Jüdisches Leben in Rudolstadt

Jüdisches Leben in Rudolstadt

Paperback

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Beschreibung

Obwohl in Rudolstadt erstmals um 1350 Juden erwähnt wurden, gab es in den folgenden Jahrhunderten keine nennenswerten Spuren jüdischen Lebens mehr. Erst im beginnenden 18. Jahrhundert lassen sich einige Juden im schwarzburg-rudolstädtischen Territorium, vor allem in dem nordthüringischen Dorf Immenrode, nachweisen. Hier bildeten sie die zahlenmäßig größte Gemeinde im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. In der Residenzstadt Rudolstadt gründete sich erst nach 1784 eine jüdische Religionsgemeinschaft, die 1796 anerkannt wurde. Diese besaß in dem damaligen Doppelhaus Markt 8/Ratsgasse 2 einen prächtig ausgestatten Synagogenraum, von dessen Einrichtung sich über 35 Objekte erhalten haben. So künden bis heute einzigartige synagogale Textilien, zahlreiche Bücher, zwei Torarollen, vier Gebetstafeln und einige Handschriften von der kleinen Rudolstädter Gemeinde. Obwohl sich diese im späten 19. Jahrhundert auflöste, zogen nach 1850 und im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts einige Juden mit ihren Familien nach Rudolstadt. Als Teil der Bürgerschaft gingen sie bis 1933 ihren Geschäften als Unternehmer nach oder arbeiteten als Angestellte in Betrieben. Im vorliegenden Buch spannt sich somit der Bogen vom späten Mittelalter bis zum düstersten Kapitel deutscher Vergangenheit, dem Faschismus. Bis heute lassen die wertvolle Ausstattung des Synagogenraumes, die erhaltenen Bücher, Handschriften und Archivalien das einstige jüdische Leben in Rudolstadt und dem Herrschaftsbereich der Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt lebendig werden.
Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
Paperback
Seitenzahl
144
Preis
18.20 €

Autorenbeschreibung

1955 geboren, lebt in Rudolstadt; Studium der Kunstgeschichte in Leipzig, 1983 Promotion mit dem Thema „Hieronymus Lotter. Kurfürstlicher Baumeister und Bürgermeister zu Leipzig“; 1983 bis 1985 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Staatlichen Museen Heidecksburg, danach bis 1990 Assistent am Bereich Kunstgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Mitarbeit am Buchprojekt „Deutsche Kunst von 1200 bis 1350“, 1989 erschienen; 1990 als Kustos und von 2002 bis 2021 als Direktor des Thüringer Landesmuseums Heidecksburg tätig; seit 1990 Gastvorlesungen und Seminare an der Fachhochschule Erfurt und den Universitäten in Marburg und Jena; neben den Veröffentlichungen des Thüringer Landesmuseums Heidecksburg zahlreiche Einzelpublikationen zu kunst- und kulturgeschichtlichen Themen, u. a. Leben und Werk des Baumeisters Nikolaus Gromann (1996), Kloster Paulinzella (1998), Die wundersame Meerfahrt des Sankt Brandan (1994), Die Goethezeit in Silhouetten (1996), Goethes Deutsche Baukunst (1997), Schillers heimliche Liebe (2009), Kloster Georgenthal (Germania Benedictina, 2011).