Flusslinien
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Katharina Hagena, geboren in Karlsruhe, lebt als freie Schriftstellerin in Hamburg. Ihre Bücher wurden in mehr als zwei Dutzend Sprachen übersetzt. Flusslinien ist ihr vierter Roman.
Beiträge
Flussstrudel
Flusslinien erzählt die Geschichte von Margrit, ihrer Enkelin Luzie und Arthur, Margrits Fahrer aus dem Pflegeheim. Margrit wuchs bei ihrer Mutter Johanne auf, ist Stimmbildnerin und Atemtherapeutin. Ihr Sohn Frieder lebt in Australien, zum zweiten mal verheiratet, während seine Tochter Luzie mit ihrer Mutter Brisko in Hamburg lebt. Luzie besucht Margrit regelmäßig. Die beiden haben eine ganz besondere Beziehung und die über hundert Jahre Margrit macht sich immer wieder sorgen um Luzie. Luzie fühlt sich von ihrer Oma verstanden, hat aber selbst ihre Last zu tragen. Sie kam zurück nach Deutschland, nachdem sie in Australien durch einen Mitschüler vergewaltigt wurde. Dementsprechend leidet sie, verstrickt sich bei ihrer Mutter als auch bei ihrer Oma und muss ihren Weg finden. Arthur begegnet Luzie auch immer wieder. Er fährt Margrit zu unterschiedlichen Orten wie dem römischen Garten. Er selbst war Taucher, erfindet Sprachen und hat ebenfalls eine skurile Vergangenheit. Diese drei Erzählstränge finden zueinander. Die Sprache war mir zu schnell, zu durcheinander. Auch der Ebookstil war verwirrend: durch das ersetzen der wörtlichen Rede mit -Bindestrichen anstatt „Anführungszeichen“ wusste ich nicht wer redet, wann die Rede beendet war und blieb völlig verwirrt über dem Text hängen. Nebst den drei Personen gab es noch etliche andere, deren Geschichte ebenfalls erzählt wurde, die meiner Meinung nach zu abgehoben waren. Als Beispiel: die Jagd nach einem Maulwurf, eine Gruppe Menschen aus Belarus, die einen Club zu einer erfundenen Sprache gründen oder das Tätowieren alter Menschen im Pflegeheim. Mir war es zu skuril. Schade. Aber das nächste Buch wartet schon.

Die einhundertzweijährige Margrit nimmt den Leser am Anfang mit in ihre Gedanken und Erinnerungen hinein. Damit hat mich Katharina Hagena gleich abgeholt und gefesselt. Es ist interessant über das alt werden und alt sein zu lesen. Aber auch das Jungsein bekommt seinen Raum. Es ist faszinierend wie die Autorin Sprache einsetzt und lebendig werden lässt. Wundervolle Vergleiche und sprachliche Exkurse. Tiefsinnig, anschaulich, lustig. Eine langsam erzählte Geschichte mit blumiger, anschaulicher Sprache, die plötzlich mit einem eingeschobenen nüchternen Satz überrascht. Moderne Sprache gekonnt mit alten Ausducksweisen vermischt. Leider flacht die Geschichte im letzten Viertel des Buches ab, als ob das Ende nun rasch erzählt werden muss. Es war vorhersehbar und mir kam es so vor, als ob sich das Herausragende im Schreibstil etwas abgenutzt hätte. Trotzdem lesenswert bis zum Schluss. Die Geschichte wird aus Sicht von drei liebenswerten Protagonisten erzählt. Das ist gut gemacht abwechslungsreich und unterhaltsam. Auch wird so deutlich, dass jeder Mensch etwas besonderes ist und niemand einen reibungslosen, problemlosen Lebensweg hat. Ich habe das Buch langsam, nachdenklich und genussvoll gelesen.
Extrem schönes Generationenbuch, wunderschöne Sprache, tolle, sehr echt wirkende Charaktere. Vielleicht etwas zu voll gepackt an Themen. Außerdem kam mir Brisko, Margrits Schwiegertochter und Luzies Mutter zu kurz. Vielleicht ist es aber auch genau richtig so, aber ich mochte Brisko halt echt gerne. Buch muss sich noch ein bissl setzen. Ausführliche Rezi folgt
Langatmig und ausufernd
Lesekreislektüre. Hat mich nicht erreicht, bin gedanklich immer wieder abgedriftet weil ich nicht dabei war. Der Charakter Luzie war für much ein Highlight, spannend und vielschichtig. Daneben Margit, auch gut beschrieben. Daneben gab es für mich zu viele Nebenstränge, Maulwurfstories, die Liebesgeschichte der Mutter von Margit, das Tauchen und die erfundene Sprache von Arthur. Das hat mich echt genervt, habe bei S. 347 abgebrochen weil ich nicht mehr mochte.
Ein ruhiger, berührender Generationenroman
Ein berührender Roman über drei Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten. Die 102-jährige Margrit lässt sich täglich von Arthur, dem jungen Fahrer der Seniorenresidenz, in den Römischen Garten bringen. Beim Blick auf die Elbe taucht sie in ihre Erinnerungen ein, an ein langes, bewegtes Leben. Auch ihre Enkelin Luzie kämpft mit schmerzhaften Erlebnissen, die sie noch nicht verarbeitet hat. Und selbst der 24-jährige Arthur trägt seine eigene Last mit sich. Mit viel Feingefühl und einem besonderen Schreibstil wird aus der Sicht dieser drei sympathischen Charaktere erzählt. Die tiefgründige, ruhige Erzählweise wird durch einen feinen Humor aufgelockert, der mich oft zum Schmunzeln gebracht hat. Die ruhige Atmosphäre und die stimmungsvollen Naturbeschreibungen machen das Buch zu etwas Besonderem, auch wenn es stellenweise etwas langatmig wirkt. Trotz einiger Längen habe ich den Roman sehr gerne gelesen. Es ist eine eindrucksvolle Geschichte über zwischenmenschliche Beziehungen, über Verluste, schmerzhafte Erlebnisse und Erinnerungen eines langen Lebens. Ein lesenswerter Roman, den ich gerne weiterempfehle.

FLUSSLINIEN Katharina Hagena „Alt sein ist oft wie Kind sein, bloß ohne dabei noch irgendwen zu entzücken.“ (S. 24) Die 102-jährige Margrit Raven lebt in einer Seniorenresidenz direkt an der Elbe. Sie weiß, dass ihre Zeit bald abläuft – und begegnet dieser Tatsache mit einem feinen Sinn für Humor. Während ihr Körper dem Alter unterliegt, ist ihr Geist jung geblieben. Täglich besucht sie den Römischen Garten, den einst Else Hoffa, die Geliebte ihrer Mutter, angelegt hat. Hier erinnert sie sich an ihr bewegtes Leben, an ihre Mutter, die beim Bombenangriff auf Hamburg-Altona ums Leben kam, an vergangene Lieben und an ihre Familie. Regelmäßig bekommt sie Besuch von ihrer Enkelin Luzie. Margrit liebt die 18-Jährige sehr, auch wenn ihr Herz schwer ist: Luzie hat gerade die Schule abgebrochen. Eigentlich wollte diese ihre letzten Schuljahre bei ihrem Vater in Australien beenden – doch ein Vorfall zwang sie zur vorzeitigen Rückkehr. Und ein weiterer hinderte sie daran, in ihrer alten Schule das Abitur wieder aufzunehmen. Nun möchte Luzie Tätowiererin werden – und findet in ihrer Großmutter eine Unterstützerin. Das ist doppelt praktisch, denn Luzie hat derzeit kein festes Zuhause und kann die Zeit so bei ihr verbringen. In der Residenz trifft Luzie auf Arthur, den jungen Fahrer des Hauses. Auch er trägt schwer an seiner Vergangenheit. Einst war er begeisterter Taucher – gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder. Die beiden waren unzertrennlich, entwickelten sogar gemeinsam Fantasiesprachen, die sie an die Medienwelt verkauften. Doch ihre innige Verbindung wurde ihnen zum Verhängnis. Drei Menschen, drei Schicksale – alle auf der Suche nach Halt, damit sie nicht von der Strömung ihrer Gefühle mitgerissen werden. Katharina Hagens Figuren könnten unterschiedlicher kaum sein – und gerade diese Gegensätze machen Flusslinien so vielschichtig. In ruhigem Tempo entfaltet sich nach und nach das Schicksal jeder Hauptfigur, bis sich am Ende ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Nicht alles wird dabei vollständig aufgeklärt – etwa bleibt Luzies Mutter eher blass im Hintergrund. Besonders berührt hat mich jedoch der historische Teil rund um Margrits Mutter und deren Geliebte Else Hoffa – diese Geschichte ist atmosphärisch dicht und mitreißend erzählt. Flusslinien ist ein stilles, poetisches Buch mit kleineren Längen, das mich als Hamburger und Elbeliebhaberin dennoch überzeugt hat. 4/5

"Alt sein ist oft wie noch ein Kind sein, bloß ohne dabei noch irgendwen zu entzücken. " Und Margrit ist sehr alt geworden 102 Jahre ist sie nun und blickt auf ihr Leben, aber auch auf das ihrer Mutter zurück. In den Ohren hat sie ihre kleinen "Schweinchen", denn hören kann sie nicht mehr so gut. Das ermöglicht aber auch manchmal eine sehr angenehme Stille, wenn man sie gerade braucht und über vieles nachdenken möchte. "Ihr ist klar geworden, dass sie ein paar wesentliche Dinge in ihrem Leben noch nicht zu Ende erinnert, noch nicht zu Ende gefühlt hat." Die Liebe ihrer Mutter z. B. zu Elsa Hoffa, eine der ersten Frauen die die Gestaltung eines Gartens leiten durfte, dem römischen Garten in Hamburg. An dem Leben dieser, realen Persönlichkeit entlang, entstand dieser Roman. Dann kommen in einzelnen Kapiteln jeweils auch Luzie und Arthur zu Wort. Luzie ist die Enkelin von Margrit und hat mit 17 schon einiges erlebt und versucht auf ihre Weise damit umzugehen, immer aber auf ihre Oma gestützt und mit großem Vertrauen und zärtlicher Zuneigung. Arthur hatte mal einen Zwillingsbruder und vermisst diesen schmerzlich. Er entwickelt Fantasiesprachen für Spiele oder Fantasyfilme, so wie er schon im Mutterleib eine eigene, geheime Sprache mit seinem Zwillingsbruder hatte. Es geht eine ganz besondere Stimmung aus diesem Buch hervor, welche mich oft sehr berührt hat und mit ihrem feinen Humor auch oft zum Schmunzeln brachte. Es brauchte eine Weile, bis ich gemerkt habe das zwei der Hauptprotagonistinnen so ähnlich wie meine Oma heißen. Die Mutter von Margrit heißt Johanne, meine Oma hieß Johhanna Lucie. Das hat mich zusätzlich berührt und darüber nachdenken lassen, was ich über ihr Leben weiß. Im letzten Drittel geht es auch viel um Tattoos und ihre künstlerische Gestaltung, das fand ich sehr schön zu lesen. Habt ihr Tattoos?
Nachdem ich sehr viele positive Meinungen zu dem Buch gelesen habe,wollte ich mich selbst von dem Inhalt überzeugen. Diese Geschichte hat mich über sehr viele Dinge nachdenken lassen. Ich hatte sowohl bedrückende als auch beflügelnde Momente. Grob gesagt, wird das Leben von drei Hauptcharakteren beleuchtet: die 102 jährige Margrit, ihre Enkelin Luzie und Margrits Fahrer Arthur. Abwechselnd wird aus der jeweiligen Perspektive geschrieben. Zu Beginn fiel es mir noch ein bisschen schwer mich auf alle drei zu fokussieren,denn sobald man einmal in eine Gedankenwelt abgetaucht ist,kamen noch mehr Personen zur Sprache. Denn Margrit denkt viel über ihre Mutter und deren Geliebte nach,über ihre eigene Kindheit und über ihren Sohn. Zudem möchte sie sich gerne von ihrer Enkelin tätowieren lassen. Denn was hat sie noch großartig zu bereuen? Zugegebenermaßen habe ich an dieser Stelle gedacht: Wie traurig, dass man in diesem hohen Alter nichts mehr zu verlieren hat,es egal ist was man macht,denn man weiß nicht ob es vielleicht das letzte Mal war. Auf der anderen Seite bescherte es mir aber auch kleines Lächeln aufs Gesicht. Warum nicht einfach machen ? Luzie fand ich als Charakter sehr spannend. Sie hat einen herben Rückschlag erleiden müssen,von dem sie sich immernoch erholt. Und auch Arthur mochte ich richtig gerne. Seine Geschichte hat mich allerdings am wenigstens abgeholt. Doch das Zusammenspiel aus Margrit, Luzie und ihm hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr einnehmend und anschaulich gestaltet. Insgesamt hätte es für meinen Geschmack aber weniger Themen beinhalten können. Denn allein die Geschichten der drei hätte schon ausgereicht. Aber es wurde noch viel mehr mit eingeflochten. Eine Leseempfehlung geht trotzdem raus ✨ ⭐⭐⭐⭐ | 5 Sternen

Der Einstieg in diesen Roman hat mir sehr gefallen und ich mochte den Schreibstil sofort, der eher zart wirkt, aber dennoch einfach richtig gut zu der Erzählweise und zum Inhalt passt. Die bildhaften Beschreibungen haben zusätzlich dafür gesorgt, dass ich direkt ganz abtauchen konnte. Außerdem habe ich diese total genossen, weil sie wunderschön sind. Margrits Leben nimmt den meisten Raum ein und die Nebengeschichten schmiegten sich gut hinzu. Sie waren mir aber manchmal etwas zu blass. Darum hätte ich mir hier etwas mehr Tiefgang gewünscht, auch wenn ich von Margrit sehr gefesselt war und sie als Figur in mein Herz geschlossen habe. Katharina Hagena erschafft eine ganz beeindruckende Atmosphäre, die ich faszinierend fand und die sich wie ein schöner Schleier über die Geschichte legt. „Flusslinien“ ist ein sehr lesenswerter Generationsroman, der mir unglaublich gut gefallen und mich an einigen Stellen stark berührt hat. Die Geschichte hat ihre ganz eigene besondere Note, weshalb ich sehr neugierig auf andere Werke von Katharina Hagena bin. Happy Reading! Jasmin ♡

Sternebewertung fiktiv
„Flusslinien“ ist ein stiller, poetischer Roman, der sich behutsam durch die Lebensgeschichten mehrerer Generationen tastet. Im Mittelpunkt steht Margit, eine über hundertjährige Frau, die in einer Seniorenresidenz lebt und sich regelmäßig von Arthur, dem schweigsamen Fahrer, in einen römischen Garten bringen lässt. Dort denkt sie nach, über die Vergangenheit, über ihre Mutter, die eine heimliche Liebe zu einer Frau hatte, und über ihre Enkelin Lucy, die nach einem traumatischen Erlebnis im Ausland ihr Leben neu ordnen will. Der Roman entfaltet seine Kraft leise. Besonders schön finde ich, wie das Verhältnis zwischen Margit und Lucy langsam intensiver wird. Es ist berührend zu sehen, wie die beiden Generationen zueinanderfinden, nicht durch Gespräche allein, sondern durch gemeinsame, fast absurde Handlungen wie das heimliche Tätowieren im Keller des Altenheims. Diese Szenen hatten für mich etwas sehr Zartes, fast Tröstliches. Auch Arthur, der anfangs wie eine Randfigur wirkt, bekommt Tiefe. Sein Metalldetektor und seine inneren Konflikte wirken fast wie Metaphern für das, was unter der Oberfläche all dieser Figuren verborgen liegt, Erinnerungen, Trauer, Sehnsüchte. ABER: Was mir jedoch gefehlt hat, war ein Gefühl von Geschlossenheit. Die verschiedenen Erzählsprünge, Margits Erinnerungen, Lucys Suche nach Halt, Arthurs inneres Ringen haben sich für mich nicht zu einem wirklichen Ganzen gefügt. Es blieb vieles offen, vielleicht bewusst, vielleicht aber auch etwas zu lose. Das Ende hat mich dadurch nicht wirklich abgeholt. Ich hätte mir einen klareren Bogen gewünscht, der die Geschichten zusammenführt. Trotz der poetischen Sprache und einzelner starker Momente konnte mich „Flusslinien“ insgesamt nicht überzeugen. Die Erzählstränge wirkten für mich zu lose miteinander verbunden, viele Fragen blieben offen, und das Ende fand für mich keinen runden, abschließenden Bogen. Das Buch hat mich emotional nicht wirklich abgeholt, und so kann ich es, trotz einiger schöner Passagen leider nicht uneingeschränkt weiterempfehlen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Katharina Hagena, geboren in Karlsruhe, lebt als freie Schriftstellerin in Hamburg. Ihre Bücher wurden in mehr als zwei Dutzend Sprachen übersetzt. Flusslinien ist ihr vierter Roman.
Beiträge
Flussstrudel
Flusslinien erzählt die Geschichte von Margrit, ihrer Enkelin Luzie und Arthur, Margrits Fahrer aus dem Pflegeheim. Margrit wuchs bei ihrer Mutter Johanne auf, ist Stimmbildnerin und Atemtherapeutin. Ihr Sohn Frieder lebt in Australien, zum zweiten mal verheiratet, während seine Tochter Luzie mit ihrer Mutter Brisko in Hamburg lebt. Luzie besucht Margrit regelmäßig. Die beiden haben eine ganz besondere Beziehung und die über hundert Jahre Margrit macht sich immer wieder sorgen um Luzie. Luzie fühlt sich von ihrer Oma verstanden, hat aber selbst ihre Last zu tragen. Sie kam zurück nach Deutschland, nachdem sie in Australien durch einen Mitschüler vergewaltigt wurde. Dementsprechend leidet sie, verstrickt sich bei ihrer Mutter als auch bei ihrer Oma und muss ihren Weg finden. Arthur begegnet Luzie auch immer wieder. Er fährt Margrit zu unterschiedlichen Orten wie dem römischen Garten. Er selbst war Taucher, erfindet Sprachen und hat ebenfalls eine skurile Vergangenheit. Diese drei Erzählstränge finden zueinander. Die Sprache war mir zu schnell, zu durcheinander. Auch der Ebookstil war verwirrend: durch das ersetzen der wörtlichen Rede mit -Bindestrichen anstatt „Anführungszeichen“ wusste ich nicht wer redet, wann die Rede beendet war und blieb völlig verwirrt über dem Text hängen. Nebst den drei Personen gab es noch etliche andere, deren Geschichte ebenfalls erzählt wurde, die meiner Meinung nach zu abgehoben waren. Als Beispiel: die Jagd nach einem Maulwurf, eine Gruppe Menschen aus Belarus, die einen Club zu einer erfundenen Sprache gründen oder das Tätowieren alter Menschen im Pflegeheim. Mir war es zu skuril. Schade. Aber das nächste Buch wartet schon.

Die einhundertzweijährige Margrit nimmt den Leser am Anfang mit in ihre Gedanken und Erinnerungen hinein. Damit hat mich Katharina Hagena gleich abgeholt und gefesselt. Es ist interessant über das alt werden und alt sein zu lesen. Aber auch das Jungsein bekommt seinen Raum. Es ist faszinierend wie die Autorin Sprache einsetzt und lebendig werden lässt. Wundervolle Vergleiche und sprachliche Exkurse. Tiefsinnig, anschaulich, lustig. Eine langsam erzählte Geschichte mit blumiger, anschaulicher Sprache, die plötzlich mit einem eingeschobenen nüchternen Satz überrascht. Moderne Sprache gekonnt mit alten Ausducksweisen vermischt. Leider flacht die Geschichte im letzten Viertel des Buches ab, als ob das Ende nun rasch erzählt werden muss. Es war vorhersehbar und mir kam es so vor, als ob sich das Herausragende im Schreibstil etwas abgenutzt hätte. Trotzdem lesenswert bis zum Schluss. Die Geschichte wird aus Sicht von drei liebenswerten Protagonisten erzählt. Das ist gut gemacht abwechslungsreich und unterhaltsam. Auch wird so deutlich, dass jeder Mensch etwas besonderes ist und niemand einen reibungslosen, problemlosen Lebensweg hat. Ich habe das Buch langsam, nachdenklich und genussvoll gelesen.
Extrem schönes Generationenbuch, wunderschöne Sprache, tolle, sehr echt wirkende Charaktere. Vielleicht etwas zu voll gepackt an Themen. Außerdem kam mir Brisko, Margrits Schwiegertochter und Luzies Mutter zu kurz. Vielleicht ist es aber auch genau richtig so, aber ich mochte Brisko halt echt gerne. Buch muss sich noch ein bissl setzen. Ausführliche Rezi folgt
Langatmig und ausufernd
Lesekreislektüre. Hat mich nicht erreicht, bin gedanklich immer wieder abgedriftet weil ich nicht dabei war. Der Charakter Luzie war für much ein Highlight, spannend und vielschichtig. Daneben Margit, auch gut beschrieben. Daneben gab es für mich zu viele Nebenstränge, Maulwurfstories, die Liebesgeschichte der Mutter von Margit, das Tauchen und die erfundene Sprache von Arthur. Das hat mich echt genervt, habe bei S. 347 abgebrochen weil ich nicht mehr mochte.
Ein ruhiger, berührender Generationenroman
Ein berührender Roman über drei Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten. Die 102-jährige Margrit lässt sich täglich von Arthur, dem jungen Fahrer der Seniorenresidenz, in den Römischen Garten bringen. Beim Blick auf die Elbe taucht sie in ihre Erinnerungen ein, an ein langes, bewegtes Leben. Auch ihre Enkelin Luzie kämpft mit schmerzhaften Erlebnissen, die sie noch nicht verarbeitet hat. Und selbst der 24-jährige Arthur trägt seine eigene Last mit sich. Mit viel Feingefühl und einem besonderen Schreibstil wird aus der Sicht dieser drei sympathischen Charaktere erzählt. Die tiefgründige, ruhige Erzählweise wird durch einen feinen Humor aufgelockert, der mich oft zum Schmunzeln gebracht hat. Die ruhige Atmosphäre und die stimmungsvollen Naturbeschreibungen machen das Buch zu etwas Besonderem, auch wenn es stellenweise etwas langatmig wirkt. Trotz einiger Längen habe ich den Roman sehr gerne gelesen. Es ist eine eindrucksvolle Geschichte über zwischenmenschliche Beziehungen, über Verluste, schmerzhafte Erlebnisse und Erinnerungen eines langen Lebens. Ein lesenswerter Roman, den ich gerne weiterempfehle.

FLUSSLINIEN Katharina Hagena „Alt sein ist oft wie Kind sein, bloß ohne dabei noch irgendwen zu entzücken.“ (S. 24) Die 102-jährige Margrit Raven lebt in einer Seniorenresidenz direkt an der Elbe. Sie weiß, dass ihre Zeit bald abläuft – und begegnet dieser Tatsache mit einem feinen Sinn für Humor. Während ihr Körper dem Alter unterliegt, ist ihr Geist jung geblieben. Täglich besucht sie den Römischen Garten, den einst Else Hoffa, die Geliebte ihrer Mutter, angelegt hat. Hier erinnert sie sich an ihr bewegtes Leben, an ihre Mutter, die beim Bombenangriff auf Hamburg-Altona ums Leben kam, an vergangene Lieben und an ihre Familie. Regelmäßig bekommt sie Besuch von ihrer Enkelin Luzie. Margrit liebt die 18-Jährige sehr, auch wenn ihr Herz schwer ist: Luzie hat gerade die Schule abgebrochen. Eigentlich wollte diese ihre letzten Schuljahre bei ihrem Vater in Australien beenden – doch ein Vorfall zwang sie zur vorzeitigen Rückkehr. Und ein weiterer hinderte sie daran, in ihrer alten Schule das Abitur wieder aufzunehmen. Nun möchte Luzie Tätowiererin werden – und findet in ihrer Großmutter eine Unterstützerin. Das ist doppelt praktisch, denn Luzie hat derzeit kein festes Zuhause und kann die Zeit so bei ihr verbringen. In der Residenz trifft Luzie auf Arthur, den jungen Fahrer des Hauses. Auch er trägt schwer an seiner Vergangenheit. Einst war er begeisterter Taucher – gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder. Die beiden waren unzertrennlich, entwickelten sogar gemeinsam Fantasiesprachen, die sie an die Medienwelt verkauften. Doch ihre innige Verbindung wurde ihnen zum Verhängnis. Drei Menschen, drei Schicksale – alle auf der Suche nach Halt, damit sie nicht von der Strömung ihrer Gefühle mitgerissen werden. Katharina Hagens Figuren könnten unterschiedlicher kaum sein – und gerade diese Gegensätze machen Flusslinien so vielschichtig. In ruhigem Tempo entfaltet sich nach und nach das Schicksal jeder Hauptfigur, bis sich am Ende ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Nicht alles wird dabei vollständig aufgeklärt – etwa bleibt Luzies Mutter eher blass im Hintergrund. Besonders berührt hat mich jedoch der historische Teil rund um Margrits Mutter und deren Geliebte Else Hoffa – diese Geschichte ist atmosphärisch dicht und mitreißend erzählt. Flusslinien ist ein stilles, poetisches Buch mit kleineren Längen, das mich als Hamburger und Elbeliebhaberin dennoch überzeugt hat. 4/5

"Alt sein ist oft wie noch ein Kind sein, bloß ohne dabei noch irgendwen zu entzücken. " Und Margrit ist sehr alt geworden 102 Jahre ist sie nun und blickt auf ihr Leben, aber auch auf das ihrer Mutter zurück. In den Ohren hat sie ihre kleinen "Schweinchen", denn hören kann sie nicht mehr so gut. Das ermöglicht aber auch manchmal eine sehr angenehme Stille, wenn man sie gerade braucht und über vieles nachdenken möchte. "Ihr ist klar geworden, dass sie ein paar wesentliche Dinge in ihrem Leben noch nicht zu Ende erinnert, noch nicht zu Ende gefühlt hat." Die Liebe ihrer Mutter z. B. zu Elsa Hoffa, eine der ersten Frauen die die Gestaltung eines Gartens leiten durfte, dem römischen Garten in Hamburg. An dem Leben dieser, realen Persönlichkeit entlang, entstand dieser Roman. Dann kommen in einzelnen Kapiteln jeweils auch Luzie und Arthur zu Wort. Luzie ist die Enkelin von Margrit und hat mit 17 schon einiges erlebt und versucht auf ihre Weise damit umzugehen, immer aber auf ihre Oma gestützt und mit großem Vertrauen und zärtlicher Zuneigung. Arthur hatte mal einen Zwillingsbruder und vermisst diesen schmerzlich. Er entwickelt Fantasiesprachen für Spiele oder Fantasyfilme, so wie er schon im Mutterleib eine eigene, geheime Sprache mit seinem Zwillingsbruder hatte. Es geht eine ganz besondere Stimmung aus diesem Buch hervor, welche mich oft sehr berührt hat und mit ihrem feinen Humor auch oft zum Schmunzeln brachte. Es brauchte eine Weile, bis ich gemerkt habe das zwei der Hauptprotagonistinnen so ähnlich wie meine Oma heißen. Die Mutter von Margrit heißt Johanne, meine Oma hieß Johhanna Lucie. Das hat mich zusätzlich berührt und darüber nachdenken lassen, was ich über ihr Leben weiß. Im letzten Drittel geht es auch viel um Tattoos und ihre künstlerische Gestaltung, das fand ich sehr schön zu lesen. Habt ihr Tattoos?
Nachdem ich sehr viele positive Meinungen zu dem Buch gelesen habe,wollte ich mich selbst von dem Inhalt überzeugen. Diese Geschichte hat mich über sehr viele Dinge nachdenken lassen. Ich hatte sowohl bedrückende als auch beflügelnde Momente. Grob gesagt, wird das Leben von drei Hauptcharakteren beleuchtet: die 102 jährige Margrit, ihre Enkelin Luzie und Margrits Fahrer Arthur. Abwechselnd wird aus der jeweiligen Perspektive geschrieben. Zu Beginn fiel es mir noch ein bisschen schwer mich auf alle drei zu fokussieren,denn sobald man einmal in eine Gedankenwelt abgetaucht ist,kamen noch mehr Personen zur Sprache. Denn Margrit denkt viel über ihre Mutter und deren Geliebte nach,über ihre eigene Kindheit und über ihren Sohn. Zudem möchte sie sich gerne von ihrer Enkelin tätowieren lassen. Denn was hat sie noch großartig zu bereuen? Zugegebenermaßen habe ich an dieser Stelle gedacht: Wie traurig, dass man in diesem hohen Alter nichts mehr zu verlieren hat,es egal ist was man macht,denn man weiß nicht ob es vielleicht das letzte Mal war. Auf der anderen Seite bescherte es mir aber auch kleines Lächeln aufs Gesicht. Warum nicht einfach machen ? Luzie fand ich als Charakter sehr spannend. Sie hat einen herben Rückschlag erleiden müssen,von dem sie sich immernoch erholt. Und auch Arthur mochte ich richtig gerne. Seine Geschichte hat mich allerdings am wenigstens abgeholt. Doch das Zusammenspiel aus Margrit, Luzie und ihm hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr einnehmend und anschaulich gestaltet. Insgesamt hätte es für meinen Geschmack aber weniger Themen beinhalten können. Denn allein die Geschichten der drei hätte schon ausgereicht. Aber es wurde noch viel mehr mit eingeflochten. Eine Leseempfehlung geht trotzdem raus ✨ ⭐⭐⭐⭐ | 5 Sternen

Der Einstieg in diesen Roman hat mir sehr gefallen und ich mochte den Schreibstil sofort, der eher zart wirkt, aber dennoch einfach richtig gut zu der Erzählweise und zum Inhalt passt. Die bildhaften Beschreibungen haben zusätzlich dafür gesorgt, dass ich direkt ganz abtauchen konnte. Außerdem habe ich diese total genossen, weil sie wunderschön sind. Margrits Leben nimmt den meisten Raum ein und die Nebengeschichten schmiegten sich gut hinzu. Sie waren mir aber manchmal etwas zu blass. Darum hätte ich mir hier etwas mehr Tiefgang gewünscht, auch wenn ich von Margrit sehr gefesselt war und sie als Figur in mein Herz geschlossen habe. Katharina Hagena erschafft eine ganz beeindruckende Atmosphäre, die ich faszinierend fand und die sich wie ein schöner Schleier über die Geschichte legt. „Flusslinien“ ist ein sehr lesenswerter Generationsroman, der mir unglaublich gut gefallen und mich an einigen Stellen stark berührt hat. Die Geschichte hat ihre ganz eigene besondere Note, weshalb ich sehr neugierig auf andere Werke von Katharina Hagena bin. Happy Reading! Jasmin ♡

Sternebewertung fiktiv
„Flusslinien“ ist ein stiller, poetischer Roman, der sich behutsam durch die Lebensgeschichten mehrerer Generationen tastet. Im Mittelpunkt steht Margit, eine über hundertjährige Frau, die in einer Seniorenresidenz lebt und sich regelmäßig von Arthur, dem schweigsamen Fahrer, in einen römischen Garten bringen lässt. Dort denkt sie nach, über die Vergangenheit, über ihre Mutter, die eine heimliche Liebe zu einer Frau hatte, und über ihre Enkelin Lucy, die nach einem traumatischen Erlebnis im Ausland ihr Leben neu ordnen will. Der Roman entfaltet seine Kraft leise. Besonders schön finde ich, wie das Verhältnis zwischen Margit und Lucy langsam intensiver wird. Es ist berührend zu sehen, wie die beiden Generationen zueinanderfinden, nicht durch Gespräche allein, sondern durch gemeinsame, fast absurde Handlungen wie das heimliche Tätowieren im Keller des Altenheims. Diese Szenen hatten für mich etwas sehr Zartes, fast Tröstliches. Auch Arthur, der anfangs wie eine Randfigur wirkt, bekommt Tiefe. Sein Metalldetektor und seine inneren Konflikte wirken fast wie Metaphern für das, was unter der Oberfläche all dieser Figuren verborgen liegt, Erinnerungen, Trauer, Sehnsüchte. ABER: Was mir jedoch gefehlt hat, war ein Gefühl von Geschlossenheit. Die verschiedenen Erzählsprünge, Margits Erinnerungen, Lucys Suche nach Halt, Arthurs inneres Ringen haben sich für mich nicht zu einem wirklichen Ganzen gefügt. Es blieb vieles offen, vielleicht bewusst, vielleicht aber auch etwas zu lose. Das Ende hat mich dadurch nicht wirklich abgeholt. Ich hätte mir einen klareren Bogen gewünscht, der die Geschichten zusammenführt. Trotz der poetischen Sprache und einzelner starker Momente konnte mich „Flusslinien“ insgesamt nicht überzeugen. Die Erzählstränge wirkten für mich zu lose miteinander verbunden, viele Fragen blieben offen, und das Ende fand für mich keinen runden, abschließenden Bogen. Das Buch hat mich emotional nicht wirklich abgeholt, und so kann ich es, trotz einiger schöner Passagen leider nicht uneingeschränkt weiterempfehlen.