L'Adultera

L'Adultera

Softcover
3.32
SündeKlassische BelletristikPoggenpuhlsFrau

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Description

Mit Fontanes erstem Berliner Gesellschaftsroman "L'Adultera" liegen rechtzeitig zum Fontane-Jahr 1998 fünf der beliebtesten Romane innerhalb der Großen Brandenburger Ausgabe vor. Anknüpfend an einen vielberedeten Skandal in Kreisen der Hochfinanz, erzählt "L'Adultera", erstmals erschienen 1882, die Ehe- und Ehebruchsgeschichte der liebenswerten jungen Bankiersgattin Melanie Van der Straaten. Sie verläßt ihren Mann, die beiden Töchter, das angenehme Heim und geht an der Seite des Geliebten einen ungewöhnlichen Weg. Die Gesellschaft mißbilligt ihren Schritt und brüskiert sie auf schmerzhafte Weise. Doch ewig kann auch sie nicht den Richter spielen, und am Schluß stellt sich eine Balance her, die Weiterleben ermöglicht. Die Geschichte steht im Zeichen von Tintorettos Gemälde "L'Adultera" (Die Ehebrecherin), das zu Beginn ins Haus getragen wird und am Ende in veränderter Gestalt zu Melanie zurückkehrt. Über die Wirkung seines Romans schrieb Fontane: "Meine L'Adultera-Geschichte hat mir _ viel Anerkennung, aber auch viel Ärger und Angriffe eingetragen. Seitens der Lobredner hieß es: ,Da haben wir wieder einen Berliner Roman', aber die Philister und Tugendwächter _ beschuldigten mich, neben andrem, der Indiskretion." Grundlage der neuen Edition ist die erste Buchausgabe, deren Text buchstaben- und zeichengetreu wiedergegeben wird.
Main Genre
Novels
Sub Genre
Classics
Format
Softcover
Pages
160
Price
7.99 €

Author Description

Theodor Fontane wurde am 30. Dezember 1819 im märkischen Neuruppin geboren. Nach vierjähriger Lehre arbeitete er in verschiedenen Städten als Apothekergehilfe und erwarb 1847 die Zulassung als »Apotheker erster Klasse«. 1849 gab er den Beruf auf, etablierte sich als Journalist und freier Schriftsteller und heiratete 1850 Emilie Rouanet-Kummer. 1855 bis Anfang 1858 hielt er sich in London auf, u. a. als »Presseagent« des preußischen Gesandten. Zwischen 1862 und 1882 kamen die »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« heraus. Neben seiner umfangreichen Tätigkeit als Kriegsberichterstatter und Reiseschriftsteller war Fontane zwei Jahrzehnte Theaterkritiker der »Vossischen Zeitung«. In seinem 60. Lebensjahr trat er als Romancier an die Öffentlichkeit. Dem ersten Roman »Vor dem Sturm« (1878) folgten in kurzen Abständen seine berühmt gewordenen Romane und Erzählungen sowie die beiden Erinnerungsbücher »Meine Kinderjahre« und »Von Zwanzig bis Dreißig«. Fontane starb am 20. September 1898 in Berlin.

Posts

2
All
3.5

Meinen ersten Kontakt mit Fontane hatte ich in der Schule durch die Pflichtlektüre Effi Briest. Damals war ich nicht sonderlich angetan und fand diesen Klassiker eher träge, obwohl ich vom Ende doch ziemlich ergriffen war. Fontanes Kritik an der damaligen Gesellschaft und ihrem Umgang mit Ehebrecherinnen hatte dagegen mein Interesse geweckt. Doch lange ließ ich die Finger von diesem Autor, da mir hauptsächlich der öde Erzählstil in Erinnerung geblieben war. Zum Glück habe ich viele Jahre später wieder zu einem Fontane gegriffen und war sofort begeistert. Mittlerweile bin ich ein bekennender Fonti-Fan und kann sein Werk mehr wertschätzen als mit 17/18 Jahren. L'Adultera ist gewissermaßen die ältere Schwester von Effi Briest. Beide Handlungen beinhalten eine junge, lebensfrohe Protagonistin die noch im Teenie-Alter einen viel älteren Mann heiratet. Beide Frauen begehen schließlich Ehebruch, werden von der Gesellschaft (erst einmal) ausgestoßen und verlieren ihre Kinder. Da hören die Gemeinsamkeiten dann aber schon auf. Melanie van der Straaten ist im Gegenteil zu Effi eine selbstsichere Frau, die sich in einen anderen Mann verliebt und bewusst die Entscheidung trifft ihren Ehemann und Kinder zu verlassen. Dagegen wirkt Effi die meiste Zeit eher wie ein naives Kind das aus Einsamkeit und dem Bedürfnis nach Zuneigung einen Fehltritt begeht. Während Effi jedoch klar die Lesersympathien auf ihrer Seite hat und Innstetten als Ekel erscheint (zumindest oberflächlich), sind die Rollen in L'Adultera gleichmäßiger aber auch weniger subtil verteilt. Der alte Ehemann tritt hier sogar verständnisvoll und liebend auf, vorwerfen kann man ihm höchstens sein Alter, seinen Drang das letzte Wort haben zu müssen, primitiver Wortschatz und leichte Hitzköpfigkeit. Das alles sind aber eher kleine Schrullen die man ihm bereit ist zu verzeihen, da er im Grunde gutmütig und liebevoll ist. Melanie ist kein naives Mädchen, sondern tritt als selbstbewusste Frau auf, die weiß was sie will, sich für eine Scheidung entscheidet und bereit ist alle Konsequenzen zu tragen. Das Buch löste damals einen Skandal aus und Melanie van der Straaten ist meines begrenzten Wissens nach die einzige literarische Ehebrecherin die nicht dafür bestraft wird, sondern ein Happy-End bekommt. Das wirkt schon fast etwas kitschig im Vergleich zu realistischeren Werken Fontanes, ist aber ein interessantes, modernes und angenehmes Gegenbeispiel zur herkömmlichen Literatur. L'Adultera kann im Hinblick auf Interpretationsreichtum, Feinfühligkeit, Metaphern und literarischer Bedeutung nicht mit Effi Briest mithalten, ist aber trotzdem ein sehr lesenswerter, interessanter und kurzweiliger Klassiker.

3

Immerhin habe ich das Wort „perhorreszieren“ gelernt. Cool word .

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