Laufendes Verfahren
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Kathrin Röggla, geboren 1971 in Salzburg, arbeitet als Prosa- und Theaterautorin und entwickelt Radiostücke. Für ihre literarischen Arbeiten wurde sie mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis der SWR-Bestenliste (2004), dem Arthur-Schnitzler-Preis (2012) und dem Wortmeldungen-Literaturpreis (2020). Sie veröffentlichte unter anderem die Prosabücher »Niemand lacht rückwärts« (1995), »Abrauschen« (1997), »Irres Wetter« (2000), »really ground zero« (2001), »wir schlafen nicht« (2004), »die alarmbereiten« (2010), »Nachtsendung. Unheimliche Geschichten« (2016) sowie gesammelte Essays und Theaterstücke unter dem Titel »besser wäre: keine« (2013). Zuletzt erschienen ihr Roman »Laufendes Verfahren«, für den sie den Heinrich-Böll-Preis für Literatur (2023) erhielt, sowie der Essayband »Nichts sagen. Nichts hören. Nichts sehen.« (2025). Kathrin Röggla ist seit 2020 Professorin für Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Literaturpreise: Heinrich-Böll-Preis für Literatur (2023) Österreichischer Kunstpreis für Literatur (2020) Wortmeldungen-Literaturpreis (2020) Mainzer Stadtschreiberin (2012) Arthur-Schnitzler-Preis (2012) Franz-Hessel-Preis (2010) Anton-Wildgans-Preis (2009) Solothurner Literaturpreis (2005) Internationaler Preis für Kunst und Kultur des Kulturfonds der Stadt Salzburg (2005) Förderpreis des Schillergedächtnispreises (2004) Preis der SWR-Bestenliste (2004) Bruno Kreisky Preis 2004 für das beste politische Buch Alexander von Sacher-Masoch-Preis (2001) Italo-Svevo-Preis (2001) Nossack-Förderpreis (2003) RIAS Preis (2003) New York Stipendium des Literaturfonds (2001 Reinhard Priessnitz-Preis (1995) Meta-Merzpreis (1995) Salzburger Landesliteraturpreis (1992)
Beiträge
Bin null reingekommen und habe ewig für die zweihundert Seiten gebraucht. Wer sich für den Gerichtsprozess um NSU- Mitglied Beate Zschäpe und ihre mutmaßlichen Unterstützer interessiert- " Laufende Verfahren" setzt viel Wissen über die Morde der beiden Uwes und die Geschehnisse bei Gericht voraus. Mir war der Schreibstil zu aufgesetzt und intellektuell abgehoben, ehrlich gesagt. Viel nebulöses Gerede und Empfinden, endloses Beschreiben, wenig echte Momente aus dem Gerichtsalltag. Die Aussagen der Eltern von Uwe Mundlos und deren zwiegespaltenes Ankommen beim " Wir" des Buches fand ich noch am eindrücklichsten. Aber auch nur, weil ich anderweitig schon viel darüber gelesen habe.
5 Jahre NSU-Prozess in Deutschland. Kathrin Röggla saß an fast allen Tagen im Publikum zusammen mit anderen ihr vorher fremden Menschen und nimmt uns durch die "Wir"- Form mit auf die Zuschauerplätze, teilt ihre Beobachtungen und ihre Personenbeschreibungen mit uns, ihr Entsetzen, ihre Enttäuschung, selbst ihre Langeweile an Prozesstagen, an denen kaum etwas nennenswertes passiert. Der Stil, den sie dafür gewählt hat, ist außergewöhnlich und gefällt mir sehr gut, wir erfahren auch viel über Prozessverlauf und - Ende, über die Stimmung drinnen und draußen. Die Kritik, dass die Opfer selbst nicht stärker im Fokus des Romans stehen, teile ich. Auf welcher Seite die Autorin steht, macht sie allerdings dennoch deutlich. Ich fand es sehr lesenswert.
Der NSU Prozess aus Sicht von Beobachter*innen, einem undefinierten „Wir“. Für mich als Anwältin war die in dem Buch eingenommene Beobachtendenperspektive sehr spannend. Sprachlich ist das Buch mit dem Kollektiv an Beobachtenden vermulich nichts für Alle. Mir hat es gefallen.

Beschreibung
Autorenbeschreibung
Kathrin Röggla, geboren 1971 in Salzburg, arbeitet als Prosa- und Theaterautorin und entwickelt Radiostücke. Für ihre literarischen Arbeiten wurde sie mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis der SWR-Bestenliste (2004), dem Arthur-Schnitzler-Preis (2012) und dem Wortmeldungen-Literaturpreis (2020). Sie veröffentlichte unter anderem die Prosabücher »Niemand lacht rückwärts« (1995), »Abrauschen« (1997), »Irres Wetter« (2000), »really ground zero« (2001), »wir schlafen nicht« (2004), »die alarmbereiten« (2010), »Nachtsendung. Unheimliche Geschichten« (2016) sowie gesammelte Essays und Theaterstücke unter dem Titel »besser wäre: keine« (2013). Zuletzt erschienen ihr Roman »Laufendes Verfahren«, für den sie den Heinrich-Böll-Preis für Literatur (2023) erhielt, sowie der Essayband »Nichts sagen. Nichts hören. Nichts sehen.« (2025). Kathrin Röggla ist seit 2020 Professorin für Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Literaturpreise: Heinrich-Böll-Preis für Literatur (2023) Österreichischer Kunstpreis für Literatur (2020) Wortmeldungen-Literaturpreis (2020) Mainzer Stadtschreiberin (2012) Arthur-Schnitzler-Preis (2012) Franz-Hessel-Preis (2010) Anton-Wildgans-Preis (2009) Solothurner Literaturpreis (2005) Internationaler Preis für Kunst und Kultur des Kulturfonds der Stadt Salzburg (2005) Förderpreis des Schillergedächtnispreises (2004) Preis der SWR-Bestenliste (2004) Bruno Kreisky Preis 2004 für das beste politische Buch Alexander von Sacher-Masoch-Preis (2001) Italo-Svevo-Preis (2001) Nossack-Förderpreis (2003) RIAS Preis (2003) New York Stipendium des Literaturfonds (2001 Reinhard Priessnitz-Preis (1995) Meta-Merzpreis (1995) Salzburger Landesliteraturpreis (1992)
Beiträge
Bin null reingekommen und habe ewig für die zweihundert Seiten gebraucht. Wer sich für den Gerichtsprozess um NSU- Mitglied Beate Zschäpe und ihre mutmaßlichen Unterstützer interessiert- " Laufende Verfahren" setzt viel Wissen über die Morde der beiden Uwes und die Geschehnisse bei Gericht voraus. Mir war der Schreibstil zu aufgesetzt und intellektuell abgehoben, ehrlich gesagt. Viel nebulöses Gerede und Empfinden, endloses Beschreiben, wenig echte Momente aus dem Gerichtsalltag. Die Aussagen der Eltern von Uwe Mundlos und deren zwiegespaltenes Ankommen beim " Wir" des Buches fand ich noch am eindrücklichsten. Aber auch nur, weil ich anderweitig schon viel darüber gelesen habe.
5 Jahre NSU-Prozess in Deutschland. Kathrin Röggla saß an fast allen Tagen im Publikum zusammen mit anderen ihr vorher fremden Menschen und nimmt uns durch die "Wir"- Form mit auf die Zuschauerplätze, teilt ihre Beobachtungen und ihre Personenbeschreibungen mit uns, ihr Entsetzen, ihre Enttäuschung, selbst ihre Langeweile an Prozesstagen, an denen kaum etwas nennenswertes passiert. Der Stil, den sie dafür gewählt hat, ist außergewöhnlich und gefällt mir sehr gut, wir erfahren auch viel über Prozessverlauf und - Ende, über die Stimmung drinnen und draußen. Die Kritik, dass die Opfer selbst nicht stärker im Fokus des Romans stehen, teile ich. Auf welcher Seite die Autorin steht, macht sie allerdings dennoch deutlich. Ich fand es sehr lesenswert.
Der NSU Prozess aus Sicht von Beobachter*innen, einem undefinierten „Wir“. Für mich als Anwältin war die in dem Buch eingenommene Beobachtendenperspektive sehr spannend. Sprachlich ist das Buch mit dem Kollektiv an Beobachtenden vermulich nichts für Alle. Mir hat es gefallen.
