Die Freiheit der Puppen
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Federica de Cesco wurde als Tochter eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter im norditalienischen Pordenone geboren. Sie spricht fließend Deutsch, Italienisch und Französisch, studierte Kunstgeschichte und Psychologie in Lüttich und schrieb im Alter von 15 Jahren ihr erstes Buch, den Jugendbestseller Der rote Seidenschal, dem über 50 Kinder- und Jugendbücher folgten, womit sie zu den meistgelesenen Jugendbuchautorinnen im deutschsprachigen Raum zählt. Mit Silbermuschel gelang ihr 1994 ein aufsehenerregendes Debüt in der Belletristik. Weitere große und erfolgreiche Romane wie Die neunte Sonne, Der englische Liebhaber und Das Erbe der Vogelmenschen folgten. Heute lebt sie mit ihrem Mann, dem japanischen Fotografen Kazuyuki Kitamura, in der Schweiz.
Beiträge
Einsamkeit muss nicht nur gefühlt, sondern angenommen werden. Ich hatte mich damit abgefunden. Und was sonst noch? Mein Ruhm und Sarahs Ruhm, das waren die Belohnungen für unsere Zusammenarbeit. Mir genügte das. "Wirklich?", sagte Frau Tam. "Das kann nicht dein Ernst sein," sagte Herr Tim. "Hör endlich mit deinem Gemurmel auf", sagte Sarah ungeduldig. "Ich war von Anfang an überzeugt davon, dass du Erfolg haben würdest. Aber auf unerwartete Weise hast du dabei die Realität vergessen und lebst nur noch in deiner Welt, die du für dich real und gebrauchsfähig machst. Das bringt dich noch in die Klapsmühle." - Zitat, Seite 74 Die Autorin Frederica de Cesco schrieb bereits im Alter von 15 Jahren ihr erstes Buch im Bereich der Jugendliteratur und dürfte durch dem einen oder anderen auch durch die zahlreichen Kinder- und Jugendbücher bekannt sein. Erst später veröffentlichte sie auch Romane im Bereich der Belletristik und lebt nun mit ihrem Mann in der Schweiz. Im schweizerischen Gebiet tritt auch die Protagonistin mit ihren Puppen auf die Bühne, um ihre politischen und gesellschaftskritischen Stücke zu präsentieren. Die Künstlerin hat bereits eine bewegte Vergangenheit hinter sich: geboren in Kuba, wohin ihre Großeltern vor den Nazis flohen, während der Kuba-Krise in der DDR angekommen, wo ihre Eltern für den Staatsschutz arbeiten, erlebt sie schließlich die Wende in Deutschland und wird Anwältin in Berlin. Doch die Juristerei bringt ihr nicht die berufliche Erfüllung und so besinnt sie sich auf zwei immaginäre Figuren, die ihr in ihrer Kindheit Zuflucht boten. Frau Tam und Herr Tim verwickeln sie nun nicht mehr nur in interne Gespräche, nein, als Kunstfigur "Trickster" bringt sie die Puppen vor ein Publikum. Aber nicht allen gefällt die Satire ihrer Bühnenshow. Als zu Drohbriefen auch noch unerwartete Gefühle für eine geheimnisvolle Freundin und ein attraktiver Mann mit undurchsichtigen Motiven dazu kommen, verliert Rosa, die Puppenspielerin, zunehmend den Überblick und fragt sich, welchen Stimmen sie überhaupt noch vertrauen kann ... Der Roman besteht fast ausschließlich aus Dialogen, was zu einer schnellen Dynamik der Geschichte beiträgt, aber diese auch schemenhaft und Figuren etwas oberflächlich betrachtet erscheinen lässt. Wir stecken als Lesende in Rosas Kopf fest und ihre Wahrnehmung ist alles andere als zuverlässig. Da die Protagonistin eine komplexe psychologische Struktur hat, die durch die komplizierte Kindheit bedingt ist, hätte es hier nicht unbedingt noch andere Figuren gebraucht, deren Traumata ebenfalls eingebracht werden. Da der Text relativ kurz ist, kann unmöglich allen aufgeworfenen Aspekten, insbesondere, wenn sie nicht die Hauptperson betreffen, in angemessener Form Rechnung getragen werden. Daher wirkt die Geschichte insgesamt leider zu bemüht und wenig authentisch. FAZIT Romane mit hohem Dialoganteil sind eher nicht so meins, aber hier fand ich die Struktur durchaus passend und interessant. Vor allem die Auseinandersetzung zwischen der Protagonistin und ihren imaginären Freunden waren originell und manchmal auch wirklich witzig, vor allem, wenn sich diese Stimmen in Gespräche mit realen Menschen einmischten. Aber vieles, was im Roman beschrieben wird, habe ich dann nicht gefühlt, z.B. das schweizerische Element, die Handlung hätte auch an einem anderen beliebigen Ort spielen können. Auch die tragische Geschichte einer Nebenfigur, die bis in den Epilog führt, war so wenig greifbar, dass sie wie ein Fremdkörper wirkte. Insgesamt konnte mich der Roman, trotz einiger spannenden Ideen in seiner Umsetzung weniger überzeugen. Eingeschränkt lesenswert.
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Autorenbeschreibung
Federica de Cesco wurde als Tochter eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter im norditalienischen Pordenone geboren. Sie spricht fließend Deutsch, Italienisch und Französisch, studierte Kunstgeschichte und Psychologie in Lüttich und schrieb im Alter von 15 Jahren ihr erstes Buch, den Jugendbestseller Der rote Seidenschal, dem über 50 Kinder- und Jugendbücher folgten, womit sie zu den meistgelesenen Jugendbuchautorinnen im deutschsprachigen Raum zählt. Mit Silbermuschel gelang ihr 1994 ein aufsehenerregendes Debüt in der Belletristik. Weitere große und erfolgreiche Romane wie Die neunte Sonne, Der englische Liebhaber und Das Erbe der Vogelmenschen folgten. Heute lebt sie mit ihrem Mann, dem japanischen Fotografen Kazuyuki Kitamura, in der Schweiz.
Beiträge
Einsamkeit muss nicht nur gefühlt, sondern angenommen werden. Ich hatte mich damit abgefunden. Und was sonst noch? Mein Ruhm und Sarahs Ruhm, das waren die Belohnungen für unsere Zusammenarbeit. Mir genügte das. "Wirklich?", sagte Frau Tam. "Das kann nicht dein Ernst sein," sagte Herr Tim. "Hör endlich mit deinem Gemurmel auf", sagte Sarah ungeduldig. "Ich war von Anfang an überzeugt davon, dass du Erfolg haben würdest. Aber auf unerwartete Weise hast du dabei die Realität vergessen und lebst nur noch in deiner Welt, die du für dich real und gebrauchsfähig machst. Das bringt dich noch in die Klapsmühle." - Zitat, Seite 74 Die Autorin Frederica de Cesco schrieb bereits im Alter von 15 Jahren ihr erstes Buch im Bereich der Jugendliteratur und dürfte durch dem einen oder anderen auch durch die zahlreichen Kinder- und Jugendbücher bekannt sein. Erst später veröffentlichte sie auch Romane im Bereich der Belletristik und lebt nun mit ihrem Mann in der Schweiz. Im schweizerischen Gebiet tritt auch die Protagonistin mit ihren Puppen auf die Bühne, um ihre politischen und gesellschaftskritischen Stücke zu präsentieren. Die Künstlerin hat bereits eine bewegte Vergangenheit hinter sich: geboren in Kuba, wohin ihre Großeltern vor den Nazis flohen, während der Kuba-Krise in der DDR angekommen, wo ihre Eltern für den Staatsschutz arbeiten, erlebt sie schließlich die Wende in Deutschland und wird Anwältin in Berlin. Doch die Juristerei bringt ihr nicht die berufliche Erfüllung und so besinnt sie sich auf zwei immaginäre Figuren, die ihr in ihrer Kindheit Zuflucht boten. Frau Tam und Herr Tim verwickeln sie nun nicht mehr nur in interne Gespräche, nein, als Kunstfigur "Trickster" bringt sie die Puppen vor ein Publikum. Aber nicht allen gefällt die Satire ihrer Bühnenshow. Als zu Drohbriefen auch noch unerwartete Gefühle für eine geheimnisvolle Freundin und ein attraktiver Mann mit undurchsichtigen Motiven dazu kommen, verliert Rosa, die Puppenspielerin, zunehmend den Überblick und fragt sich, welchen Stimmen sie überhaupt noch vertrauen kann ... Der Roman besteht fast ausschließlich aus Dialogen, was zu einer schnellen Dynamik der Geschichte beiträgt, aber diese auch schemenhaft und Figuren etwas oberflächlich betrachtet erscheinen lässt. Wir stecken als Lesende in Rosas Kopf fest und ihre Wahrnehmung ist alles andere als zuverlässig. Da die Protagonistin eine komplexe psychologische Struktur hat, die durch die komplizierte Kindheit bedingt ist, hätte es hier nicht unbedingt noch andere Figuren gebraucht, deren Traumata ebenfalls eingebracht werden. Da der Text relativ kurz ist, kann unmöglich allen aufgeworfenen Aspekten, insbesondere, wenn sie nicht die Hauptperson betreffen, in angemessener Form Rechnung getragen werden. Daher wirkt die Geschichte insgesamt leider zu bemüht und wenig authentisch. FAZIT Romane mit hohem Dialoganteil sind eher nicht so meins, aber hier fand ich die Struktur durchaus passend und interessant. Vor allem die Auseinandersetzung zwischen der Protagonistin und ihren imaginären Freunden waren originell und manchmal auch wirklich witzig, vor allem, wenn sich diese Stimmen in Gespräche mit realen Menschen einmischten. Aber vieles, was im Roman beschrieben wird, habe ich dann nicht gefühlt, z.B. das schweizerische Element, die Handlung hätte auch an einem anderen beliebigen Ort spielen können. Auch die tragische Geschichte einer Nebenfigur, die bis in den Epilog führt, war so wenig greifbar, dass sie wie ein Fremdkörper wirkte. Insgesamt konnte mich der Roman, trotz einiger spannenden Ideen in seiner Umsetzung weniger überzeugen. Eingeschränkt lesenswert.