Die Schuld wohnt nebenan

Die Schuld wohnt nebenan

E-Book
4.52

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Beschreibung

Ein Plädoyer für »Nie wieder«

Sein Leben lang wohnte der 16-jährige Matthias neben Friedrich Schmidt. Er kannte den alten Mann gut – dachte er zumindest. Doch nach Schmidts Tod findet er heraus, dass der früher bei der SS war und bis zuletzt in Verbindung mit rechten Gruppierungen stand. Niemand in der Kleinstadt hatte davon gewusst.
Für Matthias war der Nationalsozialismus bis dahin immer etwas, das mit anderen zu tun hatte, aber nicht mit ihm oder seinem Umfeld. Er geht der Sache nach und reist zusammen mit seinem besten Freund Philipp bis nach Ascq in Frankreich. Dort treffen sie Menschen, deren Familien unter den Kriegsverbrechen von Schmidts SS-Einheit gelitten haben. Ihnen wird klar: Diese schrecklichen Taten dürfen nicht vergessen werden!
Inspiriert von wahren Begebenheiten erzählt Reiner Engelmann mit viel Feingefühl eine Geschichte über Schuld, das Vergessen und die Gefahren der rechten Szene.
Haupt-Genre
Jugendbücher
Sub-Genre
Modern
Format
E-Book
Seitenzahl
336
Preis
6.99 €

Autorenbeschreibung

Reiner Engelmann wurde 1952 in Völkenroth geboren. Nach dem Studium der Sozialpädagogik war er im Schuldienst tätig, wo er sich besonders in den Bereichen der Leseförderung, der Gewaltprävention und der Kinder- und Menschenrechtsbildung starkmachte. Für Schulklassen und Erwachsene organisiert Reiner Engelmann regelmäßig Studienfahrten nach Auschwitz. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Anthologien und Bücher zu gesellschaftlichen Brennpunktthemen. Für sein engagiertes Wirken in der Gedenk- und Erinnerungsarbeit wurde Reiner Engelmann mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Beiträge

1
Alle
4

Der "alte Fritz", über dessen Leben die Nachbarn nur sehr wenig wissen, obwohl sie ihn schon "immer" kennen, stirbt. Den 16jährige Matthias beschäftigt dies und er hilft bei der Räumung seines Hauses. Dabei findet er eine Kiste aus dem 2. Weltkrieg. Er will mehr wissen und erfährt, dass Fritz ein Nazi war. Mit seinem Freund beginnt er zu recherchieren und findet viel über Fritz's Nazi und SS Vergangenheit heraus, die bis heute Auswirkungen hat. Zwei Freunde, die sich gegen den Nationalsozialismus und Gewalt positionieren, dabei viel erleben und sich mit der Frage auseinandersetzen: Soll oder kann die NS Vergangenheit vergessen sein? Der Einstieg in die Geschichte gestaltete sich etwas steif, hölzern. Leider fehlt den Protagonisten Tiefgang. Auch die Freundschaft zu Philipp lässt sich nicht emotional spüren. Woher kommt die Anti-Nazi- Gesinnung der Freunde? Fragen werden lehrmeisterhaft aufgeworfen und erklärt. Denkt ein Jugendlicher bereits so umfassend? Teilweise lesen sich die Recherchen der Freunde wie ein Sachbericht, etwas langwierig und langatmig. Dadurch kann man dies nicht mitleben, mitfühlen, die Emotionen kommen nur oberflächlich rüber. Allerdings gehen die Berichte in Frankreich und Auschwitz sehr unter die Haut. Es geht um Nächstenliebe und Vergebung, Aufarbeitung von Schuld und vor allen geht es darum, wie verhindert wird, dass dies alles nochmal geschieht. Ein Plädoyer gegen das Desinteresse an unserer deutschen, nationalsozialistischen Vergangenheit. Wichtige Themen. Lesenswert!

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