Kleine Probleme

Kleine Probleme

Hardcover
3.6336

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Beschreibung

Nele Pollatschek erzählt eine alltägliche Geschichte, die mitten ins Herz unserer Existenz trifft. Aus einer To-do-Liste entsteht ein schillernder Roman darüber, wie schwer es ist, einfach nur zu leben. 

31. Dezember. Steuererklärung, Wohnung putzen, Bett für die Tochter zusammenschrauben, Lebenswerk schreiben, mit dem Rauchen aufhören – eigentlich wollte Lars, neunundvierzigjähriger Vieldenker und angehender Schriftsteller, die Lücke zwischen den Jahren dafür nutzen, endlich alles zu erledigen, was in den letzten Dekaden so auf der Strecke geblieben ist. Das neue Jahr, so sein Plan, sollte in einem aufgeräumten Leben beginnen. Der Zeitpunkt dafür schien perfekt: Die Kinder waren im Auslandsjahr, die Frau unterwegs. Keiner da, der stören könnte.

Doch die Woche, in der noch alles zu schaffen gewesen wäre – plötzlich ist sie aufgebraucht. Der letzte Tag des Jahres hat begonnen – mit Nieselregen, wie sonst? Das Haus ist immer noch chaotisch. Das Leben sowieso. Und als Lars den ersten Punkt seiner To-do-Liste ansteuert, fühlt es sich an, als müsse er nicht nur sich selbst, sondern eine ganze Welt neu erfinden.

In ihrem lustigen, tragischen und philosophischen Roman erzählt Nele Pollatschek von Chaos und der Sehnsucht nach Ordnung, von perfekten Kindern und unperfekten Eltern, von Liebe, kleinen Schrauben und großen Werken. Vor allem aber erzählt sie von der Schwierigkeit, sein Leben nicht auf später zu verschieben.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
208
Preis
23.70 €

Autorenbeschreibung

Nele Pollatschek, 1988 in Berlin geboren, hat Englische Literatur und Philosophie in Heidelberg, Cambridge und Oxford studiert und wurde darin 2018 promoviert. Für ihren Debütroman »Das Unglück anderer Leute« (2016) erhielt sie den Friedrich-Hölderlin-Förderpreis (2017) und den Grimmelshausen-Förderpreis (2019). Es folgte das Sachbuch »Dear Oxbridge. Liebesbrief an England« (2020). Nele Pollatschek schreibt für DIE ZEIT, sie wurde Kulturjournalistin des Jahres (2023, 2024), erhielt den Deutschen Reporterpreis (2022)  sowie den Förderpreis für Komische Literatur (2024).

Merkmale

2 Bewertungen

Stimmung

Traurig
Witzig
Gruselig
Erotisch
Spannend
Romantisch
Verstörend
Nachdenklich
Informativ
Herzerwärmend
50%
8%
N/A
N/A
2%
N/A
47%
84%
10%
5%

Hauptfigur(en)

Sympathisch
Glaubwürdig
Entwickelnd
Vielschichtig
10%
74%
15%
30%

Handlungsgeschwindigkeit

Schnell0%
Langsam50%
Mittel50%
Variabel0%

Schreibstil

Einfach0%
Komplex0%
Mittel100%
Außergewöhnlich (100%)

Beiträge

112
Alle
5

Und so kann man nicht anfangen, wenn man mit Niesel anfängt, dann ist man müde, bevor man zur Mitte kommt, also fängt man nochmal von vorne an, man lässt den Niesel und das Haus und den Rauputz, man nimmt sich vor, sofort zum Punkt zu kommen, man erinnert sich daran, nicht immer :man: zu sagen, "sag doch mal ich", sagt Johanna, sagt ihre Therapeutin, also sagt man dann :ich:, man setzt sich nochmal gerade hin, man schüttelt die Schultern nochmal aus, man rückt die Brille zurecht, man hebt die schlaffen Mundwinkel, man redet sich ein Lächeln ein, "du schaffst das", sagt man sich, und dann schreibt man, also ich schreibe. ... Es war Freitag, der 31. Dezember, und ich musste noch was erledigen. Also alles. - Zitat, Seiten 12, 13 Prokrastination - dieser Begriff scheint für den 49jährigen Protagonisten Lars, der am Ende des Jahres beschließt, alles zu erledigen, erfunden worden zu sein. Von daher ist es auch passend, dass der Roman zwei erste Kapitel hat, denn zuerst muss die Geschichte ANFANGEN und dann hangeln sich die weiteren Abschnitte an der lebenswichtigen Liste ab, für deren Abarbeitung dem Protagonisten nur wenige Stunden zur Verfügung stehen. Zu erledigen 1. Antworten 2. Linas Bett 3. Putzen 4. Steuer, Post usw 5. Geschenke einpacken 6. Vater anrufen 7. Nudelsalat 8. Feuerwerk 9. Regenrinne 10. Lebenswerk 11. Johanna 12. Mit dem Rauchen aufhören 13. Es gut machen Somit ist die Struktur des Romans klar vorgegeben und die Handlung scheint dem vorgegebenen Muster auch treu zu folgen, aber da wir es hier mit einem absolut chaotischen und ziemlich unzuverlässigen Ich-Erzähler zu tun haben, beschleichen uns Zweifel an dem kühnen Plan. Und zugleich formen sich eigene Fragen: Warum sitzt der Familienvater schon längere Zeit allein zu Haus? Warum legt der Protagonist sein Handy ins Eisfach? Welche Träume und Hoffnungen liegen unter den Schichten von Müll und Staub, der sich in Räumen angesammelt hat? Lars hat viel zu erzählen und dann mischen sich auch noch die Aussagen von Frau und Kindern dazwischen. Manchmal gibt auch "Kopfjohanna" (die imaginäre Version seiner Ehefrau) gute Ratschläge und auch an Freund Erol wird gedacht. Der Roman fühlt sich wie eine Mischung aus einem Albtraum an, indem man aus unerfindlichen Gründen nie fertig wird und einer tragisch-komischen Reise durch die Hirnwindungen eines Erwachsenen, der sich in seinen Träumen verlaufen hat und gegen jede Vernunft an die Errettung des goldenen Vlies ' glaubt. Und dann hängt man voll mit in dieser verrückten Geschichte mit der herrlich kreativen Herstellung eines Nudelsalates (sogar vegan) und will dem Protagonisten zurufen: "Mach's gut, Lars. Jetzt oder nie. Also jetzt." FAZIT Zu dem Buch hatte ich ganz spontan gegriffen weil mich dieser traurige Vogel im Regen angesprochen hat. Niemals hätte ich diese überaus kurzweilige Geschichte vermutet, die hinter dem Buchdeckel steckt und mich beim Lesen so oft zum Lachen gebracht hat. Ich bin durch die Seiten gerauscht und war von dem fesselnden und sehr belebenden Schreibstil der Autorin Nele Pollatschek, die Englische Literatur und Philosophie in Heidelberg studiert hat, sehr beeindruckt. Nur eine Frage hätte ich an die Autorin: Warum lautet der Buchtitel nicht "Lebenswerk"? Unbedingte Leseempfehlung.

5

Intelligent, genial, absurd oder einfach nur ADS.

Die Gedankengänge des Protagonisten sind so skurril, tiefgründig manchmal dumm, dann wieder so kreativ und lustig. Finde das Buch großartig. Tolle Sprache. Einfach empfehlenswert!!

3.5

Aufgrund der guten Bewertungen habe ich mich für dieses Buch entschieden. Anfangs fand ich Lars noch recht amüsant, mit der Zeit ging er mir aber ziemlich auf die Nerven. Natürlich habe ich beim lesen auch oft mich selbst gesehen. Gerade wenn unangenehme Aufgaben oder lange Aufgeschobenes bevorsteht. Da finde ich insgeheim doch schnell noch alle möglichen Ausreden um somit das Unvermeidliche immer weiter aufzuschieben. Allerdings setzt Lars im Roman dem Ganzen die Krone auf. Insgesamt amüsant geschrieben. Ich denke jeder wird sich ein wenig in Lars wieder erkennen. Ich für meinen Teil habe gelernt „Mach doch einfach…“

4

Das Buch hat viel Spaß gemacht. All das, was man fast sein ganzes Leben vor sich herschiebt, möchte plötzlich an einem Tag erledigt werden. Auch wenn Lars zeitweise sehr anstrengend war, konnte ich Sympathie für ihn empfinden. Lieblingszitat: "Eine Steuererklärung ist wie eine Schachtel Praline, nur ohne Schokolade."

3.5

Lars schiebt immer alles auf, denkt zu viel und in alle Richtungen und bleibt nicht bei der Sache. Am 31.12 beschließt er sich zu ändern und ein Macher zu werden und nicht nur ein Denker.Er stellt eine Liste auf, mit 13 Punkten, die er alle bis zum Ende des Tages erledigen will, um als neuer Lars das Jahr zu beginnen. Dinge wie ein Bett für die Tochter aufbauen, Putzen, Steuererklärung, mit Rauchen aufhören, Nudelsalat mach und sein Lebenswerk schreiben, denn Lars, ein angehender Autor, versucht seit Jahren ein Buch zu schreiben. Toll wie die Aufschieberitis hier beschrieben wird, erkenne ich mich doch selbst wieder in so manches aufschieben der zu erledigenden Dingen, aber teilweise anstrengend zu lesen und manchmal auch zu viel. Die Gedankengänge von Lars, lassen mich abschweifen. Ich erwische mich, wie ich selbst, statt zu lesen, meine eigenen Gedankengängen nachgehe , vom Thema abkomme und dabei der Geschichte nicht mehr folgen kann. Dabei lese ich gern Lars Gedankengängen zu seiner Beziehung zur Johanna und den Kindern. Amüsant und unterhaltsam, aber auch anstrengend, da ich die Sätze wiederholend lesen musste. Lars war mir sympathisch und ich hatte Mitleid mit ihm.

2

„Och Herm“ … Ein Buch über Lars, seine To Do Liste, seinem Leben mit zu vielen Gedanken und zu wenigen Handlungen, mit sehr vielen „und dann‘s“ und seinen guten Freunden der Imagination und dem Konjunktiv.

Es war ganz nett zu lesen (zu hören teils sogar noch besser), aber irgendwie fand das Buch nicht so recht zu mir. Amüsant und an manchen Stellen wirklich sehr lustig (z.B. wenn der Protagonist ein Ikea Bett zusammen baut oder einen Nudel Salat kochen möchte). Für meinen Geschmack nach ein paar Seiten dann irgendwann jedoch einfach zu ausschweifend und langwierig, sodass mein Interesse an der Story abhanden gegangen ist… wahrscheinlich einfach zu viel Prokrastination & Gedankenkarussell für meinen Geschmack.

„Och Herm“ … 

Ein Buch über Lars, seine To Do Liste, seinem Leben mit zu vielen Gedanken und zu wenigen Handlungen, mit sehr vielen „und dann‘s“ und seinen guten Freunden der Imagination und dem Konjunktiv.
3.5

Fast geschafft

Lars hat sich am letzten Tag des Jahres vorgenommen, alles zu erledigen, was er in der jüngsten Vergangenheit aufgeschoben oder eben „fast“ geschafft hat. Dabei wird ziemlich schnell klar, wie seine Liste auf diese absurden 13 Dinge anwachsen konnte und warum sich seine Partnerin und Kinder halb ironisch, halb resigniert, von ihm abwenden. Meiner Meinung nach hätte Pollaktscheks Text eine radikale Kürze gut getan. Die hin- und herspringenden Gedanken von Lars sind unterhaltsam, können aber auch gleichsam in den Wahnsinn treiben. Ist Lars undiagnostiziert ADS-geplagt oder einfach extrem unorganisiert? Nele Pollatschek hat jedenfalls ein besonderes Händchen dafür, Wortwitz und Verwirrung nebeneinanderzustellen. Die fünf Stunden in Lars‘ Kopf haben mir auf jeden Fall erstmal gereicht und waren beinahe anstrengend. Das ist aber als Kompliment gemeint, denn auch für den Prozagonisten ist das alles kein Spaß, sondern ein stetiger Kampf mit sich selbst.

4

Die humorige Sprache dieses Romans mochte ich sehr! Selten war es so amüsant, jemanden beim Aufbau eines Möbelstückes von Ikea zu begleiten. Und doch fand ich auch einiges sehr tiefsinniges. Man sieht nur Dinge wenn man genau hinsieht und manchmal möchte man das einfach nicht. Man kann einfach nicht, weil einem sonst alles zu viel werden kann. Manchmal auch das Leben. Auch um Ordnung halten zu können muss man hinsehen, sonst fällt einem die Unordnung ja nicht auf. "....was das überhaupt bedeuten solle, Ordnung halten, einen schweren Stapel Bücher könne man halten, einen Hund oder meinetwegen ein Fahrzeug, manchmal besser den Mund, aber Ordnung, die rinnt einem doch durch die Finger. " Ich hatte ab und zu sogar Aha-Effekte und konnte nachvollziehen warum man es manchmal nicht schaffen kann bestimmte Dinge zu erledigen. Auch die Motivation ist ja so ein sensibles Ding. "Und das ist doch verrückt, das es am Anfang und am Ende einfach so klappt, und mittendrin muss man pausenlos motiviert sein. Die Mitte ist die Hölle." Zwischendurch waren mir einige Ausführungen deutlich zu langatmig. Insgesamt hat es mich aber gut unterhalten.

4

Was man nicht alles aufschiebt. Was man nicht alles nicht macht. Was man nicht alles mit Ausreden schönredet. Davon handelt der Roman und vom sich ändern. Oder dem Versuch davon. Lustig, tiefsinnig und redselig. Schön geschrieben und Sätze wie "Eigentlich müsste in jedem Roman eine Warnung stehen: Wer das liest, wird mich nie wieder los." und "Man kann einen Androiden das Seufzen lehren, nicht aber die Melancholie." verzaubern beim lesen. An manchen Stellen ein bisschen zu lang, aber Leseempfehlung geht trotzdem raus. 😉

3.5

"Ich musste oft noch was erledigen, meistens morgen, manchmal aber auch später oder nächste Woche oder demnächst. Das Problem ist, dass es meistens nicht später war, sondern eben jetzt, und jetzt rauchte ich noch eine Zigarette, las noch einen Artikel, starrte auf mein Telefon, wischte dem Weltuntergang hinterher, schaute nur dieses eine Video noch zu Ende, ging nochmal eben aufs Klo, machte schnell noch einen Kaffee, bevor ich dann gleich anfing, also bald, also nachher, also vielleicht doch besser morgen, es war ja schon spät." Ich habe 'Kleine Probleme' als Hörbuch gehört, fabelhaft gelesen von Nele Pollatschek selbst. Erzählt wird die Geschichte von Lars, einem 49-jährigen Vater, der am 31. Dezember beschließt, dieses Jahr noch sein Leben in den Griff zu kriegen - und zwar diesmal wirklich! Und damit hat Lars sich ganz schön viel vorgenommen, denn nicht nur ist seine Ehe am Boden, auch stapeln sich im Haus, Job und Sozialleben die unerfüllten Aufgaben. Von der Steuererklärung, über Regenrinne sauber machen bis hin zum Lebenswerk schreiben, hat Lars ordentlich zu tun. Dabei nicht grade förderlich ist, dass Lars sich hervorragend in Probleme hineindenken kann, aber nicht so gut wieder heraus. So begleiten wir als Lesende/Hörende Lars bei den unendlichen Reisen durch seine um sich selbst kreisenden Gedankengänge, die in jede Richtung gehen, nur selten vorwärts. Mir persönlich hat vor allem die erste Hälfte und dann wieder das Ende sehr gut gefallen. Nele Pollatschek hat mit Lars eine tragikomische Figur geschrieben und erzählt, die mich oft zum Schmunzeln gebracht und mich manchmal auch stark gerührt hat. In der zweiten Hälfte ging mir Lars mit seiner wehleidigen Art ziemlich auf die Nerven und nicht selten dachte ich: komm doch mal zum Punkt und mach endlich fertig, Lars!! Aber genau das ist ja das Problem. Ich glaube, als Buch lohnt sich die Geschichte auch, aber wenn ihr könnt, hört unbedingt mal ins Hörbuch rein. Ganz großes Kino! CN: Depr3ssion, Suiz1dgedanken

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