Grimms Morde
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Tanja Kinkel, geboren 1969 in Bamberg, gewann bereits mit 18 Jahren ihre ersten Literaturpreise. Sie studierte in München Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaft und promovierte über Aspekte von Feuchtwangers Auseinandersetzung mit dem Thema Macht. 1992 gründete sie die Kinderhilfsorganisation "Brot und Bücher e.V", um sich so aktiv für eine humanere Welt einzusetzen (mehr Informationen: www.brotundbuecher.de). Tanja Kinkels Romane wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt; sie spannen den Bogen von der Gründung Roms bis zum Amerika des 21. Jahrhunderts. Zu ihren bekanntesten Werken gehören "Die Löwin von Aquitanien" (1991), "Die Puppenspieler" (1993), "Mondlaub" (1995), "Die Schatten von La Rochelle" (1996), "Die Söhne der Wölfin" (2000), "Götterdämmerung" (2003), „Venuswurf“ (2006), „Säulen der Ewigkeit“ (2008) und "Im Schatten der Königin" (2010), "Das Spiel der Nachtigall" (2011), "Verführung" (2013) und "Manduchai - Die letzte Kriegerkönigin" (2014).
Beiträge
Hat mich sehr gut unterhalten. Die Grimm Brüder sind sehr sympathisch und auf ihre mürrische Art auch sehr clever. Transportieren sehr interessante Gedankengänge. Vieles nach wahrer Begebenheit! Lesenswert und informativ.
Kassel 1821: Die ehemalige Mätresse des alten Kurfürsten wird grausam ermordet aufgefunden. Der Mord hat eine Besonderheit: Die alte Dame wurde auf eine ungewöhnliche Weise (mit heißem Wachs) ermordet. Nicht nur, dass diese Vorgehensweise in einem von den Gebrüdern Grimm veröffentlichtem Märchen angewandt wird, bei der Ermordeten wird außerdem ein Zettel mit einem Zitat aus diesem Märchen gefunden. Jacob und Wilhelm Grimm geraten unter Verdacht. Als im Münsterland die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff und ihre Schwester Jenny davon erfahren, beschließen Sie, nach Kassel zu fahren, um die Grimms zu unterstützen. Denn ausgerechnet dieses Märchen haben die Schwestern zur Sammlung beigetragen. Ich freue mich immer über neue Bücher von Tanja Kinkel, denn sie versteht es wie kaum eine andere, aus allen möglichen historischen Stoffen einen lesenswerten und zur weiterführenden Lektüre anregenden Roman zu machen. Bei „Grimms Morde“ war ich erstmals ein wenig skeptisch, gleich vier historische Figuren in der Hauptrolle und dann auch noch verbunden mit einem Kriminalfall? Positiver war ich gestimmt, nachdem ich Kinkel in einem Interview über das Buch reden hörte. Die Beziehung zwischen den Gebrüdern Grimm und den Droste-Hülshoff-Schwestern bestand tatsächlich, die beiden haben mehrere Märchen zur Sammlung beigesteuert, und zwischen Jenny und Wilhelm bestanden wohl sogar zarte Bande, sie haben sich lange geschrieben, ein Paar konnten sie aufgrund ihres unterschiedlichen Standes freilich nicht werden. Außerdem: Auch einer der Morde ist ebenfalls historisch. Liest man das Buch, stellt sich bald heraus, dass der Kriminalfall zwar durchaus spannend ist und konsequent verfolgt wird, doch dass das Highlight des Buchs tatsächlich die Beziehungen der beiden Geschwisterpaare untereinander und der Schlagabtausch zwischen ihnen ist, insbesondere zwischen Annette und dem eingefleischten Junggesellen Jacob. Die Dialoge bieten den meisten Spaß an dem Buch. Annette muss ihre übliche Schlagfertigkeit nach einem Vorfall, über den wir zunächst nichts Genaueres erfahren, erst wieder zurückgewinnen, der geistreiche Austausch mit den Brüdern bietet ihr hierzu die perfekte Gelegenheit. Die Beziehung zwischen den Schwestern erinnerte mich wiederholt an die zwischen Jane und Elizabeth Bennet in Pride and Prejudice. Überhaupt haben die Begegnungen zwischen den Geschwistern etwas Austeneskes. Die Unmöglichkeit einer Beziehung zwischen Jenny und Wilhelm wird behandelt, doch die interessantere Gegenüberstellung ist auch in dieser Hinsicht die zwischen Annette und Jacob, nur angedeutet, aber wahrnehmbar knistert es zwischen den beiden und man stellt sich vor, was die beiden für ein fulminantes Paar gebildet hätten. Erwähnenswert ist ferner, dass Tanja Kinkel es schafft, die Sprache des Buchs angemessen an seine Zeitsetzung anzupassen, vor allem in den Dialogen kommt sie zur Anwendung, jedoch keineswegs in dem Maße, dass die Lesbarkeit des Buchs beeinträchtigt wird. Die alten Ausdrücke haben ihre ganz eigene Bedeutung, etwa die Verwendung der Anrede „Er“ statt „Sie“ im Imperativ, womit der Sprecher ausdrücken kann, dass er über seinem Gegenüber steht. Dies kann durchaus auch für Belustigung sorgen, ist der Satz „Sprech Er mir nun von der Freifrau“ nicht nett? Fazit: Sie hat es wieder getan. Es ist für mich nicht ihr bestes Buch, aber ich will jetzt ins Münsterland die Burg Hülshoff besichtigen und Moorspaziergänge im Nebel machen. Außerdem hat das Buch mich dazu gebracht, endlich mit meiner Lektüre der Gesamtausgabe von Annette von Droste-Hülshoff fortzufahren (und irgendwann womöglich auch mit der Gesamtausgabe von Grimms Märchen in der ursprünglichen Fassung). Ein weiteres lesenswertes Buch der Königin des deutschen historischen Romans.
Einfach nicht meins 🤷♀️
Als Krimi und Thriller Fan war ich begeistert das Buch bei uns im Bücherschrank gefunden zu haben. Leider sagt mir der Schreibstil überhaupt nicht zu, und ich hab es ab Seite 120 abgebrochen. Die Geschichte ist sicher Interessant und vielleicht gebe ich dem Buch irgendwann noch einmal eine Chance.
Insgesamt ein gutes Buch aus Frau Kinkels Feder. Nicht so stark wie „Verführung“ aber gut gemacht und mit interessanten Details zu den Geschwistern Droste und Grimm verbunden. An manchen Stellen zog sich die Handlung etwas und ich hätte mir bzgl. der Bökendorfer Angelegenheit, die Annette nachhaltig prägte doch zumindest ein bisschen mehr Strafe für die Drahtzieher gewünscht. Leider muss die Autorin hier aber natürlich bei der Realität bleiben. Insgesamt bleibt es für mich bei 4 Sternen.
3,75⭐️ Eine tolle Charakterdramatik mit Spannung, die sich der zweiten Hälfte erst richtig entfalten konnte. Das beste war für mich, viele historische Fakten vor der schönen Kulisse Kassels❤️
Im Kassel des 19. Jahrhunderts wird die Freiin von Bachros ermordet - mit einem Hinweis auf ein Märchen der Brüder Grimm. Das können die beiden natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Und so machen sie sich auf die Suche nach dem Mörder, bei der sie Unterstützung von den beiden Droste-Schwestern erhalten. Das Konzept von "Grimms Morde" muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Jacob und Wilhelm Grimm sowie Jenny und Anette von Droste-Hülshoff ermitteln im Kassel des Jahres 1821 in einem Mordfall. Dies hat mich sehr neugierig auf das Buch gemacht. Doch wie sieht das Endergebnis aus - aus Sicht eines historischen Romans und aus Sicht eines Krimis? Aus historischer Sicht gibt es an diesem Buch nichts zu bemängeln. Tanja Kinkel hat brilliant recherchiert und nimmt uns auf eine Reise in ein Kassel, dass noch mit den Nachwehen der Französischen Revolution und der daraus resultierenden Abneigung gegen alles Französische zu kämpfen hat. Auch über die historischen Persönlichkeiten erfährt man mehr. Hier ist vor allem Anette von Droste-Hülshoff hervorzuheben, deren Schicksalsschlag neben dem Mordfall das zweite zentrale Thema von "Grimms Morde" ist. Hier lernt man viel und wird auch angeregt, selbst zu recherchieren und sich über diese Themengebiete zu informieren. Doch ich verstehe dieses Buch als historischen Krimi, insofern werde ich in dieser Rezension auch den Kriminalaspekt des Buches beleuchten. Und hier bin ich bei meinem großen Problem des Buches angelangt. Denn so schön das eingangs genannte Konzept auch klingt: Ich hatte über weite Teile des Romans den Eindruck, dass es nicht funktioniert. Dies beginnt schon beim ersten Treffen der beiden Geschwisterpaare, dass eher von gegenseitigen Vorwürfen und Sticheleien geprägt ist, bei denen der Betroffene natürlich eingeschnappt reagiert und entsprechend kontert, als von einer ergebnisorientierten Ermittlung. Man hat über den Verlauf des Buches den Eindruck, als wächst zusammen, was eigentlich nicht zusammen gehört und unter dem Aspekt verwundert es wohl nicht, dass ich die zweite Hälfte des Romans als die deutlich bessere ansehe. Bleibt noch das Ende und die Auflösung des Falles. Hier habe ich den Eindruck, dass alles ein bisschen zu schlagartig kommt. Von anfänglicher Orientierungslosigkeit nähert man sich der Lösung an und während sich der Leser immer noch annähert, sind die Protagonisten wohl schon weiter und die Lösung scheint klar auf der Hand zu liegen. Hier haben mir ein paar Gedankenschritte gefehlt, die zu einem besseren Verständnis geführt hätten. So habe ich bei "Grimms Morde" mal wieder einen Fall des zwiegespalten seins. Hätte sich Tanja Kinkel rein auf die historischen Aspekte beschränkt, wäre meine Bewertung eindeutig höher ausgefallen. Doch der Krimiaspekt zerstört meiner Ansicht nach ein gutes Konzept, so dass das Buch nicht über eine Durchschnittsbewertung herauskommt. Schade!
Eigentlich bin ich kein Fan historischer Romane, aber wie kann ich einem Krimi widerstehen, der die Brüder Grimm in einen Zusammenhang mit Morde bringt? Zu den Grimms habe ich ein gespaltenes Verhältnis: ich mag keine Märchen, allerdings hatte sich mein Vater (Deutschlehrer) intensiv mit Märchen und Sagen befasst und die Grimms gehörten schon allein deswegen zu seinen bevorzugten Autoren, da sie einen Bezug zu unserer Heimat haben. Die Brüder besuchten als Jurastudenten die Philipps-Universität Marburg – und ich trat sozusagen in ihre Fußstapfen 😉 Noch bevor ich das Buch begonnen hatte, habe ich die Autorin auf der Frankfurter Buchmesse bei einer kurzen Lesung gesehen. Ich war beeindruckt, wie ausführlich sie sich mit den geschichtlichen Fakten befasst, wie viel Leidenschaft sie in die Recherche steckt und was sie alles über die Zeiten zu berichten weiß, in denen sie ihre Romane ansiedelt. So war ich beim Lesen regelrecht überwältigt von all den Details, die mir rund um die eigentliche Story begegneten: So viele Informationen über das historische Kassel, die Vorgänge in den Adelskreisen, die politischen und privaten Verwicklungen. Ich musste das Buch immer wieder zur Seite legen, weil es voller Fakten steckt, die alle ihren Teil zum Gesamtwerk beitragen und ich das alles nicht „in einem Rutsch“ verarbeiten konnte. Die Autorin gibt sich zudem große Mühe, den gesellschaftlichen Umgangston möglichst genau zu treffen. Das führt einerseits dazu, dass der Roman sich etwas „sperrig“ liest, andererseits ist es sehr authentisch und versetzt die Leser unmittelbar in das Jahr 1821. Ich bin positiv überrascht von „Grimms Morden“ und Tanja Kinkel. Das war mit Sicherheit nicht das letzte Buch, das ich von ihr gelesen habe.
Hat zwar ewig gedauert um das Buch zu beenden (was nicht daran lag das es schlecht war sondern das einfach eine riesige Leseflaute unterwegs war) aber es war ein tolles Buch! Es war so heimisch und schön über die Orte zu lesen die man seit fast 27 Jahren kennt und an denen man lebt. Ein Krimi im historischen Kassel und Umgebung. Ich finde das Leben der Gebrüder Grimm sehr interessant und habe schon mehrfach die Grimmwelt in Kassel besucht, die sich jedes Mal aufs neue lohnt. Mit Hilfe des Hörbuchs konnte mich Tanja Kinkel durch das schöne Kassel und den Mordfall führen und man hatte das Gefühl vor Ort und Stelle zu sein.
Die Gebrüder Grimm ermitteln zusammen mit den Schwester von Droste-Hülshoff bei Morden mit Märchenbezug in Kassel. Tanja Kinkel schreibt diesen historischen Krimi sehr atmosphärisch, die Sprache passt zu damaligen Zeit und besonders hat mir das Gesellschaftsportrait gefallen. Im Nachwort erfahren wir noch über den historischen Bezug. Absolut lesenswert
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Tanja Kinkel, geboren 1969 in Bamberg, gewann bereits mit 18 Jahren ihre ersten Literaturpreise. Sie studierte in München Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaft und promovierte über Aspekte von Feuchtwangers Auseinandersetzung mit dem Thema Macht. 1992 gründete sie die Kinderhilfsorganisation "Brot und Bücher e.V", um sich so aktiv für eine humanere Welt einzusetzen (mehr Informationen: www.brotundbuecher.de). Tanja Kinkels Romane wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt; sie spannen den Bogen von der Gründung Roms bis zum Amerika des 21. Jahrhunderts. Zu ihren bekanntesten Werken gehören "Die Löwin von Aquitanien" (1991), "Die Puppenspieler" (1993), "Mondlaub" (1995), "Die Schatten von La Rochelle" (1996), "Die Söhne der Wölfin" (2000), "Götterdämmerung" (2003), „Venuswurf“ (2006), „Säulen der Ewigkeit“ (2008) und "Im Schatten der Königin" (2010), "Das Spiel der Nachtigall" (2011), "Verführung" (2013) und "Manduchai - Die letzte Kriegerkönigin" (2014).
Beiträge
Hat mich sehr gut unterhalten. Die Grimm Brüder sind sehr sympathisch und auf ihre mürrische Art auch sehr clever. Transportieren sehr interessante Gedankengänge. Vieles nach wahrer Begebenheit! Lesenswert und informativ.
Kassel 1821: Die ehemalige Mätresse des alten Kurfürsten wird grausam ermordet aufgefunden. Der Mord hat eine Besonderheit: Die alte Dame wurde auf eine ungewöhnliche Weise (mit heißem Wachs) ermordet. Nicht nur, dass diese Vorgehensweise in einem von den Gebrüdern Grimm veröffentlichtem Märchen angewandt wird, bei der Ermordeten wird außerdem ein Zettel mit einem Zitat aus diesem Märchen gefunden. Jacob und Wilhelm Grimm geraten unter Verdacht. Als im Münsterland die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff und ihre Schwester Jenny davon erfahren, beschließen Sie, nach Kassel zu fahren, um die Grimms zu unterstützen. Denn ausgerechnet dieses Märchen haben die Schwestern zur Sammlung beigetragen. Ich freue mich immer über neue Bücher von Tanja Kinkel, denn sie versteht es wie kaum eine andere, aus allen möglichen historischen Stoffen einen lesenswerten und zur weiterführenden Lektüre anregenden Roman zu machen. Bei „Grimms Morde“ war ich erstmals ein wenig skeptisch, gleich vier historische Figuren in der Hauptrolle und dann auch noch verbunden mit einem Kriminalfall? Positiver war ich gestimmt, nachdem ich Kinkel in einem Interview über das Buch reden hörte. Die Beziehung zwischen den Gebrüdern Grimm und den Droste-Hülshoff-Schwestern bestand tatsächlich, die beiden haben mehrere Märchen zur Sammlung beigesteuert, und zwischen Jenny und Wilhelm bestanden wohl sogar zarte Bande, sie haben sich lange geschrieben, ein Paar konnten sie aufgrund ihres unterschiedlichen Standes freilich nicht werden. Außerdem: Auch einer der Morde ist ebenfalls historisch. Liest man das Buch, stellt sich bald heraus, dass der Kriminalfall zwar durchaus spannend ist und konsequent verfolgt wird, doch dass das Highlight des Buchs tatsächlich die Beziehungen der beiden Geschwisterpaare untereinander und der Schlagabtausch zwischen ihnen ist, insbesondere zwischen Annette und dem eingefleischten Junggesellen Jacob. Die Dialoge bieten den meisten Spaß an dem Buch. Annette muss ihre übliche Schlagfertigkeit nach einem Vorfall, über den wir zunächst nichts Genaueres erfahren, erst wieder zurückgewinnen, der geistreiche Austausch mit den Brüdern bietet ihr hierzu die perfekte Gelegenheit. Die Beziehung zwischen den Schwestern erinnerte mich wiederholt an die zwischen Jane und Elizabeth Bennet in Pride and Prejudice. Überhaupt haben die Begegnungen zwischen den Geschwistern etwas Austeneskes. Die Unmöglichkeit einer Beziehung zwischen Jenny und Wilhelm wird behandelt, doch die interessantere Gegenüberstellung ist auch in dieser Hinsicht die zwischen Annette und Jacob, nur angedeutet, aber wahrnehmbar knistert es zwischen den beiden und man stellt sich vor, was die beiden für ein fulminantes Paar gebildet hätten. Erwähnenswert ist ferner, dass Tanja Kinkel es schafft, die Sprache des Buchs angemessen an seine Zeitsetzung anzupassen, vor allem in den Dialogen kommt sie zur Anwendung, jedoch keineswegs in dem Maße, dass die Lesbarkeit des Buchs beeinträchtigt wird. Die alten Ausdrücke haben ihre ganz eigene Bedeutung, etwa die Verwendung der Anrede „Er“ statt „Sie“ im Imperativ, womit der Sprecher ausdrücken kann, dass er über seinem Gegenüber steht. Dies kann durchaus auch für Belustigung sorgen, ist der Satz „Sprech Er mir nun von der Freifrau“ nicht nett? Fazit: Sie hat es wieder getan. Es ist für mich nicht ihr bestes Buch, aber ich will jetzt ins Münsterland die Burg Hülshoff besichtigen und Moorspaziergänge im Nebel machen. Außerdem hat das Buch mich dazu gebracht, endlich mit meiner Lektüre der Gesamtausgabe von Annette von Droste-Hülshoff fortzufahren (und irgendwann womöglich auch mit der Gesamtausgabe von Grimms Märchen in der ursprünglichen Fassung). Ein weiteres lesenswertes Buch der Königin des deutschen historischen Romans.
Einfach nicht meins 🤷♀️
Als Krimi und Thriller Fan war ich begeistert das Buch bei uns im Bücherschrank gefunden zu haben. Leider sagt mir der Schreibstil überhaupt nicht zu, und ich hab es ab Seite 120 abgebrochen. Die Geschichte ist sicher Interessant und vielleicht gebe ich dem Buch irgendwann noch einmal eine Chance.
Insgesamt ein gutes Buch aus Frau Kinkels Feder. Nicht so stark wie „Verführung“ aber gut gemacht und mit interessanten Details zu den Geschwistern Droste und Grimm verbunden. An manchen Stellen zog sich die Handlung etwas und ich hätte mir bzgl. der Bökendorfer Angelegenheit, die Annette nachhaltig prägte doch zumindest ein bisschen mehr Strafe für die Drahtzieher gewünscht. Leider muss die Autorin hier aber natürlich bei der Realität bleiben. Insgesamt bleibt es für mich bei 4 Sternen.
3,75⭐️ Eine tolle Charakterdramatik mit Spannung, die sich der zweiten Hälfte erst richtig entfalten konnte. Das beste war für mich, viele historische Fakten vor der schönen Kulisse Kassels❤️
Im Kassel des 19. Jahrhunderts wird die Freiin von Bachros ermordet - mit einem Hinweis auf ein Märchen der Brüder Grimm. Das können die beiden natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Und so machen sie sich auf die Suche nach dem Mörder, bei der sie Unterstützung von den beiden Droste-Schwestern erhalten. Das Konzept von "Grimms Morde" muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Jacob und Wilhelm Grimm sowie Jenny und Anette von Droste-Hülshoff ermitteln im Kassel des Jahres 1821 in einem Mordfall. Dies hat mich sehr neugierig auf das Buch gemacht. Doch wie sieht das Endergebnis aus - aus Sicht eines historischen Romans und aus Sicht eines Krimis? Aus historischer Sicht gibt es an diesem Buch nichts zu bemängeln. Tanja Kinkel hat brilliant recherchiert und nimmt uns auf eine Reise in ein Kassel, dass noch mit den Nachwehen der Französischen Revolution und der daraus resultierenden Abneigung gegen alles Französische zu kämpfen hat. Auch über die historischen Persönlichkeiten erfährt man mehr. Hier ist vor allem Anette von Droste-Hülshoff hervorzuheben, deren Schicksalsschlag neben dem Mordfall das zweite zentrale Thema von "Grimms Morde" ist. Hier lernt man viel und wird auch angeregt, selbst zu recherchieren und sich über diese Themengebiete zu informieren. Doch ich verstehe dieses Buch als historischen Krimi, insofern werde ich in dieser Rezension auch den Kriminalaspekt des Buches beleuchten. Und hier bin ich bei meinem großen Problem des Buches angelangt. Denn so schön das eingangs genannte Konzept auch klingt: Ich hatte über weite Teile des Romans den Eindruck, dass es nicht funktioniert. Dies beginnt schon beim ersten Treffen der beiden Geschwisterpaare, dass eher von gegenseitigen Vorwürfen und Sticheleien geprägt ist, bei denen der Betroffene natürlich eingeschnappt reagiert und entsprechend kontert, als von einer ergebnisorientierten Ermittlung. Man hat über den Verlauf des Buches den Eindruck, als wächst zusammen, was eigentlich nicht zusammen gehört und unter dem Aspekt verwundert es wohl nicht, dass ich die zweite Hälfte des Romans als die deutlich bessere ansehe. Bleibt noch das Ende und die Auflösung des Falles. Hier habe ich den Eindruck, dass alles ein bisschen zu schlagartig kommt. Von anfänglicher Orientierungslosigkeit nähert man sich der Lösung an und während sich der Leser immer noch annähert, sind die Protagonisten wohl schon weiter und die Lösung scheint klar auf der Hand zu liegen. Hier haben mir ein paar Gedankenschritte gefehlt, die zu einem besseren Verständnis geführt hätten. So habe ich bei "Grimms Morde" mal wieder einen Fall des zwiegespalten seins. Hätte sich Tanja Kinkel rein auf die historischen Aspekte beschränkt, wäre meine Bewertung eindeutig höher ausgefallen. Doch der Krimiaspekt zerstört meiner Ansicht nach ein gutes Konzept, so dass das Buch nicht über eine Durchschnittsbewertung herauskommt. Schade!
Eigentlich bin ich kein Fan historischer Romane, aber wie kann ich einem Krimi widerstehen, der die Brüder Grimm in einen Zusammenhang mit Morde bringt? Zu den Grimms habe ich ein gespaltenes Verhältnis: ich mag keine Märchen, allerdings hatte sich mein Vater (Deutschlehrer) intensiv mit Märchen und Sagen befasst und die Grimms gehörten schon allein deswegen zu seinen bevorzugten Autoren, da sie einen Bezug zu unserer Heimat haben. Die Brüder besuchten als Jurastudenten die Philipps-Universität Marburg – und ich trat sozusagen in ihre Fußstapfen 😉 Noch bevor ich das Buch begonnen hatte, habe ich die Autorin auf der Frankfurter Buchmesse bei einer kurzen Lesung gesehen. Ich war beeindruckt, wie ausführlich sie sich mit den geschichtlichen Fakten befasst, wie viel Leidenschaft sie in die Recherche steckt und was sie alles über die Zeiten zu berichten weiß, in denen sie ihre Romane ansiedelt. So war ich beim Lesen regelrecht überwältigt von all den Details, die mir rund um die eigentliche Story begegneten: So viele Informationen über das historische Kassel, die Vorgänge in den Adelskreisen, die politischen und privaten Verwicklungen. Ich musste das Buch immer wieder zur Seite legen, weil es voller Fakten steckt, die alle ihren Teil zum Gesamtwerk beitragen und ich das alles nicht „in einem Rutsch“ verarbeiten konnte. Die Autorin gibt sich zudem große Mühe, den gesellschaftlichen Umgangston möglichst genau zu treffen. Das führt einerseits dazu, dass der Roman sich etwas „sperrig“ liest, andererseits ist es sehr authentisch und versetzt die Leser unmittelbar in das Jahr 1821. Ich bin positiv überrascht von „Grimms Morden“ und Tanja Kinkel. Das war mit Sicherheit nicht das letzte Buch, das ich von ihr gelesen habe.
Hat zwar ewig gedauert um das Buch zu beenden (was nicht daran lag das es schlecht war sondern das einfach eine riesige Leseflaute unterwegs war) aber es war ein tolles Buch! Es war so heimisch und schön über die Orte zu lesen die man seit fast 27 Jahren kennt und an denen man lebt. Ein Krimi im historischen Kassel und Umgebung. Ich finde das Leben der Gebrüder Grimm sehr interessant und habe schon mehrfach die Grimmwelt in Kassel besucht, die sich jedes Mal aufs neue lohnt. Mit Hilfe des Hörbuchs konnte mich Tanja Kinkel durch das schöne Kassel und den Mordfall führen und man hatte das Gefühl vor Ort und Stelle zu sein.
Die Gebrüder Grimm ermitteln zusammen mit den Schwester von Droste-Hülshoff bei Morden mit Märchenbezug in Kassel. Tanja Kinkel schreibt diesen historischen Krimi sehr atmosphärisch, die Sprache passt zu damaligen Zeit und besonders hat mir das Gesellschaftsportrait gefallen. Im Nachwort erfahren wir noch über den historischen Bezug. Absolut lesenswert