Helden wie wir
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Thomas Brussig, 1964 in Berlin geboren, hatte 1995 seinen Durchbruch mit »Helden wie wir«. Es folgten u.a. »Am kürzeren Ende der Sonnenallee« (1999), »Wie es leuchtet« (2004) und »Das gibts in keinem Russenfilm« (2015). Seine Werke wurden in über 30 Sprachen übersetzt. Thomas Brussig ist der einzige lebende deutsche Schriftsteller, der mit einem seiner literarischen Werke wie auch mit einem Kinofilm und einem Bühnenwerk ein Millionenpublikum erreichte.
Beiträge
Ein zwiespältiges Erlebnis
Mir wurde dieses Buch von einem Freund empfohlen, ich hatte hohe Erwartungen und bin nun sehr zwiegespalten. Nach kleineren Startschwierigkeiten hat mir das Buch gefallen und ich fand’s ganz witzig, bis es dann immer merkwürdiger wurde und dann doch mittelmäßig zufriedenstellend endete. Der eingebildete Protagonist Klaus Ultzscht, ehemaliger zukünftiger Nobelpreisgewinner, ehemaliger Stasi-Mitarbeiter, perverseste der Perversen und Einreißer der Berliner Mauer mit Schwergewicht in der Hose, erzählt einem Journalisten von seiner Jugend und dem Leben in der DDR. Der Schreibstil steckt voller Selbstironie, Übertreibungen und ständigen Abschweifungen in Nebensächlichkeiten, die seine Eigenart darstellen sollen. Eben das hat manchmal ein Kichern bei mir ausgelöst, andere Male fand ich es jedoch unpassend oder nervig. Am besten lässt es sich vielleicht mit den Känguru-Chroniken vergleichen. Die Grundprämisse glaube ich zu verstehen: Es geht um die Folgen eines Erziehungsstils und Staatssystems, welche beide die Menschen schädigen und kaputt machen. Durch ein verquertes Weltbild ist Klaus in eigentlich alltäglichen Situationen verwirrt und kann kein Glück empfinden ohne sich schlecht zu fühlen. Ich bin mir sicher Freud hätte seine Freude mit diesem Buch gehabt, weil eine immer präsente sexuelle Verwirrung im Laufe der Handlung immer extremere Formen annimmt. Das Ganze ist vermutlich amüsant gemeint und vielleicht bin ich auch einfach verklemmt, aber wenn es dann um „Fast-Vergewaltigungen“, krankhaftes onanieren, „Hühnerfickerei“ und mehr geht, hat mich das Buch verloren und angeekelt. Andererseits war ich vom Ende wiederum überzeugt. Der Kreis hat sich endlich geschlossen und die Geschichte mit der Rettung des Mikadospielers einen Sinn gefunden. Am Ende des Buches wird endlich Klartext gesprochen. Klaus rechnet mit seiner Familie ab und auf den Montagsdemonstrationen auch mit der Diktatur und der DDR-Bevölkerung, sowie Christa Wolf selbst. Ohne zu viel vorweg nehmen zu wollen: Klaus ist niemand, mit dem wir sympathisieren sollten. Und auch Klaus ist gen Ende erstaunlich selbstreflektiert und erkennt (mit Einschränkungen) an, was für ein schlechter Mensch er ist. Doch um diese Genugtuung zu bekommen, musste ich mich ganz schön durchquälen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Thomas Brussig, 1964 in Berlin geboren, hatte 1995 seinen Durchbruch mit »Helden wie wir«. Es folgten u.a. »Am kürzeren Ende der Sonnenallee« (1999), »Wie es leuchtet« (2004) und »Das gibts in keinem Russenfilm« (2015). Seine Werke wurden in über 30 Sprachen übersetzt. Thomas Brussig ist der einzige lebende deutsche Schriftsteller, der mit einem seiner literarischen Werke wie auch mit einem Kinofilm und einem Bühnenwerk ein Millionenpublikum erreichte.
Beiträge
Ein zwiespältiges Erlebnis
Mir wurde dieses Buch von einem Freund empfohlen, ich hatte hohe Erwartungen und bin nun sehr zwiegespalten. Nach kleineren Startschwierigkeiten hat mir das Buch gefallen und ich fand’s ganz witzig, bis es dann immer merkwürdiger wurde und dann doch mittelmäßig zufriedenstellend endete. Der eingebildete Protagonist Klaus Ultzscht, ehemaliger zukünftiger Nobelpreisgewinner, ehemaliger Stasi-Mitarbeiter, perverseste der Perversen und Einreißer der Berliner Mauer mit Schwergewicht in der Hose, erzählt einem Journalisten von seiner Jugend und dem Leben in der DDR. Der Schreibstil steckt voller Selbstironie, Übertreibungen und ständigen Abschweifungen in Nebensächlichkeiten, die seine Eigenart darstellen sollen. Eben das hat manchmal ein Kichern bei mir ausgelöst, andere Male fand ich es jedoch unpassend oder nervig. Am besten lässt es sich vielleicht mit den Känguru-Chroniken vergleichen. Die Grundprämisse glaube ich zu verstehen: Es geht um die Folgen eines Erziehungsstils und Staatssystems, welche beide die Menschen schädigen und kaputt machen. Durch ein verquertes Weltbild ist Klaus in eigentlich alltäglichen Situationen verwirrt und kann kein Glück empfinden ohne sich schlecht zu fühlen. Ich bin mir sicher Freud hätte seine Freude mit diesem Buch gehabt, weil eine immer präsente sexuelle Verwirrung im Laufe der Handlung immer extremere Formen annimmt. Das Ganze ist vermutlich amüsant gemeint und vielleicht bin ich auch einfach verklemmt, aber wenn es dann um „Fast-Vergewaltigungen“, krankhaftes onanieren, „Hühnerfickerei“ und mehr geht, hat mich das Buch verloren und angeekelt. Andererseits war ich vom Ende wiederum überzeugt. Der Kreis hat sich endlich geschlossen und die Geschichte mit der Rettung des Mikadospielers einen Sinn gefunden. Am Ende des Buches wird endlich Klartext gesprochen. Klaus rechnet mit seiner Familie ab und auf den Montagsdemonstrationen auch mit der Diktatur und der DDR-Bevölkerung, sowie Christa Wolf selbst. Ohne zu viel vorweg nehmen zu wollen: Klaus ist niemand, mit dem wir sympathisieren sollten. Und auch Klaus ist gen Ende erstaunlich selbstreflektiert und erkennt (mit Einschränkungen) an, was für ein schlechter Mensch er ist. Doch um diese Genugtuung zu bekommen, musste ich mich ganz schön durchquälen.