Die Netzflickerin
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Die Netzflickerin
von Maarten 't Hart
Ich liebe Erzählungen und freue mich immer, wenn ich einen neuen großartigen Erzähler kennenlernen darf. Maarten ’t Hart IST ein solcher - „Die Netzflickerin“ wird ganz sicher nicht das letzte Buch sein, welches ich von ihm lese. Aus dem Niederländischen von Marianne Holberg übersetzt (PIPER 2002), begleitet man in dieser Geschichte…ich möchte sagen in diesem Liebes/Lebensdrama das Leben des Roemer Simon Minderhout. Beginnend kurz vor dem ersten Weltkrieg, verfolgt man die Geschichte über etwa 430 Seiten. Man erlebt die Geburt, die ersten Schritte, die Ausflüge in die Philosophie und sein Leben als Apotheker. Begleitet wird Simon vor allem von seinem Vater (Jacob), der in seiner Rolle als „bauernschlauer“ Gemeindesekretär das Leben von Simon bis (fast) zum Schluß mit Lebensweisheiten unterfüttert, die der Erzählung eine Dichte und Größe verleihen, dass es eine Freude ist, sie zu lesen. Immer wieder kommt es zu einem Austausch der Beiden, die dem Leser nichts anderes übrig lassen, als dass er weiterlesen muss! „Und ich, da unter dem Eis, ich dachte lediglich: Überflüssig, daß ich noch neue Schlittschuhe gekauft habe.“ Später übernimmt ein alter Freund (Aaron - ein Überlebender des Holocaust) die Rolle des Vaters und tauscht sich mit Simon aus. Zum Inhalt nur kurz etwas (abgewandelt) aus der Buchbeschreibung (ansonsten wird zuviel verraten) Wie bereits beschrieben, geht es um die Lebensgeschichte des Apothekers Simon Minderhout. Nach seiner Kindheit - geprägt vor allem durch seinen Vater - studiert Simon Pharmazie und Philosophie. Er übernimmt die Apotheke seines Onkels in Maassluis, einem Hafenstädtchen in Südholland; es ist Krieg, und die Niederlande sind von den Deutschen besetzt. Als Zugereister bleibt Simon seinen neugierigen, kleinlichen Nachbarn trotz Bombenangriffen und Besatzungszeit ein Fremder, der mißtrauisch beobachtet wird. Er gerät in Kontakt mit dem Widerstand im Untergrund: Eines Abends steht wieder einmal Hillegonda in seiner Apotheke, eine Netzflickerin, die ihn ab und zu um Medikamente für Untergetauchte gebeten hat. Diesmal bittet sie um Unterkunft für sich selber. Simon ahnt nicht, dass die kurze Leidenschaft dieser einen Nacht ihn Jahrzehnte später einholen wird. Nur soviel soll verraten werden: Die Netzflickerin und diese eine Nacht sind für den Rest seines Lebens DAS prägende Liebesereignis für Simon! Ein weiteres Highlight im Jahr 2023 - für mich!
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Die Netzflickerin
von Maarten 't Hart
Ich liebe Erzählungen und freue mich immer, wenn ich einen neuen großartigen Erzähler kennenlernen darf. Maarten ’t Hart IST ein solcher - „Die Netzflickerin“ wird ganz sicher nicht das letzte Buch sein, welches ich von ihm lese. Aus dem Niederländischen von Marianne Holberg übersetzt (PIPER 2002), begleitet man in dieser Geschichte…ich möchte sagen in diesem Liebes/Lebensdrama das Leben des Roemer Simon Minderhout. Beginnend kurz vor dem ersten Weltkrieg, verfolgt man die Geschichte über etwa 430 Seiten. Man erlebt die Geburt, die ersten Schritte, die Ausflüge in die Philosophie und sein Leben als Apotheker. Begleitet wird Simon vor allem von seinem Vater (Jacob), der in seiner Rolle als „bauernschlauer“ Gemeindesekretär das Leben von Simon bis (fast) zum Schluß mit Lebensweisheiten unterfüttert, die der Erzählung eine Dichte und Größe verleihen, dass es eine Freude ist, sie zu lesen. Immer wieder kommt es zu einem Austausch der Beiden, die dem Leser nichts anderes übrig lassen, als dass er weiterlesen muss! „Und ich, da unter dem Eis, ich dachte lediglich: Überflüssig, daß ich noch neue Schlittschuhe gekauft habe.“ Später übernimmt ein alter Freund (Aaron - ein Überlebender des Holocaust) die Rolle des Vaters und tauscht sich mit Simon aus. Zum Inhalt nur kurz etwas (abgewandelt) aus der Buchbeschreibung (ansonsten wird zuviel verraten) Wie bereits beschrieben, geht es um die Lebensgeschichte des Apothekers Simon Minderhout. Nach seiner Kindheit - geprägt vor allem durch seinen Vater - studiert Simon Pharmazie und Philosophie. Er übernimmt die Apotheke seines Onkels in Maassluis, einem Hafenstädtchen in Südholland; es ist Krieg, und die Niederlande sind von den Deutschen besetzt. Als Zugereister bleibt Simon seinen neugierigen, kleinlichen Nachbarn trotz Bombenangriffen und Besatzungszeit ein Fremder, der mißtrauisch beobachtet wird. Er gerät in Kontakt mit dem Widerstand im Untergrund: Eines Abends steht wieder einmal Hillegonda in seiner Apotheke, eine Netzflickerin, die ihn ab und zu um Medikamente für Untergetauchte gebeten hat. Diesmal bittet sie um Unterkunft für sich selber. Simon ahnt nicht, dass die kurze Leidenschaft dieser einen Nacht ihn Jahrzehnte später einholen wird. Nur soviel soll verraten werden: Die Netzflickerin und diese eine Nacht sind für den Rest seines Lebens DAS prägende Liebesereignis für Simon! Ein weiteres Highlight im Jahr 2023 - für mich!