Flucht in den Norden
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Ein wenig mehr Lektüre aus der Mann-Familie entdecken, steht bei mir glaube ich jedes Jahr als Vorsatz fest. Klaus Manns "Mephisto" hat mich vor 4(?) Jahren so begeistert, leider reichten weder "Der fromme Tanz", noch "Flucht in den Norden" wirklich daran. FidN ist viel zu sehr Liebesschmonzette. Ein gelungener Exilroman sieht anders aus. 1934 entstanden und so viel gutes, wichtiges der ersten NS-Jahre zusammentragend - das gelingt Klaus Mann sehr gut. Auch Johanna als eine der Heimat entrissene Frau (eher jünglingshaft geschildert mit dem kurzen Haar und Matrosenanzug) ist zu Beginn eine spannende Hauptfigur. Aber sobald dann ihre Liebe zu Ragnar entbrennt (sehe da eigentlich ausschließlich sexuelle Anziehung bei all dem beschriebenen), wird nur noch geschmachtet. Natürlich ist ihr Zusammentreffen übermäßig Schicksalshaft und es wird schon so weit vorausgedeutet, was passieren wird. Die anderen Nebenfiguren sind leider auch lediglich traurige Schatten, mindestens 2 davon wollen der armen Johanna ebenfalls an die Wäsche, die anderen labern sie mit völlig unnützen Zeug voll. Eine Flucht zu einem anderen Planeten wäre das einzig sinnvolle gewesen... Klaus Manns Schreibstil ist so richtig schön verschnörkelt, da mischen sich Sprachen, da wird jedes Wort passend zu jedem anderen Wort gruppiert. Zumindest das wusste noch zu gefallen. Aber dieser Sprachkunst kann man in einem großartigen "Mephisto"-Roman eindeutig besser lauschen.
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Ein wenig mehr Lektüre aus der Mann-Familie entdecken, steht bei mir glaube ich jedes Jahr als Vorsatz fest. Klaus Manns "Mephisto" hat mich vor 4(?) Jahren so begeistert, leider reichten weder "Der fromme Tanz", noch "Flucht in den Norden" wirklich daran. FidN ist viel zu sehr Liebesschmonzette. Ein gelungener Exilroman sieht anders aus. 1934 entstanden und so viel gutes, wichtiges der ersten NS-Jahre zusammentragend - das gelingt Klaus Mann sehr gut. Auch Johanna als eine der Heimat entrissene Frau (eher jünglingshaft geschildert mit dem kurzen Haar und Matrosenanzug) ist zu Beginn eine spannende Hauptfigur. Aber sobald dann ihre Liebe zu Ragnar entbrennt (sehe da eigentlich ausschließlich sexuelle Anziehung bei all dem beschriebenen), wird nur noch geschmachtet. Natürlich ist ihr Zusammentreffen übermäßig Schicksalshaft und es wird schon so weit vorausgedeutet, was passieren wird. Die anderen Nebenfiguren sind leider auch lediglich traurige Schatten, mindestens 2 davon wollen der armen Johanna ebenfalls an die Wäsche, die anderen labern sie mit völlig unnützen Zeug voll. Eine Flucht zu einem anderen Planeten wäre das einzig sinnvolle gewesen... Klaus Manns Schreibstil ist so richtig schön verschnörkelt, da mischen sich Sprachen, da wird jedes Wort passend zu jedem anderen Wort gruppiert. Zumindest das wusste noch zu gefallen. Aber dieser Sprachkunst kann man in einem großartigen "Mephisto"-Roman eindeutig besser lauschen.