Familie gründen wollen? Auch Anna steht vor der Frage, ob auch sie sich (noch) für ein anderes Leben entscheiden kann. „Manchmal fliegen“ behandelt das Thema der Mutterschaft in seiner positiven, aber auch in seiner ungeschönt negativen Tragweite. Voller Feingefühl beschreibt Sophia Hungerhoff aus Annas Sicht, wie sehr sich das Leben einer Mutter von dem einer studierenden, kinderlosen und unabhängigen Frau unterscheidet, die Anna einst war. Durch detaillierte Gedankengänge und Gefühlsbeschreibungen stellt sie die Ambivalenz des Mutterseins dar. Viele Passagen behandeln daher auch das Thema „regretting motherhood“, was aus meiner Sicht durchaus behutsam und mit Vorsicht dargestellt wird. Nachvollziehbare, aber auch schmerzhafte Dialoge mit ihrem jetzigen und damaligen Lebenspartern untermauern Annas Konflikt zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Ihre Gedankengänge lassen Nostalgie vermengt mit Sehnsucht und Schmerz spürbar werden. Ich hätte mir, ohne zu viel zu verraten, entscheidende Stellen („den großen Knall“) schon etwas früher im Buch gewünscht. Dennoch hat mir der Roman „Manchmal fliegen“ aufgrund seiner Thematik insgesamt sehr gut gefallen.

4

Leicht zu lesen, schöner Flow und wichtige Message.

Beitrag erstellen