Liebe ist wie Drachensteigen

Liebe ist wie Drachensteigen

Hardcover
4.312
SchuleAffäreWahrheitJugendbuch

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Beschreibung

Lass es gut sein. Diesen Rat bekommt Hadley oft genug zu hören, seit sie von der Affäre ihres Vaters erfahren hat. Aber Hadley will es nicht gut sein lassen, sie will wütend sein und in Frieden gelassen werden. Am allermeisten von ihrem Vater. Sam hat das Drama in seiner Familie auch langsam satt. Noch immer leidet er unter der Trennung der Eltern und dem Umzug in eine neue Stadt, er will einfach nur in Ruhe sein Schuljahr beenden. Nach einer Beziehung sucht er nicht … zumindest nicht, bis er Hadley zum ersten Mal sieht. Sam und Hadley verlieben sich, trotz allem oder gerade deshalb. Für einen kurzen Moment scheint ihre Liebe zu genügen, um alles andere auszublenden. Doch als eine schreckliche Wahrheit ans Licht kommt, müssen Hadley und Sam wieder alles infrage stellen.
Haupt-Genre
Lyrik & Dramen
Sub-Genre
Kritiken & Literaturwissenschaft
Format
Hardcover
Seitenzahl
336
Preis
18.50 €

Beiträge

4
Alle
4

Ehrlich, nahbar und gefühlvoll. Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und war überglücklich, gebraucht noch eine Printausgabe ergattern zu können. Ich hatte zuvor bereits einen Jugendroman der Autorin gelesen, den ich sehr gerne mochte und auch dieses Buch hat mich nicht enttäuscht. Ashley Herring Blake hat eine besondere Art und Weise, Geschichten zu erzählen, die mich zutiefst bewegt, ohne mich dabei zu ersticken. Dieses Buch ist tiefgründig, bedeutungsvoll und ausdrucksstark, dabei aber niemals zu schwermütig. Die Autorin verliert beim Erzählen nie ihren Witz und Charme, behält im gleichen Zuge aber stets eine den behandelten Themen angemessene Ernsthaftigkeit bei. Hier wird nichts beschönigt, die Ausführungen der Autorin erschienen mir stets ehrlich und sehr nahbar. "Liebe ist wie Drachensteigen" ist ein Jugendbuch und genauso hat es sich auch angefühlt, was ich ganz positiv meine. Ich hatte beim Lesen wirklich den Eindruck, dass hier Jugendliche denken und sprechen, wodurch dieses Buch auf mich sehr natürlich und authentisch wirkte. Der Schreibstil der Autorin war nicht zu "geschrieben", wenn ihr versteht, was ich meine, und doch war es sprachlich nie zu einfach oder gar anspruchslos, zumal sich zwischen den Zeilen nochmal mehr Tiefe und Bedeutung verbergen als wortwörtlich ausgeschrieben wurden. Ashley Herring Blake vermittelt mit wenigen Worten so viel. Ihr Schreibstil ist einfühlsam, authentisch und bewegend. Die Autorin hat genau das richtige Maß an Leichtigkeit gefunden. Ich mochte die Charaktere und wie sie miteinander interagierten. Es wirkte sehr natürlich und echt. Ashley Herring Blake hat mit Hadley und Sam authentische Protagonist:innen erschaffen, die auf mich sehr lebendig und greifbar wirkten. Die beiden machen Fehler und sind auch mal unfair, was sie umso realer und menschlicher machte. Manchmal hätte ich sie am liebsten geschüttelt, damit sie endlich die Augen aufmachen oder in die Gänge kommen, aber im gleichen Zuge war ihr Verhalten in gewisser Weise auch immer verständlich - Zumindest irgendwie. Mir war beim Lesen immer bewusst, dass ich in ihrem Alter in der gleichen Situation vielleicht genauso gehandelt hätte, obwohl es nicht die beste Wahl gewesen wäre. Die Autorin hat das alles eben sehr gut transportiert, man konnte es nachempfinden. Hadley und Sam sind Menschen aus Fleisch und Blut. Facettenreiche Charaktere, denen man alles abgenommen hat. Ihr Fühlen, Denken und Handeln war glaubwürdig und dadurch, dass diese Geschichte aus ihrer beider Perspektiven erzählt wird, konnte ich mich auch in beide Parteien gut einfühlen und hineinversetzen. Ihre Gefühle waren für mich greifbar und ließen mich ihre Geschichte dadurch umso intensiver miterleben. Ich war hautnah mit dabei. Die Nebencharaktere sind hier allerdings nicht weniger gut ausgearbeitet, sondern ebenfalls sehr vielfältig und lebendig. Man muss sie einfach toll finden! Das Plotting hat zwar einen konstruiert anmutenden Kern, der eine leicht übertrieben dramatisierte Handlung nach sich zieht, aber die Autorin hat das Ganze so sympathisch gelöst, dass es mich gleich viel weniger gestört hat. Natürlich ist es ein sehr großer und unglücklicher Zufall, aber die Autorin hat sehr viel mehr aus dieser Geschichte und ihren Charakteren herausgeholt als man bei einer reinen Wiedergabe des Inhalts in Kurzform vermuten wurde - Das muss man einfach selbst gelesen und erlebt haben. Man sieht den dramatischen Höhepunkt der Handlung als Leser:in schon lange vorher kommen, weswegen sich die Geschichte immer ein bisschen wie das Hinarbeiten auf den großen Eklat anfühlte, aber um Unvorhersehbarkeit geht es bei dieser Geschichte auch einfach nicht. Vielmehr geht es um starke, tiefgreifende und vielschichtige Emotionen und die hat Ashley Herring Blake definitiv transportiert - Nicht nur das, sie hat sie zum Leben erweckt und in ihrer vollen Blüte aufsprießen lassen, und das machte Vieles wieder wett. Gerade die facettenreiche Aufbereitung eines familiären Themas ist für mich hier wirklich ein Highlight gewesen! Außerdem ist dieses Buch trotz einer gewissen Vorhersehbarkeit immer noch sehr einnehmend und mitreißend. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und wollte Hadley und Sam am liebsten gar nicht mehr verlassen. Trotzdem mochte ich das Ende, es passte zu den Charakteren und ihrer Geschichte. 4 - 4,5/ 5 Sterne ⭐️ P.S.: Ist der Titel nicht wunder-, wunderschön?!

4

Die Rezension ist auch auf meinem Blog verfügbar: https://inkofbooks.wordpress.com/2017/02/11/rezension-liebe-ist-wie-drachensteigen/ Liebesgeschichten gibt es viele auf dieser Welt. Und noch mehr in Büchern. Unmögliche Liebe, zum Scheitern verdammte Liebe. Doch was wäre, wenn diese Liebe aus zwei gescheiterten Liebesgeschichten und einer erfolgreichen hervorgegangen wäre? Was wäre, wenn ein unglaubliches Schicksal zwei Familien auseinander gerissen hätte, die beide mit ihren Gefühlen kämpfen? Was wäre, wenn ein zweiter Schicksalsschlag diese beiden Familien in Form der Kinder wieder zusammengeführt würden? Klingt nach Romeo und Julia? Romeo und Julia sind nichts gegen Hadley und Sam! POSITIV - Sensibles Thema – gut verarbeitet Seien wir mal ganz ehrlich: Nicht nur eine, sondern gleich zwei Familien, die auseinander gebrochen sind, weil die Eltern ihre Ehepartner betrogen haben, ist schon ein hartes Schicksal. Und ich kenne nicht viele Bücher, die sich diesem annehmen und es gut porträtieren. Aber genau dieses Thema wird hier behandelt und es ist gleichzeitig herzzereißend, nachdenklich, wunderschön und grausam. Allerdings wirkt es an keiner Stelle kitschig, an den Haaren herbei gezogen oder auch nur etwas zu überspitzt. Die Menschen in diesem Roman sind echt. Echter als echt. Und sie haben alle ihre ganz eigenen Arten, mit diesem Schicksal umzugehen. Und diese sind wunderbar porträtiert. Erschreckend und menschlich zugleich. - ALL THE FEELS! Und damit meine ich: ALL. THE. FEELS! Hier werden wirklich alle Emotionen einmal durchgejagt. Wut, Trauer, Verzweiflung, Isolation, Depression, Hoffnung, Vergebung, Liebe und und und. Man konnte sich so sehr in die Charaktere hineinversetzen, mit ihnen gemeinsam hoffen und bangen, Geheimnisse aufdecken oder geheim halten. Allerdings geht es mir eigentlich eher um die Gefühle zwischen Sam und Hadley, denn ALTER SCHWEDE! Die sind sowas von explosionsartig! Sie kommen aus dem Nichts und reißen jeden Leser mit. Der Leser spürt die Chemie zwischen den beiden auf jeder Seite, in jedem Abschnitt, jedem Satz, jedem Buchstaben. Und auch wenn das Buch nicht zwischen den beiden untergeht, nehmen die beiden doch einen großen Teil in diesem Buch ein und machen es zu ihrer ganz eigenen Geschichte. Ganz großes Kino! - Dieses verrückte Sidecouple! Da gibt es diese beiden Randfiguren, die einfach nur ZUCKERSÜß SIND! So verdammt niedlich! Garantiert kennt ihr auch alle diesen einen Typen, der total intelligent und ein Genie, aber auch verrückt und einzigartig ist? Genau den haben wir hier auch! Und ich liebe ihn! (Also rein platonisch versteht sich, aber wir wissen alle, dass Beziehungen zu fiktiven Charakteren auch super toll sein können!) Außerdem eine Vegetarierin, die sich total in Schweine verguckt hat. ICH FINDE DAS SOWAS VON SÜß! Vorallem, weil die beiden richtige Old School-Romantiker sind und sich somit ganz still und heimlich in das Herz des Lesers schleichen! Grandios! - Beschreibungen! (Kuss-Szenen + Tolle Sprüche – mitreißend!) Ja, diese Überschrift könnte verwirren, ABER ich wäre ja nicht ich, wenn ich das nicht ganz klar definieren und ausführen würde. Here we go: Der Schreibstil ist etwas Besonderes! Die Beschreibungen der einzelnen Szenen, Charakteren und Geschehnisse hatte einen Zauber an sich, dem man sich nicht entreißen konnte. Und das riss den Leser förmlich von einer Seite zur nächsten, ließ die Geschichte nicht abreißen und sorgte dafür, dass der Leser ständig an Hadley und/oder Sam hing, um zu erfahren, wie es weiter gehen sollte. Außerdem: DIE KUSS-SZENEN! AAAAAH! ICH LIEBE SIE! UNGLAUBLICH! *räusper* Nachdem wir uns nun alle wieder beruhigt haben, kann ich sagen, dass diese sich wirklich unglaublich gut angefühlt haben und die Chemie zwischen Hadley und Sam in Nullkommanichts auf den Leser übertragen haben. Und das kommt mittlerweile echt nicht mehr oft vor. Als ich anfing zu lesen, fühlte sich jeder Kuss an wie eine Offenbarung, das ließ allerdings mit der Zeit immer weiter nach. Aber dieses Buch hat genau dieses Feeling wieder gebracht. Außerdem gibt es wirklich viele Stellen in diesem Buch, die einen inne halten lassen und das Gesagt Revue passieren lassen, da es in diesem Moment so klar scheint, dass man sich erst mal sammeln muss, um zu verkraften, was denn dort gerade passiert. Man findet kurze prägnante Sätze, die pure Wahrheit enthalten. So unschön sie auch sein mag. - Gefühle und deren Änderungen Gefüüüüühle! Wir alle kennen uns damit aus oder meinen das zumindest. Aber hier wurden Gefühle wirklich groß geschrieben. Wie schon in „Ich gebe dir die Sonne“ von Jandy Nelson faszinierte mich auch hier wieder das komplizierte Netz der Emotionen, das zwei Charaktere aneinander bindet. Wie eine Person alle möglichen Emotionen mit einer anderen Person verbinden kann und ein starkes neues Gefühl das gesamte Gefühlsschema wieder auf den Kopf stellen kann. Das Spektrum der abgedeckten Emotionen wird nur noch dadurch gekürt, dass diese sich im Verlauf des Buches ändern. Normalerweise würde ich hier die Charakterentwicklung preisen, aber ich glaube, dass es hier besser ist von einer Gefühlsentwicklung zu sprechen. Die Gefühle zu verschiedenen Familienmitgliedern oder Freunden ändern sich stetig, sind im Fluss, wollen Veränderung. Faszinierend und präzise geschrieben. - Reale Beziehungen der Figuren So plastisch und real die Figuren auch wirken: Ihre Beziehungen untereinander sind noch viel besser! Ich liebe es, wie kompliziert, unlösbar, schlicht und doch absolut menschlich diese Charaktere miteinander interagieren, neue Bande knüpfen oder alte über den Haufen werfen. Ich habe mich sehr gefreut, dass sich nicht alles von jetzt auf gleich ändert, dass Charaktere sich aneinander reiben, sich gegenseitig unfreiwilllig das Leben schwer machen. Denn das ist von Grund auf menschlich. Menschliche Beziehungen folgen keinem logischen Muster, denn entstehen immer aus spontanen Emotionen, die sich mit der Zeit manifestieren. I absolutely love it! NEGATIV - Auflösung ein wenig zu leicht Meh. Die Auflösung am Ende war zwar kein Happy End und weit entfernt von Friede, Freude, Eierkuchen, ging mir aber trotzdem zu einfach. Und wenn nicht zu einfach, dann doch wenigstens zu schnell. Ich wollte mehr Emotionen, mehr Ausraster, mehr Erklärungen, mehr Veränderung. Ich konnte zwar mit ansehen, wie sich alles fügte, allerdings ging mir dies viel zu einfach und zu schnell. Ein bisschen mehr Drama, wenn ich bitten darf. Hatten wir doch das gesamte restliche Buch auch! Dann doch am Ende ein wenig weniger Mitleid mit den eigenen Charakteren haben! - Zu kurz! Mittlerweile bemängele ich dies an jedem Buch, das ich gut fand. Also wisst ihr demnächst: Wenn dieser Punkt dran kommt, dann rennt in den nächsten Buchladen, denn dieses Buch ist es wert, gelesen zu werden. Aber wirklich: Es war mir einfach zu kurz! Ich will doch einfach nur ein wenig mehr Informationen, ein wenig länger in dieser Welt verweilen können, ein wenig länger zwischen Verzweiflung und Hoffnung hin- und her schwanken. Die letzten Seiten waren Folter und Paradies zugleich und obwohl ich das Ende gut fand, wollte ich einfach noch viel mehr über die Geschichte und ihren Fortgang erfahren. Und ist das nicht eigentlich ein gutes Zeichen? - Emotional nicht immer mitreißend An manchen Stellen realisierte ich, dass ich emotional werden sollte, eventuell sogar weinen sollte. Allerdings waren diese Stellen dafür nicht eindringlich genug geschrieben. Sie konnten mich zwar mitfühlen lassen, allerdings nicht tief genug in den Emotionstopf tunken, damit ich mich nicht mehr befreien konnte. Ich wollte es wirklich! Aber irgendwie ging es nicht…das ist wirklich schade, denn das wäre die Kirsche auf dem Sahnehäubchen gewesen. Fazit: Ein toller Contemporary- und Familienroman, der nicht nur durch eine komplexe Familiengeschichte und eine enorme Chemie zwischen den Protagonisten, sondern auch durch komplexe Nebencharaktere und den Fokus auf den Gefühlen und Beziehungen untereinander überzeugen kann. Ich bin völlig von diesem Buch überzeugt, habe mich in seine Gestaltung und sein mutiges Thema und seine tolle Botschaft verliebt. Trotz kleiner Fehlerchen, wie der zu kurzen Abhandlung am Ende, konnte mich „Liebe ist wie Drachensteigen“ völlig von sich überzeugen, gerade wegen seiner absolut realen und menschlichen Charaktere. 4 von 5 Tintenklecksen!

5

4,5 Sterne ⭐ Wieder ein neues Highlight aus dem Magellan Verlag, das meine Erwartungen mehr als erfüllt hat. Eine authentische Geschichte Mitten aus dem Leben zweier Familien, die mich sehr berührt und beindruckt hat. Die beiden Jugendlichen Protagonisten auf der Suche nach Liebe und auch ein Stück auf der Suche nach sich Selbst zu begleiten hat mir unheimlich Freude bereitet. Durch die lustigen Dialoge und die Dynamik im Freundeskreis und im Alltag der Protagonisten und der Nebenfiguren, hat das Buch schnell einen sehr lebensnahen Charakter für mich bekommen. Ganz besonders überzeugt hat mich aber die stets bildliche, teilweise poetische Sprache der Autorin, sodass ich den beiden Figuren in ihren Gedanken und Gefühlen unheimlich nahe war. Ein absolut empfehlenswertes emotionales und wunderschönes Jugendbuch, das natürlich mehr ist, als nur eine Liebesgeschichte! ♥️

4

Lass es gut sein. Diesen Rat bekommt Hadley oft genug zu hören, seit sie von der Affäre ihres Vaters erfahren hat. Aber Hadley will es nicht gut sein lassen, sie will wütend sein und in Frieden gelassen werden. Am allermeisten von ihrem Vater. Sam hat das Drama in seiner Familie auch langsam satt. Noch immer leidet er unter der Trennung der Eltern und dem Umzug in eine neue Stadt, er will einfach nur in Ruhe sein Schuljahr beenden. Nach einer Beziehung sucht er nicht … zumindest nicht, bis er Hadley zum ersten Mal sieht. Sam und Hadley verlieben sich, trotz allem oder gerade deshalb. Für einen kurzen Moment scheint ihre Liebe zu genügen, um alles andere auszublenden. Doch als eine schreckliche Wahrheit ans Licht kommt, müssen Hadley und Sam wieder alles infrage stellen. (Klappentext) Das Buch hat gleich einen interessanten Einstieg, da die erste Szene direkt mitten auf einer Party spielt und man die Protagonistin Hadley kennen lernt, die anscheinend öfters was mit verschiedenen Typen hat. Am Anfang war sie mir dadurch nicht wirklich sympathisch und ich konnte sie schlecht einschätzen. Allerdings hat sich das relativ schnell geändert, weil defintiv mehr dahinter steckt. Gut gefallen hat mir an dieser Stelle auch, dass man unbedingt wissen will, was passiert bei den jeweiligen Familien ist, das alles so komplett verändert hat. Was mir aber schon recht früh aufgefallen ist und was ich auch echt schade fand, war die Vorhersehbarkeit. Bereits nach wenigen Kapiteln hatte ich ein ziemlich klares Gefühl, was hinter dem Ganzen steckt und wie alles zusammenhängt. Da das Buch aus zwei verschiedenen Sichten erzählt wird, hat man einen ziemlich großen Überblick, was die Spannung schon etwas mindert. Ich mochte es zwar anderseits gerne, mit Sam und Hadley die Geschichte zuerleben und mehr Gefühlseinblicke zu bekommen, aber leider eben nicht gut für die Spannung. Zudem wartet man beim Lesen irgendwie ein bisschen darauf, dass der große Konflikt passiert. Sam war mir sofort sympathisch, er wirkt liebenswert, kümmert sich total um seine Schwester und kann super backen und kochen. Gleichzeitig tat er mir leid, weil er einsam ist und ihn die familiäre Situation sehr belastet. Zitat Sam : "Das Ganze ist so ein verdammtes Durcheinander. Wenn ich schlau wäre, würde ich Hadley noch ein bisschen jammern lassen, sie dann an ihrer Türschwelle absetzen und mich schnellstens aus dem Staub machen. Aber ich glaube, ich habe in den vergangenen paar Monaten bereits mehrfach bewiesen, dass ich einfach dumm wie Stulle bin. Und wenn ich Hadley jetzt so anschaue, ihre Augen ganz verquollen und doch unergründlich tief und schön, will ich todsicher nicht, dass sie nach Hause geht." Die Liebesgeschichte fand ich wirklich toll. Die beiden waren süß zusammen und man hat gemerkt, dass es einfach passt. Sie sind zwar unterschiedlich, haben aber auch Gemeinsamkeit, wie die Leidenschaft Sport zu machen. In der Gegenwart des anderen wirken sie glücklicher und ihre jeweilige innerliche Einsamkeit und Verletzlichkeit steht nicht im Vordergrund. Ein großer Pluspunkt war hier für mich ebenfalls, dass es authentisch wirkt und nicht zu schnell voran geht. Und auch die Probleme dabei waren nachvollziehbar. Sam möchte eigentlich keine Beziehung mit Hadley eingehen, wofür er auch gute Gründe hat, und Hadley ist von seinem Verhalten immer wieder verwirrt und weiß gar nicht, wie sie damit umgehen soll. Zitat Hadley : "Denn wie merkwürdig Sam Bennett auch scheint, er hat etwas an sich, von dem ich mich nicht fernhalten will. Ich weiß nicht mal genau, was dieses Etwas eigentlich ist. Und es macht mir noch mehr Angst als jedes Drachenfest." Die Nebencharaktere waren für mich auch gelungen, die besten jeweils besten Freunde von Sam und Hadley, Ajay und Kat waren mir sympathisch und hatten jeder charakterlich auch etwas Besonderes. Allein Ajay hat für einige humorvolle Szenen gesorgt. Und Livy, Sams kleine Schwester, die nach dem Umzug total verloren wirkt und noch mit anderen Probleme zu kämpfen hat, aber auch Stärke zeigen kann. Besonders gut gefallen hat mir das Ende von dem Buch. Es war genau richtig und vor allem nicht zu kitschig oder unrealtistisch, und wie wichtig Familie und Liebe einfach ist. Schön fand ich den Schreibstil der Autorin und vor allem, wie sie und mit welchen Worte sie Dinge beschreibt. Und die Geschichte ließ sich flüssig und angenehm lesen. Fazit : Eine schöne Geschichte, die tiefsinnig und berührend über die Themen Liebe und Familie erzählt. Die Charaktere waren auch toll, nur leider insgesamt zu vorhersehbar.

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