Im Netz des Lemming

Im Netz des Lemming

Softcover
4.02
Dirty CampaigningTrollSuizidPolivka

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Description

HASS IM NETZ: DER LEMMING LERNT DIE ERSCHÜTTERNDEN SEITEN DER DIGITALEN WELT KENNEN. Der Lemming versteht sie nicht mehr, die Welt. Und noch weniger versteht er das KAUDERWELSCH AUS INTERNET-SPRACHE UND ENGLISCH, das sein Sohn Ben mit seinem Freund Mario spricht. Als der Lemming sich mit ebendiesem Mario durch Zufall eine Straßenbahn teilt, PASSIERT DAS UNFASSBARE: Nach einem Blick auf sein Handy rennt der Bub unvermittelt aus der Bahn und begeht Suizid. Eine endlos scheinende Sekunde lang steht die Welt für den Lemming still. Als er wieder zu sich kommt, hat sie sich schon erbarmungslos schnell weitergedreht: Ein SHITSTORM ist nun auch über ihn hereingebrochen. In den MEDIEN wird er ALS SCHULDIGER GEBRANDMARKT. Plötzlich sind sein Foto und sein Name überall. DER LEMMING UND POLIVKA WACHSEN ÜBER SICH HINAUS – UND ENDLICH AUCH EIN BISSCHEN ZUSAMMEN Der Lemming muss schneller sein als die TROLLE, die sich bereits auf ihr nächstes Opfer stürzen. Was hat Mario so sehr erschüttert? Welche PARALLELWELT ist bloß im Internet entstanden, als er sich gefühlt nur einmal kurz umgedreht hat? Der Lemming braucht schleunigst NACHHILFE IN SACHEN SOCIAL MEDIA. Und Beistand. Den bekommt er von CHEFINSPEKTOR POLIVKA. Bei den Ermittlungen zwischen WÜRSTELSTAND und neuer digitaler Wirklichkeit entkrampft sich endlich die ungelenke MÄNNERFREUNDSCHAFT DER ZWEI VERSCHROBENEN WIENER. Doch schon gerät auch Polivka ins Visier. Und noch viel schlimmer: Auch vor politisch motivierten Schlägen unter die Gürtellinie und Anschuldigungen an Marios Familie schrecken BOULEVARDPRESSE und ANONYME HETZER IN DEN SOZIALEN MEDIEN nicht zurück. Bei einigen von ihnen geht es nicht nur um Klicks, Likes und eine möglichst große Leserschaft. Es geht um Geld. Und politischen Einfluss … STEFAN SLUPETZKY LÄSST DEN LEMMING DURCH WIENER NÄCHTE WANDELN Leopold „Lemming“ Wallisch ist ein STILLER CHARAKTER MIT TROCKENEM HUMOR UND GESPÜR FÜR SEINE MITMENSCHEN. Ein bisschen aus der Zeit gefallen wirkt der Tierpark-Nachtwächter. Doch genau das macht ihn zum Richtigen für diesen Fall: Er spielt nicht nach den gnadenlosen Regeln, die ihm Netz und Medien vorschreiben wollen. Dabei nicht schwarzweiß zu malen, gelingt STEFAN SLUPETZKY treffsicher. Bei ihm haben alle eine Geschichte, die sie zu dem gemacht hat, was sie heute sind. Mit FEINSINN UND LEICHTIGKEIT, mit LUST AM WORTSPIEL erzählt Slupetzky diese LEBENSGESCHICHTEN, die trotz rasantem Tempo immer noch Platz finden und die Krimis um den Lemming zu etwas Besonderem machen.
Main Genre
Crime
Sub Genre
Classic
Format
Softcover
Pages
208
Price
12.95 €

Posts

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All
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Im Netz des Lemming von Stefan Slupetzky Bewertet mit 3.5 Sternen Zum Buch: Leopold (Lemming) Walisch lebt mir Frau und Sohn in Ottakring/Wien als sein Sohn einen Freund mit nach Hause bringt. Und genau dieser Freund stürzt sich später vor Lemmings Augen eine Brücke hinab. Dem Selbstmord ging ein Post im Internet voran und Lemming versucht mir seinem speziellen Freund Chefinspektor Polivka hinter die Kulissen zu schauen und zu ermitteln, wer hinter dem Posting steckt. Ruckzuck sind die beiden in einen Shitstorm verwickelt und es öffnen sich Entwicklungen, mit denen keiner gerechnet hätte. Meine Meinung: Ich weiß gar nicht mehr so genau wie ich auf das Buch aufmerksam wurde, aber zu Beginn fand ich es noch ganz lustig. Der Lemming macht einen etwas einfältigen Eindruck, wie so ein Professor, für den dass Internet auch in Zeiten Jahrzehnt des einundzwanzigsten Jahrhunderts noch Neuland ist. Einen Kauz würden wir ihn wohl nennen. Dann kam die verhängnisvolle Zugfahrt und ich muss zugeben, ich war geschockt. Ein Elfjähriger, der schon so vom Schicksal gebeutelt wurde, dass er keinen anderen Ausweg mehr sah. Als Lemming und Polivka dann anfingen zu ermitteln, hatte ich kurzzeitig das Gefühl, ich lese ein Buch, in dem ein unzufriedener Mensch mit seinem Land abrechnet. Politik in einem Krimi, dann auch noch so ausführlich in einem Buch was gerade mal zweihundert Seiten umfasst, muss meiner Meinung nach nicht unbedingt sein und ich habe echt überlegt, abzubrechen. Zum Glück, oder eher meiner gesunden Neugierde zu Schulden, habe ich weitergelesen. Die letzten Kapitel hatten es dann echt in sich und es wurde nochmal spannend, aber alles in allem hat es mich jetzt nicht so geflasht wie manch anderen Leser.

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"Im Netz des Lemming" ist ein durch und durch aktueller und politischer Kriminalroman. Fast am Puls der Zeit könnte man sagen, denn er spielt im Wien des Jahres 2019. Im Roman wird durch die Figuren u.a. Kritik an der österreichischen Innenpolitik geäußert. Kaum verschleiert auch am momentanen bzw. Wieder-Bundeskanzler, der den rechtsnationalen Juniorpartner als Mehrheitsbeschaffer akzeptierte - bis zum Ibiza-Skandal um den Außenminister, der im Buch ebenfalls zur Sprache kommt. Auch das politische Klima in der Gesellschaft ist ein großes Thema. Rassistisch motivierte Hetzreden haben sich von den Stammtischen zunehmend ins Anonymität bietende Internet verlagert, wo jeder meint seinen Dampf ablassen zu können - sei dieser auch noch so dumm und fragwürdig. Überhaupt scheint ganz Österreich durchtränkt zu sein von einer schwelenden Unzufriedenheit mit den politischen und sozialen Begebenheiten. Überall wird gemobbt, sekkiert (wie man in Österreich sagt), verleumdet und angeprangert was das Zeug hält - auch und vor allem im Internet! Dementsprechend ist das Hauptthemen des Krimis Cybermobbing und die dadurch gefährdete geistige Gesundheit primär von Kindern und Jugendlichen, aber auch von allen anderen Betroffenen. Ein Freund von Lemmings Sohn Ben, Mario Reichersberg, begeht nach einem entsetzten Blick auf sein Smartphone Suizid. Der Lemming begibt sich mit seinem Kollegen Polivka auf eine gefährliche analoge "Schnitzeljagd" durch Wien, an deren Ende er den realen Verantwortlichen für den digital induzierten Suizid Marios zu stellen hofft. Die Verdächtigen werden vom Lemming und Polivka an ganz unterschiedlichen Orten der Stadt aufgesucht. Wir lernen dadurch ganz nebenbei noch etwas über die Geschichte Wiens. An manchen Stellen liest sich der Krimi sogar kurz wie das Manuskript einer Stadtführung, was der Spannung aber keinen Abbruch tut - im Gegenteil! Auch die kulinarischen Vorlieben der Wiener werden erwähnt. Der Lemming und Polivka sind ein skurriles Ermittlerduo, das den sehr düsteren Fall mit gesundem Menschenverstand, humanistischem Gedankengut und etwas Wiener Schmäh lösen kann. Ich bin positiv von der Qualität dieses Krimis überrascht und gleichzeitig von seiner Düsternis erschüttert. Ich hätte keine so deprimierende und akkurate Gesellschaftsstudie erwartet, die unsere Zeit und ihren schnellebigen Zeitgeist anprangert, in der jeder gefährdet ist seinem Frust im Internet Luft zu machen. Chapeau dass sich der Autor Stefan Slupetzky an dieses heikle und leider immer wichtiger werdende Sujet herangewagt hat!

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