Glückliche Tage

Das Schauspiel in zwei Akten wurde 1961 in New York uraufgeführt. Das Bühnenbild stellt eine weite versengte Grasebene dar, die sich in der Mitte zu einem kleinen Hügel erhebt. Genau in der Mitte des Hügels ist Winnie bis über die Taille eingebettet. Sie ist um die Fünfzig, gut erhalten, blond, bloße Arme und Schultern, niedriges Mieder, vollbusig, Perlenkette. Zu ihrer Linken, neben ihr auf dem Boden, ein großer schwarzer Ledersack, eine Art Einkaufstasche, und zu ihrer Rechten ein zusammengeklappter Sonnenschirm. Rechts hinter ihr liegt, vom Hügel verdeckt, Willie auf dem Boden und schläft. Die Monologe ihrer qualvollen Isolation - durch viele Pausen markierte Sprachfetzen - balancieren am Rande des Schweigens, das Willie bereits umgibt. Seine seltenen schwachen Lebenszeichen elektrisieren Winnie, erfüllen sie mit einer Glückshoffnung, die in ironischem Gegensatz zu ihrer Situation steht. Sie träumt davon, schwerelos über die Erde zu schweben, während die Erde und ihre eigene Existenz sie immer unentrinnbarer gefangenhalten: in Akt II steckt sie bis zum Hals in der Erde, ähnlich wie die Verdammten in Dantes Göttlicher Komödie. In Glückliche Tage führt Beckett den Existentialismus nach allen Regeln seines Endzeittheaters ad absurdum. Sinn macht nur noch die Sinnlosigkeit dessen, was sich auf der Bühne abspielt.