Die Ewigkeit ist ein guter Ort

Die Ewigkeit ist ein guter Ort

Hardcover
4.021
Hamburger LiteraturpreisFrauenromanVerlustLuise Hem

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Beschreibung

«Ein literarisches Schmuckstück» (Ewald Arenz) - Eine Geschichte über Festhalten und Loslassen, Himmel und Erde und das, was dazwischen ist

Elke ist eine junge Pastorin, die in Köln arbeitet. Als sie eines Tages einer alten Dame am Sterbebett das Vaterunser sprechen soll, kommt ihr kein Wort über die Lippen. Sie hat den Text vergessen, und zwar sämtlicher Gebete. 
Ist das Gottdemenz?
Elke beschließt, in die norddeutsche Provinz zu fahren, an den Ort ihrer Kindheit. Doch auch nach all den Jahren fühlt es sich seltsam an, mit ihren Eltern am Esstisch zu sitzen, wenn der vierte Platz leer bleibt. Elke trifft Eva wieder, die ehemalige Freundin ihres Bruders, der damals zu weit auf den See hinausschwamm. Und während sie am Ufer sitzt und aufs Wasser schaut, ahnt Elke, wo sie beginnen muss, nach den verloren gegangenen Worten zu suchen.

Tamar Noort gewann mit diesem Debüt voller Leichtigkeit und Tiefe, wortgewandt und fantasievoll, den Hamburger Literaturpreis.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
304
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Tamar Noort, geboren 1976 in Göttingen, studierte Kunst- und Medienwissenschaften sowie Anglistik und hat die Masterclass Non-Fiction an der Internationalen Filmschule Köln absolviert. Für einen Auszug aus ihrem Debüt Die Ewigkeit ist ein guter Ort gewann sie 2019 den Hamburger Literaturpreis. Tamar Noort war unter anderem Stipendiatin im Künstlerdorf Schöppingen und in den Künstlerhäusern Worpswede. 2025 residiert sie im Heinrich-Heine-Haus in Lüneburg.

Beiträge

8
Alle
5

„Die Bibel ist kein Buch für stilles Lesen. Es ist ein Buch zum Hinausposaunen. Und wann immer ich das tue, werde ich auf eigenartige Weise eins mit dem Text. Als würden die Geschichten durch mich zum Leben erwecken“ S. 15. Elke ist eine junge Pastorin und wohnt zusammen mit ihrem Freund Jan in Köln. Während Jan mit der Kirche und Gott nichts am Hut hat, ist Elke voller Leidenschaft Pastorin und eine gläubige Person. Dies wird in oben aufgeführten Zitat auch deutlich spürbar. Bereits Elkes Vater hat den Beruf des Pastors erlernt und so ist der Glauben in Elkes Familie ein fester Bestandteil und Ritual. Doch eines Tages, ohne Ankündigung bekommt Elke kein biblischen Vers oder ein Gebet über die Lippen. In Bezug auf Gott scheint sie verstummt zu sein und glaubt unter „Gottdemenz“ zu leiden. Ehrlich gesagt hat mich der Gottbezug in dem Buch erst mal abgeschreckt, ich hatte Angst hier findet der Versuch einer Bekehrung statt. (Spoiler: Leute, dem ist nicht so). Nun wollte ich meine Bedenken gegenüber der Kirch nicht an dem Buch auslassen, also habe ich mich wertfrei in Geschichte von Elke gestürzt. Durch die „Gottdemenz“ gerät die Protagonistin in eine berufliche Schieflage und begibt sich daraufhin auf Sinnsuche, dadurch wird sie in die Vergangenheit katapultiert und muss sich intensiv mit ihrem Elternhaus und ihrem Aufwachsen im beschaulichen Edena auseinandersetzen. Die Protagonistin Elke ist mir während des Lesens immer mehr ans Herz gewachsen. Im Vergleich zu ihrem Willen, Gottes Wort in die Welt zu tragen, so verschlossen agiert sie bezüglich ihrer Gefühlswelt. Stück für Stück gibt die Autorin immer mehr von Elkes Vergangenheit preis und bereits nach 200 Seiten könnte das Buch schon ein Ende finden, allerdings mit offenen Fragen. Es folgen nochmals 100 Seiten in denen die Geschichte um Elke und ihre Sinnfindung abgerundet werden und am Ende alles geklärt ist. Dadurch bekommt die Story eine ganz besonderes Tempo und es werden innerhalb der Geschichte viele interessante Themen mit eingearbeitet. Ein ruhiges, verschlossenes und doch aufschlussreiches Debüt, welches mir durch eine sympathische Protagonistin schöne Lesestunden bereitet hat.

2

Gemeinsam mit ihrem Freund Jan wohnt die Pfarrerstochter Elke in Köln. Sie studierte Theologie und arbeitet im Hubertusstift, begleitet Menschen auf ihrem letzten Weg an der Hand Gottes; später soll sie einmal die Gemeinde ihres Vaters übernehmen. Für Jan, Atheist durch und durch, eine lapidare Freizeitbeschäftigung, ein Aufschub, bis Elke etwas „Richtiges“ gefunden hätte. Da scheint es fast ein böses Omen, als Elke am Karnevalsdienstag einer alten Dame am Sterbebett das Vaterunser sprechen soll – doch nach drei Zeilen bar jeder Worte ist. Irgendwas mit Brot, Himmel, Schuld; es will ihr nicht mehr einfallen. Sämtliche Gebete, alles weg. Als habe sie plötzlich Demenz. Gottesdemenz? Sie wird vom Leiter der Gemeinde suspendiert und versucht, durch eine Reise an den Ort ihrer Heimat, im Haus ihrer Eltern, Klarheit zu erlangen. Aber alles erinnert sie an früher, nichts ist mehr so, wie es mal war. Der vierte Stuhl am Tisch wird immer leer bleiben, da, wo ihr Bruder immer saß. Und dann trifft sie Lukas, einen Motoradkünstler. Er ist Teil einer Gruppe von Steilwandfahrer, schwebt täglich mit seinem Motorrad zwischen Himmel und Erde. Plötzlich findet sie sich als Ansagerin im Ring – und innerhalb eines Sekundenbruchteils fällt ihr Leben auseinander. "In meinem Kopf geriet alles durcheinander. Erinnerungen wandelten sich in Fantasien, Gebete deformierten sich zu Beschimpfungen, Worte, die mir lieb waren, verschwanden. Als würden die schönen Dinge sich von mir abwenden und dabei ihre hässlichen Rückseiten offenbaren." . Was für eine spannende Idee: Gottesdemenz. Kann man eine Lebenseinstellung, das, wonach man sein Leben lang gelebt hat, einfach vergessen? In ihrem Debütroman „Die Ewigkeit ist ein guter Ort“, für welchen sie in Auszügen bereits 2019 den Hamburger Literaturpreis gewann, ergründet Tamar Noort, was es zwischen Himmel und Erde braucht, um glücklich zu sein, sich angekommen zu fühlen, abzuschließen und nach vorne zu schauen. Meine anfängliche Begeisterung legte sich leider sehr schnell. Bereits nach einer Handvoll Seiten wurde mir die Protagonistin zunehmend unsympathisch; sie nervte mich regelrecht mit ihren unüberlegten, fragwürdigen Handlungen, ihrer Verschlossenheit gegenüber ihrem Partner und der mangelnden Selbstreflexion, fügte sich nicht ins große Bild ein. Insgesamt wirkte der Handlungsverlauf sehr konstruiert und langatmig, überraschte ab und an mit ausgefallenen Ideen – Motorrad, Steilwand, Gottesbezug? –, doch auch hier verlor es sich schnell ins Voraussehbare. Sprachlich hingegen: richtig gut. Die Autorin schreibt leicht und lautmalerisch, lässt immer wieder humorvolle und nachdenkliche Nuancen einfließen und lässt so auch eine gewisse Tiefe durchblicken, die sich im Zusammenspiel mit den Protagonisten und der Handlung leider nicht manifestieren konnte. Schade, das hatte wirklich Potential! Macht aber dennoch gespannt auf alles, was von Tamar Noort noch kommt.

4

Traurig-schön, moderne christliche Position

3

Die Rezension fällt mir schwer, da ich in dem Genre gar nicht daheim bin. Die Grundidee der „Gottesdemenz" gefällt mir gut, das Thema Selbstfindung lässt sich gut verarbeitet. Allerdings hat man bei Elke, der Protagonistin, eher das Gefühl, dass sie professionelle Hilfe bräuchte, anstatt sich selbst zu finden. Sie scheint sich komplett verloren zu haben und durch die Erzählperspektive und den Aufbau des Textes überträgt sich dieses unangenehme Gefühl auf den/die Leser*in. Sie verhält sich komplett unnachvollziehbar, scheint komplett durch den Wind zu sein. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu Lesen, aber durch die Übertragung dieser unschönen Empfindungen hat mein während dem Lesen wenig Spaß. Das Ende musste ich zweimal lesen, um dann zu erraten, was der Schluss der Geschichte ist uns was Elke aus ihren Erfahrungen schließt. Ein offenes Ende ist ein Stilmittel, aber bei diesem Buch wäre ein klareres Ende passender gewesen nach meinem Gefühl.

4

Danke an NetGalley und dem Verlag für das Rezensionsexemplar! 3,5-4/5 ⭐️ Elke hat gerade mal ihr Theologiestudium mit ende 20 abgeschlossen und arbeitete 3 Jahre lang ehrenamtlich als Seelsorgerin. Als sie am plötzlichen ‚Gottesdemenz‘ leidet und jegliche biblische Gebete und Worte vergisst, entscheidet sie sich für eine kurze Pause. Elke zieht zu ihrem Freund Jan und verarbeitet ihre selbstdiagnostizierte ‚Gottdemenz‘. Jan versucht ihr dabei mit Motivationssprüche zu helfen, so wie „einfach mal heute abschalten und morgen wieder anschalten, dann wird das schon“. Mit einer verinnerlichten Frust kämpft Elke sich mit der Frage ‚warum ausgerechnet ich?‘. Warum muss sie an ‚Gottdemenz‘ leiden? Wollte Gott ihr damit etwas sagen? Ihr ganzes Umfeld scheint sie auch nicht verstehen zu können. Nachdem ich das erste Kapitel gelesen habe, das einen auch in den Bann zieht, war ich überrascht wie die Geschichte ihren Lauf nahm. Wahrscheinlich bin ich mit anderen Erwartungen ins kalte Wasser gesprungen. Tamar Noorts Debütroman beschäftigt sich mit der Frage um Gott und die Beziehung zu ihm. Ob es solche Romane schon mit dieser Thematik gibt? Weiß ich nicht. Deswegen blieb es eine spannende Lektüre. Interessant ist natürlich die Frage, was wenn man wirklich an ‚Gottdemenz‘ leidet? Was wenn es dich wie ein Schicksalsschlag trifft und du plötzlich jegliche Gebete vergisst? Die Autorin wagte sich die Geschichte in ihrem interessanten Schreibstil zu verfassen und die Figuren so entwickeln zu lassen, als würde man erst beim Schreiben die Charaktere Kapitel für Kapitel entwickeln. Schnell fühlt man mit der Protagonistin Elke und hat oft Mitleid mit ihr. Als würde sie tatsächlich an Demenz leiden. Den roten Faden - die Frage um Gott und den Glauben - greift Noort immer wieder auf. Zur richtigen Zeit und richtigen Situationen stellt Elke ihren Glauben in Frage. Wahrscheinlich ist die Message gar nicht die Beziehung zu Gott, sondern zu sich selbst. Wahrscheinlich ist die Hauptmessage die Misskommunikation von Elke gewesen. Vieles wurde nicht angesprochen, vieles wurde eher stillschweigend akzeptiert. Der Schreibstil weckte meine Neugier, überzeugen konnte mich das Buch jedoch nicht ganz, wobei ich zugeben muss, irgendwie versucht meine innere Maus die Geschichte zu mögen und sie löste ein ‚neues‘ Gefühl in mir aus, das ich zurzeit nicht beschreiben kann. Schwierig finde ich eine bzw. keine Lesempfehlung zu geben, ich bin unentschlossen. Etwas fehlte mir persönlich an der Geschichte, heraus gefunden habe ich es allerdings noch nicht.

3.5

Ein Buch was eigentlich eher weniger zu meinen restlichen Büchern passt, ich habe es tatsächlich nur wegen der Hörbuch-Sprecherin gehört. Ich persönlich bin auch nicht gläubig, weshalb ich tatsächlich zwischendurch überlegt habe das Buch abzubrechen, allerdings fand ich die Biker Truppe dann doch sehr spannend. Für mich war der Ansatz Gott zu finden sehr interessant und oftmals finden Menschen Gott in den ungewöhnlichsten Momenten. Bei einigen Sachen, die Elke gemacht hat, habe ich mich allerdings gefragt warum. Es ist meiner Meinung nach ein gut geschriebenes Buch über Gott aus Deutschland. Jedem den das Thema gefällt, dem kann ich das Buch empfehlen.

4

Danke an NetGalley und dem Verlag für das Rezensionsexemplar! 3,5-4/5 ⭐️ Elke hat gerade mal ihr Theologiestudium mit ende 20 abgeschlossen und arbeitete 3 Jahre lang ehrenamtlich als Seelsorgerin. Als sie am plötzlichen ‚Gottesdemenz‘ leidet und jegliche biblische Gebete und Worte vergisst, entscheidet sie sich für eine kurze Pause. Elke zieht zu ihrem Freund Jan und verarbeitet ihre selbstdiagnostizierte ‚Gottdemenz‘. Jan versucht ihr dabei mit Motivationssprüche zu helfen, so wie „einfach mal heute abschalten und morgen wieder anschalten, dann wird das schon“. Mit einer verinnerlichten Frust kämpft Elke sich mit der Frage ‚warum ausgerechnet ich?‘. Warum muss sie an ‚Gottdemenz‘ leiden? Wollte Gott ihr damit etwas sagen? Ihr ganzes Umfeld scheint sie auch nicht verstehen zu können. Nachdem ich das erste Kapitel gelesen habe, das einen auch in den Bann zieht, war ich überrascht wie die Geschichte ihren Lauf nahm. Wahrscheinlich bin ich mit anderen Erwartungen ins kalte Wasser gesprungen. Tamar Noorts Debütroman beschäftigt sich mit der Frage um Gott und die Beziehung zu ihm. Ob es solche Romane schon mit dieser Thematik gibt? Weiß ich nicht. Deswegen blieb es eine spannende Lektüre. Interessant ist natürlich die Frage, was wenn man wirklich an ‚Gottdemenz‘ leidet? Was wenn es dich wie ein Schicksalsschlag trifft und du plötzlich jegliche Gebete vergisst? Die Autorin wagte sich die Geschichte in ihrem interessanten Schreibstil zu verfassen und die Figuren so entwickeln zu lassen, als würde man erst beim Schreiben die Charaktere Kapitel für Kapitel entwickeln. Schnell fühlt man mit der Protagonistin Elke und hat oft Mitleid mit ihr. Als würde sie tatsächlich an Demenz leiden. Den roten Faden - die Frage um Gott und den Glauben - greift Noort immer wieder auf. Zur richtigen Zeit und richtigen Situationen stellt Elke ihren Glauben in Frage. Wahrscheinlich ist die Message gar nicht die Beziehung zu Gott, sondern zu sich selbst. Wahrscheinlich ist die Hauptmessage die Misskommunikation von Elke gewesen. Vieles wurde nicht angesprochen, vieles wurde eher stillschweigend akzeptiert. Der Schreibstil weckte meine Neugier, überzeugen konnte mich das Buch jedoch nicht ganz, wobei ich zugeben muss, irgendwie versucht meine innere Maus die Geschichte zu mögen und sie löste ein ‚neues‘ Gefühl in mir aus, das ich zurzeit nicht beschreiben kann. Schwierig finde ich eine bzw. keine Lesempfehlung zu geben, ich bin unentschlossen. Etwas fehlte mir persönlich an der Geschichte, heraus gefunden habe ich es allerdings noch nicht.

5

Grandios und beeindruckend

Was ein beeindruckendes Buch! Ich muss gestehen am Anfang habe ich mich wirklich schwergetan um in die Story rein zu kommen. Vor allem mit der Protagonistin konnte ich so gar nicht warm werden . Eher noch sie hat mich sogar wütend gemacht und ich konnte sie so gar Nicht verstehen. Trotzdem oder vielleicht sogar deswegen hat das Buch angefangen mich so zu fesseln dass ich es gar nicht mehr aus der Hand legen konnte . Und dann konnte ich auf die Verbindung sehen - warum hat Elli mich denn so wütend gemacht ? Und ist meine Wut auf Elli nicht genau dieselbe Wut die auch Elli in sich trägt ? Ich kann es nicht anders sagen dass dieses Buch mich fasziniert und gefangen hat. Viele Worte werden noch lange nachklingen. Absolute Leseempfehlung für Liebhaber der stillen , leisen und weisen Geschichten des Lebens.

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