Die blaue Stunde
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Paula Hawkins arbeitete fünfzehn Jahre lang als Journalistin, bevor sie mit dem Schreiben von Romanen begann. Sie wuchs in Simbabwe auf, bevor sie 1989 nach London zog. Ihr Weltbestseller ›Girl on the Train‹ verkaufte sich über 23 Millionen Mal und wurde in 40 Sprachen übersetzt. Ihre psychologischen raffinierten Spannungsromane begeistern Leserinnen und Leser weltweit.
Beiträge
Die blaue Stunde von Paula Hawkins ist das erste Buch der Autorin, das ich gelesen habe. Ich habe ihren Roman sehr gern gelesen und fand ihn sehr spannend. Vanessa Chapman war eine erfolgreiche und berühmte Künstlerin, die nicht nur gemalt hatte, sondern auch aus verschiedenen Materialien wie Glas, Ton, Pflanzen oder auch Knochen Kunstwerke hergestellt hatte. Einige Jahre nach ihrem Tod fällt einem Wissenschaftler beim Betrachten eines ihrer Bilder auf, dass darin ein menschlicher Knochen verarbeitet ist. Eine unglaubliche Entdeckung, zumal Vanessas Mann einige Jahre vor ihrem Tod spurlos verschwunden ist. Becker, der für die Fairburn-Stiftung arbeitet, der Vanessa ihre Kunstwerke vermacht hatte, wird von der Stiftung damit beauftragt, sich mit Grace, Vanessas Freundin und Pflegerin, in Verbindung zu setzen. Grace hatte einige von Vanessas Kunstwerken behalten und Becker soll sich dafür einsetzen, dass Grace die noch bei ihr verbliebenen Kunstwerke an die Stiftung weiterleitet. Becker fährt zu der Insel, auf der Vanessa mit Grace ihre letzten Jahre verbracht hatte. Grace wohnt nach wie vor auf Eris Island. Anfangs sträubt sie sich dagegen, sich mit Becker zu unterhalten, doch nachdem sie erfährt, dass seine Mutter eine glühende Verehrerin Vanessas war, ändert sich das. Sie sichtet mit ihm sogar Vanessas Tagebücher und ihre Briefe. Im Mittelpunkt des Romans stehen neben Vanessa Grace und Becker. Wir erfahren, wie Vanessa Grace kennengelernt und wie ihr gemeinsames Leben auf Eris Island ausgesehen hatte. Die beiden Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein, Vanessa ist schön, erfolgreich und promiskuitiv, Grace ist Landärztin und wird als hässlich beschrieben. Während Vanessa von Männern begehrt und bewundert wurde, wurde Grace von ihnen gedemütigt und verlassen. Becker ist mit Helena zusammen, die er seinem Chef und besten Freund Sebastian ausgespannt hatte. Alle drei arbeiten für die Stiftung, die von Sebastians Vater Douglas Lennox gegründet wurde. Douglas war Kunsthändler und Vanessas Galerist, er ist vor einigen Monaten bei einem Jagdunfall ums Leben gekommen. In ihren Tagebucheinträgen schreibt Vanessa nicht nur über ihre Arbeit, sondern auch über ihren Mann Julian und ihre Mitbewohnerin Grace. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, durch die Beschreibungen von Vanessas Kunstwerken hatte ich diese bildhaft vor Augen, auch Eris Island wurde so authentisch beschrieben, dass ich mich gedanklich auf die Insel mit ihrem Spiel der Gezeiten versetzen konnte. Mit psychologischem Feingespür stellt die Autorin Grace‘ verletzte Gefühle und Beckers Eifersucht und seine Minderwertigkeitskomplexe dar. Das Ende hat mich umgehauen, es war für mich überhaupt nicht vorhersehbar, und es macht aus dem psychologischen Kunst- einen spannenden Kriminalroman. Von mir eine große Leseempfehlung und fünf von fünf Sternen.
DIE BLAUE STUNDE Paula Hawkins James Becker, Kurator der Chapman-Sammlung der Fairburn-Stiftung, erfährt, dass eine Skulptur der verstorbenen Künstlerin Vanessa Chapman, die derzeit in der Tate Gallery ausgestellt ist, einen menschlichen Knochen enthält. Das Exponat wurde bereits zur Seite geräumt, und die Galerie besteht auf einer gründlichen Untersuchung. Die Fairburn-Stiftung, die nach Chapmans Tod sämtliche Kunstgegenstände erhalten hat, fürchtet einen Skandal - zumal der Ex-Mann der Künstlerin vor Jahren spurlos verschwand und zuletzt auf der kleinen schottischen Gezeiteninsel Eris gesehen wurde, wo Vanessa Chapman lebte und arbeitete. Obwohl Becker seine hochschwangere Frau eigentlich nicht allein lassen möchte, überzeugt ihn der Inhaber der Stiftung, selbst nach Eris zu reisen, um mit Grace, der Erbin des Anwesens und ehemaligen Weggefährtin Vanessas, über den Fund des Knochens zu sprechen. Bei dieser Gelegenheit soll er auch die noch immer zurückgehaltenen Tagebuchaufzeichnungen sowie die verschwundenen Kunstwerke einfordern. Grace, einst Ärztin, betrachtet sich als Hüterin von Vanessas persönlichem Erbe und deren Geheimnissen - und sie ist nicht gewillt, ihre letzten Schätze preiszugeben. Paula Hawkins, bekannt durch den Weltbestseller The Girl on the Train, hat ein Buch mit einer wunderbaren Atmosphäre geschaffen. Besonders der Schauplatz, die fiktive Insel Eris, die wegen der Gezeiten nur alle sechs Stunden zugänglich ist, hat mich begeistert und die besondere Freundschaft zwischen Vanessa und Grace perfekt abgerundet. Wer hier einen Thriller oder Krimi erwartet, wird enttäuscht sein. Vielmehr erzählt das Buch die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Mit geschicktem Wechsel der Erzähl- und Zeitebenen entwirft Hawkins ein vielschichtiges Porträt, das erst am Ende in einem fulminanten Höhepunkt gipfelt. Ich habe das Buch sehr genossen und kann mir bereits vorstellen, dass es eines Tages großartig verfilmt wird - mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung! 5/5

Die blaue Stunde von Paula Hawkings war für mich doch leider eher ein grauer Schimmer vor Sonnenuntergang. Der Klappentext hatte mich sehr neugierig gemacht. In einem der Werke der bereits verstorbenen und geheimnisumwitterten Künstlerin Vanessa Chapman wurde ein menschlicher Knochen entdeckt. Das warf die Frage auf, um wen es sich handelt, evtl. den vor Jahren spurlos verstorbenen Ehemann Julien Chapman? James Becker, Leiter der Fairburn-Stiftung und ausgewiesener Chapman Experte macht sich auf den Weg nach Eris-Island, wo Grace Haswell lebt, die langjährige Wegbegleiterin Chapmann, um das Geheimnis zu lüften. Positiv ist für mich der strukurelle Aufbau des Buchs gewesen. Kapitel, in der die Story weiter erzählt wird, wechseln sich ab mit Rückblenden aus der Vergangenheit, die die aktuelle Geschichte vertiefen und erläutern. Zudem gibt es zahlreiche Tagebuchauszüge von Chapman, die das Leben, die Motivation und das Verhältnis zu Grace erklären. Dadurch kommt man auch relativ schnell durchs Buch. Die gut letzten 60 Seiten sind gut geschrieben und ich habe erfahren, was eigentlich geschehen ist. Aber ich muss gestehen, dass das Beziehungsgeflecht der Personen und der gesamte Plot nicht im Mittelpunkt meines Interesses standen. Zu allen Personen konnte ich leider auch keine tiefen Bindungen aufbauen. Meine Erwartungen wurden hier leider nicht erüllt. 3/5⭐️

Ein düsterer und atmosphärischer Roman mit einer Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann.
Ich hatte das große Vergnügen »Die blaue Stunde« bereits vorab lesen zu dürfen und ich kann voller Überzeugung und ohne einen Hauch von Übertreibung sagen, dass dieser Roman bereits schon jetzt eins meiner diesjährigen Lesehighlights ist. Die Werke der Künstlerin Vanessa Chapman sind nach ihrem Tod nicht nur berühmter denn je, sondern nach wie vor genauso geheimnisumwoben wie schon zu Lebzeiten der Künstlerin. Als jedoch während einer Ausstellung in einer der Skulpturen ein menschlicher Knochen entdeckt wird, wird das Interesse an den Geheimnissen Chapmans neu entfacht. Kurzentschlossen begibt sich James Becker, der Kurator des Museums, auf die Suche nach Antworten und hofft diese bei der einzigen Bewohnerin einer abgeschiedenen Insel zu finden. Die Gezeiten legen jedoch mehr als eine dunkle Wahrheit frei.. Hawkins eröffnet die Handlung mit der Entdeckung besagten Knochens und bringt somit sofort den ersten Stein ins Rollen. Es gibt kein langsames Ankommen in der Geschichte, kein seichtes Vorgeplänkel. Stattdessen fühlt sich diese Eröffnung wie ein Schubs ins kalte Wasser an, der jedoch weder lähmend noch erstarrend wirkt. Im Gegenteil: Dieser Schubs mitten hinein ins Geschehen, belebt sowohl die Storyline als auch die Figuren und sorgt von Anfang an für eine mitreißende Dynamik, der ich mich nur schwer entziehen konnte. Diese Dynamik zieht sich durch den gesamten Roman hindurch. Alles ist in ständiger Bewegung. Was als harmlose Suche nach Antworten beginnt, mündet schon bald in einem verbissenen Getriebensein von dem Verlangen nach Wahrheit. Beckers Bedürfnis den Geheimnissen um Vanessas Leben und ihren Schaffensprozess nachzujagen, entwickelt sich dabei immer mehr zu einer Mischung aus Zwang und Obsession, die beim Lesen beinahe schon körperlich spürbar wird. Gleiches gilt für die gesamte Inszenierung der Handlung, die von Anfang an Neugier weckt und durch die immer düster werdenden Enthüllungen kontinuierlich die Spannung steigert. All das Ungesagte und Verborgene ist besonders in den Leerstellen so greifbar, dass die Seiten förmlich vor Anspannung knistern, wodurch eine besonders elektrisierende Atmosphäre entsteht. Als Leser*in weiß man nach jedem Besuch auf Eris intuitiv: Da ist noch so viel mehr. Wie die Ebbe Verborgenes auf dem Meeresgrund freilegt, so kommen auch im Verlauf der Handlung immer mehr Geheimnisse ans Licht, aber ebenso neue Schichten der Figuren. Grace ist hierbei eine der facettenreichsten Protagonist*innen, denen ich bisher begegnet bin. Ihre Ambivalenz hat mich vollkommen fasziniert. Ebenso wie Vanessa, die durch die Ausschnitte aus ihren Notizbüchern zwar stückweise nahbar wird, aber durch die Beschreibungen ihrer Person aus zweiter Hand gleichzeitig schwer greifbar bleibt. Es wirkt beim Lesen wie ein Spiel aus Nähe und Distanz, aus Licht und Schatten, aus Lüge und Wahrheit und diese Inszenierung gelingt Hawkins meisterhaft. Mit »Die blaue Stunde« liefert uns Paula Hawkins einen düsteren und atmosphärischen Roman, der durch sein abgeschiedenes Setting, seine großartige Inszenierung und seine vielschichtigen Figuren überzeugt. Ich habe selten einen Roman gelesen, der solch eine intensive Sogwirkung auf mich ausgeübt und mich derart vereinnahmt hat, wie dieser hier. Es war ein fantastisches Leseerlebnis, das sich am besten mit Beckers Worten zusammenfassen lässt: »Manchmal muss man einen Schritt zurücktreten, […] um richtig zu erkennen, was man vor sich hat.« (S. 259)

Faszinierender Kunstroman
Es war an der Zeit, mein erstes Buch von Paula Hawkins zu lesen. Natürlich war mir der Name der Autorin schon lange ein Begriff. Ich kenne auch ihr GIRL ON THE TRAIN – allerdings nur die Verfilmung von 2016 mit Emily Blunt. In Hawkins neuem literarischen Spannungsroman DIE BLAUE STUNDE geht es allgemein gesagt um das Thema Kunst. Für mich per se spannend, wegen der unendlichen Betrachtungsweisen und Diskussionsmöglichkeiten. Deshalb wollte ich auch unbedingt in diese Geschichte eintauchen. . Darum geht’s: In einer Skulptur der verstorbenen Künstlerin Vanessa Chapman wird ein menschlicher Knochen entdeckt. Der Fund erschüttert die Kunstwelt. Auch um seinen eigenen Ruf zu retten, begibt sich Museumskurator James Becker auf Spurensuche… . Die Geschichte hat etwas Magisches. Angefangen beim Setting, für das Paula Hawkins die einsame Gezeiteninsel Eris Island gewählt hat. Mit rauer, düsterer und geheimnisvoller Atmosphäre hat mich die Handlung in Empfang genommen und eingesogen. Schnell kommt Hawkins auf den Punkt und hat die wichtigsten Personen der Handlung eingeführt. Was dann folgt, ist eine sehr ruhige und unaufgeregte Erzählung, die ich gleichzeitig aber als sehr intensiv und faszinierend empfunden habe. Man muss es mögen. Ich konnte mich gut darauf einlassen. . Kennt ihr das, wenn ihr diese ganz besondere Form der Ruhe, wenn ihr eine Ausstellung besucht? Ich finde, es ist immer ein bisschen, als würde die Zeit stillstehen. Die Welt da draußen scheint nicht mehr zu existieren und ich könnte gefühlt ewig vor einem einzigen Bild verharren, mich in der Betrachtung verlieren, alle Einzelheiten in mich aufsaugen und immer neue Details entdecken. Genau diesen Effekt hat Paula Hawkins auch mit ihrem Roman bei mir erzielt. . Neben der Haupthandlung gibt es Rückblenden, Tagebucheinträge, Zeitungsausschnitte und Emails. Viele kleine Versatzstücke, die fast schon beiläufig eingestreut werden. Sie liefern immer neue Erkenntnisse und fügen sich stückchenweise zu einem großen Ganzen zusammen. Ebenso punktgenau sind auch die Charaktere ausgearbeitet. . Der Klappentext könnte Erwartungen auf einen Krimi oder Thriller wecken. Was man tatsächlich bekommt, ist ein feinsinnig und pointiert geschriebener literarischer Spannungsroman um kunstbezogene Themen und die Lebensgeschichte einer fiktiven Künstlerin. DIE BLAUE STUNDE ist für mich ein interessantes Leseerlebnis, für das man sich etwas Zeit und Muße gönnen sollte. Wenn man in der richtigen Stimmung dafür ist, kann die Geschichte ihre volle Faszination entfalten.

Eris, eine Beinahe-Insel mit nur einem Haus, einer Bewohnerin und unzähligen Geheimnissen. Jeden Tag nur zwölf Stunden vom schottischen Festland aus erreichbar, ansonsten komplett umspült und den Gezeiten ausgesetzt. Einst war es das Zuhause von Vanessa Chapman, einer berühmten Künstlerin, deren notorisch untreuer Ehemann vor zwanzig Jahren verschwand. Nachdem Vanessa ihren Kampf gegen den Krebs verlor, ging das Haus und Eris Island an Grace über, die sich bis zu ihrem Tod um sie gekümmert hat. Ihre gesamte Gemälde- und Skulpturensammlung vermachte sie allerdings der Fairburn-Foundation, die einige Stücke gerade in der Tate Modern in London ausstellt. Ein Kunstwerk erregt aber kurze Zeit später negative Aufmerksamkeit, als ein Anthropologe darin einen menschlichen Knochen entdeckt. Bevor die Situation eskaliert, schickt die Stiftung ihren Kurator James Becker zu Grace auf die Insel, um mehr über das Kunstwerks zu erfahren. Doch Becker ahnt nicht, welche tragischen Ereignisse er damit ans Licht bringt. ➸ "Die Blaue Stunde" ist kein Pageturner im eigentlichen Sinn, denn es ist tiefer als das. Als Spannungs-Highlight wird es betitelt, aber für mich fühlte es sich vielmehr nach einem literarischen Psychokrimi an, der intellektuell viel mehr zu bieten hatte, als die typische Ermittlerarbeiten. Ein Roman, dessen Ton eher abweisend und angespannt ist und der mit einem wachsenden Gefühl des Grauens aufwartet, bei dem man genau weiß, dass irgendetwas passieren wird, aber nicht wann und mit wem. Ich mochte die psychologisch scharfsinnigen Beobachtungen der Autorin über die menschliche Natur, die stimmungsvollen und lebendigen Schilderungen der Umgebung und war direkt zu Beginn mit der Handlung verwoben. Die dysfunktionale Beziehung und die seltsame Freundschaft zwischen Grace und Becker haben mich oft an Stephen Kings "Misery" erinnert und selbst wenn ich mit keinem der Charaktere echtes Mitleid empfinden konnte (für mich kein Kritikpunkt, denn ich glaube, dass das exakt so beabsichtigt war), war ich unglaublich beeindruckt von der Tatsache, dass selbst die unbedeutendsten Figuren voll ausgearbeitet und gut abgerundet waren. Jeder ist auf seine Art egoistisch und/oder besessen: Vanessa von der Kunst und der Suche nach sich selbst, Becker von ihren Werken und Grace, mittendrin, auf der Suche nach Akzeptanz und Zuneigung. Und so gemächlich das Tempo auch war, es wurde mir nie langweilig, Es ist ein Buch, das nur langsam in Fahrt kommt, aber auf die bestmögliche Art und Weise. Die Beschreibungen, Dialoge und Gedanken haben mich in ihren Bann gezogen und dabei ist Paula Hawkins ein erstaunliche Geschichtenerzählerin, die nicht mit einem rasanten Plot aufwarten muss. Sie schreibt nuancierter und konzentriert sich dabei vielmehr auf das, was der Leser fühlen soll. Fazit: "Die Blaue Stunde" ist eine klaustrophobische Geschichte über dunkle und gut gehütete Geheimnisse und erinnert an das Beste von Daphne du Maurier oder Patricia Highsmith. Für mich ein literarischer Krimi vom Feinsten und selbst das Ende, das einige bemängeln, fand ich absolut stimmig in der Gesamtheit - Leseempfehlung!
Meinung: Das Cover hat sofort meine Neugier geweckt, obwohl es eigentlich nichts Besonderes ist. Normalerweise lese ich keine Romane, aber in diesem Fall konnte ich nicht widerstehen. Ich war sehr gespannt auf die Story – und ich muss zugeben, ich wurde nicht enttäuscht. Die geheimnisvolle Künstlerin Vanessa Chapman ist schon lange tot, doch ihre Werke sind berühmter denn je und werden in den renommiertesten Häusern ausgestellt. Als eines Tages ein menschlicher Knochen in einer ihrer Skulpturen entdeckt wird, ist die Aufregung groß: Woher stammt der Knochen, und wie konnte er Teil eines gefeierten Kunstwerks werden? James Becker, der Kurator des Museums, besucht Grace, die Nachlassverwalterin von Vanessa Chapman. Sie lebt auf Chapmans Anwesen, das sich auf einer von den Gezeiten umgebenen Insel befindet – einer Insel, die nur zu bestimmten Zeiten zugänglich ist. Was weiß Grace über das Geheimnis? Oh, sie weiß mehr, als man denkt – aber das müsst ihr selbst lesen! Der Schreibstil hat mich völlig in den Bann gezogen. Er ist leicht, flüssig und bildhaft, was das Lesen unglaublich angenehm macht. Die Kapitel haben eine ideale Länge, sodass ich das Buch in kurzer Zeit verschlungen habe. Die düstere, teils unheimliche Atmosphäre war von Anfang an spürbar und passte hervorragend zum Cover. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Auch wenn mir nicht alle sympathisch waren, hatte ich das Gefühl, sie wirklich zu kennen – und konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Besonders toll fand ich die Erzählweise: Verschiedene Perspektiven wechseln sich ab – aus der Sicht von Becker, Grace sowie durch Vanessas Tagebucheinträge und Presseartikel. Nach und nach fügen sich die einzelnen Puzzlestücke zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen. Die Spannung wird langsam, aber gekonnt aufgebaut, und die Handlung ist hervorragend durchdacht. Der Schauplatz – die Gezeiteninsel, die regelmäßig von der Außenwelt abgeschnitten ist – harmoniert perfekt. Ein absolut gelungenes Buch, das ich nur empfehlen kann!

ruhiger Spannungsroman
Vanessa Chapmann ist Künstlerin gewesen. Auf einer abgelegenen Insel in der irischen See hat sie gelebt und gearbeitet, und hier entstand auch ihre Skulptur "Division II", die nun ausgestellt wird und in der ein Kunstinteressierter einen menschlichen Knochen erkannt haben will. Besonders brisant ist, dass Chapmanns Ehemann damals unter mysteriösen Umständen verschwunden ist. James Becker ist Museumskurator und glühender Verehrer von Vanessa Chapmanns Werken und begibt sich auf Spurensuche. Durch Rückblenden, Tagebucheinträge, Briefe und Zeitungsartikel erfährt der Leser Einblicke in das Schaffen und die Persönlichkeit der extravaganten und freiheitsliebenden Künstlerin. Paula Hawkins sind hier die Charakterzeichnungen und die Beziehung der einzelnen Personen untereinander wirklich gut gelungen. Das Setting auf der Insel, die raue Seeluft, ihre Arbeit mit dem Strandgut und die Naturbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Wer jedoch einen spannenden Roman mit unerwarteten Wendungen sucht, könnte hier eventuell enttäuscht werden. Dafür punktet der Roman mit einer unterschwellig unheimlichen Atmosphäre, die sich mehr und mehr aufbaut. Man kann das Buch empfehlen, wenn man sich auf einen etwas ruhigen Spannungsroman einlassen will, der hauptsächlich von der schillernden Künstlerin Vanessa Chapmann lebt. Ihrer Freundin Grace wirkt daneben unscheinbar, entfaltet aber mehr und mehr ihr Potenzial als eigentlicher Star der Geschichte. Ich fand den Roman sehr lesenswert, wenn man es nicht im Hinterkopf ständig mit "Girl on the train" vergleicht.
Ein atmosphärischer, düsterer Roman
Nach dem Tod der Künstlerin Vanessa Chapman erlangen ihre Werke zunehmend an Bekanntheit. Als jedoch der Verdacht aufkommt, dass in einer ihrer Skulpturen ein menschlicher Knochen eingearbeitet sein könnte, sorgt das für große Aufregung. Der Museumskurator James Becker begibt sich auf Spurensuche und reist zur abgelegenen Gezeiteninsel Eris Island, wo die berühmte Künstlerin viele Jahre lang lebte. Heute gibt es dort nur noch eine einzige Bewohnerin, die mehr als nur ein dunkles Geheimnis zu verbergen scheint. „Die blaue Stunde“ ist ein atmosphärisch düsterer Roman, der sich durch einen leicht lesbaren Schreibstil auszeichnet. Dennoch braucht die Geschichte etwas Zeit, bis ich tiefer in die Geschichte eintauchen konnte. Zwischendurch gibt es durchaus auch einige Längen, die mich immer mal wieder im Lesefluss gestört haben. Das traumhafte Setting fügt sich perfekt in die Geschichte ein. Die Handlung verläuft auf verschiedenen Zeitebenen und wechselt gelungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart sowie unterschiedlichen Perspektiven. Es sind durchweg schwierige Charaktere, die einen insgesamt unsympathischen Eindruck hinterlassen, dennoch perfekt in diesen düsteren Roman passen. Tagebucheinträge, Briefe und Zeitungsartikel lockern die Erzählung auf und gewähren immer mehr Einblicke in das Leben der verstorbenen Künstlerin. Themen wie Beziehungsprobleme, Eifersucht, Intrigen und düstere Geheimnisse verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe und Spannung. Zum Ende hin zieht das Tempo deutlich an, was mir besonders gut gefallen hat. „Die blaue Stunde“ ist ein atmosphärischer düstere Roman, der mich nach einiger Zeit immer mehr in seinen Bann gezogen hat.

📬 Reziexemplar=Werbung 📭 Eigentlich sollte „Girl on the train“ mein erstes Buch von Paula Hawkins werden. Aber wie das halt so ist, liegt es noch schön friedlich auf meinem SuB. 😊 Als ich die Ankündigung zu „Die blaue Stunde“ gelesen habe, war ich sofort angesprochen: In einer Skulptur der mittlerweile verstorbenen Künstlerin Vanessa Chapman wird ein menschlicher Knochen entdeckt. Nach ihrem Tod hat sie den Großteil ihrer Werke einer Stiftung hinterlassen, die die Skulpturen und Gemälde an Museen ausleiht. Um mehr über besagte Skulptur und die Herkunft des Knochens herauszufinden, fährt Kurator und Chapman-Kenner James Becker auf die Gezeiteninsel Eris Island, wo Chapman bis zu ihrem Tod in völliger Abgeschiedenheit gelebt hat. Dort trifft er Grace, eine frühere Freundin der Künstlerin, die ihm mehr über die eigenwillige Frau erzählen soll. Doch Grace ist an soziale Kontakte nicht gewohnt und hat deutlich mehr zu verbergen, als Becker auch nur erahnen kann. Das Buch hat es mir anfangs sehr schwer gemacht. Es ist zwar ein Roman, aber irgendwie hatte ich durch den Klappentext deutlich mehr Tempo erwartet. Das war für meinen Geschmack nämlich lange Zeit gleich null. An Handlung ließ sich nicht viel erkennen, dafür hat die Autorin sehr viel Wert darauf gelegt, die Atmosphäre und die Persönlichkeit der Künstlerin hervorzuheben. Die wurde mir, wie leider sämtliche andere Figuren, im gesamten Verlauf der Geschichte nicht sympathisch. Sowas macht es mir immer sehr schwer, einen Zugang zu einem Buch zu finden, wenn man wirklich alle Personen unsympathisch findet… Was mich zu Beginn noch sehr gefordert hat, waren die Kunst-Fachbegriffe. Verschiedene Kunstrichtungen, Stile, Methoden usw. Ich hatte Angst, dass mich das überfordert, aber als ich gecheckt hatte, dass man auch drüberlesen kann und das alles nicht entscheidend dafür ist, um der Handlung folgen zu können, hatte ich meinen Ausweg gefunden. Glücklicherweise gehört „Die blaue Stunde“ zu den Büchern, die nach hintenraus nochmal ordentlich was wettmachen! Wie sie alles abgerundet hat, hat mich doch nochmal sehr überrascht und einigermaßen versöhnt aus dem Buch gehen lassen. Vielen Dank @dtv_verlag ❤️
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Autorenbeschreibung
Paula Hawkins arbeitete fünfzehn Jahre lang als Journalistin, bevor sie mit dem Schreiben von Romanen begann. Sie wuchs in Simbabwe auf, bevor sie 1989 nach London zog. Ihr Weltbestseller ›Girl on the Train‹ verkaufte sich über 23 Millionen Mal und wurde in 40 Sprachen übersetzt. Ihre psychologischen raffinierten Spannungsromane begeistern Leserinnen und Leser weltweit.
Beiträge
Die blaue Stunde von Paula Hawkins ist das erste Buch der Autorin, das ich gelesen habe. Ich habe ihren Roman sehr gern gelesen und fand ihn sehr spannend. Vanessa Chapman war eine erfolgreiche und berühmte Künstlerin, die nicht nur gemalt hatte, sondern auch aus verschiedenen Materialien wie Glas, Ton, Pflanzen oder auch Knochen Kunstwerke hergestellt hatte. Einige Jahre nach ihrem Tod fällt einem Wissenschaftler beim Betrachten eines ihrer Bilder auf, dass darin ein menschlicher Knochen verarbeitet ist. Eine unglaubliche Entdeckung, zumal Vanessas Mann einige Jahre vor ihrem Tod spurlos verschwunden ist. Becker, der für die Fairburn-Stiftung arbeitet, der Vanessa ihre Kunstwerke vermacht hatte, wird von der Stiftung damit beauftragt, sich mit Grace, Vanessas Freundin und Pflegerin, in Verbindung zu setzen. Grace hatte einige von Vanessas Kunstwerken behalten und Becker soll sich dafür einsetzen, dass Grace die noch bei ihr verbliebenen Kunstwerke an die Stiftung weiterleitet. Becker fährt zu der Insel, auf der Vanessa mit Grace ihre letzten Jahre verbracht hatte. Grace wohnt nach wie vor auf Eris Island. Anfangs sträubt sie sich dagegen, sich mit Becker zu unterhalten, doch nachdem sie erfährt, dass seine Mutter eine glühende Verehrerin Vanessas war, ändert sich das. Sie sichtet mit ihm sogar Vanessas Tagebücher und ihre Briefe. Im Mittelpunkt des Romans stehen neben Vanessa Grace und Becker. Wir erfahren, wie Vanessa Grace kennengelernt und wie ihr gemeinsames Leben auf Eris Island ausgesehen hatte. Die beiden Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein, Vanessa ist schön, erfolgreich und promiskuitiv, Grace ist Landärztin und wird als hässlich beschrieben. Während Vanessa von Männern begehrt und bewundert wurde, wurde Grace von ihnen gedemütigt und verlassen. Becker ist mit Helena zusammen, die er seinem Chef und besten Freund Sebastian ausgespannt hatte. Alle drei arbeiten für die Stiftung, die von Sebastians Vater Douglas Lennox gegründet wurde. Douglas war Kunsthändler und Vanessas Galerist, er ist vor einigen Monaten bei einem Jagdunfall ums Leben gekommen. In ihren Tagebucheinträgen schreibt Vanessa nicht nur über ihre Arbeit, sondern auch über ihren Mann Julian und ihre Mitbewohnerin Grace. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, durch die Beschreibungen von Vanessas Kunstwerken hatte ich diese bildhaft vor Augen, auch Eris Island wurde so authentisch beschrieben, dass ich mich gedanklich auf die Insel mit ihrem Spiel der Gezeiten versetzen konnte. Mit psychologischem Feingespür stellt die Autorin Grace‘ verletzte Gefühle und Beckers Eifersucht und seine Minderwertigkeitskomplexe dar. Das Ende hat mich umgehauen, es war für mich überhaupt nicht vorhersehbar, und es macht aus dem psychologischen Kunst- einen spannenden Kriminalroman. Von mir eine große Leseempfehlung und fünf von fünf Sternen.
DIE BLAUE STUNDE Paula Hawkins James Becker, Kurator der Chapman-Sammlung der Fairburn-Stiftung, erfährt, dass eine Skulptur der verstorbenen Künstlerin Vanessa Chapman, die derzeit in der Tate Gallery ausgestellt ist, einen menschlichen Knochen enthält. Das Exponat wurde bereits zur Seite geräumt, und die Galerie besteht auf einer gründlichen Untersuchung. Die Fairburn-Stiftung, die nach Chapmans Tod sämtliche Kunstgegenstände erhalten hat, fürchtet einen Skandal - zumal der Ex-Mann der Künstlerin vor Jahren spurlos verschwand und zuletzt auf der kleinen schottischen Gezeiteninsel Eris gesehen wurde, wo Vanessa Chapman lebte und arbeitete. Obwohl Becker seine hochschwangere Frau eigentlich nicht allein lassen möchte, überzeugt ihn der Inhaber der Stiftung, selbst nach Eris zu reisen, um mit Grace, der Erbin des Anwesens und ehemaligen Weggefährtin Vanessas, über den Fund des Knochens zu sprechen. Bei dieser Gelegenheit soll er auch die noch immer zurückgehaltenen Tagebuchaufzeichnungen sowie die verschwundenen Kunstwerke einfordern. Grace, einst Ärztin, betrachtet sich als Hüterin von Vanessas persönlichem Erbe und deren Geheimnissen - und sie ist nicht gewillt, ihre letzten Schätze preiszugeben. Paula Hawkins, bekannt durch den Weltbestseller The Girl on the Train, hat ein Buch mit einer wunderbaren Atmosphäre geschaffen. Besonders der Schauplatz, die fiktive Insel Eris, die wegen der Gezeiten nur alle sechs Stunden zugänglich ist, hat mich begeistert und die besondere Freundschaft zwischen Vanessa und Grace perfekt abgerundet. Wer hier einen Thriller oder Krimi erwartet, wird enttäuscht sein. Vielmehr erzählt das Buch die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Mit geschicktem Wechsel der Erzähl- und Zeitebenen entwirft Hawkins ein vielschichtiges Porträt, das erst am Ende in einem fulminanten Höhepunkt gipfelt. Ich habe das Buch sehr genossen und kann mir bereits vorstellen, dass es eines Tages großartig verfilmt wird - mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung! 5/5

Die blaue Stunde von Paula Hawkings war für mich doch leider eher ein grauer Schimmer vor Sonnenuntergang. Der Klappentext hatte mich sehr neugierig gemacht. In einem der Werke der bereits verstorbenen und geheimnisumwitterten Künstlerin Vanessa Chapman wurde ein menschlicher Knochen entdeckt. Das warf die Frage auf, um wen es sich handelt, evtl. den vor Jahren spurlos verstorbenen Ehemann Julien Chapman? James Becker, Leiter der Fairburn-Stiftung und ausgewiesener Chapman Experte macht sich auf den Weg nach Eris-Island, wo Grace Haswell lebt, die langjährige Wegbegleiterin Chapmann, um das Geheimnis zu lüften. Positiv ist für mich der strukurelle Aufbau des Buchs gewesen. Kapitel, in der die Story weiter erzählt wird, wechseln sich ab mit Rückblenden aus der Vergangenheit, die die aktuelle Geschichte vertiefen und erläutern. Zudem gibt es zahlreiche Tagebuchauszüge von Chapman, die das Leben, die Motivation und das Verhältnis zu Grace erklären. Dadurch kommt man auch relativ schnell durchs Buch. Die gut letzten 60 Seiten sind gut geschrieben und ich habe erfahren, was eigentlich geschehen ist. Aber ich muss gestehen, dass das Beziehungsgeflecht der Personen und der gesamte Plot nicht im Mittelpunkt meines Interesses standen. Zu allen Personen konnte ich leider auch keine tiefen Bindungen aufbauen. Meine Erwartungen wurden hier leider nicht erüllt. 3/5⭐️

Ein düsterer und atmosphärischer Roman mit einer Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann.
Ich hatte das große Vergnügen »Die blaue Stunde« bereits vorab lesen zu dürfen und ich kann voller Überzeugung und ohne einen Hauch von Übertreibung sagen, dass dieser Roman bereits schon jetzt eins meiner diesjährigen Lesehighlights ist. Die Werke der Künstlerin Vanessa Chapman sind nach ihrem Tod nicht nur berühmter denn je, sondern nach wie vor genauso geheimnisumwoben wie schon zu Lebzeiten der Künstlerin. Als jedoch während einer Ausstellung in einer der Skulpturen ein menschlicher Knochen entdeckt wird, wird das Interesse an den Geheimnissen Chapmans neu entfacht. Kurzentschlossen begibt sich James Becker, der Kurator des Museums, auf die Suche nach Antworten und hofft diese bei der einzigen Bewohnerin einer abgeschiedenen Insel zu finden. Die Gezeiten legen jedoch mehr als eine dunkle Wahrheit frei.. Hawkins eröffnet die Handlung mit der Entdeckung besagten Knochens und bringt somit sofort den ersten Stein ins Rollen. Es gibt kein langsames Ankommen in der Geschichte, kein seichtes Vorgeplänkel. Stattdessen fühlt sich diese Eröffnung wie ein Schubs ins kalte Wasser an, der jedoch weder lähmend noch erstarrend wirkt. Im Gegenteil: Dieser Schubs mitten hinein ins Geschehen, belebt sowohl die Storyline als auch die Figuren und sorgt von Anfang an für eine mitreißende Dynamik, der ich mich nur schwer entziehen konnte. Diese Dynamik zieht sich durch den gesamten Roman hindurch. Alles ist in ständiger Bewegung. Was als harmlose Suche nach Antworten beginnt, mündet schon bald in einem verbissenen Getriebensein von dem Verlangen nach Wahrheit. Beckers Bedürfnis den Geheimnissen um Vanessas Leben und ihren Schaffensprozess nachzujagen, entwickelt sich dabei immer mehr zu einer Mischung aus Zwang und Obsession, die beim Lesen beinahe schon körperlich spürbar wird. Gleiches gilt für die gesamte Inszenierung der Handlung, die von Anfang an Neugier weckt und durch die immer düster werdenden Enthüllungen kontinuierlich die Spannung steigert. All das Ungesagte und Verborgene ist besonders in den Leerstellen so greifbar, dass die Seiten förmlich vor Anspannung knistern, wodurch eine besonders elektrisierende Atmosphäre entsteht. Als Leser*in weiß man nach jedem Besuch auf Eris intuitiv: Da ist noch so viel mehr. Wie die Ebbe Verborgenes auf dem Meeresgrund freilegt, so kommen auch im Verlauf der Handlung immer mehr Geheimnisse ans Licht, aber ebenso neue Schichten der Figuren. Grace ist hierbei eine der facettenreichsten Protagonist*innen, denen ich bisher begegnet bin. Ihre Ambivalenz hat mich vollkommen fasziniert. Ebenso wie Vanessa, die durch die Ausschnitte aus ihren Notizbüchern zwar stückweise nahbar wird, aber durch die Beschreibungen ihrer Person aus zweiter Hand gleichzeitig schwer greifbar bleibt. Es wirkt beim Lesen wie ein Spiel aus Nähe und Distanz, aus Licht und Schatten, aus Lüge und Wahrheit und diese Inszenierung gelingt Hawkins meisterhaft. Mit »Die blaue Stunde« liefert uns Paula Hawkins einen düsteren und atmosphärischen Roman, der durch sein abgeschiedenes Setting, seine großartige Inszenierung und seine vielschichtigen Figuren überzeugt. Ich habe selten einen Roman gelesen, der solch eine intensive Sogwirkung auf mich ausgeübt und mich derart vereinnahmt hat, wie dieser hier. Es war ein fantastisches Leseerlebnis, das sich am besten mit Beckers Worten zusammenfassen lässt: »Manchmal muss man einen Schritt zurücktreten, […] um richtig zu erkennen, was man vor sich hat.« (S. 259)

Faszinierender Kunstroman
Es war an der Zeit, mein erstes Buch von Paula Hawkins zu lesen. Natürlich war mir der Name der Autorin schon lange ein Begriff. Ich kenne auch ihr GIRL ON THE TRAIN – allerdings nur die Verfilmung von 2016 mit Emily Blunt. In Hawkins neuem literarischen Spannungsroman DIE BLAUE STUNDE geht es allgemein gesagt um das Thema Kunst. Für mich per se spannend, wegen der unendlichen Betrachtungsweisen und Diskussionsmöglichkeiten. Deshalb wollte ich auch unbedingt in diese Geschichte eintauchen. . Darum geht’s: In einer Skulptur der verstorbenen Künstlerin Vanessa Chapman wird ein menschlicher Knochen entdeckt. Der Fund erschüttert die Kunstwelt. Auch um seinen eigenen Ruf zu retten, begibt sich Museumskurator James Becker auf Spurensuche… . Die Geschichte hat etwas Magisches. Angefangen beim Setting, für das Paula Hawkins die einsame Gezeiteninsel Eris Island gewählt hat. Mit rauer, düsterer und geheimnisvoller Atmosphäre hat mich die Handlung in Empfang genommen und eingesogen. Schnell kommt Hawkins auf den Punkt und hat die wichtigsten Personen der Handlung eingeführt. Was dann folgt, ist eine sehr ruhige und unaufgeregte Erzählung, die ich gleichzeitig aber als sehr intensiv und faszinierend empfunden habe. Man muss es mögen. Ich konnte mich gut darauf einlassen. . Kennt ihr das, wenn ihr diese ganz besondere Form der Ruhe, wenn ihr eine Ausstellung besucht? Ich finde, es ist immer ein bisschen, als würde die Zeit stillstehen. Die Welt da draußen scheint nicht mehr zu existieren und ich könnte gefühlt ewig vor einem einzigen Bild verharren, mich in der Betrachtung verlieren, alle Einzelheiten in mich aufsaugen und immer neue Details entdecken. Genau diesen Effekt hat Paula Hawkins auch mit ihrem Roman bei mir erzielt. . Neben der Haupthandlung gibt es Rückblenden, Tagebucheinträge, Zeitungsausschnitte und Emails. Viele kleine Versatzstücke, die fast schon beiläufig eingestreut werden. Sie liefern immer neue Erkenntnisse und fügen sich stückchenweise zu einem großen Ganzen zusammen. Ebenso punktgenau sind auch die Charaktere ausgearbeitet. . Der Klappentext könnte Erwartungen auf einen Krimi oder Thriller wecken. Was man tatsächlich bekommt, ist ein feinsinnig und pointiert geschriebener literarischer Spannungsroman um kunstbezogene Themen und die Lebensgeschichte einer fiktiven Künstlerin. DIE BLAUE STUNDE ist für mich ein interessantes Leseerlebnis, für das man sich etwas Zeit und Muße gönnen sollte. Wenn man in der richtigen Stimmung dafür ist, kann die Geschichte ihre volle Faszination entfalten.

Eris, eine Beinahe-Insel mit nur einem Haus, einer Bewohnerin und unzähligen Geheimnissen. Jeden Tag nur zwölf Stunden vom schottischen Festland aus erreichbar, ansonsten komplett umspült und den Gezeiten ausgesetzt. Einst war es das Zuhause von Vanessa Chapman, einer berühmten Künstlerin, deren notorisch untreuer Ehemann vor zwanzig Jahren verschwand. Nachdem Vanessa ihren Kampf gegen den Krebs verlor, ging das Haus und Eris Island an Grace über, die sich bis zu ihrem Tod um sie gekümmert hat. Ihre gesamte Gemälde- und Skulpturensammlung vermachte sie allerdings der Fairburn-Foundation, die einige Stücke gerade in der Tate Modern in London ausstellt. Ein Kunstwerk erregt aber kurze Zeit später negative Aufmerksamkeit, als ein Anthropologe darin einen menschlichen Knochen entdeckt. Bevor die Situation eskaliert, schickt die Stiftung ihren Kurator James Becker zu Grace auf die Insel, um mehr über das Kunstwerks zu erfahren. Doch Becker ahnt nicht, welche tragischen Ereignisse er damit ans Licht bringt. ➸ "Die Blaue Stunde" ist kein Pageturner im eigentlichen Sinn, denn es ist tiefer als das. Als Spannungs-Highlight wird es betitelt, aber für mich fühlte es sich vielmehr nach einem literarischen Psychokrimi an, der intellektuell viel mehr zu bieten hatte, als die typische Ermittlerarbeiten. Ein Roman, dessen Ton eher abweisend und angespannt ist und der mit einem wachsenden Gefühl des Grauens aufwartet, bei dem man genau weiß, dass irgendetwas passieren wird, aber nicht wann und mit wem. Ich mochte die psychologisch scharfsinnigen Beobachtungen der Autorin über die menschliche Natur, die stimmungsvollen und lebendigen Schilderungen der Umgebung und war direkt zu Beginn mit der Handlung verwoben. Die dysfunktionale Beziehung und die seltsame Freundschaft zwischen Grace und Becker haben mich oft an Stephen Kings "Misery" erinnert und selbst wenn ich mit keinem der Charaktere echtes Mitleid empfinden konnte (für mich kein Kritikpunkt, denn ich glaube, dass das exakt so beabsichtigt war), war ich unglaublich beeindruckt von der Tatsache, dass selbst die unbedeutendsten Figuren voll ausgearbeitet und gut abgerundet waren. Jeder ist auf seine Art egoistisch und/oder besessen: Vanessa von der Kunst und der Suche nach sich selbst, Becker von ihren Werken und Grace, mittendrin, auf der Suche nach Akzeptanz und Zuneigung. Und so gemächlich das Tempo auch war, es wurde mir nie langweilig, Es ist ein Buch, das nur langsam in Fahrt kommt, aber auf die bestmögliche Art und Weise. Die Beschreibungen, Dialoge und Gedanken haben mich in ihren Bann gezogen und dabei ist Paula Hawkins ein erstaunliche Geschichtenerzählerin, die nicht mit einem rasanten Plot aufwarten muss. Sie schreibt nuancierter und konzentriert sich dabei vielmehr auf das, was der Leser fühlen soll. Fazit: "Die Blaue Stunde" ist eine klaustrophobische Geschichte über dunkle und gut gehütete Geheimnisse und erinnert an das Beste von Daphne du Maurier oder Patricia Highsmith. Für mich ein literarischer Krimi vom Feinsten und selbst das Ende, das einige bemängeln, fand ich absolut stimmig in der Gesamtheit - Leseempfehlung!
Meinung: Das Cover hat sofort meine Neugier geweckt, obwohl es eigentlich nichts Besonderes ist. Normalerweise lese ich keine Romane, aber in diesem Fall konnte ich nicht widerstehen. Ich war sehr gespannt auf die Story – und ich muss zugeben, ich wurde nicht enttäuscht. Die geheimnisvolle Künstlerin Vanessa Chapman ist schon lange tot, doch ihre Werke sind berühmter denn je und werden in den renommiertesten Häusern ausgestellt. Als eines Tages ein menschlicher Knochen in einer ihrer Skulpturen entdeckt wird, ist die Aufregung groß: Woher stammt der Knochen, und wie konnte er Teil eines gefeierten Kunstwerks werden? James Becker, der Kurator des Museums, besucht Grace, die Nachlassverwalterin von Vanessa Chapman. Sie lebt auf Chapmans Anwesen, das sich auf einer von den Gezeiten umgebenen Insel befindet – einer Insel, die nur zu bestimmten Zeiten zugänglich ist. Was weiß Grace über das Geheimnis? Oh, sie weiß mehr, als man denkt – aber das müsst ihr selbst lesen! Der Schreibstil hat mich völlig in den Bann gezogen. Er ist leicht, flüssig und bildhaft, was das Lesen unglaublich angenehm macht. Die Kapitel haben eine ideale Länge, sodass ich das Buch in kurzer Zeit verschlungen habe. Die düstere, teils unheimliche Atmosphäre war von Anfang an spürbar und passte hervorragend zum Cover. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Auch wenn mir nicht alle sympathisch waren, hatte ich das Gefühl, sie wirklich zu kennen – und konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Besonders toll fand ich die Erzählweise: Verschiedene Perspektiven wechseln sich ab – aus der Sicht von Becker, Grace sowie durch Vanessas Tagebucheinträge und Presseartikel. Nach und nach fügen sich die einzelnen Puzzlestücke zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen. Die Spannung wird langsam, aber gekonnt aufgebaut, und die Handlung ist hervorragend durchdacht. Der Schauplatz – die Gezeiteninsel, die regelmäßig von der Außenwelt abgeschnitten ist – harmoniert perfekt. Ein absolut gelungenes Buch, das ich nur empfehlen kann!

ruhiger Spannungsroman
Vanessa Chapmann ist Künstlerin gewesen. Auf einer abgelegenen Insel in der irischen See hat sie gelebt und gearbeitet, und hier entstand auch ihre Skulptur "Division II", die nun ausgestellt wird und in der ein Kunstinteressierter einen menschlichen Knochen erkannt haben will. Besonders brisant ist, dass Chapmanns Ehemann damals unter mysteriösen Umständen verschwunden ist. James Becker ist Museumskurator und glühender Verehrer von Vanessa Chapmanns Werken und begibt sich auf Spurensuche. Durch Rückblenden, Tagebucheinträge, Briefe und Zeitungsartikel erfährt der Leser Einblicke in das Schaffen und die Persönlichkeit der extravaganten und freiheitsliebenden Künstlerin. Paula Hawkins sind hier die Charakterzeichnungen und die Beziehung der einzelnen Personen untereinander wirklich gut gelungen. Das Setting auf der Insel, die raue Seeluft, ihre Arbeit mit dem Strandgut und die Naturbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Wer jedoch einen spannenden Roman mit unerwarteten Wendungen sucht, könnte hier eventuell enttäuscht werden. Dafür punktet der Roman mit einer unterschwellig unheimlichen Atmosphäre, die sich mehr und mehr aufbaut. Man kann das Buch empfehlen, wenn man sich auf einen etwas ruhigen Spannungsroman einlassen will, der hauptsächlich von der schillernden Künstlerin Vanessa Chapmann lebt. Ihrer Freundin Grace wirkt daneben unscheinbar, entfaltet aber mehr und mehr ihr Potenzial als eigentlicher Star der Geschichte. Ich fand den Roman sehr lesenswert, wenn man es nicht im Hinterkopf ständig mit "Girl on the train" vergleicht.
Ein atmosphärischer, düsterer Roman
Nach dem Tod der Künstlerin Vanessa Chapman erlangen ihre Werke zunehmend an Bekanntheit. Als jedoch der Verdacht aufkommt, dass in einer ihrer Skulpturen ein menschlicher Knochen eingearbeitet sein könnte, sorgt das für große Aufregung. Der Museumskurator James Becker begibt sich auf Spurensuche und reist zur abgelegenen Gezeiteninsel Eris Island, wo die berühmte Künstlerin viele Jahre lang lebte. Heute gibt es dort nur noch eine einzige Bewohnerin, die mehr als nur ein dunkles Geheimnis zu verbergen scheint. „Die blaue Stunde“ ist ein atmosphärisch düsterer Roman, der sich durch einen leicht lesbaren Schreibstil auszeichnet. Dennoch braucht die Geschichte etwas Zeit, bis ich tiefer in die Geschichte eintauchen konnte. Zwischendurch gibt es durchaus auch einige Längen, die mich immer mal wieder im Lesefluss gestört haben. Das traumhafte Setting fügt sich perfekt in die Geschichte ein. Die Handlung verläuft auf verschiedenen Zeitebenen und wechselt gelungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart sowie unterschiedlichen Perspektiven. Es sind durchweg schwierige Charaktere, die einen insgesamt unsympathischen Eindruck hinterlassen, dennoch perfekt in diesen düsteren Roman passen. Tagebucheinträge, Briefe und Zeitungsartikel lockern die Erzählung auf und gewähren immer mehr Einblicke in das Leben der verstorbenen Künstlerin. Themen wie Beziehungsprobleme, Eifersucht, Intrigen und düstere Geheimnisse verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe und Spannung. Zum Ende hin zieht das Tempo deutlich an, was mir besonders gut gefallen hat. „Die blaue Stunde“ ist ein atmosphärischer düstere Roman, der mich nach einiger Zeit immer mehr in seinen Bann gezogen hat.

📬 Reziexemplar=Werbung 📭 Eigentlich sollte „Girl on the train“ mein erstes Buch von Paula Hawkins werden. Aber wie das halt so ist, liegt es noch schön friedlich auf meinem SuB. 😊 Als ich die Ankündigung zu „Die blaue Stunde“ gelesen habe, war ich sofort angesprochen: In einer Skulptur der mittlerweile verstorbenen Künstlerin Vanessa Chapman wird ein menschlicher Knochen entdeckt. Nach ihrem Tod hat sie den Großteil ihrer Werke einer Stiftung hinterlassen, die die Skulpturen und Gemälde an Museen ausleiht. Um mehr über besagte Skulptur und die Herkunft des Knochens herauszufinden, fährt Kurator und Chapman-Kenner James Becker auf die Gezeiteninsel Eris Island, wo Chapman bis zu ihrem Tod in völliger Abgeschiedenheit gelebt hat. Dort trifft er Grace, eine frühere Freundin der Künstlerin, die ihm mehr über die eigenwillige Frau erzählen soll. Doch Grace ist an soziale Kontakte nicht gewohnt und hat deutlich mehr zu verbergen, als Becker auch nur erahnen kann. Das Buch hat es mir anfangs sehr schwer gemacht. Es ist zwar ein Roman, aber irgendwie hatte ich durch den Klappentext deutlich mehr Tempo erwartet. Das war für meinen Geschmack nämlich lange Zeit gleich null. An Handlung ließ sich nicht viel erkennen, dafür hat die Autorin sehr viel Wert darauf gelegt, die Atmosphäre und die Persönlichkeit der Künstlerin hervorzuheben. Die wurde mir, wie leider sämtliche andere Figuren, im gesamten Verlauf der Geschichte nicht sympathisch. Sowas macht es mir immer sehr schwer, einen Zugang zu einem Buch zu finden, wenn man wirklich alle Personen unsympathisch findet… Was mich zu Beginn noch sehr gefordert hat, waren die Kunst-Fachbegriffe. Verschiedene Kunstrichtungen, Stile, Methoden usw. Ich hatte Angst, dass mich das überfordert, aber als ich gecheckt hatte, dass man auch drüberlesen kann und das alles nicht entscheidend dafür ist, um der Handlung folgen zu können, hatte ich meinen Ausweg gefunden. Glücklicherweise gehört „Die blaue Stunde“ zu den Büchern, die nach hintenraus nochmal ordentlich was wettmachen! Wie sie alles abgerundet hat, hat mich doch nochmal sehr überrascht und einigermaßen versöhnt aus dem Buch gehen lassen. Vielen Dank @dtv_verlag ❤️