Judenhass

Judenhass

Hardcover
4.626

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Beschreibung

Ein Übermaß an Hass ist das Ende der Demokratie
Brandanschläge auf Synagogen. Hetze an Schulen. Ein Mob, der das Existenzrecht Israels verneint: Judenhass, in Deutschland.

Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel zeigt sich einmal mehr, wie wenig das Versprechen des »Nie wieder« gilt und wie sehr Antisemitismus von verschiedenen Seiten gesellschaftsfähig geworden ist.

Der renommierte Publizist Michel Friedman über das Versagen der Politik, die Ignoranz unserer Gesellschaft und darüber, wie wir verhindern können, dass die Gewalt gegen Jüdinnen und Juden weiter um sich greift. Denn es geht um alles: um unser aller Zukunft, um Freiheit und Demokratie.

»Ich bin nicht bereit, mich von Menschen, die hassen, beeinflussen zu lassen. Ich bin nicht bereit, ihnen dieses Machtgefühl zu schenken. Ich bin nicht bereit, einen Teil meiner Identität aufgrund von Drohungen zu löschen. 
Ich verstehe nicht, warum Menschen, die selbst keine Juden sind, nicht bemerken, dass dort, wo die autoritäre Geisteshaltung ihren Platz gefunden hat, nicht nur die Minderheiten, sondern auch sie selbst ihre Lebensqualität verlieren. Die Schlinge des Autoritären schließt sich auch um ihr Leben. Ich bin nicht bereit zu akzeptieren, dass der Hass das letzte Wort hat.«

Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Gesellschaft & Sozialwissenschaften
Format
Hardcover
Seitenzahl
112
Preis
12.40 €

Autorenbeschreibung

Michel Friedman, geb. 1956 in Paris, ist Rechtsanwalt, Philosoph, Publizist und Moderator. Von 2000 bis 2003 war er stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland und Herausgeber der Wochenzeitung Jüdische Allgemeine sowie von 2001 bis 2003 Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses. Er engagiert sich gegen Rechtradikalismus und für die Integration Geflüchteter.Seit 2016 ist er Honorarprofessor und leitete bis 2022 das von ihm mitbegründete Center for Applied European Studies an der Frankfurt University. Er moderiert u. a. die Sendung »Auf ein Wort« bei der Deutschen Welle und »Friedman im Gespräch« im Berliner Ensemble sowie das Demokratieforum auf dem Hambacher Schloss und die Veranstaltungsreihe »Denken ohne Geländer« (Hannah Arendt) im Jüdischen Museum Frankfurt am Main.Er ist Träger der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt a. M. und Herausgeber des jüdisch-liberalen Magazins Der Aufbau. 

Beiträge

7
Alle
5

112 intensive Seiten, die man nicht mal eben so zwischendurch gelesen hat. Ich habe längere Pausen gebraucht, das eine oder andere mehrmals gelesen.

5

Eindrücklich geschrieben und einfach ein zeitloses Thema. Sollt jeder gelesen haben!

4

Wichtige und richtige Botschaften

Auch wenn ich den vorwurfsvollen Schreibstil von Michel Friedmann nicht ganz schön zu lesen finde, werden mir in dem Buch Dinge klar, die ich bis dato so noch nicht gesehen habe. Den größten Antisemiten wird man dadurch nicht bekehren, was auch sicher nicht die Absicht des Buches ist. Aber für Leute die mit jüdischen Mitmenschen keinen Kontakt haben, ist dieses Buch aufjeden eine klare Empfehlung!

5

Ein kurzes aber wichtiges Buch über den Umgang mit Antisemitismus in unserer Gesellschaft und wie offen und gefährlich er ausgelebt wird.

5

"Juden sind Menschen"

Antisemitismus endete nicht mit Kriegsende und Befreiung von Jüd*innen aus KZs. Die Aussage "Aber das ist doch Jahre her, irgendwann müssen wir Geschichte auch mal ruhen lassen und nicht immer wieder drauf eingehen. Das waren doch unsere Vorfahren" ist so falsch. Ja, die jetzt aufwachsenden Generationen oder bereits erwachsenen Generationen, waren nicht die, die Menschen in KZs gesteckt haben, aber es sind die, die dafür sorgen müssen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Wir können nicht aufhören über die Geschichte zu reden und zu lehren, denn sie ist eben leider noch immer sehr verankert, sehr internalisiert in vielen Köpfen. Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass Jüd*innen eben nicht aus Angst bestimmte Orte nicht mehr besuchen oder keine Kippa oder Davidstern mehr tragen, sondern das wir sichtbar für sie einstehen, wenn wir sehen, dass sie beleidigt, angegriffen werden - bzw dafür sorgen, dass sie überhaupt keine Angst mehr haben müssen! Juden sind Menschen und haben Menschenrechte und wer das vergessen hat, sollte dringend dieses Buch lesen. Wer das nicht vergessen hat, auch. Was ich hier mit eigenen Worten grob zusammengefasst habe, beschreibt Michel Friedman sehr genau - geht hierbei auch auf viele politische und historische Hintergründe ein, die gewisse Gerüchte und ihre Ursprünge erklären. Aber dafür, lest ihr lieber dieses Buch.

5

„In der Woche nach dem 7. Oktober 2023 bemerkt die jüdische Gemeinschaft: Etwas ist anders als sonst in Deutschland. Eine tiefe Enttäuschung. Ein Gefühl der Einsamkeit, des Alleingelassenseins macht sich breit. Das Schweigen der vielen Mehrheit der Gesellschaft klingt in jüdischen Ohren laut, es macht Angst: „Wo seid ihr? Warum tut ihr nichts? […]“ (S.18) „Dass am 7. Oktober und an den Tagen danach so wenige Menschen auf die Straße ginge oder mit anderen demonstrativen Gesten zeigen wollten: Euer Schmerz ist unser Schmerz, hat zur größten Irritation der letzten Jahrzehnte in der jüdischen Gemeinschaft geführt. Hatten die Menschen in diesem Land nicht versprochen dass, wenn auf deutschen Straßen „Tod den Juden!“ erklingt, die vielen da sein werden? Dass das Versprechen nicht gehalten wurde, hat einen tiefen Riss, eine tiefe Einsamkeit, ein tiefes Gefühl von Alleinsein hervorgerufen.[…]“ (S.20) Ein Buch mit so viel Tiefe und der harten Wahrheit-noch immer werden Juden nicht einfach als Menschen wahrgenommen. Noch immer wird ihnen ein Stempel aufgedrückt. Warum? Wieso hat die Menschheit nicht gelernt aus der Vergangenheit? Warum müssen jüdische Eltern immer noch Angst um ihre Kinder haben und versuchen diese möglichst Unauffällig und ohne Anzeichen des Judentums durch die Welt zu bringen, damit ihnen nicht geschadet wird? Dieses Buch hat soviel Wut in mir entfacht. Wut auf die Menschen, die Juden nicht als Menschen sehen. Die gegen Juden hetzen. Wut auf die Menschen, die wegsehen. Lasst uns nicht wegsehen, sondern füreinander einstehen. Denn am Ende sind wir alle eins: Menschen, unabhängig von Glauben, sexuelle Orientierung, Aussehen. Einfach nur Menschen.

5

Soooo wichtig und immer aktuell!!!

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