Die Eisenbahn Weida-Zeulenroda-Mehltheuer.

Die Eisenbahn Weida-Zeulenroda-Mehltheuer.

Hardcover

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Beschreibung

Autor Horst Siebert, Festeinband, 48 Seiten mit 53 Fotos, davon 18 in Farbe. Lebenslauf einer kleinen Bahn. INHALT Vorgeschichte Bau der Bahn Eröffnung der Bahnlinie Aber steigen wir doch einmal ein, die Fahrt ist lohnend! Hauptbahnhof Gera Stadt und Burg Weida Station Loitsch-Hohenleuben Bedarfshaltepunkt Schüptitz Stadt Hohenleuben Triebes Zeulenroda Bahnhof Pöllwitz Bahnhof Pausa Haltepunkt Bernsgrün Mehltheuer Quellenverzeichnis
Haupt-Genre
Ratgeber & Sachbücher
Sub-Genre
Verkehr
Format
Hardcover
Seitenzahl
48
Preis
26.50 €

Autorenbeschreibung

Am 26. April 2012 verstarb im 97. Lebensjahr Horst Siebert. Mit ihm ging ein liebenswerter Laienforscher, das letzte noch lebende Mitglied des einstigen Heimat- und Geschichtsvereins Zeulenroda, in die Ewigkeit. Am 13. November 1914 wurde er in dem kleinen Dorf Loitsch, heute ein Ortsteil der Gemeinde Steinsdorf, geboren. Sein Vater war dort Betriebsleiter im Steinbruch der Firma Kahnes.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges verlor er diese Stelle. Daraufhin siedelte die Familie nach Bad Elster über und erwarb dort ein großes Haus, um es an Kurgäste zu vermieten. Aber schon nach wenigen Jahren verkaufte man es wieder, und nun erwarb der Vater ein massives Landhaus mit 1 ha Grundbesitz in der Oberen Haardt bei Zeulenroda. Das wurde nun zur Heimat für die
Familie, später auch für die Familie des Sohnes Horst und seiner Nachkommen. Für viele Jahre wurde die Landwirtschaft der Beruf von Horst Siebert. Es würde zu weit führen, hier sein Leben darzustellen. Wer sich dafür interessiert, kann es in seinen Lebenserinnerungen „Mein Leben und meine Zeit“ (erschienen 1998 im Verlag Rockstuhl)
genau nachlesen. Er hat dort auch Erinnerungen seines Vaters mit einbezogen.
1942 wurde er Soldat und geriet zum Deutschen Afrikakorps in Tunesien -
ein Nebenkriegsschauplatz des Zweiten Weltkrieges. Dort war er als Sanitäter auf einem Hauptverbandsplatz eingesetzt, und die Schilderung der Soldatenzeit und der anschließenden Kriegsgefangenschaft, die z. T. in Lagern in den USA und England verbracht wurde (was sich teilweise wie ein Touristenaufenthalt liest) nimmt den größten Teil der Aufzeichnungen ein. Im März 1947 traf er schließlich wieder bei seinen Eltern in Zeulenroda ein. Nun arbeitete er wieder in der elterlichen Landwirtschaft, heiratete 1950
seine Edeltraut, ein Flüchtlingsmädchen aus Westpreußen, der Sohn Manfred wurde geboren, das Leben ging seinen Gang. Durchaus erheiternd ist die Schilderung, wie er 1955 zusammen mit seinem Vater einen gebrauchten Gespanngrasmäher aus Töpen bei Hof mit Muskelkraft über die Grenze nach Hirschberg gezogen hat, wobei sogar die DDR-Grenzposten mit zugegriffen haben - auch so etwas war zeitweilig im geteilten Deutschland möglich! 1960 trat der landwirtschaftliche Betrieb Siebert der neu gegründeten LPG „Goldene Ähre" in Zeulenroda-Märien bei, und Horst Siebert wurde nach Zureden durch die anderen Mitglieder der Buchhalter dieser LPG. Seine Frau war kein Mitglied, sie bekam eine Stelle bei
der Deutschen Reichsbahn, und zwar als Schrankenwärterin beim Bahnübergang
Schwarzbach - heute kaum noch vorstellbar, dass es das einmal gab. 1973
ging die LPG in der KAP („Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion“) auf, einem Agrar-Großbetrieb mit 7.000 ha Nutzfläche und 90 Traktoren. Horst Siebert wurde Finanzbuchhalter dieses Großbetriebes und hatte seinen Arbeitsplatz in Arnsgrün. Nach dem Eintritt ins Rentenalter (1979) wechselte er zur Reichsbahn und versah nun noch für einige Jahre den Schrankenposten in Schwarzbach, den zuvor seine Frau bedient hatte. 1983 verstarb sie. Das ist sicherlich ein ganz anderes Leben gewesen, als man es normalerweise von einem Heimalschriftsteller erwarten kann. Ein ganz einfaches und nützliches Leben der täglichen Pflichterfüllung, jahrein, jahraus. In seiner Autobiographie erzählte er das alles
ausführlich, und er machte auch viele Bemerkungen zu den politischen Vorgängen während seiner Lebenszeit. Er war eigentlich genau das, was sich die Kulturpolitik der DDR immer erträumt hatte, aber was so schwer zu verwirklichen war: der Schreibende Arbeiter. In seinen späten Lebensjahren hat er noch einige Aufsätze für den „Karpfenpfeifer“ geschrieben, durchsetzt mit Erinnerungen. Wie es bei alten Menschen üblich ist, kreisten sie immer stärker
um seine Kinder- und Soldatenjahre.
Sie sollten nicht vergessen werden, und auch das hübsche Eisenbahnbuch „Theure Mehlbahn: Lebenslauf einer kleinen Bahn““ (erschienen 1998), mit vielen schönen Farbfotos des Fotografen G. Schilke, ist der Erwähnung wert. Er nahm sogar, wie er in einem Aufsatz erzählte, nach 1990 für einige Jahre an den Sonntagsgespr