Die Legende vom heiligen Trinker
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Beschreibung
Beiträge
Sehr kurzweilig, aber interessant!
...und die Moral von der Geschicht': Versaufe dein Geld nicht bzw. gebe es sinnlos aus und zahle deine Schulden zurück, bevor es zu spät ist! 😊
Das Positivum zu Hiob: ein Clochard in Paris erlebt Wunder um Wunder. Weihnächtlich und tröstlich. Am Ende stirbt er im Glauben an das Gute, dass ihn das Glück nicht verlassen hat. Ist auch ein Buch über die Alkoholsucht, der die Süchtigen trotz Hoffnung und Chancen nicht entfliehen können - auch Roth nicht, der die Veröffentlichung der Novelle nicht mehr erleben konnte. Die Legende wirkt besonders stark mit diesem Vorwissen.
Dem Clochard Andreas passieren in dieser kleinen Erzählung offensichtlich eine Reihe von Wundern, als er durch Paris zieht und immer wieder Menschen trifft, die ihm zum Teil größere Geldbeträge zukommen lassen, die er in Alkohol ertränkt. Er findet nicht nur Materielles, sondern auch Menschen aus seiner Vergangenheit, die ihn positiv begleiten. Am Anfang dachte ich, es wird so eine Art „Hans im Säuferglück“-Geschichte, doch am Ende wird klar, dass die eingetretenen Wunder keineswegs die Glückssymbolik aus dem Märchen überstrapaziert. Vielmehr ist die letzte Erzählung von Joseph Roth, der kurz nach der Veröffentlichung vom Alkohol gezeichnet und todtraurig, in Paris starb, eine biografische Wunschvorstellung. Es geht gar nicht darum, dass man immer nur positiv denken soll oder die Einfältigen vom Glück verfolgt sind. Vielmehr zeigt die Geschichte mit vielen christlichen Motiven für mich eindrucksvoll, wie ein Trinker trotz der Hilfe seiner Mitmenschen immer wieder in die Situation der Armut gelangt. Da wollen ihm die Gönner gottgleich „auf den rechten Weg“ führen, in dem sie ihn finanziell unterstützen. Oder Andreas selbst will sich in der Seine mit einer Waschung von den Sünden befreien. Spannend, wie es ihm nicht gelingt und er sich nur die Hände wäscht, wie es Menschen tun, die ihre Hände in Unschuld baden. Der Text kommt so harmlos märchenhaft daher und hat für mich erst seine Tragweite entfaltet, als ich im Nachgang mehr über Roths Exiljahre in Frankreich las. Hat mir gefallen.
Dem Clochard Andreas passieren in dieser kleinen Erzählung offensichtlich eine Reihe von Wundern, als er durch Paris zieht und immer wieder Menschen trifft, die ihm zum Teil größere Geldbeträge zukommen lassen, die er in Alkohol ertränkt. Er findet nicht nur Materielles, sondern auch Menschen aus seiner Vergangenheit, die ihn positiv begleiten. Am Anfang dachte ich, es wird so eine Art „Hans im Säuferglück“-Geschichte, doch am Ende wird klar, dass die eingetretenen Wunder keineswegs die Glückssymbolik aus dem Märchen überstrapaziert. Vielmehr ist die letzte Erzählung von Joseph Roth, der kurz nach der Veröffentlichung vom Alkohol gezeichnet und todtraurig, in Paris starb, eine biografische Wunschvorstellung. Es geht gar nicht darum, dass man immer nur positiv denken soll oder die Einfältigen vom Glück verfolgt sind. Vielmehr zeigt die Geschichte mit vielen christlichen Motiven für mich eindrucksvoll, wie ein Trinker trotz der Hilfe seiner Mitmenschen immer wieder in die Situation der Armut gelangt. Da wollen ihm die Gönner gottgleich „auf den rechten Weg“ führen, in dem sie ihn finanziell unterstützen. Oder Andreas selbst will sich in der Seine mit einer Waschung von den Sünden befreien. Spannend, wie es ihm nicht gelingt und er sich nur die Hände wäscht, wie es Menschen tun, die ihre Hände in Unschuld baden. Der Text kommt so harmlos märchenhaft daher und hat für mich erst seine Tragweite entfaltet, als ich im Nachgang mehr über Roths Exiljahre in Frankreich las. Hat mir gefallen.
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Sehr kurzweilig, aber interessant!
...und die Moral von der Geschicht': Versaufe dein Geld nicht bzw. gebe es sinnlos aus und zahle deine Schulden zurück, bevor es zu spät ist! 😊
Das Positivum zu Hiob: ein Clochard in Paris erlebt Wunder um Wunder. Weihnächtlich und tröstlich. Am Ende stirbt er im Glauben an das Gute, dass ihn das Glück nicht verlassen hat. Ist auch ein Buch über die Alkoholsucht, der die Süchtigen trotz Hoffnung und Chancen nicht entfliehen können - auch Roth nicht, der die Veröffentlichung der Novelle nicht mehr erleben konnte. Die Legende wirkt besonders stark mit diesem Vorwissen.
Dem Clochard Andreas passieren in dieser kleinen Erzählung offensichtlich eine Reihe von Wundern, als er durch Paris zieht und immer wieder Menschen trifft, die ihm zum Teil größere Geldbeträge zukommen lassen, die er in Alkohol ertränkt. Er findet nicht nur Materielles, sondern auch Menschen aus seiner Vergangenheit, die ihn positiv begleiten. Am Anfang dachte ich, es wird so eine Art „Hans im Säuferglück“-Geschichte, doch am Ende wird klar, dass die eingetretenen Wunder keineswegs die Glückssymbolik aus dem Märchen überstrapaziert. Vielmehr ist die letzte Erzählung von Joseph Roth, der kurz nach der Veröffentlichung vom Alkohol gezeichnet und todtraurig, in Paris starb, eine biografische Wunschvorstellung. Es geht gar nicht darum, dass man immer nur positiv denken soll oder die Einfältigen vom Glück verfolgt sind. Vielmehr zeigt die Geschichte mit vielen christlichen Motiven für mich eindrucksvoll, wie ein Trinker trotz der Hilfe seiner Mitmenschen immer wieder in die Situation der Armut gelangt. Da wollen ihm die Gönner gottgleich „auf den rechten Weg“ führen, in dem sie ihn finanziell unterstützen. Oder Andreas selbst will sich in der Seine mit einer Waschung von den Sünden befreien. Spannend, wie es ihm nicht gelingt und er sich nur die Hände wäscht, wie es Menschen tun, die ihre Hände in Unschuld baden. Der Text kommt so harmlos märchenhaft daher und hat für mich erst seine Tragweite entfaltet, als ich im Nachgang mehr über Roths Exiljahre in Frankreich las. Hat mir gefallen.
Dem Clochard Andreas passieren in dieser kleinen Erzählung offensichtlich eine Reihe von Wundern, als er durch Paris zieht und immer wieder Menschen trifft, die ihm zum Teil größere Geldbeträge zukommen lassen, die er in Alkohol ertränkt. Er findet nicht nur Materielles, sondern auch Menschen aus seiner Vergangenheit, die ihn positiv begleiten. Am Anfang dachte ich, es wird so eine Art „Hans im Säuferglück“-Geschichte, doch am Ende wird klar, dass die eingetretenen Wunder keineswegs die Glückssymbolik aus dem Märchen überstrapaziert. Vielmehr ist die letzte Erzählung von Joseph Roth, der kurz nach der Veröffentlichung vom Alkohol gezeichnet und todtraurig, in Paris starb, eine biografische Wunschvorstellung. Es geht gar nicht darum, dass man immer nur positiv denken soll oder die Einfältigen vom Glück verfolgt sind. Vielmehr zeigt die Geschichte mit vielen christlichen Motiven für mich eindrucksvoll, wie ein Trinker trotz der Hilfe seiner Mitmenschen immer wieder in die Situation der Armut gelangt. Da wollen ihm die Gönner gottgleich „auf den rechten Weg“ führen, in dem sie ihn finanziell unterstützen. Oder Andreas selbst will sich in der Seine mit einer Waschung von den Sünden befreien. Spannend, wie es ihm nicht gelingt und er sich nur die Hände wäscht, wie es Menschen tun, die ihre Hände in Unschuld baden. Der Text kommt so harmlos märchenhaft daher und hat für mich erst seine Tragweite entfaltet, als ich im Nachgang mehr über Roths Exiljahre in Frankreich las. Hat mir gefallen.