Die Insel

Sehr schwach

Leider hat mich dieses Buch enttäuscht. Der Klappentext klingt sehr ansprechend und spannend, die Geschichte gut lesbar geschrieben, hält aber nicht was er verspricht und das Ende wirklich schwach und absolut kein Horror oder Thriller. Das Buch hat eigentlich auch nur 233 Seiten. Der Rest sind drei Kurzgeschichten, welche auch zu wünschen übrig lassen..

Bereits im letzten Jahr erschien "Finale" von Steen Langstrup. Der Klappentext hatte mich sehr angesprochen, jedoch waren die Rezensionen eher durchwachsen, gerade die die kurze Lnge und das abrupte Ende wurden bemngelt, so dass ich es mir letztlich doch nicht kaufte. Nun erschien im letzten Monat das neueste Buch von Langstrup. Jetzt wollte ich nicht mehr so lange zgern und habe einfach mal zugegriffen, da auch hier der Klappentext wieder so interessant klang. in "Die Insel" geht es um Noa und Selina. Noa kann sein Glck kaum fassen, dass Selina ihn tatschlich heiraten mchte. Die beiden verbringen gerade einen traumhaften Urlaub in warmen Gefilden. Zunchst wird man jedoch sofort in ein alptraumhaftes Szenario geworfen. Selina stirbt auf einer einsamen Insel (Nein, das ist kein Spoiler, das passiert tatschlich direkt im ersten Satz). Der Klappentext ist etwas irrefhrend, denn Noa wei durchaus, was passiert ist. Das junge Paar wollte einen Tauchgang in einem verbotenen Gebiet rund um eine abgelegene Insel machen. Pltzlich geht es Selina schlecht und sie stirbt recht schnell. Ihre Tourguides verkrmeln sich in Windeseile, da diese natrlich nicht verantwortlich gemacht werden wollen, dass sie Touristen in verbotene Gebiete fhren. So hockt Noa nun allein auf der Insel, ganz sich selbst berlassen. Und schnell passieren merkwrdige Dinge... Als Leser hat man sehr schnell das Gefhl, dass Noa und Selina da eine ganz dumme Idee hatten. Oder es liegt einfach an mir selbst, denn ich wrde von solchen Ausflgen generell die Finger lassen. So toll kann keine Landschaft sein, dass ich dafr empfindliche Strafen riskieren wrde. Auch Noa hat ein ungutes Gefhl, Selina jedoch ist ganz begeistert und daher mchte Noa nicht der Spielverderber sein. Tja, manchmal sollte man halt doch auf seinen Bauch hren... Das Buch selbst lsst sich etwas holprig lesen. Man wechselt zwischen den besagten Ereignissen und einem Gesprch zwischen Noa und einer dnischen Botschafterin, die Noa im Gefngnis besucht. Die wrtliche Rede ist lediglich mit einem Bindestrich am Anfang und einer etwas anderen Schriftart gekennzeichnet. Dadurch liest sich alles etwas monoton, da man den Erzhlenden keine richtige Emotion entlocken kann. An sich fand ich die Story wirklich, wirklich gut. Man fiebert auf das Geschehen hin, da man ja bereits wei, dass alles in einem Unglck enden wird. Es entsteht eine beklemmende Grundstimmung und man mchte frmlich ins Geschehen eingreifen, bevor man die Charaktere ins Verderben rennen sieht. Die Grundidee hat mich absolut berzeugt und es htte eine komplett runde Geschichte werden knnen - wenn nicht dieses Ende gewesen wre. daraus htte man einfach noch so viel machen knnen! Das Buch endet auerdem bei gerade mal etwa 70%. Danach folgen 3 "exklusive Bonus-Storys vom dnischen Horrormeister". Ja, er versteht es eine tolle Atmosphre zu schaffen. Doch hier spalten sich wahrscheinlich die Gemter und es gibt nur Hopp oder Top. Ich mag es, aber ich mag seine Art die Geschichten zu beenden nicht. Ich glaube fast, dass er gerne solche offenen Enden hat, denn auch seine Kurzgeschichten enden so. Ich bin hin- und hergerissen, weil ich die Story mag, aber eben nicht das Ende. Ich befrchte jedoch, dass ich auch in Zukunft wieder zu seinen Bchern greifen und auf ein weniger offenenes Ende hoffen werde.

nette Idee, schwache Umsetzung