Eine Handvoll Lila
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Ashley Herring Blake hatte schon viele Berufe, aber einem ist sie immer treu geblieben: dem Schreiben. Ob Songtexte, Gedichte oder Romane, Wörter sind ihre Welt. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Nashville, Tennessee. Eine Handvoll Lila ist ihr zweiter Roman.
Beiträge
Ein besonderes Buch mit einer besonderen Geschichte. Zur Geschichte: Ich bin leicht in die Geschichte reingekommen, da man als Leser/in sofort in Grace' Leben hineingeworfen wird und ihre schockierende Alltagsprobleme mitbekommt. Das Buch war ganz anders, als ich zunächst vermutet hatte, aber das meine ich nicht negativ. Im Zentrum steht definitiv Grace und Maggie's Mutter-Tochter-Beziehung und ihr unkonventionelles Leben. Die Autorin hat sich intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt und detailliert beschrieben, was Grace bereits alles durchmachen und ertragen musste. Die Autorin spricht ernste Themen wie Trauerverarbeitung, psychische Labilität, Alkoholabhängigkeit und (zerrüttete) Familienstrukturen und deren Auswirkungen auf das Kind an und bindet diese ausgezeichnet in eine realitätsnahe Geschichte ein. Weiterhin spielen Liebe, Freundschaft, Selbstfindung, Selbstakzeptanz, Hoffnung und Verzweiflung eine große Rolle in dieser Geschichte. Die Liebesgeschichte zwischen Grace und Eva ist eher eine Nebenhandlung, was ich persönlich aber nicht schlimm fand. Es ist süß und romantisch, wie die beiden einander kennenlernen und sich während lauschiger Nächte im Leuchtturm langsam aneinander annähern. Aber im Vergleich zu Grace und Maggie's Beziehung ging die Liebesgeschichte eben etwas unter und hat mich aufgrund dessen auch nicht so sehr berührt und von sich eingenommen wie sie es hätte tun können. Auf mich hat die Liebe der beiden insgesamt einfach nicht ganz glaubwürdig gewirkt. Die Themen LGBTQ+ und Homosexualität stehen eher im Hintergrund, was ich nach dem Klappentext nicht vermutet hätte. Musik spielt ebenfalls eine wesentlich geringere Rolle als ich dem Cover und dem Klappentext nach zu urteilen angenommen hatte. Obwohl es Grace' große Leidenschaft und ihr Lebenstraum ist, erhält man nur wenige Einblicke in ihr Klavierspiel, was ich etwas schade fand. Es ist ein besonderes Buch mit einer besonderen Geschichte (wenn auch anders als erwartet), das mich zutiefst berührt hat. Einige Szenen waren sehr emotional und ergreifend. Teilweise war das Lesen richtig beklemmend bei dem, was Grace schon alles erlebt hat und ertragen musste. Ich hatte während des Lesens oft einen dicken Kloß im Hals und Tränen in den Augen. Das Schockierendste an dieser Geschichte ist für mich, dass sie höchstwahrscheinlich viel näher an der Realität ist, als wir es uns wünschen würden. Die Geschichte ist unerwartet tiefgründig und nachdenklich. Die Autorin vermittelt hinsichtlich Selbstfindung eine sehr schöne Botschaft, die sowohl jüngere als auch ältere Leser/innen mitnehmen sollten. Man soll sich selbst so akzeptieren und wertschätzen wie man ist, die eigenen Träume nicht vernachlässigen, sondern den Mut finden, diese wahr werden zu lassen. Die Bedeutung der lila Fingernägel, welche sich auch im Titel widerspiegelt, finde ich wunderschön. Sie ist in Grace' Leben wie ein Silberstreif am Horizont. Mir gefällt es sehr gut, dass die Autorin auch positive, schöne Momente in Grace und Maggie's Leben eingebaut hat. Im Gesamten ist die Geschichte nur wenig überraschend und unvorhersehbar, dennoch habe ich sie gerne gelesen und kann sie auf jeden Fall weiterempfehlen. In dieser Geschichte geht es nicht um Überraschungsmomente, sondern um Selbstfindung, Träume und Loslassen-Können, auch wenn es schwer fällt. Das Setting ist schön beschaulich und kleinstädtisch. Die Idylle von Leuchtturm und Meer steht in Kontrast zu Grace und Maggie's Leben, was ich stilistisch sehr interessant finde. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird aus Grace' Perspektive in der Ich-Form erzählt. Ich konnte mich in sie hineinfühlen und ihre Gedankengänge meist auch nachvollziehen, jedoch konnte ich mich nicht 100%ig mit ihr identifizieren. Ich habe in einigen anderen Rezensionen gelesen, dass viele ihre Denkweise nicht für authentisch halten, da sie zu reflektiert und erwachsen sei, aber das sehe ich nicht so. Grace ist nun einmal "erwachsener" als die meisten Jugendlichen in ihrem Alter, weil sie es sein musste, weswegen ich ihre Denkweise auch als glaubwürdig empfand. Grace ist verantwortungsbewusst, ehrgeizig und zielstrebig. Sie träumt davon, Musik zu studieren und Pianistin zu werden und kämpft für diesen Traum. Allerdings hat sie auch Angst davor, ihren Traum zu verwirklichen, da sie ihre Mutter nicht alleine lassen möchte. Sie ist für ihr Alter unglaublich reif und erwachsen, weil ihr bei einer Mutter wie Maggie gar nichts anderes übrig blieb. Die Rollen von Mutter und Tochter sind bei den beiden eindeutig vertauscht. Grace kümmert sich um Maggie und passt auf sie auf. Sie ist unheimlich stark, liebevoll und vor allem loyal. Maggie ist das personifizierte Chaos und alles andere als eine gute Mutter. Sie ist ein Freigeist, der im den Tag hineinlebt und nicht an morgen denkt. Sie vernachlässigt ihre mütterlichen Pflichten und betrachtet Grace eher als eine Freundin als eine Tochter. Maggie ist eine Meisterin falscher Entscheidungen und mit ihrem Leben und vor allem mit Grace total überfordert. Sie trauert immer noch um ihren verstorbenen Mann und ertränkt ihren Kummer in Alkohol. Sie hat psychische Probleme, möchte das aber nicht wahrhaben und sich auch nicht helfen lassen. Maggie lebt in ihrer eigenen Welt und kann mit der realen nichts anfangen. Sie merkt nicht einmal, dass sie Grace keine gute Mutter ist. Eva hat ebenfalls viel durchgemacht und kürzlich einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Sie trauert um ihre verstorbene Mutter, hängt fest und weiß nicht, wie sie weiterleben soll. Grace bringt sie wieder zum Lächeln und hilft ihr dabei, nach und nach zu sich selbst und ihrer Leidenschaft zurückzufinden. Luca ist ein toller bester Freund. Er ist immer für Grace da und steht hinter ihr, ebenso seine Mutter. Beide sind für Grace ein Fels in der Brandung. Insgesamt sind die Charaktere interessant und vielschichtig. Sie wurden gut ausgearbeitet und wirken lebendig. Zum Schreibstil: Der Schreibstil ist locker-leicht und schafft einige berührende Momente. Das Buch liest sich angenehm und flüssig, es gibt keinerlei Längen. Fazit: Die Geschichte traf mich unerwartet, da ich auf eine ganz andere Geschichte eingestellt war, aber sie hat mir richtig gut gefallen. Dieses Buch ist berührend, tiefgründig und nachdenklich. Es spricht ernste Themen an und bringt diese glaubwürdig und mit viel Emotionalität rüber. Die Autorin vermittelt mit dieser Geschichte eine wundervolle Botschaft, die sich jeder zu Herzen nehmen sollte. 4/ 5 Sterne ⭐️

Ein schöner Roman. Tatsächlich hätte ich mir eine Content- Warnung gewünscht für das Verhalten der Mutter gegenüber dem Kind (Vernachlässigung, Kindeswohlgefährdung).
Hatte absolut keine Vorstellung was mich dort erwarten wird.
Ich bin komplett unvoreingenommen in dieses Buch gestartet. Ich hatte es mir mal vor zwei Jahren gekauft und seit dem lag es bei mir rum. Nun hab habe ich es endlich gelesen und bin total positiv überrascht. Ich wusste nur das es um eine Beziehung zwischen zwei Mädchen ging sonst aber nichts. Mir gefielen Grace und Eva zusammen richtig gut. Sie waren richtig süß und man hat sich wohl gefühlt wenn man von ihnen gelesen hat. Was Maggie / die Mutter von Grace angeht muss ich sagen… ich habe mich selten so über einen Charakter aufgeregt! Das ganze Buch über war ich fassungslos darüber wie Maggie mit Grace umging. Das sie eine schwere Zeit durchlebte kann ich ja verstehen, aber dieses naive Verhalten und das sie Grace nicht einmal richtig zugehört hat hat mich wirklich fast schon richtig sauer gemacht. Man konnte sich also wie man merkt sehr gut in die Geschichte herein fühlen. Insgesamt bin ich sehr froh das Buch gelesen zu haben und liebe die Geschichte richtig dolle. Es ist auf jeden Fall ein Buch was mir nicht so schnell aus dem Kopf gehen wird.
Positiv überraschend
Ich hatte das Buch in den Urtiefen meines Bücherschranks und nie angetastet. Nach Jahren endlich mal in die Hand genommen und Zack keine 48 Stunden später durchgelesen. Die Geschichte von Grace ist herzzerreißend und die Phase der Selbstfindung und vor allem des selbst zu sich stehen wird wunderbar beschrieben. Ein tolles Buch!
Grace lebt allein mit ihrer Mutter Maggie in einem ruhigen Ort an der Küste. Und obwohl das eigentlich ganz gut klingt ist ihr Leben voll von Chaos, das ihre Mutter verursacht. Doch als die Zusage für ein Vorspielen in New York kommt schöpft Grace das erste Mal Hoffnung auf eine Besserung, wenn da ihre Mutter und ihre Probleme nicht wären. Die Geschichte von Grace liegt schwer im Magen, wenn man das Buch zu klappt. Es fällt mir gar nicht so leicht in Worte zu fassen, was Ashley Herring Blake hier zu Papier gebracht hat. Das Besondere am Buch ist gar nicht das Setting oder der Plot, schwierige Familienverhältnisse finden sich immer wieder in der Literatur, es ist viel mehr die Protagonistin Grace, die den Leser vor einige Fragen stellt. Fragen wie "Warum tust dir das an?" oder "Warum sprichst du nicht Klartext?" lagen mir beim Lesen immer wieder auf den Lippen. Denn Grace könnte ein schönes und angenehmes Leben haben, doch stattdessen wird sie seit dem sie klein ist gezwungen erwachsen zu werden und das Unheil ihrer Mutter auszubaden. Und diese Mitte löste in mir immer wieder Wut aus, ja natürlich kann Trauer einen Menschen zerstören, aber man sollte niemals vergessen, dass man eine Tochter hat. Eine Tochter die eben auch eine Mutter braucht, auf die sich verlassen kann, genau das kann Maggie nicht für Grace sein. Maggie ist der wohl schwierigste Charakter in diesem Buch, ich finde sie hat auch viel zur schwierigen Lesestimmung beigetragen. Denn sie sorgt durch ihre Selbstlosigkeit dafür, dass auch Grace schwierig auf den Leser wirkt, fast unnahbar und introvertiert lässt sie nichts und niemanden an sich heran. Diese Stimmung der Unnahbarkeit hängt über dem gesamten Buch. Neben Grace und Maggie sind da auch die Menschen, die versuchen Grace zu retten, allen voran ihr bester Freund Luca. Und er tat mir wirklich leid, denn zwischenzeitlich hatte man immer wieder das Gefühl, dass Grace ihn nur ausnutzt und er sich aufopfert, damit sie stets eine Anlaufstelle hat. Diese Freundschaft wirkte auf mich teilweise sehr einseitig, aber dennoch war ich froh, dass Grace Luca als besten Freund hat, denn ich glaube ohne ihn wäre sie absolut verloren, auch wenn sie das nicht immer erkennt. Neben der schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung, die durch Alkoholkonsum und Rastlosigkeit geprägt ist spielt auch Sexualität und Beziehung eine große Rolle bei Ashley Herring Blake. Dieses Thema wurde finde ich toll aufgearbeitet und in die Story eingeflochten, ohne das es aufgezwungen wirkte. Doch leider muss ich sagen, dass mir teilweise die Spannung fehlte, es war keine Entwicklung erkennbar. Grace schafft ganz lange nicht, sich zu lösen und vorwärts zu kommen, viel mehr tritt sie auf der Stelle und erkennt erst zum Ende hin was sich ändern muss. Das hat das Lesen manchmal schwierig gestaltet, aber zumindest konnte das Ende mich dann wieder absolut begeistern. Fazit: "Eine Handvoll Lila" lebt von einer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung und dem Erwachsen werden unter diesen schwierigen Umständen. Grace ist als Protagonisten nicht perfekt, dass muss sie auch nicht sein, nur leider dauert es eine ganze Weile bis sich eine Entwicklung bei ihr zeigt. Dadurch bleibt die Spannung ab und an auf der Strecke, dafür zeichnet sich "Eine Handvoll Lila" durch realistisches Erzählen des Erwachsen-werdens aus.
Inhalt: Wieder einmal muss Grace umziehen. Dieses Mal heißt der neue Liebhaber ihrer Mutter Pete und wohnt in dem Bungalow, direkt neben Cate Katies einzigem Leuchtturm. Grace liebt diesen Leuchtturm, doch sie sehnt sich auch nach einer festen Struktur. Wie kaum jemand in ihrem Alter sind ihr die Gefahren des Lebens, geprägt von Unsicherheit und Existenzangst, omnipräsent. Je hastiger das Leben, desto stärker das Bedürfnis nach Ruhe. Und je spürbarer die Unsicherheit, desto heftiger die bewusste oder unbewusste Sehnsucht nach Schutz. Immer wieder geschieht jedoch etwas Unerwartetes und fast immer hat es mit Maggie, Graces Mutter zu tun, die in einer Kneipe dem Alkohol verfällt oder wieder etwas völlig Unüberlegtes tut, was die kleine Familie in Schwierigkeiten bringt. Als Grace Eva kennenlernt, die vor kurzem ihre Mutter verloren hat, verändert sich einiges für Grace. Die Mädchen kommen sich näher und sind füreinander da. Doch wieder einmal ist es Maggie, die dafür sorgt, dass Graces Zukunft ins Wanken gerät. Wichtigste Charaktere: Grace muss stets für ihrer Mutter sorgen und aufpassen, dass diese nicht wieder etwas Unüberlegtes tut, was die „kleine Familie“ in Schwierigkeiten bringt. Luca ist Graces bester Freund. Mit seiner aufheiternden und unbeschwerten Art, ist er Grace eine große Stütze. Emmy ist Lucas Mutter. Sie und Maggie waren mal sehr gute Freundinnen. Maggie ist Graces Mutter. Oft merkt sie gar nicht, welchen Schaden sie anderen Menschen mit ihren Worten und Handlungen zufügt. So vergisst sie den Geburtstag der eigenen Tochter oder klaut Geld von denen, die sie liebt, um jemand anderen etwas Gutes damit zu tun. Evas Mutter ist erst vor Kurzem verstorben. Der Verlust sitzt noch immer sehr tief. Pete ist Maggies aktueller Freund. Jay ist Petes Sohn und Graces Exfreund. Nach der Trennung hat er prekäre Details der Beziehung auf Tumbl geteilt. Schreibstil: Als ich mit dem Lesen von „Eine Handvoll Lila“ begonnen habe, ging ich fest davon aus, eine Geschichte zu lesen, die sich mit einer gleichgeschlechtlichen Liebe auseinandersetzt. Ich erwartete die Konflikte, die sich aus den Reaktionen des Umfelds ergeben würden und die sich der Protagonistin stellen, die sich selbst erst einmal eingestehen muss, dass sie sich in die Freundin ihres besten Freundes zu verlieben droht. Die hieraus resultierenden Konflikte bleiben jedoch eher im Hintergrund. Den Leser erwartet aber dennoch eine sehr zarte und sich langsam entwickelnden Liebesgeschichte der besonderen Art. Eva ist ein wenig verrückt. Sie liebt Erdnussbutter und Ausmalbücher und sie liebt das Ballett und ja, irgendwann liebt sie auch Grace. Grace hingegen hat bislang nur männliche Freunde gehabt. Über ihre Gefühle zum weiblichen Geschlecht ist sie sich aber durchaus bewusst. Die erste große Liebe entwickelt sich langsam und sehr nachvollziehbar. Der wahre Kern der Geschichte ist aber ein anderer. Maggie, Grace Mutter, leidet, seit Grace sich erinnern kann, an einer psychischen Erkrankung, die sich beide allerdings nicht einzugestehen trauen. Die Tochter ist es, die sich um die Mutter kümmern muss und die dafür sorgt, dass Geld für Nahrung und Lebensunterhalt vorhanden ist. Nicht selten muss Grace Maggie in Kneipen begleiten oder zusehen, wie sie sich mit Herz und Seele in einen neuen Partner verliebt. Diese Eskapaden enden aber meist in einem Desaster. Grace ist es, die einen Ausweg finden muss oder die wieder einmal ihre Koffer packen soll, um in die nächste Stadt zu ziehen, wo gewiss alles besser wird. Nicht selten hatte ich Mitleid für Grace. Denn Grace hat Ziele und Wünsche, die immer wieder an den Taten und Worten ihrer Mutter zu scheitern drohen. Halt findet das Mädchen nicht selten bei ihrem besten Freund Luca und dessen Mutter Emmy. Eine Handvoll Lila hat bei mir oft für Unverständnis und Wut gesorgt. Einen der größten Kritikpunkte sah ich im Verhalten von Graces engsten Bezugspersonen, die stets das Wohlbefinden von Eva im Blick hatten. Dabei wäre es doch eigentlich Grace gewesen, um die man sich hätte kümmern müssen. Nicht nur, dass die eigene Mutter dazu neigte, den Problemen von anderen Menschen ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken, sich mit Leib und Seele für diese Fremden aufzuopfern und dabei sich selbst und vor allem auch Grace zu vernachlässigen und aufs Übelste zu verletzen, auch Luca und Emmy verlangten so viel von Grace. So sollte das Mädchen Evas Befindlichkeiten über die ihrer Mutter stellen. Sie sollte sich in die Beziehung der zwei Menschen einmischen, die ihr am meisten bedeuteten. Wie man so etwas von Grace verlangen kann, war für mich unverständlich. Für mich stellte Grace einen unglaublich starken Charakter dar. Ich habe sie bewundert für ihre Loyalität und für den Umgang mit ihrer Mutter, aber auch für das Verständnis gegenüber den Forderungen ihres besten Freundes und dessen Mutter. Fazit: "Eine Handvoll Lila" beschäftigt sich mit den Themen gleichgeschlechtliche Liebe und einer sehr schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung. Der Leser verfolgt die Geschichte eines Mädchens, das früh lernen muss, dass das Leben sehr unbeständig ist. Träume und Wünsche drohen stets zu zerbrechen. Umso bewundernswerter ist die mentale Stärke der Protagonistin. Eine Geschichte, die emotional bewegt, die das Thema psychische Störung ausführlich behandelt und zugleich eine sehr zarte und schöne Liebesgeschichte in den Vordergrund stellt. Buchzitate: Manchmal reden wir um sie herum, machen Andeutungen über diese beiden Frauen – eine tot, eine lebendig, beide verloren -, aber wir kommen nie richtig auf den Punkt. Wir sind zwei mutterlose Mädchen unter dem schwarzen Nachthimmel.
Der Schreibstil hat mich einfach total in seinen Bann gezogen. Es war zwar teilweise echt hart lesen zu müssen wie Maggie mit ihrer Tochter umspringt, und wie Grace immer wieder das Verhalten ihrer Mutter entschuldigt, aber letztendlich war das Buch für mich eine "wholesome experience"! Noch dazu bin ich doppelt so froh, dass meine Familie mehr wie Emmy und Lucas sind. :)
4.5
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Ashley Herring Blake hatte schon viele Berufe, aber einem ist sie immer treu geblieben: dem Schreiben. Ob Songtexte, Gedichte oder Romane, Wörter sind ihre Welt. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Nashville, Tennessee. Eine Handvoll Lila ist ihr zweiter Roman.
Beiträge
Ein besonderes Buch mit einer besonderen Geschichte. Zur Geschichte: Ich bin leicht in die Geschichte reingekommen, da man als Leser/in sofort in Grace' Leben hineingeworfen wird und ihre schockierende Alltagsprobleme mitbekommt. Das Buch war ganz anders, als ich zunächst vermutet hatte, aber das meine ich nicht negativ. Im Zentrum steht definitiv Grace und Maggie's Mutter-Tochter-Beziehung und ihr unkonventionelles Leben. Die Autorin hat sich intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt und detailliert beschrieben, was Grace bereits alles durchmachen und ertragen musste. Die Autorin spricht ernste Themen wie Trauerverarbeitung, psychische Labilität, Alkoholabhängigkeit und (zerrüttete) Familienstrukturen und deren Auswirkungen auf das Kind an und bindet diese ausgezeichnet in eine realitätsnahe Geschichte ein. Weiterhin spielen Liebe, Freundschaft, Selbstfindung, Selbstakzeptanz, Hoffnung und Verzweiflung eine große Rolle in dieser Geschichte. Die Liebesgeschichte zwischen Grace und Eva ist eher eine Nebenhandlung, was ich persönlich aber nicht schlimm fand. Es ist süß und romantisch, wie die beiden einander kennenlernen und sich während lauschiger Nächte im Leuchtturm langsam aneinander annähern. Aber im Vergleich zu Grace und Maggie's Beziehung ging die Liebesgeschichte eben etwas unter und hat mich aufgrund dessen auch nicht so sehr berührt und von sich eingenommen wie sie es hätte tun können. Auf mich hat die Liebe der beiden insgesamt einfach nicht ganz glaubwürdig gewirkt. Die Themen LGBTQ+ und Homosexualität stehen eher im Hintergrund, was ich nach dem Klappentext nicht vermutet hätte. Musik spielt ebenfalls eine wesentlich geringere Rolle als ich dem Cover und dem Klappentext nach zu urteilen angenommen hatte. Obwohl es Grace' große Leidenschaft und ihr Lebenstraum ist, erhält man nur wenige Einblicke in ihr Klavierspiel, was ich etwas schade fand. Es ist ein besonderes Buch mit einer besonderen Geschichte (wenn auch anders als erwartet), das mich zutiefst berührt hat. Einige Szenen waren sehr emotional und ergreifend. Teilweise war das Lesen richtig beklemmend bei dem, was Grace schon alles erlebt hat und ertragen musste. Ich hatte während des Lesens oft einen dicken Kloß im Hals und Tränen in den Augen. Das Schockierendste an dieser Geschichte ist für mich, dass sie höchstwahrscheinlich viel näher an der Realität ist, als wir es uns wünschen würden. Die Geschichte ist unerwartet tiefgründig und nachdenklich. Die Autorin vermittelt hinsichtlich Selbstfindung eine sehr schöne Botschaft, die sowohl jüngere als auch ältere Leser/innen mitnehmen sollten. Man soll sich selbst so akzeptieren und wertschätzen wie man ist, die eigenen Träume nicht vernachlässigen, sondern den Mut finden, diese wahr werden zu lassen. Die Bedeutung der lila Fingernägel, welche sich auch im Titel widerspiegelt, finde ich wunderschön. Sie ist in Grace' Leben wie ein Silberstreif am Horizont. Mir gefällt es sehr gut, dass die Autorin auch positive, schöne Momente in Grace und Maggie's Leben eingebaut hat. Im Gesamten ist die Geschichte nur wenig überraschend und unvorhersehbar, dennoch habe ich sie gerne gelesen und kann sie auf jeden Fall weiterempfehlen. In dieser Geschichte geht es nicht um Überraschungsmomente, sondern um Selbstfindung, Träume und Loslassen-Können, auch wenn es schwer fällt. Das Setting ist schön beschaulich und kleinstädtisch. Die Idylle von Leuchtturm und Meer steht in Kontrast zu Grace und Maggie's Leben, was ich stilistisch sehr interessant finde. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird aus Grace' Perspektive in der Ich-Form erzählt. Ich konnte mich in sie hineinfühlen und ihre Gedankengänge meist auch nachvollziehen, jedoch konnte ich mich nicht 100%ig mit ihr identifizieren. Ich habe in einigen anderen Rezensionen gelesen, dass viele ihre Denkweise nicht für authentisch halten, da sie zu reflektiert und erwachsen sei, aber das sehe ich nicht so. Grace ist nun einmal "erwachsener" als die meisten Jugendlichen in ihrem Alter, weil sie es sein musste, weswegen ich ihre Denkweise auch als glaubwürdig empfand. Grace ist verantwortungsbewusst, ehrgeizig und zielstrebig. Sie träumt davon, Musik zu studieren und Pianistin zu werden und kämpft für diesen Traum. Allerdings hat sie auch Angst davor, ihren Traum zu verwirklichen, da sie ihre Mutter nicht alleine lassen möchte. Sie ist für ihr Alter unglaublich reif und erwachsen, weil ihr bei einer Mutter wie Maggie gar nichts anderes übrig blieb. Die Rollen von Mutter und Tochter sind bei den beiden eindeutig vertauscht. Grace kümmert sich um Maggie und passt auf sie auf. Sie ist unheimlich stark, liebevoll und vor allem loyal. Maggie ist das personifizierte Chaos und alles andere als eine gute Mutter. Sie ist ein Freigeist, der im den Tag hineinlebt und nicht an morgen denkt. Sie vernachlässigt ihre mütterlichen Pflichten und betrachtet Grace eher als eine Freundin als eine Tochter. Maggie ist eine Meisterin falscher Entscheidungen und mit ihrem Leben und vor allem mit Grace total überfordert. Sie trauert immer noch um ihren verstorbenen Mann und ertränkt ihren Kummer in Alkohol. Sie hat psychische Probleme, möchte das aber nicht wahrhaben und sich auch nicht helfen lassen. Maggie lebt in ihrer eigenen Welt und kann mit der realen nichts anfangen. Sie merkt nicht einmal, dass sie Grace keine gute Mutter ist. Eva hat ebenfalls viel durchgemacht und kürzlich einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Sie trauert um ihre verstorbene Mutter, hängt fest und weiß nicht, wie sie weiterleben soll. Grace bringt sie wieder zum Lächeln und hilft ihr dabei, nach und nach zu sich selbst und ihrer Leidenschaft zurückzufinden. Luca ist ein toller bester Freund. Er ist immer für Grace da und steht hinter ihr, ebenso seine Mutter. Beide sind für Grace ein Fels in der Brandung. Insgesamt sind die Charaktere interessant und vielschichtig. Sie wurden gut ausgearbeitet und wirken lebendig. Zum Schreibstil: Der Schreibstil ist locker-leicht und schafft einige berührende Momente. Das Buch liest sich angenehm und flüssig, es gibt keinerlei Längen. Fazit: Die Geschichte traf mich unerwartet, da ich auf eine ganz andere Geschichte eingestellt war, aber sie hat mir richtig gut gefallen. Dieses Buch ist berührend, tiefgründig und nachdenklich. Es spricht ernste Themen an und bringt diese glaubwürdig und mit viel Emotionalität rüber. Die Autorin vermittelt mit dieser Geschichte eine wundervolle Botschaft, die sich jeder zu Herzen nehmen sollte. 4/ 5 Sterne ⭐️

Ein schöner Roman. Tatsächlich hätte ich mir eine Content- Warnung gewünscht für das Verhalten der Mutter gegenüber dem Kind (Vernachlässigung, Kindeswohlgefährdung).
Hatte absolut keine Vorstellung was mich dort erwarten wird.
Ich bin komplett unvoreingenommen in dieses Buch gestartet. Ich hatte es mir mal vor zwei Jahren gekauft und seit dem lag es bei mir rum. Nun hab habe ich es endlich gelesen und bin total positiv überrascht. Ich wusste nur das es um eine Beziehung zwischen zwei Mädchen ging sonst aber nichts. Mir gefielen Grace und Eva zusammen richtig gut. Sie waren richtig süß und man hat sich wohl gefühlt wenn man von ihnen gelesen hat. Was Maggie / die Mutter von Grace angeht muss ich sagen… ich habe mich selten so über einen Charakter aufgeregt! Das ganze Buch über war ich fassungslos darüber wie Maggie mit Grace umging. Das sie eine schwere Zeit durchlebte kann ich ja verstehen, aber dieses naive Verhalten und das sie Grace nicht einmal richtig zugehört hat hat mich wirklich fast schon richtig sauer gemacht. Man konnte sich also wie man merkt sehr gut in die Geschichte herein fühlen. Insgesamt bin ich sehr froh das Buch gelesen zu haben und liebe die Geschichte richtig dolle. Es ist auf jeden Fall ein Buch was mir nicht so schnell aus dem Kopf gehen wird.
Positiv überraschend
Ich hatte das Buch in den Urtiefen meines Bücherschranks und nie angetastet. Nach Jahren endlich mal in die Hand genommen und Zack keine 48 Stunden später durchgelesen. Die Geschichte von Grace ist herzzerreißend und die Phase der Selbstfindung und vor allem des selbst zu sich stehen wird wunderbar beschrieben. Ein tolles Buch!
Grace lebt allein mit ihrer Mutter Maggie in einem ruhigen Ort an der Küste. Und obwohl das eigentlich ganz gut klingt ist ihr Leben voll von Chaos, das ihre Mutter verursacht. Doch als die Zusage für ein Vorspielen in New York kommt schöpft Grace das erste Mal Hoffnung auf eine Besserung, wenn da ihre Mutter und ihre Probleme nicht wären. Die Geschichte von Grace liegt schwer im Magen, wenn man das Buch zu klappt. Es fällt mir gar nicht so leicht in Worte zu fassen, was Ashley Herring Blake hier zu Papier gebracht hat. Das Besondere am Buch ist gar nicht das Setting oder der Plot, schwierige Familienverhältnisse finden sich immer wieder in der Literatur, es ist viel mehr die Protagonistin Grace, die den Leser vor einige Fragen stellt. Fragen wie "Warum tust dir das an?" oder "Warum sprichst du nicht Klartext?" lagen mir beim Lesen immer wieder auf den Lippen. Denn Grace könnte ein schönes und angenehmes Leben haben, doch stattdessen wird sie seit dem sie klein ist gezwungen erwachsen zu werden und das Unheil ihrer Mutter auszubaden. Und diese Mitte löste in mir immer wieder Wut aus, ja natürlich kann Trauer einen Menschen zerstören, aber man sollte niemals vergessen, dass man eine Tochter hat. Eine Tochter die eben auch eine Mutter braucht, auf die sich verlassen kann, genau das kann Maggie nicht für Grace sein. Maggie ist der wohl schwierigste Charakter in diesem Buch, ich finde sie hat auch viel zur schwierigen Lesestimmung beigetragen. Denn sie sorgt durch ihre Selbstlosigkeit dafür, dass auch Grace schwierig auf den Leser wirkt, fast unnahbar und introvertiert lässt sie nichts und niemanden an sich heran. Diese Stimmung der Unnahbarkeit hängt über dem gesamten Buch. Neben Grace und Maggie sind da auch die Menschen, die versuchen Grace zu retten, allen voran ihr bester Freund Luca. Und er tat mir wirklich leid, denn zwischenzeitlich hatte man immer wieder das Gefühl, dass Grace ihn nur ausnutzt und er sich aufopfert, damit sie stets eine Anlaufstelle hat. Diese Freundschaft wirkte auf mich teilweise sehr einseitig, aber dennoch war ich froh, dass Grace Luca als besten Freund hat, denn ich glaube ohne ihn wäre sie absolut verloren, auch wenn sie das nicht immer erkennt. Neben der schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung, die durch Alkoholkonsum und Rastlosigkeit geprägt ist spielt auch Sexualität und Beziehung eine große Rolle bei Ashley Herring Blake. Dieses Thema wurde finde ich toll aufgearbeitet und in die Story eingeflochten, ohne das es aufgezwungen wirkte. Doch leider muss ich sagen, dass mir teilweise die Spannung fehlte, es war keine Entwicklung erkennbar. Grace schafft ganz lange nicht, sich zu lösen und vorwärts zu kommen, viel mehr tritt sie auf der Stelle und erkennt erst zum Ende hin was sich ändern muss. Das hat das Lesen manchmal schwierig gestaltet, aber zumindest konnte das Ende mich dann wieder absolut begeistern. Fazit: "Eine Handvoll Lila" lebt von einer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung und dem Erwachsen werden unter diesen schwierigen Umständen. Grace ist als Protagonisten nicht perfekt, dass muss sie auch nicht sein, nur leider dauert es eine ganze Weile bis sich eine Entwicklung bei ihr zeigt. Dadurch bleibt die Spannung ab und an auf der Strecke, dafür zeichnet sich "Eine Handvoll Lila" durch realistisches Erzählen des Erwachsen-werdens aus.
Inhalt: Wieder einmal muss Grace umziehen. Dieses Mal heißt der neue Liebhaber ihrer Mutter Pete und wohnt in dem Bungalow, direkt neben Cate Katies einzigem Leuchtturm. Grace liebt diesen Leuchtturm, doch sie sehnt sich auch nach einer festen Struktur. Wie kaum jemand in ihrem Alter sind ihr die Gefahren des Lebens, geprägt von Unsicherheit und Existenzangst, omnipräsent. Je hastiger das Leben, desto stärker das Bedürfnis nach Ruhe. Und je spürbarer die Unsicherheit, desto heftiger die bewusste oder unbewusste Sehnsucht nach Schutz. Immer wieder geschieht jedoch etwas Unerwartetes und fast immer hat es mit Maggie, Graces Mutter zu tun, die in einer Kneipe dem Alkohol verfällt oder wieder etwas völlig Unüberlegtes tut, was die kleine Familie in Schwierigkeiten bringt. Als Grace Eva kennenlernt, die vor kurzem ihre Mutter verloren hat, verändert sich einiges für Grace. Die Mädchen kommen sich näher und sind füreinander da. Doch wieder einmal ist es Maggie, die dafür sorgt, dass Graces Zukunft ins Wanken gerät. Wichtigste Charaktere: Grace muss stets für ihrer Mutter sorgen und aufpassen, dass diese nicht wieder etwas Unüberlegtes tut, was die „kleine Familie“ in Schwierigkeiten bringt. Luca ist Graces bester Freund. Mit seiner aufheiternden und unbeschwerten Art, ist er Grace eine große Stütze. Emmy ist Lucas Mutter. Sie und Maggie waren mal sehr gute Freundinnen. Maggie ist Graces Mutter. Oft merkt sie gar nicht, welchen Schaden sie anderen Menschen mit ihren Worten und Handlungen zufügt. So vergisst sie den Geburtstag der eigenen Tochter oder klaut Geld von denen, die sie liebt, um jemand anderen etwas Gutes damit zu tun. Evas Mutter ist erst vor Kurzem verstorben. Der Verlust sitzt noch immer sehr tief. Pete ist Maggies aktueller Freund. Jay ist Petes Sohn und Graces Exfreund. Nach der Trennung hat er prekäre Details der Beziehung auf Tumbl geteilt. Schreibstil: Als ich mit dem Lesen von „Eine Handvoll Lila“ begonnen habe, ging ich fest davon aus, eine Geschichte zu lesen, die sich mit einer gleichgeschlechtlichen Liebe auseinandersetzt. Ich erwartete die Konflikte, die sich aus den Reaktionen des Umfelds ergeben würden und die sich der Protagonistin stellen, die sich selbst erst einmal eingestehen muss, dass sie sich in die Freundin ihres besten Freundes zu verlieben droht. Die hieraus resultierenden Konflikte bleiben jedoch eher im Hintergrund. Den Leser erwartet aber dennoch eine sehr zarte und sich langsam entwickelnden Liebesgeschichte der besonderen Art. Eva ist ein wenig verrückt. Sie liebt Erdnussbutter und Ausmalbücher und sie liebt das Ballett und ja, irgendwann liebt sie auch Grace. Grace hingegen hat bislang nur männliche Freunde gehabt. Über ihre Gefühle zum weiblichen Geschlecht ist sie sich aber durchaus bewusst. Die erste große Liebe entwickelt sich langsam und sehr nachvollziehbar. Der wahre Kern der Geschichte ist aber ein anderer. Maggie, Grace Mutter, leidet, seit Grace sich erinnern kann, an einer psychischen Erkrankung, die sich beide allerdings nicht einzugestehen trauen. Die Tochter ist es, die sich um die Mutter kümmern muss und die dafür sorgt, dass Geld für Nahrung und Lebensunterhalt vorhanden ist. Nicht selten muss Grace Maggie in Kneipen begleiten oder zusehen, wie sie sich mit Herz und Seele in einen neuen Partner verliebt. Diese Eskapaden enden aber meist in einem Desaster. Grace ist es, die einen Ausweg finden muss oder die wieder einmal ihre Koffer packen soll, um in die nächste Stadt zu ziehen, wo gewiss alles besser wird. Nicht selten hatte ich Mitleid für Grace. Denn Grace hat Ziele und Wünsche, die immer wieder an den Taten und Worten ihrer Mutter zu scheitern drohen. Halt findet das Mädchen nicht selten bei ihrem besten Freund Luca und dessen Mutter Emmy. Eine Handvoll Lila hat bei mir oft für Unverständnis und Wut gesorgt. Einen der größten Kritikpunkte sah ich im Verhalten von Graces engsten Bezugspersonen, die stets das Wohlbefinden von Eva im Blick hatten. Dabei wäre es doch eigentlich Grace gewesen, um die man sich hätte kümmern müssen. Nicht nur, dass die eigene Mutter dazu neigte, den Problemen von anderen Menschen ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken, sich mit Leib und Seele für diese Fremden aufzuopfern und dabei sich selbst und vor allem auch Grace zu vernachlässigen und aufs Übelste zu verletzen, auch Luca und Emmy verlangten so viel von Grace. So sollte das Mädchen Evas Befindlichkeiten über die ihrer Mutter stellen. Sie sollte sich in die Beziehung der zwei Menschen einmischen, die ihr am meisten bedeuteten. Wie man so etwas von Grace verlangen kann, war für mich unverständlich. Für mich stellte Grace einen unglaublich starken Charakter dar. Ich habe sie bewundert für ihre Loyalität und für den Umgang mit ihrer Mutter, aber auch für das Verständnis gegenüber den Forderungen ihres besten Freundes und dessen Mutter. Fazit: "Eine Handvoll Lila" beschäftigt sich mit den Themen gleichgeschlechtliche Liebe und einer sehr schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung. Der Leser verfolgt die Geschichte eines Mädchens, das früh lernen muss, dass das Leben sehr unbeständig ist. Träume und Wünsche drohen stets zu zerbrechen. Umso bewundernswerter ist die mentale Stärke der Protagonistin. Eine Geschichte, die emotional bewegt, die das Thema psychische Störung ausführlich behandelt und zugleich eine sehr zarte und schöne Liebesgeschichte in den Vordergrund stellt. Buchzitate: Manchmal reden wir um sie herum, machen Andeutungen über diese beiden Frauen – eine tot, eine lebendig, beide verloren -, aber wir kommen nie richtig auf den Punkt. Wir sind zwei mutterlose Mädchen unter dem schwarzen Nachthimmel.
Der Schreibstil hat mich einfach total in seinen Bann gezogen. Es war zwar teilweise echt hart lesen zu müssen wie Maggie mit ihrer Tochter umspringt, und wie Grace immer wieder das Verhalten ihrer Mutter entschuldigt, aber letztendlich war das Buch für mich eine "wholesome experience"! Noch dazu bin ich doppelt so froh, dass meine Familie mehr wie Emmy und Lucas sind. :)
4.5