Die Rückseite des Lebens

Die Rückseite des Lebens

E-Book
3.413

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
E-Book
Seitenzahl
191
Preis
17.99 €

Beiträge

9
Alle
3

Konnte mich leider nicht berühren

Die Szenen sowohl aus dem persönlichen Bereich als auch aus dem Gerichtssaal weckten mein Interesse und waren im Ansatz auch gut zu lesen, konnten mich aber einfach nicht berühren. Mir fehlte es da an Tiefe, da die Autorin bei ihren Erzählungen eher distanziert bleibt und so der Leser auch keinen bleibenden Eindruck bekommt. Ich kann mir vorstellen, dass dies durchaus gewollt ist, aber mich konnte es dadurch einfach nicht abholen. Teils war es für mich eher recht schwer, einen roten Faden zu finden.

5

In 53 Geschichten beschreibt die Autorin die Absurdität des Lebens so wie auch Beobachtungen des eigenen Lebens, der Familie und Freunde. Sie schaut hin und nicht weg. Sie fotografiert alte Menschen, alte Paare, sieht wie sie durch Venedig "schlurfen" in ihren teuren uralten Pelzmänteln und macht sich Gedanken darüber was nach ihrem Tod mit all den prächtigen Kleidern passiert. "Aber ich werde sie noch gesehen haben, die letzten Schatten in diesem Wasserlabyrinth." Sie schreibt über Prozesse aus dem Straf-, Schwur- und sogar Seegericht, die einem so vorkommen als könnten sie nicht sein, aber doch der Tatsachen entsprechen, da sie nicht erfunden sind. Ein Mann steht vor dem Schwurgericht, weil er die gesamte Familie seiner Frau umgebracht hat...Er und seine Frau haben sich so isoliert, dass sie in scheinbar rationalen Wahnvorstellungen gelebt haben, in der immer absurdere Überzeugungen sich festgesetzt haben... Die Autorin bezeichnet es als "Tunnel aus Einsamkeit und Obsession, in dem sich das Leben mancher Menschen abspielt." Man muss sich im Klaren sein,dass dieses Buch kein Roman ist. Es bietet die Chance mal eine andere Perspektive einzunehmen, auch wenn sie nicht immer schön ist

2

Grundidee interessant, aber irgendwie fehlt das gewisse Etwas.

Tatsächlich empfand ich die Grundidee als äußert interessant - einige der Gerichtsprozesse waren es auch. Irritiert war ich vor allem zu Beginn von den persönlichen Geschichten der Autorin, die mal kürzer und mal länger dazwischen eingeschoben wurden. Vielem wurde sich, meiner Meinung nach, fast schon philosophisch und "künstlerisch" genähert. Irgendwie fehlte mir einfach das gewisse Etwas und es wurde für mich zunehmend schwieriger, dem Buch bis zum Ende treu zu bleiben, so dass sowohl die Erinnerungen an die Geschichten der Gerichtsprozesse als auch an die der persönlichen Geschichten bei mir bereits jetzt nicht mehr vollkommen vorhanden sind. Schade.

5

Sternebewertung fiktiv

Ich lese Erzählungen selten der Reihe nach. Stattdessen blättere ich zunächst durch das Inhaltsverzeichnis und wähle Titel aus, die mich spontan ansprechen. Erst wenn ich diese gelesen habe, beginne ich wild gemischt, mal von hinten, mal aus der Mitte, mal vom Anfang. Irgendwie ist es so, als würde mein innerer Monk mitlesen. Die Erzählungen von Yasmina Reza haben mich sehr beeindruckt. Einige stammen aus echten Strafprozessen, die sie regelmäßig besucht, andere wiederum basieren auf persönlichen Begegnungen. Inhaltlich kreisen sie um Moral, menschliche Fehlentscheidungen und gesellschaftliche Abgründe. Manche Geschichten jagen einem Gänsehaut über den Rücken, andere beschäftigen einen noch lange nach dem Lesen. Besonders mochte ich die Erzählungen, die einzelne Strafprozesse nachzeichnen, mit ihren oft verstörenden Einblicken in das, was Menschen zu ihren Taten treibt. Reza beschreibt nicht nur die Täter, sondern auch die Opfer und schafft es, beide Seiten eindringlich darzustellen. Ihr Schreibstil ist subtil und gleichzeitig sehr präzise. In manchen Geschichten setzt sie mit einem letzten Satz ein deutliches, beinahe wertendes Ausrufezeichen. In anderen überlässt sie es dem Leser, das Ende für sich zu deuten. Beides hat mir gut gefallen. Ihre Beobachtungsgabe und ihr Gespür für Zwischentöne machen die Texte besonders. Eine klare Empfehlung. Wer kurze, in sich geschlossene Erzählungen mag, insbesondere mit psychologischem Tiefgang und gesellschaftlicher Relevanz, wird dieses Buch zu schätzen wissen. Ich habe mir direkt ein weiteres Buch der Autorin auf die Wunschliste gepackt.

4.5

Spannende Einblicke in einen für mich als Strafverteidigerin nicht so fremde Welt.

4

Nach anfänglicher Irritation dann doch noch für ganz gut befunden.

Ich hatte keine Ahnung, was mich wartet; keine Ahnung, wer Yasmina Reza ist. Und ich hatte falsche Erwartungen an dieses Buch. In meiner kurzen Enttäuschung und Irritation nach den ersten Seiten, hätte ich das Buch fast beiseite gelegt. Manchmal ist es gut, alles nochmal auf Anfang zu setzen, sich erwartungsfrei auf eine Lektüre einzulassen. Für dieses Buch war dies mein Schlüssel. Erwartet hatte ich Gerichtsreportagen. Bekommen habe ich ein vielschichtiges Kaleidoskop von menschlichen Dramen vor Gericht bis hin zu scheinbaren Fast-Nichtigkeiten aus dem Leben der Autorin. Und doch macht weder das eine noch das andere den Kern des Buches aus. Es ist vielmehr der individuelle Blickwinkel, der Beobachtungspunkt, der Gedankengang der Autorin zu alledem; manchmal ein Ton der Einmischung, Deutungsversuche … und manchmal gefühlt nichts davon. „Die Rückseite des Lebens“ ist ein Mix, den ich schlussendlich erstaunlich gerne weitergelesen habe. So wie ich es überhaupt zunehmend liebe essayistische Literatur zu lesen. Ich bin auf alle Fälle offen dafür, weitere Bücher der Autorin zu lesen. [unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar]

Ich hab’s abgebrochen. Es klang vom Thema her sooo gut! Aber ich habe keinen roten Faden oder auch nur einen Zusammenhang zwischen den Kapiteln erkannt. Diese sind jeweils nur ca 1-3 Seiten lang.

4

Gerichtsprozesserstattung mit psychologischem Tiefgang

Yasmina Reza stellt eine Potpourri aus Kurzgeschichten zusammen, in denen es meist um Gerichtsprozesse aber auch um kleine alltägliche Begebenheiten geht. Jede dieser Geschichten ist mit Tiefgang geschrieben. Am meisten beeindruckt haben mich die Geschichte des Armen Olivier und Corinne M. S Leben. Beides sind Beispiele für Lebensgeschichten, wie sie nicht verlaufen sollten. Irgendwann ist das Leid für Jeden unaushaltbar.

2

Ich bin verwirrt

Ich hab mir so viel von dem Buch versprochen – und leider absolut nichts bekommen. Mir hat der rote Faden gefehlt, alles war irgendwie wirr aneinander gereiht. Geschichten aus dem Gerichtssaal (wertungsfrei) gepaart mit kurzen Anekdoten aus dem Leben der Autorin (was die mir sagen sollten, hab ich ehrlich gesagt null verstanden). Was ist denn jetzt die große “Moral von der Geschicht”? Wie sind die Prozesse ausgegangen? Was waren die Beweggründe der Täter/Täterinnen? Für mich bleibt das alles leider unbeantwortet.

Beitrag erstellen