Die englische Fürstin
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Sabine Weigand stammt aus Franken. Sie ist promovierte Historikerin, arbeitete als Ausstellungsplanerin für Museen und ist nun Abgeordnete im bayerischen Landtag. Historische Originaldokumente und reale Frauenbiographien sind der Ausgangspunkt ihrer insgesamt neun Romane, wie ›Die Markgräfin‹, ›Die Seelen im Feuer‹ oder ›Die Tore des Himmels‹. In ›Die Manufaktur der Düfte‹ schildert sie Aufstieg und Fall einer deutschen Seifenfabrikantendynastie. Das dramatische Leben der Daisy von Pless liegt ihrem neuen Roman ›Die englische Fürstin‹ zugrunde.Literaturpreise:»Kulturmeter« Stadt Schwabach, Kulturpreis der Kulturstiftung IHK Franken
Beiträge
Seltsam, wie sehr die Zeiten sich verändert haben. Wenn man das Buch, die Englische Fürstin liest, wird einem bewusst, was wir Frauen inzwischen erreicht haben. Daisy, die Hauptperson in dem Roman von Sabine Weigand, wächst als kleiner Wildfang in einer verarmten Adelsfamilie in England auf. Daisy ist ein besonders hübsche Mädchen und als sie ins heiratsfähige Alter kommt, wird sie in London in die Gesellschaft eingeführt. Ihre Mutter sorgt dafür, dass die 17 Jährige standesgemäß unter die Haube kommt. Daisy heiratet den biederen, 12 Jahre älteren und reichen Deutschen, Hans Pless. Hans gehört ein riesiges Anwesen in Schlesien und dahin nimmt er seine kleine, sehr hübsche englische Fürstin mit. Die junge Frau hat keine Erfahrung, was die Liebe angeht und ist sehr unglücklich, weil sie sich das Eheleben so viel anders vorgestellt hat. Daisy‘s Mutter redet ihr aber stets ein, dass das alles seine Richtigkeit hat und eine folgsame Frau, sich genau so verhalten sollte. Frei nach dem Motto, halt den Mund und mach was er sagt. Doch die englische Fürstin scheint sich dem nicht ganz so fügen zu wollen. Im Laufe der Jahre entwickelt sie sich zu einer selbstbewussten und engagierten Frau. Sie sorgt sich um die Bergleute, die in den Kohlegruben ihres Mannes arbeiten und spricht mit den Angestellten des Hauses. Ganz gegen den Willen ihres Mannes, lässt sie Pflegeheime bauen und fördert die Modernisierung der Wohnanlagen der Bergbauarbeiter. Daisy zieht am Ende sogar als Krankenschwester in den ersten Weltkrieg und sieht Dinge, von denen wir nicht träumen wollen. Ein Nebenschauplatz ist die Geschichte von Josch Siebenbürgen. Der Sohn eines Bergmanns, der durch den Tod seines Vaters und dem Diebstahl eines Grubenpony‘s, in den Dienst des Plesschen Haushaltes gelangt. Er begleitet die Entwicklung der Fürstin, ist ihr Beschützer und später fast ein Vertrauter. Sabine Weigand hat eine sehr schöne flüssige Art, dem Leser die Zustände zwischen 1883 und 1922 nahe zu bringen. Als S. Weigand auf einer Reise nach Polen an dem Fürstensitz der Pless vorbei kam, wusste sie, dass sie einen Roman über die junge und schöne Fürstin schreiben muss. Sie hatte sich das Schloss angesehen, sah die Portraits der Schlossbesitzer und war davon überzeugt, dass sie daraus einen wunderbaren Roman schreiben kann. Die Schriftstellerin durfte die Tagebücher und Korrespondenzen der Fürstin lesen. Sabine Weigand wäre keine Historikerin, wenn sie nicht die kleinen Geheimnisse herausgefunden hätte. Es gibt kaum Biografien von Daisy von Pless, denn die Familie hat Einiges unter Verschluss gebracht. Dennoch hat die Autorin Einiges gefunden, das sich zu einem besonderen Roman verarbeiten ließ. Vieles ist wahr, Einiges dazu erfunden. Die Menge an Informationen, in denen Deutsche und Englische Fürstenhäuser, insbesondere Wilhelm der II, Kaiser von Deutschland, vorkommen, erklärt die Autorin am Ende des Romans. Ich mochte das Buch kaum aus der Hand legen. Ein Roman der Geschichte vermittelt und doch nicht trocken geschrieben ist. Verpackt in eine Liebesgeschichte, die das Leben schrieb. Eine Geschichte, um eine Frau die sich auf die Hinterfüße stellt und ihren „Mann“ steht.
Mary Theresa Olivia Cornwallis-West, genannt Daisy, wächst als englische Adelstochter relativ frei auf und erfährt dabei nicht viel Bildung. Ein bisschen Tanz, Musik und Französisch müssen reichen, Ziel ist es doch sie möglichst reich zu verheiraten, um das schmelzende Familienvermögen aufzustocken. So wird sie trotz Widerstands an den 12 Jahre älteren Hans Heinrich von Pless aus Deutschland verheiratet. Die Ehe ist von Anfang an schwierig, ist Hans doch nur wenig emphatisch und die deutschen Sitten des Adels für Daisy ein Buch mit sieben Siegeln. Erst als Daisy anfängt sich für die Armen zu engagieren, wird ihr Leben einigermaßen zufrieden. Sabine Weigand greift mit diesem Buch die wahre Lebensgeschichte von Daisy von Pless auf. Daisy hatte sich am Anfang des 20. Jahrhunderts besonders in Waldenburg für die Verbesserung der Lebensbedingungen der dortigen Einwohner eingesetzt und wurde so zum Engel von Waldenburg. Dabei unterstützt wird sie im Buch von der fiktiven Figur des Joschi, der und dessen Familie stellvertretend für die dortige Bevölkerung steht. Daisys Engagement führt dazu, dass sie sich auch politisch interessiert. Trotz ihres Einflusses beim deutschen Kaiser als auch im englischen Königshaus gelingt es aber auch ihr nicht den ersten Weltkrieg mit all seinen Gräueln zu verhindern. Und steht dann als Engländerin in Deutschland zwischen allen Fronten. Die Perspektive im Buch wechselt immer wieder, Tagebucheinträge und überlieferte Briefe, sowie Zeitungsmeldungen wechseln sich mit Passagen in der dritten Person und Einschüben aus Joschis Perspektive ab. So entsteht ein vielfältiges Bild der Zeit. Anfangs hatte ich ein wenig Probleme mit der etwas einfältig wirkenden Daisy. Sie ist wirklich ein Kind ihrer Zeit. Frauen hatten damals nichts zu wissen, möglichst hübsch auszusehen und möglichst den Mund zu halten. Trotz allem schafft es Daisy aber ein halbwegs selbstbestimmtes Leben zu führen, vor allem, wenn ihr Mann mal wieder ohne sie auf Reisen ist. Im Laufe des Buches entwickelt sich Daisy wirklich zu einer Frau, die weiss was sie möchte und was nicht und die es schafft das was sie sich vorgenommen hat, auch durchzusetzen. So wuchs sie mir immer mehr ans Herz. Mich hat das Buch sehr berührt. Anfangs hätte ich nicht gedacht, dass es doch so einen Lesesog entwickelt. Abgerundet wird das Ganze durch ein informatives Nachwort der Autorin. Hier erzählt sie die Entstehungsgeschichte des Buches und was Fiktion und was Wahrheit war. So erfährt man hier auch noch, wie es mit der Familie von Pless nach dem ersten Weltkrieg weiterging. Damit bekommt das Buch auch ein rundes Ende. Ich kann diese Buch für Fans gut recherchierter historischer Romane nur empfehlen. Wie immer bei Sabine Weigand wird Geschichte hier lebendig. 9 von 10 Punkte
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Autorenbeschreibung
Sabine Weigand stammt aus Franken. Sie ist promovierte Historikerin, arbeitete als Ausstellungsplanerin für Museen und ist nun Abgeordnete im bayerischen Landtag. Historische Originaldokumente und reale Frauenbiographien sind der Ausgangspunkt ihrer insgesamt neun Romane, wie ›Die Markgräfin‹, ›Die Seelen im Feuer‹ oder ›Die Tore des Himmels‹. In ›Die Manufaktur der Düfte‹ schildert sie Aufstieg und Fall einer deutschen Seifenfabrikantendynastie. Das dramatische Leben der Daisy von Pless liegt ihrem neuen Roman ›Die englische Fürstin‹ zugrunde.Literaturpreise:»Kulturmeter« Stadt Schwabach, Kulturpreis der Kulturstiftung IHK Franken
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Seltsam, wie sehr die Zeiten sich verändert haben. Wenn man das Buch, die Englische Fürstin liest, wird einem bewusst, was wir Frauen inzwischen erreicht haben. Daisy, die Hauptperson in dem Roman von Sabine Weigand, wächst als kleiner Wildfang in einer verarmten Adelsfamilie in England auf. Daisy ist ein besonders hübsche Mädchen und als sie ins heiratsfähige Alter kommt, wird sie in London in die Gesellschaft eingeführt. Ihre Mutter sorgt dafür, dass die 17 Jährige standesgemäß unter die Haube kommt. Daisy heiratet den biederen, 12 Jahre älteren und reichen Deutschen, Hans Pless. Hans gehört ein riesiges Anwesen in Schlesien und dahin nimmt er seine kleine, sehr hübsche englische Fürstin mit. Die junge Frau hat keine Erfahrung, was die Liebe angeht und ist sehr unglücklich, weil sie sich das Eheleben so viel anders vorgestellt hat. Daisy‘s Mutter redet ihr aber stets ein, dass das alles seine Richtigkeit hat und eine folgsame Frau, sich genau so verhalten sollte. Frei nach dem Motto, halt den Mund und mach was er sagt. Doch die englische Fürstin scheint sich dem nicht ganz so fügen zu wollen. Im Laufe der Jahre entwickelt sie sich zu einer selbstbewussten und engagierten Frau. Sie sorgt sich um die Bergleute, die in den Kohlegruben ihres Mannes arbeiten und spricht mit den Angestellten des Hauses. Ganz gegen den Willen ihres Mannes, lässt sie Pflegeheime bauen und fördert die Modernisierung der Wohnanlagen der Bergbauarbeiter. Daisy zieht am Ende sogar als Krankenschwester in den ersten Weltkrieg und sieht Dinge, von denen wir nicht träumen wollen. Ein Nebenschauplatz ist die Geschichte von Josch Siebenbürgen. Der Sohn eines Bergmanns, der durch den Tod seines Vaters und dem Diebstahl eines Grubenpony‘s, in den Dienst des Plesschen Haushaltes gelangt. Er begleitet die Entwicklung der Fürstin, ist ihr Beschützer und später fast ein Vertrauter. Sabine Weigand hat eine sehr schöne flüssige Art, dem Leser die Zustände zwischen 1883 und 1922 nahe zu bringen. Als S. Weigand auf einer Reise nach Polen an dem Fürstensitz der Pless vorbei kam, wusste sie, dass sie einen Roman über die junge und schöne Fürstin schreiben muss. Sie hatte sich das Schloss angesehen, sah die Portraits der Schlossbesitzer und war davon überzeugt, dass sie daraus einen wunderbaren Roman schreiben kann. Die Schriftstellerin durfte die Tagebücher und Korrespondenzen der Fürstin lesen. Sabine Weigand wäre keine Historikerin, wenn sie nicht die kleinen Geheimnisse herausgefunden hätte. Es gibt kaum Biografien von Daisy von Pless, denn die Familie hat Einiges unter Verschluss gebracht. Dennoch hat die Autorin Einiges gefunden, das sich zu einem besonderen Roman verarbeiten ließ. Vieles ist wahr, Einiges dazu erfunden. Die Menge an Informationen, in denen Deutsche und Englische Fürstenhäuser, insbesondere Wilhelm der II, Kaiser von Deutschland, vorkommen, erklärt die Autorin am Ende des Romans. Ich mochte das Buch kaum aus der Hand legen. Ein Roman der Geschichte vermittelt und doch nicht trocken geschrieben ist. Verpackt in eine Liebesgeschichte, die das Leben schrieb. Eine Geschichte, um eine Frau die sich auf die Hinterfüße stellt und ihren „Mann“ steht.
Mary Theresa Olivia Cornwallis-West, genannt Daisy, wächst als englische Adelstochter relativ frei auf und erfährt dabei nicht viel Bildung. Ein bisschen Tanz, Musik und Französisch müssen reichen, Ziel ist es doch sie möglichst reich zu verheiraten, um das schmelzende Familienvermögen aufzustocken. So wird sie trotz Widerstands an den 12 Jahre älteren Hans Heinrich von Pless aus Deutschland verheiratet. Die Ehe ist von Anfang an schwierig, ist Hans doch nur wenig emphatisch und die deutschen Sitten des Adels für Daisy ein Buch mit sieben Siegeln. Erst als Daisy anfängt sich für die Armen zu engagieren, wird ihr Leben einigermaßen zufrieden. Sabine Weigand greift mit diesem Buch die wahre Lebensgeschichte von Daisy von Pless auf. Daisy hatte sich am Anfang des 20. Jahrhunderts besonders in Waldenburg für die Verbesserung der Lebensbedingungen der dortigen Einwohner eingesetzt und wurde so zum Engel von Waldenburg. Dabei unterstützt wird sie im Buch von der fiktiven Figur des Joschi, der und dessen Familie stellvertretend für die dortige Bevölkerung steht. Daisys Engagement führt dazu, dass sie sich auch politisch interessiert. Trotz ihres Einflusses beim deutschen Kaiser als auch im englischen Königshaus gelingt es aber auch ihr nicht den ersten Weltkrieg mit all seinen Gräueln zu verhindern. Und steht dann als Engländerin in Deutschland zwischen allen Fronten. Die Perspektive im Buch wechselt immer wieder, Tagebucheinträge und überlieferte Briefe, sowie Zeitungsmeldungen wechseln sich mit Passagen in der dritten Person und Einschüben aus Joschis Perspektive ab. So entsteht ein vielfältiges Bild der Zeit. Anfangs hatte ich ein wenig Probleme mit der etwas einfältig wirkenden Daisy. Sie ist wirklich ein Kind ihrer Zeit. Frauen hatten damals nichts zu wissen, möglichst hübsch auszusehen und möglichst den Mund zu halten. Trotz allem schafft es Daisy aber ein halbwegs selbstbestimmtes Leben zu führen, vor allem, wenn ihr Mann mal wieder ohne sie auf Reisen ist. Im Laufe des Buches entwickelt sich Daisy wirklich zu einer Frau, die weiss was sie möchte und was nicht und die es schafft das was sie sich vorgenommen hat, auch durchzusetzen. So wuchs sie mir immer mehr ans Herz. Mich hat das Buch sehr berührt. Anfangs hätte ich nicht gedacht, dass es doch so einen Lesesog entwickelt. Abgerundet wird das Ganze durch ein informatives Nachwort der Autorin. Hier erzählt sie die Entstehungsgeschichte des Buches und was Fiktion und was Wahrheit war. So erfährt man hier auch noch, wie es mit der Familie von Pless nach dem ersten Weltkrieg weiterging. Damit bekommt das Buch auch ein rundes Ende. Ich kann diese Buch für Fans gut recherchierter historischer Romane nur empfehlen. Wie immer bei Sabine Weigand wird Geschichte hier lebendig. 9 von 10 Punkte