Die Kunst, nicht aneinander vorbeizureden

Die Kunst, nicht aneinander vorbeizureden

E-Book
4.01
Neville ChamberlainSpionKommunikationspsychologieSylvia Plath

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Beschreibung

Neville Chamberlain redet mit Adolf Hitler - und versteht doch nicht, was der vorhat. Amanda Knox beteuert ihre Unschuld, von den italienischen Richtern wird sie dennoch wegen Mordes verurteilt. Und die Verständigung über Sex klappt, nicht nur unter Alkoholeinfluss, schon gleich gar nicht mehr. Unsere Instrumente und Strategien, mit denen wir andere Menschen verstehen wollen, funktionieren nicht, schreibt Bestseller-Autor Malcolm Gladwell. Und weil wir nicht wissen, wie wir mit Fremden reden sollen, kommt es immer wieder zu Missverständnissen, zu Krisen und Konflikten. Anleger fallen auf Betrüger wie Bernie Maddox rein und die CIA lässt sich von Castros Spionen täuschen, und immer wieder deuten wir die Worte der anderen einfach falsch. Gladwell beschreibt diese dramatischen Fälle des Aneinandervorbeiredens und zeigt, warum unsere Zusammentreffen mit denen, die wir nicht kennen und die uns fremd sind, so oft scheitern. Wir reden an dem anderen vorbei, weil wir mit seinen Erwartungen und Empfindungen nicht vertraut sind. Gladwell gibt unserer Kommunikation einen Rahmen: Sein Buch ist eine kluge Analyse der psychologischen und kulturellen Faktoren, die unser Reden und Verhalten bestimmen. Und es ist ein Ratgeber in Zeiten, in denen überall Missverständnisse lauern, weil wir uns heute mehr denn je mit Menschen verständigen müssen, die uns nicht vertraut sind.
Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Gesellschaft & Sozialwissenschaften
Format
E-Book
Seitenzahl
384
Preis
19.99 €

Beiträge

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Alle
4

Sprache und Kommunikation sind komplexe und spannende Themen. In meinem Studium beschäftige ich mich bereits auf unterschiedliche Weisen damit und als mir „Die Kunst, nicht aneinander vorbeizureden“ ins Auge gesprungen ist, wusste ich, dass ich es unbedingt lesen möchte. Malcolm Gladwell erzählt von verschiedensten Momenten, in denen Kommunikation fehlgeschlagen ist: CIA-Agenten scheitern bei dem Enttarnen von Spionen, Vorgesetzte erkennen die betrügerischen Eigenschaften ihrer Mitarbeiter nicht, Menschen beteuern ihre Unschuld und werden wegen Mordes angeklagt. Es sind drastische Fälle, anhand derer Gladwell verdeutlichen möchte, dass dieselbe Sprache zu sprechen, nicht zwangsläufig bedeutet, einander bedingungslos zu verstehen. Mithilfe wahrer Begebenheiten baut der Autor ein spannendes Konstrukt, das die Schwierigkeiten von Kommunikation erläutert. Die Kapitel sind angenehm gegliedert und wiesen in meinen Augen eigene Spannungsbögen auf, sodass ich das Buch am besten in Etappen lesen konnte. Trotzdem werden immer wieder Bezüge zwischen den unterschiedlichen Erzählungen hergestellt. Dann und wann hatte das Buch zwar ein paar Längen, allerdings darf man auch nicht vergessen, dass es sich nicht um eine Unterhaltungslektüre handelt. Manche Fakten interessieren einen mehr, manche weniger – das ist von Person zu Person unterschiedlich. Was mich mehr gestört hat, war die Tatsache, dass der Titel meiner Meinung nach etwas fehlleitend ist. Ich habe mit Erzählungen gerechnet, die aufweisen, warum alltägliche Kommunikation scheitert. „Die Kunst, nicht aneinander vorbeizureden“ eben. Wie kann ich sicherstellen, dass ich in einem standardmäßigen Gespräch verstehe, was mein Gegenüber mir mitteilen möchte? Und warum funktioniert das nicht von selbst? Stattdessen fokussiert sich das Werk aber zu großen Teilen auf unehrliche Interaktionen, was schon eine gänzlich andere Basis schafft. Sobald mir der Fokus des Buches allerdings klar war und ich mich damit angefreundet hatte, habe ich es als wirklich interessant aufbereitete, gut erzählte Analyse empfunden. 4 Sterne.

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