Dunkelblum

Dunkelblum

E-Book
3.919
Über MenschenKleinstadtMassaker1989

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Beschreibung

Jeder schweigt von etwas anderem. Auf den ersten Blick ist Dunkelblum eine Kleinstadt wie jede andere. Doch hinter der Fassade der österreichischen Gemeinde verbirgt sich die Geschichte eines furchtbaren Verbrechens. Ihr Wissen um das Ereignis verbindet die älteren Dunkelblumer seit Jahrzehnten – genauso wie ihr Schweigen über Tat und Täter. In den Spätsommertagen des Jahres 1989, während hinter der nahegelegenen Grenze zu Ungarn bereits Hunderte DDR-Flüchtlinge warten, trifft ein rätselhafter Besucher in der Stadt ein. Da geraten die Dinge plötzlich in Bewegung: Auf einer Wiese am Stadtrand wird ein Skelett ausgegraben und eine junge Frau verschwindet. Wie in einem Spuk tauchen Spuren des alten Verbrechens auf – und konfrontieren die Dunkelblumer mit einer Vergangenheit, die sie längst für erledigt hielten. In ihrem neuen Roman entwirft Eva Menasse ein großes Geschichtspanorama am Beispiel einer kleinen Stadt, die immer wieder zum Schauplatz der Weltpolitik wird, und erzählt vom Umgang der Bewohner mit einer historischen Schuld. »Dunkelblum« ist ein schaurig-komisches Epos über die Wunden in der Landschaft und den Seelen der Menschen, die, anders als die Erinnerung, nicht vergehen. »Die ganze Wahrheit wird, wie der Name schon sagt, von allen Beteiligten gemeinsam gewusst. Deshalb kriegt man sie nachher nie mehr richtig zusammen. Denn von jenen, die ein Stück von ihr besessen haben, sind dann immer gleich ein paar schon tot. Oder sie lügen, oder sie haben ein schlechtes Gedächtnis.«
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
E-Book
Seitenzahl
528
Preis
11.99 €

Autorenbeschreibung

Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, begann als Journalistin und debütierte im Jahr 2005 mit dem Familienroman »Vienna«. Es folgten Romane und Erzählungen (»Lässliche Todsünden«, »Quasikristalle«, »Tiere für Fortgeschrittene«), die vielfach ausgezeichnet und übersetzt wurden. Preise (Auswahl): Heinrich-Böll-Preis, Friedrich-Hölderlin-Preis, Jonathan-Swift-Preis, Österreichischer Buchpreis, Bruno-Kreisky-Preis, Jakob-Wassermann-Preis und das Villa-Massimo-Stipendium in Rom. Eva Menasse betätigt sich zunehmend auch als Essayistin und erhielt dafür 2019 den Ludwig-Börne-Preis. Ihr letzter Roman »Dunkelblum« war ein Bestseller und wurde in neun Sprachen übersetzt. Sie lebt seit über 20 Jahren in Berlin.

Beiträge

18
Alle
4

Der Roman ist keine leichte Lektüre. Es sogar bisschen kompliziert und man muss gut aufpassen und bei der Sache sein.

Über vier Jahrzehnte haben die Bewohner von Dunkelblum über das geschehene geschwiegen. Bis ein Fremder kommt der sich für die Vergangenheit interessiert..

1

Leider nicht gut folgbar

Ich habe das als Hörbuch begonnen. Konnte leider nicht folgen. Schade

5

Die Thematik und die Sprachgewalt von Eva Menasses neuem Roman haben mich absolut begeistert. Gekonnt schafft sie neue Bilder ohne sich althergebrachter Stereotypen zu bedienen. Chapeau! Die Geschichte der Gräueltaten, die zu Ende des 2. Weltkrieges in dem österreichischen Dörfchen Dunkelbum an der Grenze zu Ungarn begannen wurden, lassen den Leser betroffen schlucken. Vor allem nach der Lektüre des Nachwortes, in dem Menasse erklärt, dass sie sich von der Geschichte des realen Dorfes Rechtens zu diesem Roman hat inspirieren lassen. Der Roman hat mein Interesse an der Rolle Österreichs zur Zeit des 2. Weltkrieges geweckt. Eine Thematik, über die ich als Schweizerin leider (noch) fast nichts weiss. Mehr zu der Thematik und meinem Unwissen darüber, erfahrt Ihr hier: https://youtu.be/i3ilBnlyKIQ Viel Spass beim Lesen!

Dieses Buch ist mir empfohlen worden und es ist auch mein Genre, aber ich habe es irgendwann abgebrochen, da ich mich mit dem Schreibstil überhaupt nicht anfreunden konnte.

4

Das Buch ziert und zieht sich. Fast möchte man meinen, es möchte nicht gelesen werden, so vielfältig sind die Sprünge und Brüche in der Erzählweise. Aber wenn man geduldig und hartnäckig dabei bleibt, wird man mit einer komplexen Story belohnt. Das Buch zweimal zu lesen hilft definitiv! Wer auf einen unterhaltsamen Pageturner zum Weglesen aus ist, wird mit dem Buch jedoch nicht glücklich werden, glaube ich.

5

Was für ein Epos, wow!

4

Sehr lesenswert, ein wirklich wichtiges Buch; Österreich und die Vergangenheit, Erinnerung und deren Verweigerung, eingeflochten in eine Dorfstruktur nahe der österreichisch-ungarischen Grenze; auch stilistisch wirklich angenehm zu lesen;

5

" Wenn die Träume groß sind, werden es auch die Enttäuschungen." Ein Tourist kommt in die Stadt und stellt Fragen, eine Leiche wird gefunden, ein jüdischer Friedhof wird restauriert, eine junge Frau verschwindet. Und die Dunkelblumer schützen ihre Geheimnisse, um jeden Preis. Ich liebe den Schreibstil von Eva Menasse. Sie kann mit ihren Worte Bilder malen, Gefühle lebendig werden lassen. Ihre Metaphern sind sehr oft großartig, ihre Vergleich treffend und oft wunderbar bissig. Mit viel östereichischem Lokalkolorit (für den es glücklicherweise ein Wörterbuch gibt) und einem tiefsinnigen scharfzüngigem Humor erzählt uns die Autorin von Dunkelblum, einem vermeintlich harmlosen kleinen Städtchen kurz an der Grenze zu Ungarn. Das Buch ist überladen von vielen verschiedenen Personen und ihren Geschichten ... und vor Allem ihren Geheimnissen. Zum Glück gibt es in den neuen Auflagen ein Personenregister, das ich regelmäßig zu Rate ziehen konnte ohne mich zu spoilern. Wir wechseln zwischen verschiedenen Erzählperspektiven und verschiedenen Zeitebenen, all dies erfordert eine hohe Konzentration beim Lesen. Und ein Mitdenken, was mich besonders begeistert hat. Ich hatte das Glück, das Buch mit zwei Mitleser*innen zu lesen und durch den regelmäßigen Austausch konnten wir gemeinsam miträtseln und Verbindungen ziehen, Menschen und Ereignisse verknüpfen und Vermutungen anstellen. Die Ereignisse im fiktiven Dunkelblum sind u.a. an ein reales östereichisches Dorf angelehnt und man merkt dem Buch in seiner Detailverliebtheit die große historische Recherche an. Bis zurück in die dunklen Zeiten des 2.Weltkrieges reichen die Wurzeln dieser Geschichte. Und Eva Menasse präsentiert uns mit der anstehenden Wende in der DDR im Sommer 1989 noch ein weiteres historisches Ereignis. Die Personen sind vielschichtig, und auch wenn man eindeutige Verbrecher und einige "Scheinheilige" ausmachen kann, so sind doch viele Charaktere nicht eindeutig "gut" und "böse" was mir ziemlich gut gefällt. Und bei der Vielzahl der Personen gibt es nicht den einen Hauptcharakter, im Mittelpunkt steht die Kleinstadt Dunkelblum als Ganzes. Viele Fragen werden aufgeworfen, viele lose Ende warten darauf, verknüpft zu werden und sobald man einen Hinweis entdeckt stellen sich direkt wieder neue Fragen. Und nicht alle Fragen werden am Ende beantwortet, so viel sei verraten. Denn im Roman geht es eher um die Geheimnisse, um das Schweigen, um ungesühnte Verbrechen, um Schuld und um Rache. Die Autorin lässt die Charaktere selber erzählen, wie man in Dunkelblum mit Geheimnissen umgeht: "Dass dieses Gespräch niemals stattgefunden hatte, war klar, keine musste das aussprechen. Das war hier alte Tradition, damit waren sie bisher immer gut gefahren." Ein paar Szenen sind nichts für zarte Gemüter wobei die Autorin niemals übertreibt in irgendwelchen Gewaltdarstellungen. Durch die vielen Rätsel gab es für mich im Roman eine dauerhaft anhaltende Spannung, die mich durch die Seiten gezogen hat. Das Ende kommt mit einem Knall und nach einem ersten Schrecken und dann großer Begeisterung, hätte ich das Buch am Liebsten direkt wieder von vorne begonnen. Wenn denn nicht noch so viele andere Bücher darauf warten würden, gelesen zu werden. Man muss sich auf diesen Roman einlassen, man muss sich hineinfallen lassen in eine Geschichte, die Fragen aufwirft, in einen großen Mischtopf aus Menschen und Meinungen, aus Geheimnissen und Lügen. Nicht ganz einfach, man sollte aufmerksam lesen um nichts zu verpassen, um den Überblick zu behalten. Und man wird belohnt mit einer ganz besonderen Geschichte, die mich sicherlich noch lange beschäftigen wird.

5

Eine Stadt und ihre schmutzigen Geheimnisse.

An Dunkelblum bin ich ohne jede Vorkenntnisse herangegangen. Zum einen wusste ich nichts über den Inhalt, zum anderen schien mir die Autorin unbekannt. Dazu später mehr. Doch dann eröffneten sich mir beim Zuhören Abgründe, die so gut geschildert wurden, dass ich mich fast schon mit Vergnügen hineinstürzte. Eva Menasse beschreibt anschaulich und fast lustvoll die Geschichte einer Stadt, die in der Nazizeit allen Anstand verloren hat und sich komplett in Vertuschen und Verschleiern verliert. Doch damit kommen die Einwohner Jahrzehnte später nicht mehr zurecht und was dann ans Tageslicht gebracht wird ist gruselig und als Leser fragt man sich, wie wohl die eigene Stadtgeschichte jetzt oder in Zukunft aussehen mag... Eva Menasse ist eine ruhige Erzählerin. Das Hörbuch hat sie selbst eingelesen und ich mag ihre Stimme und den leichten, österreichischen Akzent. Alles in allem war es eine sehr gute Leseunterhaltung. Und da mir später einfiel, dass ich vor Jahren ihren Roman Quasikristalle abgebrochen habe, werde ich dieses Buch jetzt wieder auf meine Leseliste packen. Ich denke, ich werde es jetzt mit anderen Augen sehen.

3

Sperrig zu lesen, sehr verwirrende Zeitensprünge. Eigentlich weiss man nie, wo man sich gerade befindet. Das Ende fast überzogen lustig.

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