Fuchsteufelsstill

Fuchsteufelsstill

Softcover
3.117
Asperger SyndromBerlin RomanFreundschaftSuizid

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Description

Niemand ist normal, ohne verrückt zu sein

Die siebenundzwanzigjährige Juli steht mitten im Leben – manchmal sogar ein bisschen zu sehr. Sie ist Autistin und jeder Tag bedeutet eine gewaltige Masse an Emotionen, die es zu meistern gilt. Als Juli nach einem missglückten Suizidversuch auf eine psychiatrische Station kommt, trifft sie dort auf die überschwänglich-herzliche Sophie und auf Philipp, der mal mehr und mal weniger er selbst, aber stets anziehend für Juli ist. Die drei nehmen Reißaus und verbringen ein gemeinsames Wochenende, nachdem nichts mehr so ist wie zuvor.

Main Genre
Novels
Sub Genre
N/A
Format
Softcover
Pages
304
Price
11.40 €

Author Description

Niah Finnik wurde 1988 geboren und studierte Produktdesign, bevor sie begann zu schreiben. Sie ist Asperger-Autistin. Ihre Texte kennzeichnet eine besondere Sicht auf die Welt.

Posts

6
All
2.5

Gutes Thema, hat mich nur leider nicht gecatcht

Ich habe schon einmal einen Roman dieser Art gelesen. Aber irgendwie bin ich gar nicht ins Thema und die Geschichte rein gekommen... es hat regelrecht eine Leseflaute verursacht. Ich kann verstehen warum andere das Buch toll finden nur für mich war es jetzt nichts.

1

Puh irgendwie kam ich gar nicht rein, die Idee hat mir gut gefallen auch die Schreibweise eigentlich, aber effektiv hatte es zu wenig „stimmhafte“ Handlung bzw. irgendwie habe ich nur bedingt verstanden welchen Nährwert diese Buch hat. Die Frage was normal ist auf jeden Fall. Für mich leider kein Highlight

4

Intensiv, fuchsig, laut und zugleich leise

Ich habe lange gebraucht, um Fuchsteufelsstill tatsächlich zu lesen, dann aber in einem Rutsch. Die Geschichte ist intensiv und nimmt in ihrer Intensität zu, je weiter sie fortschreitet. Die Figuren sind realistisch geschrieben, insbesondere die autistische Hauptfigur, was bei einer autistischen Autorin aber auch nicht verwundert. Ein Werk, das Psyche, Miteinander in (psychischen) Ausnahmezuständen und Umgang mit sich selbst betrachtet, dabei viele Bilder malt und extrem viele Fun Facts dropt.

3

„Fuchsteufelsstill“ von Niah Finnik ist 2017 erschienen bei Ullstein fünf. Zum Inhalt lt. Verlagshomepage: Die siebenundzwanzigjährige Juli steht mitten im Leben – manchmal sogar ein bisschen zu sehr. Sie ist Autistin und jeder Tag bedeutet eine gewaltige Masse an Emotionen, die es zu meistern gilt. Als Juli nach einem missglückten Suizidversuch auf eine psychiatrische Station kommt, trifft sie dort auf die überschwänglich-herzliche Sophie und auf Philipp, der mal mehr und mal weniger er selbst, aber stets anziehend für Juli ist. Die drei nehmen Reißaus und verbringen ein gemeinsames Wochenende, nachdem nichts mehr so ist wie zuvor. Niah Finnik wurde 1988 geboren und studierte Produktdesign, bevor sie begann zu schreiben. Sie ist Asperger-Autistin, wodurch ihre Texte durch eine besondere Sicht auf die Welt geprägt sind. Erst nach etlichen Seiten fiel mir auf, dass die Autorin genau wie ihre Protagonistin Juli Asperger-Autostin ist. Und dann ergab das, was ich da so las, auch mehr Sinn und ich bekam einen anderen Zugang zu dem Buch. Trotz alledem fällt es mir schwer, zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben. Ich mag es und habe es wirklich gerne gelesen. Aber …. ich habe auch viele Dinge quer gelesen. Denn die Autorin schreibt tw. seitenlang über die Gedanken in ihrem Kopf und das können Dinge wie Mathematik sein (Gefühle zählt sie z. B. in Minuten), oder Landschaftsbeschreibungen oder Astrophysik oder ähnliche schwere Dinge, die sich mir nicht immer ganz erschlossen haben (oder die ich wahrscheinlich auch gar nicht lesen wollte). „Mir geht es siebzehn Minuten gut und dreiundvierzig bedrückend.“ „Immerhin wissen sie nun, dass ich zu 71,7 Prozent betrübt bin, während ich lediglich weiß, dass es ihnen fürchterlich gut geht.“ Auf der anderen Seite gibt uns Niah Finnik damit natürlich auch die Chance, einen einmaligen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt einer Asberger-Autistin zu erhaschen. Und das ist schon heftig und für mich eben nicht einfach zu lesen. Und gerade die Gefühlswelt von Juli, die doch sehr auf einer rationalen Ebene abläuft, ist für mich schwer nachvollziehbar. Zwischendurch äußert sie allerdings auch immer wieder Dinge, die mich in ihrer Brillanz schier umhauen: „Ich hatte keinen Schimmer, warum Zwanghaftigkeit und Hysterie eine Krankheit waren, Intoleranz dagegen nicht.“ „Intolerantitis stand nicht auf der Liste der psychischen Störungen des Diagnostischen und Statistischen Manuals psychischer Störungen und war dennoch so hartnäckig wie ein Supervirus, der sich seit Jahrhunderten über dem ganzen Planeten ausbreitete. Ich glaube, manchmal wurde sie sogar vererbt, und ansteckend war sie noch dazu.“ Wie gesagt: Ich bin zwiegespalten und gebe zwar eine Leseempfehlung ab, aber mit der Einschränkung, dass man sich wirklich auf die Sprache und Gedankenwelt einlassen muss.

3

Im neuen Programm vom Ullstein Verlag, „Ullstein fünf“, werden junge, deutsche Autoren vertreten und Niah Finnik ist eine davon. In ihrem Debütroman „Fuchsteufelsstill“ erzählt sie von der mit Autismus diagnostizierten Juli, die nach einem gescheiterten Selbstmordversuch in die offene Psychiatrie verwiesen wird. Hier lernt Juli die offenherzige, direkte und laute Sophie (Bipolare Störung) und den etwas seltsamen Philipp (Schizophrenie) kennen. Als Juli jedoch am dritten Tag des Programms merkt, dass einer der Insassen fehlt, brechen die Drei auf, um ihn zu suchen. Was als Suchtrupp startet, wird zum Roadtrip zu Fuß, und Juli, Sophie und Philipp verbringen das gesamte Wochenende miteinander – entgegen Julis fixiertem Tagesplan, der nun einfach über den Haufen geworfen wird. Im Verlauf des Wochenendes lernen die Drei sich richtig kennen, führen kuriose Gespräche, teilweise über die Quantentheorie, über die Station und am meisten über Julis alltäglichen Begleiter, die Angst. Finnik erzählt in einer klaren, schnörkellosen Sprache die Geschichte von Juli und von dem Wochenende, welches ihr Leben völlig auf den Kopf stellt, ihre festen Regeln zunichte macht und mit ihrer Angst spielt. Julis Gedankenfahrten und Überlegungen und vor allem die Personifizierung ihrer Angst, wirken sehr authentisch, was vielleicht auch daran liegt, dass die Autorin selbst mit dem Asperger-Syndrom, einer Variante des Autismus, diagnostiziert wurde und sich somit perfekt in Juli einfühlen kann. Durch die nüchterne Sprache wurden selbst komplizierte Gedankengebilde von Juli für mich verständlich und sogar nachvollziehbar. Dass die Angst für Juli ein Tier ist, dass ihr um die Beine streicht, sie mit der Schnauze anstößt und ihren Angstschweiß ableckt, fand ich klasse. Im Roman wird dieses Tier oft erwähnt, wenn Juli sich in ungewohnten Situationen befindet. Und statt immer wieder zu betonen, welche Angst sie hat, nimmt Finnik das Tier als Symbol für die Angst, dass mit dem Fell immer an Juli vorbeistreicht, etc. – das ist wirklich gelungen. Leider konnte ich mit einigen der Gesprächen nicht so recht etwas anfangen, da sie doch sehr durchgeskriptet und nicht natürlich wirkten, genauso wie die Tatsache, dass Juli, Sophie und Philipp sich einfach bei einem völlig Fremden einquartieren und dort übernachten. Das erschien mir doch etwas skurril und dieser Beschluss wurde auch nicht richtig erklärt. In einem Moment sind die Drei bei einer Wohnungsauflösung, im nächsten wacht Juli morgens in einem fremden Raum auf – zumindest meiner Meinung nach ging das ziemlich schnell. Ansonsten fand ich die generelle Idee des Buches interessant und auch die Charaktere sind schön verschroben und haben alle ihr Päckchen zu tragen, der eine mehr, der andere weniger, aber ich finde, dass dieses Ungleichgewicht zur Stimmung des Romans beiträgt. Das Finale, der Weg zurück zur Station, fand ich richtig, richtig klasse – ich möchte hier aber auch überhaupt nichts vorwegnehmen! Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.wordpress.com

4

Endlich mal wieder ein Buch, das ich innerhalb weniger Tage durchlesen konnte. Nicht weil das Buch so kurz ist - mit etwa 300 Seiten hat es eine angenehme Länge, aber selbst kurze Bücher können sich bekanntlich ziehen -, sondern weil die Autorin mich mit ihren Worten und der Intensität der Handlung regelrecht zwischen die Zeilen gesogen hat.Der Roman bringt einem sehr unterschiedliche Charaktere nahe, die allesamt einen starken Eindruck bei mir hinterlassen haben - nicht durchweg positiv, aber gerade das finde ich wichtig. Niah Finniks Schreibstil ist eindrücklich und bleibend, manche Sätze schwangen auch noch Stunden später in mir nach und als ich das Buch schließlich beendet hatte, musste ich mich erst einmal zusammenrollen und meinen pochenden Kopf seine eigenen Kreise ziehen lassen. Manche Dinge in diesem Buch haben mich regelrecht erschlagen. Die Analytik und Intensität hat mich hier und dort an Marie Cardinal erinnert, deren Buch 'Schattenmund' ich vergöttere, auch wenn Fuchsteufelsstill sein ganz eigenes Werk ist, eines, das meiner Meinung nach noch nach Vergleichsmöglichkeiten sucht. Für mich birgt das Buch durch die intensive, facettenreiche Auseinandersetzung mit der menschlichen Psyche, nenne man sie nun 'heile' oder 'gebrochen', eine enorme Kraft. In vielem habe ich mich wiedererkannt, auch wenn das für mich nicht dringend notwendig ist, um mich Gefallen an einem Buch finden zu lassen. Doch auf diese Art und Weise fiel mir der Bezug zu Juli, der Protagonistin, ebenso leicht wie zu den restlichen Charakteren. (Insgesamt gab es nur eine Szene, die mir wirklich gar nicht gefallen hat, aber das lag vermutlich daran, weil ich in dieser Szene Juli nicht mehr folgen wollte, es tat zu sehr weh.)Das Ende hat für mich ein paar Schwierigkeiten. Es fühlte sich ab einem Dreiviertel an, als befänden sich nicht nur die Charaktere auf einer manischen Durststrecke, sondern ich ebenso. Mir begannen die Augen weh zu tun und meine Hände wurden ganz schwer, während meine Brust sich verkantete und dann wollte die Auflösung einfach nicht kommen. Es ist zwar ein Ende, aber mich lässt es ein wenig am Hungerhaken zurück. Schlecht ist das nicht, aber deswegen vergebe ich vorsichtige 4.5 Sterne von 5.Nichtsdestotrotz ist dieses Buch eines, das ich nicht so schnell vergessen werde, auch nicht vergessen kann. Und Niah Finnik ist ohne Frage eine Autorin, von der ich ohne zu zögern ein weiteres Buch in die Hand nehmen würde.

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