Die Stille
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Don DeLillo, 1936 geboren in New York, ist der Autor von zahlreichen Romanen und Theaterstücken. Sein umfangreiches Werk wurde mit dem National Book Award, dem PEN/Faulkner Award for Fiction, dem Jerusalem Prize und der William Dean Howells Medal from the American Academy of Arts and Letters ausgezeichnet. 2015 erhielt Don DeLillo den National Book Award Ehrenpreis für sein Lebenswerk.
Beiträge
"'Wir sind die menschlichen Splitter einer Zivilisation.'"
Hello Bücherfreunde, ich habe das Buch am Bahnhof gefunden und deswegen keine großen Erwartungen gehabt. Aber irgendwie dachte ich, es geht um das menschliche Miteinander in einer Ausnahmesituation. Vielmehr geht es jedoch um jeden der fünf Charaktere im einzelnen. Denn obwohl sie zusammen sind, sich als Freunde und Partner, Lehrende und Lernender bezeichnen, sind sie alle allein. Jeder der Hauptcharaktere hat im Verlauf der Erzählung einen Monolog, auf den keiner der anderen eingeht. Auch wenn die Darstellung des Mensch als Egoist vielleicht korrekt ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass man so an seinen eigenen Gedanken hängt, dass es einem egal ist, was sein Gegenüber erzählt. Spätestens wenn meine Freunde von ihrem Flugzeugabsturz berichten, würde das doch irgendwelche Emotionen in mir auslösen... Im allgemeinen wurden mir zu viele interessante Aussagen unkommentiert gelassen, wie beispielsweise auch mein oben genanntes Zitat. Richtig empfehlen kann ich das Buch nicht wirklich, nichtsdestotrotz wünsche ich euch wie immer... Viel Spaß beim Lesen XOXO Jojo
New York 2022. Am Superbowl-Sunday trifft sich eine Gruppe von Menschen in einer Wohnung auf der East-Side, um sich gemeinsam das Spiel anzusehen. Doch bevor es richtig losgehen kann, bricht die gesamte digitale Kommunikation zusammen. »Die Stille« vermittelt auf 106 Seiten eine – ich kann es nicht anders beschreiben – merkwürdige Stimmung. Denn während Bildschirme und Telefonleitungen still bleiben, haben die Protagonist*innen großen Redebedarf. Und reden dabei konsequent aneinander vorbei. Jede*r nur für sich. Die Dialoge ergeben keinen Sinn, alles wirkt losgelöst voneinander, gerade so, als ob den Personen in der Wohnung die Verbindung zueinander verloren gegangen ist. Und es scheint mir eine gute Metapher für die Situation, in der sie sich wiederfinden. Beim Lesen war ich doch recht ratlos, weil es mir sehr schwerfiel, die Gespräche und Verhaltensweisen der Protagonist*innen nachzuvollziehen. Vieles kam mir unwirklich vor. Mit etwas Abstand zum Buch komme ich zu dem Schluss: Es geht um Misskommunikation. Und das hat [a:Don DeLillo|233|Don DeLillo|https://images.gr-assets.com/authors/1401807364p2/233.jpg] in aller Kürze gut umgesetzt. »Die Stille« empfiehlt sich für die eigene Endzeitstimmung und wenn man über Zwischenmenschliches gern zwischen den Zeilen liest. Es ist aufgrund der Länge ein kurzweiliges Buch, das aber zum längeren Nachdenken anregt. Liebhaber*innen einer konkreten Handlung kommen hier nicht auf ihre Kosten. Das eBook wurde mir freundlicherweise von NetGalley und Kiepenheuer & Witsch zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Ich glaube, das ist Literatur..
Für Amerikaner mag das von DeLillo aufgezeichnete Szenario eine der schlimmsten Dystopien der Literaturgeschichte sein, wenn ausgerechnet kurz vor dem Super Bowl im Jahr 2022 ein landesweiter Stromausfall die Gesellschaft zum Erstarren bringt. Aber es ist nicht der Horror, dass das Bud Lite im seinen Namen nicht mehr erfüllenden Kühlschrank warm wird. Vielmehr regt es die Gesellschaft der Intellektuellen in einer New Yorker Wohnung dazu an, sich über die Zusmmenleben im Allgemeinen und Albert Einstein im Besonderen Gedanken zu machen, während man auf die schwarze Mattscheibe starrt. Zum Höhepunkt des Buchs verschwindet ein Pärchen für ein entspannten Quicky mal nach nebenan, bei dem die Frau zum Anmachen gerne einen deutschen Satz vom Partner ins Ohr geflüstert bekommen will, was der auch gleich mit Karl Marx Produktivitätstheorie beantwortet. Was für ein Slapstick, was für Dialoge. Manche finden sie messerscharf, ich finde sie nichts sagend. Das Beste an dieser Erzählung, Roman wäre zu viel gesagt, ist die Kürze. Aber wenn so Sätze wie „Die Welt ist alles, das Individuum ist nichts“ am Ende unkommentiert im Raum verharren, dann ist das für mich Blödsinn. Heutzutage ist das Individuum doch alles, so wie die Individualisierung der Gesellschaft vorangetrieben wird. Immerhin: Mein erster DeLillo, den ich beendet habe. Wir Beide können irgendwie nicht miteinander.
Für Amerikaner mag das von DeLillo aufgezeichnete Szenario eine der schlimmsten Dystopien der Literaturgeschichte sein, wenn ausgerechnet kurz vor dem Super Bowl im Jahr 2022 ein landesweiter Stromausfall die Gesellschaft zum Erstarren bringt. Aber es ist nicht der Horror, dass das Bud Lite im seinen Namen nicht mehr erfüllenden Kühlschrank warm wird. Vielmehr regt es die Gesellschaft der Intellektuellen in einer New Yorker Wohnung dazu an, sich über die Zusmmenleben im Allgemeinen und Albert Einstein im Besonderen Gedanken zu machen, während man auf die schwarze Mattscheibe starrt. Zum Höhepunkt des Buchs verschwindet ein Pärchen für ein entspannten Quicky mal nach nebenan, bei dem die Frau zum Anmachen gerne einen deutschen Satz vom Partner ins Ohr geflüstert bekommen will, was der auch gleich mit Karl Marx Produktivitätstheorie beantwortet. Was für ein Slapstick, was für Dialoge. Manche finden sie messerscharf, ich finde sie nichts sagend. Das Beste an dieser Erzählung, Roman wäre zu viel gesagt, ist die Kürze. Aber wenn so Sätze wie „Die Welt ist alles, das Individuum ist nichts“ am Ende unkommentiert im Raum verharren, dann ist das für mich Blödsinn. Heutzutage ist das Individuum doch alles, so wie die Individualisierung der Gesellschaft vorangetrieben wird. Immerhin: Mein erster DeLillo, den ich beendet habe. Wir Beide können irgendwie nicht miteinander.
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Autorenbeschreibung
Don DeLillo, 1936 geboren in New York, ist der Autor von zahlreichen Romanen und Theaterstücken. Sein umfangreiches Werk wurde mit dem National Book Award, dem PEN/Faulkner Award for Fiction, dem Jerusalem Prize und der William Dean Howells Medal from the American Academy of Arts and Letters ausgezeichnet. 2015 erhielt Don DeLillo den National Book Award Ehrenpreis für sein Lebenswerk.
Beiträge
"'Wir sind die menschlichen Splitter einer Zivilisation.'"
Hello Bücherfreunde, ich habe das Buch am Bahnhof gefunden und deswegen keine großen Erwartungen gehabt. Aber irgendwie dachte ich, es geht um das menschliche Miteinander in einer Ausnahmesituation. Vielmehr geht es jedoch um jeden der fünf Charaktere im einzelnen. Denn obwohl sie zusammen sind, sich als Freunde und Partner, Lehrende und Lernender bezeichnen, sind sie alle allein. Jeder der Hauptcharaktere hat im Verlauf der Erzählung einen Monolog, auf den keiner der anderen eingeht. Auch wenn die Darstellung des Mensch als Egoist vielleicht korrekt ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass man so an seinen eigenen Gedanken hängt, dass es einem egal ist, was sein Gegenüber erzählt. Spätestens wenn meine Freunde von ihrem Flugzeugabsturz berichten, würde das doch irgendwelche Emotionen in mir auslösen... Im allgemeinen wurden mir zu viele interessante Aussagen unkommentiert gelassen, wie beispielsweise auch mein oben genanntes Zitat. Richtig empfehlen kann ich das Buch nicht wirklich, nichtsdestotrotz wünsche ich euch wie immer... Viel Spaß beim Lesen XOXO Jojo
New York 2022. Am Superbowl-Sunday trifft sich eine Gruppe von Menschen in einer Wohnung auf der East-Side, um sich gemeinsam das Spiel anzusehen. Doch bevor es richtig losgehen kann, bricht die gesamte digitale Kommunikation zusammen. »Die Stille« vermittelt auf 106 Seiten eine – ich kann es nicht anders beschreiben – merkwürdige Stimmung. Denn während Bildschirme und Telefonleitungen still bleiben, haben die Protagonist*innen großen Redebedarf. Und reden dabei konsequent aneinander vorbei. Jede*r nur für sich. Die Dialoge ergeben keinen Sinn, alles wirkt losgelöst voneinander, gerade so, als ob den Personen in der Wohnung die Verbindung zueinander verloren gegangen ist. Und es scheint mir eine gute Metapher für die Situation, in der sie sich wiederfinden. Beim Lesen war ich doch recht ratlos, weil es mir sehr schwerfiel, die Gespräche und Verhaltensweisen der Protagonist*innen nachzuvollziehen. Vieles kam mir unwirklich vor. Mit etwas Abstand zum Buch komme ich zu dem Schluss: Es geht um Misskommunikation. Und das hat [a:Don DeLillo|233|Don DeLillo|https://images.gr-assets.com/authors/1401807364p2/233.jpg] in aller Kürze gut umgesetzt. »Die Stille« empfiehlt sich für die eigene Endzeitstimmung und wenn man über Zwischenmenschliches gern zwischen den Zeilen liest. Es ist aufgrund der Länge ein kurzweiliges Buch, das aber zum längeren Nachdenken anregt. Liebhaber*innen einer konkreten Handlung kommen hier nicht auf ihre Kosten. Das eBook wurde mir freundlicherweise von NetGalley und Kiepenheuer & Witsch zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Ich glaube, das ist Literatur..
Für Amerikaner mag das von DeLillo aufgezeichnete Szenario eine der schlimmsten Dystopien der Literaturgeschichte sein, wenn ausgerechnet kurz vor dem Super Bowl im Jahr 2022 ein landesweiter Stromausfall die Gesellschaft zum Erstarren bringt. Aber es ist nicht der Horror, dass das Bud Lite im seinen Namen nicht mehr erfüllenden Kühlschrank warm wird. Vielmehr regt es die Gesellschaft der Intellektuellen in einer New Yorker Wohnung dazu an, sich über die Zusmmenleben im Allgemeinen und Albert Einstein im Besonderen Gedanken zu machen, während man auf die schwarze Mattscheibe starrt. Zum Höhepunkt des Buchs verschwindet ein Pärchen für ein entspannten Quicky mal nach nebenan, bei dem die Frau zum Anmachen gerne einen deutschen Satz vom Partner ins Ohr geflüstert bekommen will, was der auch gleich mit Karl Marx Produktivitätstheorie beantwortet. Was für ein Slapstick, was für Dialoge. Manche finden sie messerscharf, ich finde sie nichts sagend. Das Beste an dieser Erzählung, Roman wäre zu viel gesagt, ist die Kürze. Aber wenn so Sätze wie „Die Welt ist alles, das Individuum ist nichts“ am Ende unkommentiert im Raum verharren, dann ist das für mich Blödsinn. Heutzutage ist das Individuum doch alles, so wie die Individualisierung der Gesellschaft vorangetrieben wird. Immerhin: Mein erster DeLillo, den ich beendet habe. Wir Beide können irgendwie nicht miteinander.
Für Amerikaner mag das von DeLillo aufgezeichnete Szenario eine der schlimmsten Dystopien der Literaturgeschichte sein, wenn ausgerechnet kurz vor dem Super Bowl im Jahr 2022 ein landesweiter Stromausfall die Gesellschaft zum Erstarren bringt. Aber es ist nicht der Horror, dass das Bud Lite im seinen Namen nicht mehr erfüllenden Kühlschrank warm wird. Vielmehr regt es die Gesellschaft der Intellektuellen in einer New Yorker Wohnung dazu an, sich über die Zusmmenleben im Allgemeinen und Albert Einstein im Besonderen Gedanken zu machen, während man auf die schwarze Mattscheibe starrt. Zum Höhepunkt des Buchs verschwindet ein Pärchen für ein entspannten Quicky mal nach nebenan, bei dem die Frau zum Anmachen gerne einen deutschen Satz vom Partner ins Ohr geflüstert bekommen will, was der auch gleich mit Karl Marx Produktivitätstheorie beantwortet. Was für ein Slapstick, was für Dialoge. Manche finden sie messerscharf, ich finde sie nichts sagend. Das Beste an dieser Erzählung, Roman wäre zu viel gesagt, ist die Kürze. Aber wenn so Sätze wie „Die Welt ist alles, das Individuum ist nichts“ am Ende unkommentiert im Raum verharren, dann ist das für mich Blödsinn. Heutzutage ist das Individuum doch alles, so wie die Individualisierung der Gesellschaft vorangetrieben wird. Immerhin: Mein erster DeLillo, den ich beendet habe. Wir Beide können irgendwie nicht miteinander.