Die Nase

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Beschreibung

Iwan Jakowlewitsch zog des Anstandes halber einen Frack über sein Hemd, setzte sich an den Tisch, nahm etwas Salz, schnitt zwei Zwiebeln zurecht, ergriff das Messer, machte eine wichtige Miene und begann das Brot zu zerteilen. Als er es in zwei Hälften geschnitten hatte, blickte er hinein und sah darin zu seinem Erstaunen etwas Weißliches. Iwan Jakowlewitsch kratzte vorsichtig mit dem Messer und tastete mit dem Finger. – Es ist etwas Festes, – sagte er sich, was kann es sein?
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Klassiker
Format
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Seitenzahl
N/A
Preis
4.99 €

Beiträge

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War Gogol der Erfinder der Kafkaeske? Müsste es nicht eigentlich gogolesk heißt? Die diffusen Erfahrungen der Angst, Unsicherheit und Entfremdung kommen mir ähnlich wie bei Kafka vor. Gogol läßt die Entfremdung vom eigenen Ich nicht durch Verwandlung, sondern Wegnahme eines Körperteil geschehen. Auch beim wiederholten Lesen ein Genuss. „Das Unbegreiflichste an der Sache ist, wie es nur Schriftsteller geben kann, die sich solche Gegenstände wählen. Ich muß gestehen, das ist mir das Allerunbegreiflichste ... in der Tat, das geht vollständig über mein Begriffsvermögen! Denn erstens hat das Vaterland nicht den mindesten Nutzen davon, und dann zweitens – aber auch zweitens springt kein Vorteil dabei heraus. Kurz, ich weiß nicht, was das soll ...“ Das sind die letzten Sätze Gogols in dieser absurden Erzählung, die sich wie ein 180 Jahre alter Sketch von Monty Python anfühlt. Die Nase eines angesehenen Majors in St. Petersburg taucht einmal im Brot seines Barbiers und ein anderes mal als mürrischer Stadtrat auf. Skurriler geht es wirklich kaum. Und wie schon der Autor am Ende über sein Werk sagt: ich weiß nicht, was das soll. Ob es überhaupt eine Interpretation gibt? Der Mut, zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein derart albernes Buch zu schreiben, ist beachtlich. Ein Meilenstein des Surrealismus. Ich fand es klasse.

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War Gogol der Erfinder der Kafkaeske? Müsste es nicht eigentlich gogolesk heißt? Die diffusen Erfahrungen der Angst, Unsicherheit und Entfremdung kommen mir ähnlich wie bei Kafka vor. Gogol läßt die Entfremdung vom eigenen Ich nicht durch Verwandlung, sondern Wegnahme eines Körperteil geschehen. Auch beim wiederholten Lesen ein Genuss. „Das Unbegreiflichste an der Sache ist, wie es nur Schriftsteller geben kann, die sich solche Gegenstände wählen. Ich muß gestehen, das ist mir das Allerunbegreiflichste ... in der Tat, das geht vollständig über mein Begriffsvermögen! Denn erstens hat das Vaterland nicht den mindesten Nutzen davon, und dann zweitens – aber auch zweitens springt kein Vorteil dabei heraus. Kurz, ich weiß nicht, was das soll ...“ Das sind die letzten Sätze Gogols in dieser absurden Erzählung, die sich wie ein 180 Jahre alter Sketch von Monty Python anfühlt. Die Nase eines angesehenen Majors in St. Petersburg taucht einmal im Brot seines Barbiers und ein anderes mal als mürrischer Stadtrat auf. Skurriler geht es wirklich kaum. Und wie schon der Autor am Ende über sein Werk sagt: ich weiß nicht, was das soll. Ob es überhaupt eine Interpretation gibt? Der Mut, zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein derart albernes Buch zu schreiben, ist beachtlich. Ein Meilenstein des Surrealismus. Ich fand es klasse.

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