Lächeln
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Roddy Doyle, 1958 in Dublin geboren, ist Schriftsteller, Drehbuchautor und Booker-Preisträger. Er studierte Anglistik und Geografie und arbeitete viele Jahre trotz großer literarischer Erfolge weiterhin als Lehrer, bevor er sich ab 1993 ganz dem Schreiben widmete. Mit Romanen wie "The Commitments", "The Snapper" und "The Van", deren Verfilmungen zu Kinohits wurden, hat Doyle eine treue Leserschaft gewonnen.
Beiträge
Stammtischgespräche
Dies ist ein überaus unangenehmes Buch. Nicht einfach nur, weil es, wie schon im Klappentext bemerkt um sexuellen Missbrauch geht. Davon erfahren wir in weiten Teilen nicht wirklich etwas, nur ab und zu wird das Ereignis angerissen, lose erwähnt. Es ist Victor selbst, der seine Geschichte in einer derben, stets zwanghaft sexualisierten Sprache erzählt. Es ist der erwachsene Victor, den man nicht mag, der so unangenehm wirkt, teilweise flüchtig, meist aber übermännlich, in seiner Sexualität roh und unsensibel. In gefühlt jedem Absatz wird gefickt, gevögelt, aber auf keinen Fall gebumst und in Kneipenmanier auch stets erklärt, warum so und nicht so. Victor beeilt sich immer, den Sex mit Rachel, seiner Ehefrau, zum Mittelpunkt zu machen und sich damit indirekt aufzuwerten. Ja, er prahlt damit, als wolle er sich damit beweisen, gern auch in Gesprächen mit anderen Männern, in Stammtischmanier. Irgendwie merkt man, dass da etwas nicht stimmen kann. Ich weiss nicht, warum ich das Hörbuch durchgehalten habe. Der Sprecher Stephan Schad macht seine Arbeit gut, liegt mir aber nicht und scheint so die unsympathische Figur Viktors noch zu unterstreichen. Für mich war es fast wie eine Tortur, aber irgendwie habe ich wohl gespürt, dass das noch nicht alles sein kann. Der Twist kommt erst auf den letzten Seiten und haut einen aus den Socken, bestürzt und macht fassungslos. Dennoch muss ich sagen, dass der Aufbau des Romans mir nicht gefallen hat und mir zu wenig durchdacht und ausbalanciert erscheint. Tatsächlich aber ist es auch ein wichtiges Buch, allein schon, weil es aufzeigt, wie gravierend ein sexueller Missbrauch auf Kinder und Jugendliche wirkt und was dann aus ihnen für Erwachsene werden kann
Langer Atem wird belohnt !
Ich bin auf Roddy Doyle über den Film "The Commitments" aufmerksam geworden, eine Verfilmung seines gleichnamigen Buches, die ich sehr liebe . "Lächeln " war nun mein erstes Buch von ihm. In "Lächeln" begleiten wir einen Mann, der in seiner Kindheit eine katholische Schule besuchte. Einer seiner Lehrer sagte immer: " Deinem Lächeln kann ich einfach nicht widerstehen Victor." Und als Leser bekommt man dabei bereits ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Aber lange erfahren wir nicht mehr über seine Zeit in dieser Schule. Stattdessen erfahren wir von seiner gescheiterten Ehe, seiner gescheiterten Schriftstellerkarriere und besuchen allabendlich mit ihm den Pub. Das Buch hat 250 Seiten und bis Seite 230 hätte ich dem Buch nur ⭐️⭐️ gegeben. Aber dann kommt es zu einer Wendung, die alles zuvor Gelesene in ein vollkommen anderes Licht stellt. Alles ändert sich und fast hätte ich das Buch gleich nochmal lesen wollen mit diesem Wissen im Hinterkopf. Jetzt muss ich sagen, dass Roddy Doyle hervorragend die möglichen Folgen von Traumata auf das ganze Leben eines Menschen darstellt . Eingeschränkte Leseempfehlung für LeserInnen mit langem Atem. Denn wer das Buch abbricht, wird die Geschichte nie verstehen. ⭐️⭐️⭐️⭐️
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Autorenbeschreibung
Roddy Doyle, 1958 in Dublin geboren, ist Schriftsteller, Drehbuchautor und Booker-Preisträger. Er studierte Anglistik und Geografie und arbeitete viele Jahre trotz großer literarischer Erfolge weiterhin als Lehrer, bevor er sich ab 1993 ganz dem Schreiben widmete. Mit Romanen wie "The Commitments", "The Snapper" und "The Van", deren Verfilmungen zu Kinohits wurden, hat Doyle eine treue Leserschaft gewonnen.
Beiträge
Stammtischgespräche
Dies ist ein überaus unangenehmes Buch. Nicht einfach nur, weil es, wie schon im Klappentext bemerkt um sexuellen Missbrauch geht. Davon erfahren wir in weiten Teilen nicht wirklich etwas, nur ab und zu wird das Ereignis angerissen, lose erwähnt. Es ist Victor selbst, der seine Geschichte in einer derben, stets zwanghaft sexualisierten Sprache erzählt. Es ist der erwachsene Victor, den man nicht mag, der so unangenehm wirkt, teilweise flüchtig, meist aber übermännlich, in seiner Sexualität roh und unsensibel. In gefühlt jedem Absatz wird gefickt, gevögelt, aber auf keinen Fall gebumst und in Kneipenmanier auch stets erklärt, warum so und nicht so. Victor beeilt sich immer, den Sex mit Rachel, seiner Ehefrau, zum Mittelpunkt zu machen und sich damit indirekt aufzuwerten. Ja, er prahlt damit, als wolle er sich damit beweisen, gern auch in Gesprächen mit anderen Männern, in Stammtischmanier. Irgendwie merkt man, dass da etwas nicht stimmen kann. Ich weiss nicht, warum ich das Hörbuch durchgehalten habe. Der Sprecher Stephan Schad macht seine Arbeit gut, liegt mir aber nicht und scheint so die unsympathische Figur Viktors noch zu unterstreichen. Für mich war es fast wie eine Tortur, aber irgendwie habe ich wohl gespürt, dass das noch nicht alles sein kann. Der Twist kommt erst auf den letzten Seiten und haut einen aus den Socken, bestürzt und macht fassungslos. Dennoch muss ich sagen, dass der Aufbau des Romans mir nicht gefallen hat und mir zu wenig durchdacht und ausbalanciert erscheint. Tatsächlich aber ist es auch ein wichtiges Buch, allein schon, weil es aufzeigt, wie gravierend ein sexueller Missbrauch auf Kinder und Jugendliche wirkt und was dann aus ihnen für Erwachsene werden kann
Langer Atem wird belohnt !
Ich bin auf Roddy Doyle über den Film "The Commitments" aufmerksam geworden, eine Verfilmung seines gleichnamigen Buches, die ich sehr liebe . "Lächeln " war nun mein erstes Buch von ihm. In "Lächeln" begleiten wir einen Mann, der in seiner Kindheit eine katholische Schule besuchte. Einer seiner Lehrer sagte immer: " Deinem Lächeln kann ich einfach nicht widerstehen Victor." Und als Leser bekommt man dabei bereits ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Aber lange erfahren wir nicht mehr über seine Zeit in dieser Schule. Stattdessen erfahren wir von seiner gescheiterten Ehe, seiner gescheiterten Schriftstellerkarriere und besuchen allabendlich mit ihm den Pub. Das Buch hat 250 Seiten und bis Seite 230 hätte ich dem Buch nur ⭐️⭐️ gegeben. Aber dann kommt es zu einer Wendung, die alles zuvor Gelesene in ein vollkommen anderes Licht stellt. Alles ändert sich und fast hätte ich das Buch gleich nochmal lesen wollen mit diesem Wissen im Hinterkopf. Jetzt muss ich sagen, dass Roddy Doyle hervorragend die möglichen Folgen von Traumata auf das ganze Leben eines Menschen darstellt . Eingeschränkte Leseempfehlung für LeserInnen mit langem Atem. Denn wer das Buch abbricht, wird die Geschichte nie verstehen. ⭐️⭐️⭐️⭐️