Harlem Shuffle
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Colson Whitehead, 1969 in New York geboren, studierte an der Harvard University und arbeitete für die New York Times, Harper's und Granta. Whitehead erhielt den Whiting Writers Award (2000) und den Young Lion's Fiction Award (2002) und war Stipendiat des MacArthur "Genius" Fellowship. Für seinen Roman "Underground Railraod" wurde er mit dem National Book Award 2016 und dem Pulitzer-Preis 2017 ausgezeichnet. Für seinen Roman "Die Nickel Boys" erhielt er 2020 erneut den Pulitzer-Preis. Bei Hanser erschienen bisher "John Henry Days" (Roman, 2004), "Der Koloß von New York" (Eine Stadt in dreizehn Teilen, 2005), "Apex" (Roman, 2007), "Der letzte Sommer auf Long Island" (Roman, 2011), "Zone One" (Roman, 2014), "Underground Railroad" (Roman, 2017), "Die Nickel Boys" (Roman, 2019), "Harlem Shuffle" (Roman, 2021) und "Die Regeln des Spiels" (Roman, 2023). Der Autor lebt in Manhattan.
Beiträge
Nicht so gut wie andere Colson Whitehead Werke
Colson Whitehead hat mich mit Underground Railroad und The Nickel Boys stark beeindruckt und ich hatte bei Harlem Shuffle ähnliches erwartet. Dem war leider nicht so. Die Geschichte ab und für sich schon ganz interessant, die Umsetzung teilweise schwierig. Viele kommentarlose Zeit und Personensprünge machen es schwer zu folgen und die Geschichte, die durchaus Potenzial hat, wird dadurch schwach
Ray Carney besitzt im Harlem der 1960er Jahre einen Möbelladen. Sein Vater und viele seiner Bekannten sind Gangster und Kleinganoven, Ray aber versucht, sauber zu bleiben. Wie und ob ihm das gelingt, erzählt vor dem Hintergrund der Rassenunruhen der damaligen Zeit, zeichnet ein authentisches Sittengemälde und Abbild des Lebens im berühmt-berüchtigten New Yorker Stadtteil.
Gangstergeschäfte im Harlem der 60er
Colson Whitehead hat es auch in diesem Roman geschafft, vielschichtige Charaktere zu zeichnen, unterhaltsame Dialoge zu schreiben und das Leben eines Kleinganovens in den 60er Jahren anschaulich zu machen. Carneys Hadern zwischen einem rechtschaffenen Leben als Möbelverkäufer und dem stimulierenden Nervenkitzel der Kleinganoverei ist nachvollziehbar und unterhaltsam. Stilistisch gelungen ist der Roman vor allem durch seine Erzählweise, die elegant Gegenwärtiges, Zukünftiges und Vergangenes verbindet. An einigen Punkten wurde mir etwas zu viel erzählt, der Spannungsbogen konnte nicht immer aufrecht erhalten werden. Trotzdem war es toll, zusammen mit Carney auf die nächste Gelegenheit oder die nächste Gefahr zu warten. Meiner Meinung nach nicht Whiteheads stärkster Text aber trotzdem eine interessante Lektüre.
Nachdem mich 'Underground Railroad' und 'The Nickel Boys' von Colson Whitehead total umgehauen haben (und für die er berechtigterweise den Pulitzer-Preis erhielt), war klar, dass ich 'Harlem Shuffle' lesen musste. Die Erwartungen waren dementsprechend sehr hoch, und wie das mit hohen Erwartungen so ist, versperren sie einem manchmal die Sicht. Sobald ich mich drauf eingelassen habe, dass 'Harlem Shuffle' ein bisschen weniger ernst und sehr viel weniger erschütternd ist als die beiden genannten Vorgänger, konnte ich es sehr genießen. Wir begleiten den Protagonisten Carney, Möbelhändler und ein bisschen kriminell, durch das Harlem der 60er Jahre. Eigentlich will er rechtschaffen sein und nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten, der ein hoch angesehener Gangster war. Doch so richtig gut klappt das nicht, zum einen wegen seines kriminellen Cousins, der ihn immer wieder mit reinzieht. Zum anderen, da Carney irgendwann einsieht, dass Korruption und Hehlerei notwendig sind, um aufzusteigen und die 'wirklich' erfolgreichen es auch nicht anders machen. Das Buch hat mich immer wieder an Mafia- und Gangsterfilme erinnert, die ich eine Zeit lang sehr gerne geschaut habe. Colson Whitehead schafft es, sehr starke Bilder zu erzeugen und Szenen dadurch sehr lebendig erscheinen zu lassen. Auch gefällt mir, wie er ganz nebenbei immer wieder historische Informationen droppt, wie z.B. die Entstehungsgeschichte des Central Parks. Ich selbst war noch nie in den USA, kann mir aber vorstellen, dass New York-Fans hier noch mehr auf ihre Kosten kommen, da es sich streckenweise wie eine Hymne an die Stadt, bzw. ganz konkret an Harlem, liest. Apropos Historisches: der Autor hat sich ganz bewusst dazu entschieden, die Sprache der 60er Jahre historisch getreu wiedergeben zu wollen, womit vermutlich gerechtfertigt werden soll, dass das N-Wort häufig genutzt wird. Vielen herzlichen Dank an den Hanser Verlag für das Rezensionsexemplar! Dementsprechend: Werbung da Rezensionsexemplar.
>>Was krumme Dinger anging, war Carney eher ein kleines Licht...<< Im schillernden Harlem der sechziger Jahre, wo Gangster, Zuhälter, Hochstapler und Schießwütige die Strippen ziehen, versucht ein Mann aus einfachen Verhältnissen so ehrlich wie möglich aufzusteigen. Doch für Ray Carney gestaltet sich dies viel schwerer als gedacht. Denn so ehrlich er auch sein möchte, hineingeboren in dieses Milieu, ist es umso schwerer sich anderen Wegen zuzuwenden. Und so lockt der ein oder andere Coup, die ein oder andere Möglichkeit an Geld zu kommen, denn zu hause warten Frau und Kinder, und letztlich ist es an ihm die Familie durchzubringen. Thematisch greift Colson Whitehead hier mal eine ganz andere Richtung auf, die mich persönlich sehr neugierig gemacht hat! Neben der Kriminalität lernt man hier Harlem und das Leben dort in den 60er Jahren sehr atmosphärisch kennen, was mir wirklich gut gefallen hat! Ich hatte zeitweise das Gefühl wirklich dort zu sein und Colson Whitehead konnte mir viele Bilder vor das innere Auge zeichnen. Leider gestalteten sich einige Passagen auch etwas zäh, was mich das Buch dann doch auch immer wieder ein bisschen pausieren lies. Insgesamt aber ein solider Roman, den ich mit dem Hinweis auf ein paar Längen empfehlen würde, zumindest all jenen, die die 60er Jahre und Gangster-Geschichten mögen
Eine großartige Zeitreise in die 60er Jahre. Wer Geschichten aus dieser Zeit mag, kann an diesem Buch nicht vorbei gehen!

Portrait eines Viertels
Wirklich lesenswert, gibt tolle soziale Einblicke ins Harlem der 60er.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Colson Whitehead, 1969 in New York geboren, studierte an der Harvard University und arbeitete für die New York Times, Harper's und Granta. Whitehead erhielt den Whiting Writers Award (2000) und den Young Lion's Fiction Award (2002) und war Stipendiat des MacArthur "Genius" Fellowship. Für seinen Roman "Underground Railraod" wurde er mit dem National Book Award 2016 und dem Pulitzer-Preis 2017 ausgezeichnet. Für seinen Roman "Die Nickel Boys" erhielt er 2020 erneut den Pulitzer-Preis. Bei Hanser erschienen bisher "John Henry Days" (Roman, 2004), "Der Koloß von New York" (Eine Stadt in dreizehn Teilen, 2005), "Apex" (Roman, 2007), "Der letzte Sommer auf Long Island" (Roman, 2011), "Zone One" (Roman, 2014), "Underground Railroad" (Roman, 2017), "Die Nickel Boys" (Roman, 2019), "Harlem Shuffle" (Roman, 2021) und "Die Regeln des Spiels" (Roman, 2023). Der Autor lebt in Manhattan.
Beiträge
Nicht so gut wie andere Colson Whitehead Werke
Colson Whitehead hat mich mit Underground Railroad und The Nickel Boys stark beeindruckt und ich hatte bei Harlem Shuffle ähnliches erwartet. Dem war leider nicht so. Die Geschichte ab und für sich schon ganz interessant, die Umsetzung teilweise schwierig. Viele kommentarlose Zeit und Personensprünge machen es schwer zu folgen und die Geschichte, die durchaus Potenzial hat, wird dadurch schwach
Ray Carney besitzt im Harlem der 1960er Jahre einen Möbelladen. Sein Vater und viele seiner Bekannten sind Gangster und Kleinganoven, Ray aber versucht, sauber zu bleiben. Wie und ob ihm das gelingt, erzählt vor dem Hintergrund der Rassenunruhen der damaligen Zeit, zeichnet ein authentisches Sittengemälde und Abbild des Lebens im berühmt-berüchtigten New Yorker Stadtteil.
Gangstergeschäfte im Harlem der 60er
Colson Whitehead hat es auch in diesem Roman geschafft, vielschichtige Charaktere zu zeichnen, unterhaltsame Dialoge zu schreiben und das Leben eines Kleinganovens in den 60er Jahren anschaulich zu machen. Carneys Hadern zwischen einem rechtschaffenen Leben als Möbelverkäufer und dem stimulierenden Nervenkitzel der Kleinganoverei ist nachvollziehbar und unterhaltsam. Stilistisch gelungen ist der Roman vor allem durch seine Erzählweise, die elegant Gegenwärtiges, Zukünftiges und Vergangenes verbindet. An einigen Punkten wurde mir etwas zu viel erzählt, der Spannungsbogen konnte nicht immer aufrecht erhalten werden. Trotzdem war es toll, zusammen mit Carney auf die nächste Gelegenheit oder die nächste Gefahr zu warten. Meiner Meinung nach nicht Whiteheads stärkster Text aber trotzdem eine interessante Lektüre.
Nachdem mich 'Underground Railroad' und 'The Nickel Boys' von Colson Whitehead total umgehauen haben (und für die er berechtigterweise den Pulitzer-Preis erhielt), war klar, dass ich 'Harlem Shuffle' lesen musste. Die Erwartungen waren dementsprechend sehr hoch, und wie das mit hohen Erwartungen so ist, versperren sie einem manchmal die Sicht. Sobald ich mich drauf eingelassen habe, dass 'Harlem Shuffle' ein bisschen weniger ernst und sehr viel weniger erschütternd ist als die beiden genannten Vorgänger, konnte ich es sehr genießen. Wir begleiten den Protagonisten Carney, Möbelhändler und ein bisschen kriminell, durch das Harlem der 60er Jahre. Eigentlich will er rechtschaffen sein und nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten, der ein hoch angesehener Gangster war. Doch so richtig gut klappt das nicht, zum einen wegen seines kriminellen Cousins, der ihn immer wieder mit reinzieht. Zum anderen, da Carney irgendwann einsieht, dass Korruption und Hehlerei notwendig sind, um aufzusteigen und die 'wirklich' erfolgreichen es auch nicht anders machen. Das Buch hat mich immer wieder an Mafia- und Gangsterfilme erinnert, die ich eine Zeit lang sehr gerne geschaut habe. Colson Whitehead schafft es, sehr starke Bilder zu erzeugen und Szenen dadurch sehr lebendig erscheinen zu lassen. Auch gefällt mir, wie er ganz nebenbei immer wieder historische Informationen droppt, wie z.B. die Entstehungsgeschichte des Central Parks. Ich selbst war noch nie in den USA, kann mir aber vorstellen, dass New York-Fans hier noch mehr auf ihre Kosten kommen, da es sich streckenweise wie eine Hymne an die Stadt, bzw. ganz konkret an Harlem, liest. Apropos Historisches: der Autor hat sich ganz bewusst dazu entschieden, die Sprache der 60er Jahre historisch getreu wiedergeben zu wollen, womit vermutlich gerechtfertigt werden soll, dass das N-Wort häufig genutzt wird. Vielen herzlichen Dank an den Hanser Verlag für das Rezensionsexemplar! Dementsprechend: Werbung da Rezensionsexemplar.
>>Was krumme Dinger anging, war Carney eher ein kleines Licht...<< Im schillernden Harlem der sechziger Jahre, wo Gangster, Zuhälter, Hochstapler und Schießwütige die Strippen ziehen, versucht ein Mann aus einfachen Verhältnissen so ehrlich wie möglich aufzusteigen. Doch für Ray Carney gestaltet sich dies viel schwerer als gedacht. Denn so ehrlich er auch sein möchte, hineingeboren in dieses Milieu, ist es umso schwerer sich anderen Wegen zuzuwenden. Und so lockt der ein oder andere Coup, die ein oder andere Möglichkeit an Geld zu kommen, denn zu hause warten Frau und Kinder, und letztlich ist es an ihm die Familie durchzubringen. Thematisch greift Colson Whitehead hier mal eine ganz andere Richtung auf, die mich persönlich sehr neugierig gemacht hat! Neben der Kriminalität lernt man hier Harlem und das Leben dort in den 60er Jahren sehr atmosphärisch kennen, was mir wirklich gut gefallen hat! Ich hatte zeitweise das Gefühl wirklich dort zu sein und Colson Whitehead konnte mir viele Bilder vor das innere Auge zeichnen. Leider gestalteten sich einige Passagen auch etwas zäh, was mich das Buch dann doch auch immer wieder ein bisschen pausieren lies. Insgesamt aber ein solider Roman, den ich mit dem Hinweis auf ein paar Längen empfehlen würde, zumindest all jenen, die die 60er Jahre und Gangster-Geschichten mögen
Eine großartige Zeitreise in die 60er Jahre. Wer Geschichten aus dieser Zeit mag, kann an diesem Buch nicht vorbei gehen!

Portrait eines Viertels
Wirklich lesenswert, gibt tolle soziale Einblicke ins Harlem der 60er.