Die Menschheit hat den Verstand verloren
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Astrid Lindgren (1907-2002) ist die wichtigste Kinderbuchautorin des 20. Jahrhunderts, Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Karlsson vom Dach, Ronja Räubertochter und Die Brüder Löwenherz sind Klassiker, die bereits von mehreren Generationen von Kindern und Eltern gelesen wurden. Sie überwinden mühelos die Grenzen von Alter, Geschlecht, Herkunft und Politik. Astrid Lindgrens Bücher wurden in über 96 Sprachen übersetzt und haben sich mehr als 150 Millionen Mal verkauft. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin hat sie sich stets für Rechte von Kindern eingesetzt.
Beiträge
Die Kriegstagebücher sind ein einmaliges historisches Dokument Astrid Lindgrens und zeigen eine vollkommen andere Seite von ihr. Eindrücklich schildert sie ihr Leben während des zweiten Weltkriegs. Die Sonderrolle Schwedens aber auch die Nähe zu betroffenen Ländern wird eindrucksvoll gezeigt. Lindgren sammelte akribisch Zeitungsausschnitte und sonstige Zeitdokumente und fügte sie ihrem Tagebuch bei, sodass ein einmaliges Zeitdokument entstand. Die Kraft ihrer Worte ist schon in diesem Tagebuch - zu einer Zeit vor ihrer Schriftstellerei - deutlich spürbar.
Wahnsinn! Schrecklich! Alles zugleich
Es ist ein Glücksfall, dass diese prägende Frau, in diesen Jahren Tagebuch geführt hat und den Fokus dabei auf die politischen Entwicklungen und alltäglichen Auswirkungen des letzten Weltkriegs gelegt hat. Entstanden ist ein sehr lesenswertes Buch einer Frau, die die Menschen und Menschenkinder liebte, sowie eine eindringliche Ermahnung, im Ringen um Frieden nie nachzulassen. 🕊️
Eine interessante Mischung aus Astrid Lindgrens Gedanken in dieser Zeit und den Zeitungsartikeln, die über den Krieg berichten.
Als die spätere Kinderbuchautorin Astrid Lindgren am 1. September 1939 beginnt , ein Tagebuch zu führen, weil in Europa der Krieg ausgebrochen ist, kann sie nicht ahnen, dass sie dieses Tagebuch sechs lange Jahre lang führen wird. Zunächst akribisch, später in größeren Abständen, hält sie die Kriegsgeschehnisse fest und geht dabei besonders darauf ein, inwiefern Schweden und seine Nachbarländer Norwegen und Finnland betroffen sind. Schweden sollte neutral bleiben und die unmittelbaren Auswirkungen auf Lindgren und ihre Familie waren gering – und doch beschäftigten die Grausamkeiten des Krieges Lindgren sehr, immer wieder erwähnt sie im Verlaufe des Tagebuches, wie dankbar sie ist, dass sie nicht hungern und um Leib und Leben fürchten müssen. Das geht so weit, dass man den Eindruck gewinnt, sie fühle sich regelrecht schuldig deswegen. Dennoch musste ich bei der Lektüre bzw. beim Anhören gelegentlich darüber schmunzeln, wie genau Lindgren festhält, was zu irgendwelchen Festen alles aufgetischt wurde und welche Geschenke es gab. Doch damit verstärkt sie eben den Kontrast zu den Lebensumständen in den am Krieg beteiligten Ländern. Astrid Lindgrens Kriegstagebücher sind vor allem insofern einmal eine ganz andere Lektüre über den 2. Weltkrieg, als sie aus einer Sicht geschrieben sind, die nur selten in der Kriegsliteratur zu finden ist – der einer Privatperson in einem neutralen Land. Für mich ist das der größte Pluspunkt des Buches, denn das ist wirklich interessant. Auch waren mir viele Details über den 2. Weltkrieg in Skandinavien bisher unbekannt. Doch natürlich ist dies kein Sachbuch, es ist ein Tagebuch, und wir erfahren auch, was in den abgedeckten 6 Jahren alles in Lindgrens Familie passierte: die häufigen Erkrankungen der Tochter Karin, die Schulprobleme des Sohnes Lars und die Ehekrise mit ihrem Mann Sture Lindgren. Vor allem letzteres wirkte sich natürlich auf die Tagebücher aus, denn Lindgren fehlte im zweiten Halbjahr 1944 deswegen oft die Kraft, regelmäßig zu schreiben. Besonders Freunde ihrer Kinderbücher (und wer ist das nicht?) werden sich über Einträge freuen, die das Manuskript von Pippi Langstrumpf erwähnen. Insgesamt sind Lindgrens Tagebucheinträge geprägt von ihrer Empathie, häufig denkt sie an die Menschen in den Kriegsländern, auch im Aggressorland Deutschland, denen es so schlecht geht. Für Westeuropäer etwas überraschend sind die Aussagen, in denen klar wird, dass man sich in Schweden bei aller Abscheu vor dem Naziregime aus Angst vor den Russen in bestimmten Kriegsphasen eher deutsche als russische Erfolge wünschte. Ich habe lediglich einen Kritikpunkt: Es hat mich sehr überrascht, ja zunächst gar schockiert, dass in den Einträgen nach der deutschen Kapitulation so wenig über die Vernichtung der Juden und über die Atombombenabwürfe in Japan gesagt wird. Da hatte ich etwas anderes erwartet. Aus früheren Einträgen ist jedoch klar, dass Lindgren auch vom Schicksal der Juden betroffen war. Dass sie so wenig zum Atomkrieg sagt, ist vielleicht einfach der Konzentration auf das längst kriegsfreie Europa geschuldet – das Tagebuch ist das einer sympathischen, mitfühlenden Frau. Zum Hörbuch: Eva Mattes liest mit sanfter, ruhiger Stimme, sehr angenehm. Eine unterhaltsame, bewegende Schilderung der Kriegszeit aus der Sicht einer intelligenten Frau in einem neutralen Land.
Ein sehr eindrucksvolles Buch, das einem einen Einblick über das Leben in den Jahren des Zweiten Weltkriegs in Schweden gibt. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und nicht selten möchte man einzelne Passagen markieren und teilen. Leider ist das Blättern zwischen teilweise drei verschiedenen Seiten/Passagen etwas umständlich, was dem Inhalt jedoch nicht schadet.
4-5 Sterne
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Autorenbeschreibung
Astrid Lindgren (1907-2002) ist die wichtigste Kinderbuchautorin des 20. Jahrhunderts, Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Karlsson vom Dach, Ronja Räubertochter und Die Brüder Löwenherz sind Klassiker, die bereits von mehreren Generationen von Kindern und Eltern gelesen wurden. Sie überwinden mühelos die Grenzen von Alter, Geschlecht, Herkunft und Politik. Astrid Lindgrens Bücher wurden in über 96 Sprachen übersetzt und haben sich mehr als 150 Millionen Mal verkauft. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin hat sie sich stets für Rechte von Kindern eingesetzt.
Beiträge
Die Kriegstagebücher sind ein einmaliges historisches Dokument Astrid Lindgrens und zeigen eine vollkommen andere Seite von ihr. Eindrücklich schildert sie ihr Leben während des zweiten Weltkriegs. Die Sonderrolle Schwedens aber auch die Nähe zu betroffenen Ländern wird eindrucksvoll gezeigt. Lindgren sammelte akribisch Zeitungsausschnitte und sonstige Zeitdokumente und fügte sie ihrem Tagebuch bei, sodass ein einmaliges Zeitdokument entstand. Die Kraft ihrer Worte ist schon in diesem Tagebuch - zu einer Zeit vor ihrer Schriftstellerei - deutlich spürbar.
Wahnsinn! Schrecklich! Alles zugleich
Es ist ein Glücksfall, dass diese prägende Frau, in diesen Jahren Tagebuch geführt hat und den Fokus dabei auf die politischen Entwicklungen und alltäglichen Auswirkungen des letzten Weltkriegs gelegt hat. Entstanden ist ein sehr lesenswertes Buch einer Frau, die die Menschen und Menschenkinder liebte, sowie eine eindringliche Ermahnung, im Ringen um Frieden nie nachzulassen. 🕊️
Eine interessante Mischung aus Astrid Lindgrens Gedanken in dieser Zeit und den Zeitungsartikeln, die über den Krieg berichten.
Als die spätere Kinderbuchautorin Astrid Lindgren am 1. September 1939 beginnt , ein Tagebuch zu führen, weil in Europa der Krieg ausgebrochen ist, kann sie nicht ahnen, dass sie dieses Tagebuch sechs lange Jahre lang führen wird. Zunächst akribisch, später in größeren Abständen, hält sie die Kriegsgeschehnisse fest und geht dabei besonders darauf ein, inwiefern Schweden und seine Nachbarländer Norwegen und Finnland betroffen sind. Schweden sollte neutral bleiben und die unmittelbaren Auswirkungen auf Lindgren und ihre Familie waren gering – und doch beschäftigten die Grausamkeiten des Krieges Lindgren sehr, immer wieder erwähnt sie im Verlaufe des Tagebuches, wie dankbar sie ist, dass sie nicht hungern und um Leib und Leben fürchten müssen. Das geht so weit, dass man den Eindruck gewinnt, sie fühle sich regelrecht schuldig deswegen. Dennoch musste ich bei der Lektüre bzw. beim Anhören gelegentlich darüber schmunzeln, wie genau Lindgren festhält, was zu irgendwelchen Festen alles aufgetischt wurde und welche Geschenke es gab. Doch damit verstärkt sie eben den Kontrast zu den Lebensumständen in den am Krieg beteiligten Ländern. Astrid Lindgrens Kriegstagebücher sind vor allem insofern einmal eine ganz andere Lektüre über den 2. Weltkrieg, als sie aus einer Sicht geschrieben sind, die nur selten in der Kriegsliteratur zu finden ist – der einer Privatperson in einem neutralen Land. Für mich ist das der größte Pluspunkt des Buches, denn das ist wirklich interessant. Auch waren mir viele Details über den 2. Weltkrieg in Skandinavien bisher unbekannt. Doch natürlich ist dies kein Sachbuch, es ist ein Tagebuch, und wir erfahren auch, was in den abgedeckten 6 Jahren alles in Lindgrens Familie passierte: die häufigen Erkrankungen der Tochter Karin, die Schulprobleme des Sohnes Lars und die Ehekrise mit ihrem Mann Sture Lindgren. Vor allem letzteres wirkte sich natürlich auf die Tagebücher aus, denn Lindgren fehlte im zweiten Halbjahr 1944 deswegen oft die Kraft, regelmäßig zu schreiben. Besonders Freunde ihrer Kinderbücher (und wer ist das nicht?) werden sich über Einträge freuen, die das Manuskript von Pippi Langstrumpf erwähnen. Insgesamt sind Lindgrens Tagebucheinträge geprägt von ihrer Empathie, häufig denkt sie an die Menschen in den Kriegsländern, auch im Aggressorland Deutschland, denen es so schlecht geht. Für Westeuropäer etwas überraschend sind die Aussagen, in denen klar wird, dass man sich in Schweden bei aller Abscheu vor dem Naziregime aus Angst vor den Russen in bestimmten Kriegsphasen eher deutsche als russische Erfolge wünschte. Ich habe lediglich einen Kritikpunkt: Es hat mich sehr überrascht, ja zunächst gar schockiert, dass in den Einträgen nach der deutschen Kapitulation so wenig über die Vernichtung der Juden und über die Atombombenabwürfe in Japan gesagt wird. Da hatte ich etwas anderes erwartet. Aus früheren Einträgen ist jedoch klar, dass Lindgren auch vom Schicksal der Juden betroffen war. Dass sie so wenig zum Atomkrieg sagt, ist vielleicht einfach der Konzentration auf das längst kriegsfreie Europa geschuldet – das Tagebuch ist das einer sympathischen, mitfühlenden Frau. Zum Hörbuch: Eva Mattes liest mit sanfter, ruhiger Stimme, sehr angenehm. Eine unterhaltsame, bewegende Schilderung der Kriegszeit aus der Sicht einer intelligenten Frau in einem neutralen Land.
Ein sehr eindrucksvolles Buch, das einem einen Einblick über das Leben in den Jahren des Zweiten Weltkriegs in Schweden gibt. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und nicht selten möchte man einzelne Passagen markieren und teilen. Leider ist das Blättern zwischen teilweise drei verschiedenen Seiten/Passagen etwas umständlich, was dem Inhalt jedoch nicht schadet.
4-5 Sterne