Fallstudie

Fallstudie

Hardcover
3.07

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Beschreibung

»Ich bin davon überzeugt, dass Dr Braithwaite meine Schwester Veronica getötet hat. Damit meine ich nicht, dass er sie im üblichen Wortsinn ermordet hat, dennoch ist er für ihren Tod verantwortlich, als hätte er sie mit seinen eigenen Händen erwürgt.« Zwei Jahre zuvor, im Herbst 1963, ist Veronica am Bridge Approach in Camden von einer Überführung gesprungen und vom 4:45-Uhr-Zug nach High Barnet überfahren worden. Niemand hätte ihr das zugetraut. Am wenigsten ihre Schwester. Und so wird diese bei Dr Braithwaite, Veronicas charismatischem Therapeuten, vorstellig, allerdings unter falschem Namen: als zutiefst aufgewühlte Patientin Rebecca Smyth. Sie ist entschlossen, der seltsamen Beziehung zwischen Braithwaite und Veronica auf den Grund zu gehen, die Umstände des Selbstmords ihrer Schwester zu klären. Wird ihre Darstellung den Psychologen überzeugen? Ein hochspannendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen einem Therapeuten und seiner Patientin. Was ist wahr, was Täuschung? Wer ist wer, wer glaubt wem was - und was dürfen, was können wir Leser glauben?
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
368
Preis
24.60 €

Autorenbeschreibung

Graeme Macrae Burnet wurde 1967 in Schottland geboren. Sein erster Roman Das Verschwinden der Adèle Bedau wurde 2013 mit dem Scottish Book Trust New Writers Award ausgezeichnet, sein zweiter Roman Sein blutiges Projekt stand 2016 auf der Shortlist des Man Booker Prize – was bemerkenswert ist, denn Krimis schaffen es eher selten in die Auswahl für den renommierten britischen Buchpreis. Spätestens seitdem zählt Burnet, der übrigens ein begeisterter Simenon-Leser ist, zu den außergewöhnlichsten Stimmen der internationalen Krimiszene, auch weil er mit jedem seiner Bücher das Genre neu erfindet. Nach Stationen in Prag, Bordeaux, Porto und London lebt und schreibt Burnet heute in Glasgow. Seine Bücher wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt.

Beiträge

2
Alle
4

Veronica hat sich das Leben genommen. Ihre Schwester ist überzeugt, dass Veronicas Therapeut sie in den Tod getrieben hat. Sie nimmt eine andere Identität an und gibt sich als neue Patientin des umstrittenen Dr Braithwaite aus, um die Verbindung zwischen seiner Behandlung und dem Suizid ihrer Schwester aufzudecken. Dabei verschwimmen Realität und Phantasie zunehmend. Dieser Roman spielt im London der 60er Jahre und erzählt von Neid, Eifersucht, Eitelkeit, missbräuchlicher Psychotherapie und psychischer Erkrankung.  Die Geschichte wird aus der Perspektive eines Autors erzählt und bedient sich verschiedener Stilmittel: Die Geschichte von Dr Braithwait wird durch den fiktiven Autor im Stil einer recherchierten Biographie erzählt. Dem Autor zugespielte Notizbücher erzählen die Geschichte aus der Perspektive von Veronicas Schwester. Ich hatte beim Lesen dieses Romans immer wieder kleine Leseflauten. Diese waren vor allem der biographischen Darstellung von Dr Braithwait geschuldet. Die Notizbücher von Veronicas Schwester hatten eine gegenteilige Wirkung auf mich. Sie beschreiben das Innenleben der Protagonistin authentisch und mitreißend, sodass ich das Buch dennoch nicht voreilig beenden wollte und teilweise auch nicht aus den Händen legen konnte. Nach dem Lesen verbleibe ich mit gemischten Ansichten über diesen Roman. Die Geschichte ist spannend und glaubwürdig. Sie zeigt das Thema der therapeutischen Verantwortung und deren Missbrauch gezielt und ungeschönt auf. Diese Thematik verdient, nicht nur historisch betrachtet, einen wichtigen Platz in der Auseinandersetzung mit Psychotherapie. Dennoch überzeugt der Titel mich aufgrund der teilweise langweilig anmutenden Stilelemente leider nicht gänzlich.

3

3,5⭐️ Das hat mir von der Art der Aufmachung, dem Inhalt und der Message sehr gut gefallen. Habe etwas in dieser Form erarbeitet auch noch nicht gelesen. Ich vernahm, das einige das Buch aufgrund der Entwicklung im letzten Teil nicht mehr so stark fanden. Ja, es legt den Fokus auf etwas ganz anderes als man zu Beginn annimmt. Gerade das gefiel mir extrem gut. Mich hat das Buch sprachlich nicht sonderlich überzeugt. Es ist eingängig geschrieben, hat für mich überhaupt keinen Wiedererkennungswert. Den Mittelteil hätte der Autor um 50 Seiten raffen können. Da war ich von der wiederkehrenden Art und Erzählung durch Rebecca ermüdet. Die Biographischen Teile über den Therapeuten empfand ich stellen weise sehr dröge geschrieben.

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