Die Wälder am Fluss

Die Wälder am Fluss

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5.03
Harper LeeKrimiRessentimentsSchwarz

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Beschreibung

Anfang der Dreißigerjahre gibt es im Sabine River in Texas noch Alligatoren. Ein Junge wie Harry kann in den dichten Auwäldern Eichhörnchen schießen. Doch am Ufer macht der Elfjährige eine schreckliche Entdeckung, die mit Stacheldraht an einen Baum gefesselte Leiche einer Schwarzen. Zusammen mit seiner kleinen Schwester verdächtigt er den Ziegenmann, eine Sagengestalt, die in den Wäldern am Fluss hausen soll. Harrys Vater, der Friseur und Hilfssheriff des Dorfes, schenkt der Mär vom Sumpfmonster zuerst keinen Glauben. Doch dann findet er anhand der Beschreibung der Kinder tatsächlich die Tote. Als ein Unschuldiger gelyncht wird, macht sich Harry selbst auf die Suche nach dem grausamen Mörder. Schon bald ahnt er, dass er es offenbar mit einem verrückten Serienmörder zu tun hat, da kurze Zeit später weitere Leichen (nun auch weißer Frauen) gefunden werden. Dem Blick des Helden enthüllt sich die Düsternis eines Südens voller Gewalt, Rassismus und Aberglaube.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Abenteuer
Format
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Seitenzahl
5
Preis
12.95 €

Beiträge

3
Alle
5

Über weite Strecken ist das eigentlich im falschen Genre einsortiert, denn die sehr gute Bewertung vergebe ich nicht für die Kriminalgeschichte, sondern für den Gesellschafts- und Entwicklungsroman. Die Geschichte eines Jungen aus Osttexas in den 30er Jahren, mitten in dem von Rassismus und Armut geprägten Südstaaten, erinnerte mich mehr eine moderne Version von To Kill a Mockingbird. Der rechtschaffene Vater ist der Constable und die moralische Säule, ähnlich wie Mr. Finch. Die Figuren sind sehr liebevoll beschrieben, die Szenen in den bewaldeten Flusslandschaften äußerst atmosphärisch und die Konflikte lebendig geschildert. Da empfand ich den Serienmörder-Plot fast als einen losen Rahmen für das Gesamtwerk. Gegen Ende nimmt der Krimi dann aber Fahrt auf bis zum zwar vorhersehbaren, aber spannend geschriebenen Showdown. Sehr gelungen.

5

„Die Wälder am Fluss“ ist ein unheimlich intensiver, spannender und gesellschaftskritischer Krimi. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Harry, der sich als alter Mann an die Erlebnisse rund um die „Ziegenmann“-Morde in seinem Heimatort im Süden der USA Anfang der 30er Jahre erinnert. Harry und seine jüngere Schwester Tom finden in den Wäldern am Fluss die übel zurichtete Leiche einer jungen Farbigen. Als Sohn des Constables bekommt er einiges rund um die Ermittlungen mit und erfährt dabei, wie sich Rassenhass und Segregation auf Justiz und Gerechtigkeit auswirken. Der „Ziegenmann“, von dessen Existenz Harry überzeugt ist, begeht unterdessen weitere Morde und es muss ein Schuldiger gefunden werden. Die Ereignisse überschlagen sich und ziehen Harry und seine Familie in einen Strudel von Hass und Gewalt, dem nur mit Liebe und dem Festhalten eigener Überzeugungen zu entkommen ist. Dies ist der erste Roman von Joe R. Lansdale, den ich gelesen habe und er hat mich vollkommen überzeugen können. „Die Wälder am Fluss“ ist ein ganz anderer Kriminalroman als ich sie bisher kannte. Es stehen weniger polizeiliche Ermittlungen im Vordergrund als die Auswirkungen eines Mordfalls auf einen Ort und die Familie des zuständigen Constables. Lansdale erzählt fesselnd, in bilderreicher Sprache, dabei aber nie unnötig brutal oder eklig, auch wenn manche Szenen dazu einladen könnten. Die Sicht des Jungen ist glaubhaft dargestellt und kleine Ausflüge in die Gegenwart verdeutlichen die zeitliche Distanz. Noch immer habe ich die Bilder vom undurchdringlichen Wald, dem Fluss mit seinem Fischbestand, den Läden im Ort vor Augen. Ich rieche den Friseurladen des Vaters und die warmen Biscuits aus dem Ofen. Mit „Die Wälder am Fluss“ ist Lansdale ist ein spannender Krimi und ein überzeugendes Porträt der amerikanischen Gesellschaft zu Anfang des 20 Jahrhunderts in Einem gelungen. Joe R. Lansdale ist für mich auf jeden Fall eine Entdeckung und ich hoffe, dass seine Romane in Zukunft auch bei uns mehr Beachtung finden. „Die Wälder am Fluss“ im Lesekreis Das Buch wurde dieses Mal gleich von zwei Lesern unseres Lesekreises empfohlen und es wurde von allen gelesen. Zur Einstimmung auf das Buch hat Andrea zu den üppigen Spareribs köstliche Bisquits gebacken und wer sich beim Lesen fragte, warum es im Buch Kekse zum Essen dazu gab, konnte feststellen, dass es sich dabei um eine leckere Art von Brötchen handelt. Ich glaube, wir waren uns alle einig, dass das Buch wirklich gut war, und diskutierten über den Romanaufbau, die Erzählersicht und natürlich über das zentrale Thema von dem ungleichen Rechtsempfinden bei Morden an Farbigen oder Weißen bzw. der Frage, wie unterschiedlich Straftäter je nach Hautfarbe behandelt werden. © Tintenelfe www.tintenhain.wordpress.com

5

Über weite Strecken ist das eigentlich im falschen Genre einsortiert, denn die sehr gute Bewertung vergebe ich nicht für die Kriminalgeschichte, sondern für den Gesellschafts- und Entwicklungsroman. Die Geschichte eines Jungen aus Osttexas in den 30er Jahren, mitten in dem von Rassismus und Armut geprägten Südstaaten, erinnerte mich mehr eine moderne Version von To Kill a Mockingbird. Der rechtschaffene Vater ist der Constable und die moralische Säule, ähnlich wie Mr. Finch. Die Figuren sind sehr liebevoll beschrieben, die Szenen in den bewaldeten Flusslandschaften äußerst atmosphärisch und die Konflikte lebendig geschildert. Da empfand ich den Serienmörder-Plot fast als einen losen Rahmen für das Gesamtwerk. Gegen Ende nimmt der Krimi dann aber Fahrt auf bis zum zwar vorhersehbaren, aber spannend geschriebenen Showdown. Sehr gelungen.

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