Funktionen und Strategien von Hausbanken unter Basel II
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Description
Hausbankbeziehungen haben in Deutschland Tradition. Wesentliche Merkmale sind eine enge, langfristige Bindung und vielfältige, wiederholte Transaktionen zwischen Unternehmen und Hausbank. Letztere erhält so langfristige Erlöse und umfangreiche Informationen über den Kapitalnehmer, während sich das Unternehmen Unterstützung und günstige Kredite – speziell in schwierigen Zeiten – verspricht. Eine Hausbankbeziehung erfordert jedoch Flexibilität, um die Kreditkonditionen an die jeweilige Lage anpassen zu können. Die als „Basel II“ bekannten und ab 2007 verbindlichen neuen Aufsichtsregeln für Banken schränken die Flexibilität jedoch ein. Die Kreditvergabe muss sich am Rating des Unternehmens orientieren, welches das Risiko des Kreditnehmers anhand spezifischer Kriterien misst. Hausbankkredite in schwierigen Zeiten oder auf Vertrauen anstatt eines formalisierten Ratings basierend werden so erschwert. Damit stellt sich die Frage, ob Hausbankbeziehungen unter Basel II oder ggf. noch strengeren Auf-sichtsregeln im Zuge der Finanzkrise fortbestehen können und welche Geschäftsstrategie deut-sche Banken zur Stärkung von Hausbankbeziehungen verfolgen sollten.
Die Analyse baut auf einer modelltheoretischen Darstellung der wichtigsten Hausbankfunktionen auf. Durch Modifikation der Annahmen werden anschließend die Restriktionen, die Basel II den Banken auferlegt, in die Modelle eingearbeitet und die Auswirkungen untersucht. Es wird gezeigt, dass verschärfte Restriktionen die flexible Kreditgewährung, den Reputationsaufbau durch das Unternehmen und effiziente Liquidationsentscheidungen der Bank erschweren. Exemplarisch werden zwei gegensätzliche Bankstrategien dahingehend untersucht, ob sie dem negativen Ein-fluss von Basel II auf Hausbankbeziehungen entgegenwirken können. Die modelltheoretische Analyse zeigt dabei, dass eine Cross-Selling-Strategie (Beratung und Verkauf zusätzlicher Bank-/ Finanzierungs¬produkte als „Beratungsbank“) eine Hausbankbeziehung speziell mit mittel¬stän¬di-schen Unternehmen weitaus mehr stützen kann als eine Kostensenkungsstrategie (massen¬weise Kre¬ditvergabe als „Kreditfabrik“).
Main Genre
Specialized Books
Sub Genre
Economics
Format
Book
Pages
406
Price
51.20 €
Publisher
OlWIR Verlag für Wirtschaft, Informatik und Recht
Publication Date
21.09.2009
ISBN
9783939704393
Description
Hausbankbeziehungen haben in Deutschland Tradition. Wesentliche Merkmale sind eine enge, langfristige Bindung und vielfältige, wiederholte Transaktionen zwischen Unternehmen und Hausbank. Letztere erhält so langfristige Erlöse und umfangreiche Informationen über den Kapitalnehmer, während sich das Unternehmen Unterstützung und günstige Kredite – speziell in schwierigen Zeiten – verspricht. Eine Hausbankbeziehung erfordert jedoch Flexibilität, um die Kreditkonditionen an die jeweilige Lage anpassen zu können. Die als „Basel II“ bekannten und ab 2007 verbindlichen neuen Aufsichtsregeln für Banken schränken die Flexibilität jedoch ein. Die Kreditvergabe muss sich am Rating des Unternehmens orientieren, welches das Risiko des Kreditnehmers anhand spezifischer Kriterien misst. Hausbankkredite in schwierigen Zeiten oder auf Vertrauen anstatt eines formalisierten Ratings basierend werden so erschwert. Damit stellt sich die Frage, ob Hausbankbeziehungen unter Basel II oder ggf. noch strengeren Auf-sichtsregeln im Zuge der Finanzkrise fortbestehen können und welche Geschäftsstrategie deut-sche Banken zur Stärkung von Hausbankbeziehungen verfolgen sollten.
Die Analyse baut auf einer modelltheoretischen Darstellung der wichtigsten Hausbankfunktionen auf. Durch Modifikation der Annahmen werden anschließend die Restriktionen, die Basel II den Banken auferlegt, in die Modelle eingearbeitet und die Auswirkungen untersucht. Es wird gezeigt, dass verschärfte Restriktionen die flexible Kreditgewährung, den Reputationsaufbau durch das Unternehmen und effiziente Liquidationsentscheidungen der Bank erschweren. Exemplarisch werden zwei gegensätzliche Bankstrategien dahingehend untersucht, ob sie dem negativen Ein-fluss von Basel II auf Hausbankbeziehungen entgegenwirken können. Die modelltheoretische Analyse zeigt dabei, dass eine Cross-Selling-Strategie (Beratung und Verkauf zusätzlicher Bank-/ Finanzierungs¬produkte als „Beratungsbank“) eine Hausbankbeziehung speziell mit mittel¬stän¬di-schen Unternehmen weitaus mehr stützen kann als eine Kostensenkungsstrategie (massen¬weise Kre¬ditvergabe als „Kreditfabrik“).
Main Genre
Specialized Books
Sub Genre
Economics
Format
Book
Pages
406
Price
51.20 €
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OlWIR Verlag für Wirtschaft, Informatik und Recht
Publication Date
21.09.2009
ISBN
9783939704393